Zusammenbrüche
Elenas Sicht
Jetzt bin ich mittlerweile schon fast zwei ganze Wochen bei Justinus Familie und fühle mich als wäre das mein richtiges Zuhause. Ich habe die letzten Tage etwas für Blye gemacht. Ein kleines Geschenk und ich hoffe das sie sich darüber freuen wird. Als ich Justinus an diesem Morgen verabschiede da er zur Schule muss, weiß ich nicht das das vielleicht unser letzter gemeinsamer Tag wird. Hätte ich es nur gewusst, dann hätte ich ihn niemals gehen lassen.
Ich liege auf der großen Couch die im Wohnzimmer steht und gehe meine Schulbücher durch. Da ich die Präsidententochter bin, war ich nie in einer öffentlichen Schule, mein Privatlehrer ist immer zu uns nach Hause gekommen. Aber jetzt ist er nicht mehr da und ich muss es irgendwie alleine schaffen. Ich stöhne genervt auf als ich mein Mathe Buch in die Hand nehme und versuche ein paar Aufgaben zu lösen. Irgendwann höre ich einen Schlüssel der im Türschloss herum gedreht wird. Komisch denke ich. Normalerweise hätten Justinus Eltern schon vor 2 Stunden von der Arbeit kommen müssen. Und Blye und Justinus sowieso. Die Tür geht auf und das erste was ich sehe ist eine weinende Blye die am Boden zusammen bricht. Ihre Mutter versucht sie zu trösten aber auch sie weint hemmungslos. Justinus Vater sieht aus als hätte er seine ganze Lebensfreude verloren, alles weg. Und wo ist Justinus? "Blye was ist passiert? Wo ist Justinus?" frage ich panisch und knie mich neben sie. Aber sie antwortet mir nicht. Ihre Eltern werfen sich einen Blick zu, dann wenden sie sich an mich. "Liebes, weißt du das Leben geht manchmal viel zu schnell....vorbei." sagt ihr Vater stockend und versucht stark zu bleiben. Was soll das? Und vor allem was hat das mit Justinus zu tun? "Ich verstehe nicht was ihr mir sagen wollt." sage ich und dann geht mir ein Licht auf. Justinus der nicht nach Hause kommt, dafür seine weinende Schwester und ihre Eltern dir mir erzählen das das Leben manchmal viel zu schnell vorbei geht. "Nein! Nein das darf nicht sein!" sage ich nach Atem ringend. Ich merke ein leichtes Brennen in meinen Augen und ich weiß das ich weine, aber in diesem Moment ist es mir egal. "Er ist unter ein Auto geraten. Auf dem Heimweg. Im Moment liegt er auf der Krankenstation, aber sind sich nicht sicher ob er es schaffen wird!" schluchzt Blye und guckt mich traurig an. Ich nehme sie in die Arme und vergrabe mein Gesicht in ihren Haaren wo ich unzählige Tränen vergieße.
Katniss Sicht
Mit einem kleinen Schrei fahre ich hoch. Peeta wird sofort wach. "Ist alles ok?" Er legt seine Arme um mich. Es geht ihm gut, er ist hier! Und mein Kind ebenfalls. Elena jedoch nicht.Wie kann ich mir sicher sein das das nicht alles nur ein blöder Traum war. Ich muss sie unbedingt anrufen und ihre Stimme hören. "Ja alles gut." sage ich benommen und gebe ihm einen Kuss, dann steige ich aus dem Bett. Ich habe gar nicht gemerkt das es schon früher Morgen ist. Gale wartet bestimmt schon unten. Seit er mit Peeta ein bisschen Frieden geschlossen hat kommt er manchmal auch zum Frühstück. Unten wähle ich die Nummer von Elena und nach drei Mal Klingeln geht sie ran. "Katniss?" wimmert Elena. Moment weint sie etwa? "Elena was ist los?" frage ich. benommen versuche ich mich irgendwo abzustützen. Mir ist total schwindlig. "Justinus er..." Doch weiter kommt sie nicht als der nächste Schluchzer ihren Mund verlässt. "Was ist mit Justinus?" "Er... er wurde...er wurde von einem Auto erfasst." Das war zu viel. Mir wird schwarz vor Augen und ich klappe zusammen und bin kurz davor auf den harten Boden zu knallen. Ich merke wie mich starke Arme auffangen, wahrscheinlich die von Peeta. Dann entgleitet mir die Welt endgültig.
"Katniss? Kannst du mich hören Katniss?" Peetas Stimme dringt zu mir. Mein Kopf dröhnt fürchterlich und durch meine rechte Rippe fährt ein furchtbarer Schmerz. Ich stöhne auf und öffne mit all meiner restlichen Kraft meine Augen und schaue in zwei besorgte Gesichter. Peeta und Gale starren mich an. Ich liege wie ich es erwartet habe in Peetas Armen. "Oh Gott sei dank du bist endlich aufgewacht. Geht es dir und dem Baby gut?" fragt Peeta und ich nicke leicht wobei sich ein Brechreiz in meinen Hals bildet. Ich setzte mich auf und beuge mich nach vorne. Im nächsten Moment kotze ich auch schon alles raus. Peeta stützt mich und streichelt meinen Arm. "Kätzchen es wäre nett von dir, wenn du nicht alle Klamotten von mir versauen würdest." sagt Gale sarkastisch. Peeta wirft ihm einen bösen Blick zu. "Das war nur ein Witz. Ich wollte nur die Stimmung etwas auflockern." sagt Gale genervt. Als irgendwann nichts mehr hoch kommt lasse ich mich erschöpft zurück in Peetas Arme sinken. "Ach verdammt" stöhne ich und fahre vorsichtig über meine rechte Rippe. "Gale holst du bitte mal meine Mutter? Ich glaube meine rechte Rippe ist gebrochen." sage ich und im nächsten Moment ist er auch schon verschwunden. "Peeta hast du... " "Ja habe ich. Als du weggetreten warst habe ich nochmal mit Elena geredet. Justinus liegt momentan auf der Krankenstation aber sie wissen noch nicht ob er es schaffen wird." erklärt Peeta. Die arme Elena! Ich beschließe sie sobald es geht nochmal anzurufen. Sie braucht im dieser Situation jemanden mit dem sie reden kann und dem sie vertraut. Und da komme vermutlich nur ich in Frage.
Meine Mutter rennt schon ein paar Minuten später die Treppe herunter. Gale ist hinter ihr. "Leg sie auf das Sofa!" befiehlt sie Peeta der mich daraufhin sofort hoch nimmt und auf das weiche Sofa ablegt.
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