5. I Will Find You
Katniss Sicht
Seufzend richtete ich mich auf, löschte das Feuer im Kamin und ging zur Tür. Ein kalter Wind kam mir entgegen, wehte über meine Haare und ließ mich zittern. Doch diese Kälte war mir in diesem Moment völlig egal. Wo könnte Peeta bloß sein? Ist ihm etwas zugestoßen ? Steckt er etwa in Gefahr?! Tausend Fragen, die in meinem Kopf herum schwirren. Draußen war es stockdunkel, aber von Peeta fehlte immer noch jede Spur. Vorsichtig trat ich in die Schwärze der Nacht und warf ein Blick zu den Bäumen und blieb abrupt stehen. Im Gebüsch bewegt sich jemand.... oder bilde ich mir das alles nur ein? Nein, ich war mir zu hundert Prozent sicher, ein männlicher Gestalt gesehen zu haben. "Hallo! Ist da jemand," rief ich, und ich war mir nicht sicher, ob meine Stimme vor Angst oder vor Kälte bebte. Das Gestalt verharrte in seiner Bewegung und starrte mich schockiert an. Für wenige Sekunden trafen sich unsere Blicke und mir stockte der Atem. Diese Person werde ich in jeder Zeit und unter allen Umstände erkennen. Mein Peeta. Was hatte er im Wald zu suchen? Doch dann drehte er sich um und ver-schwand in der Dunkelheit des Waldes. "Nein, Peeta!! Warte!!", schrie ich mit aller Kraft und lief ihm nach. Warum versuchte er vor mir zu fliehen? Ich rannte wie ich noch nie zuvor in meinem Leben getan habe nicht einmal während der Spiele. "Peeta, bitte, ich bin's! Bleib bitte stehen!," rief ich keuchend. Aber er reagierte nicht und lief einfach weiter. Der Wald war nachts immer unheimlich. Sofort wurden die Bilder von den Hungerspiele wieder in mein Gedächtnis hervorgerufen. Giftige Nebel, die tödlichen Feuerbälle und die gefährlichen Mutationen aus dem Kapitol. Aber jetzt spielte all das keine Rolle. Peeta zu verlieren wäre viel schlimmer, als von einer Mutation zerfleischt zu werden. Er war alles, was mir blieb. Er war das Einzige, wofür es sich zu leben lohnte. Mein Atem beschleunigte sich, als ob er sich auf einer Achterbahnfahrt befinden würde. Ich folgte Peeta's flinken Schritten durch die engen Passagen zwischen den Bäumen. Auch er war ein trainierte Läufer, der die Spiele überlebt hatte, deshalb war es umso mühsamer, ihn im Auge zu behalten. Letztendlich schaffte ich es, Peeta einzuholen und beendete somit die anstrengende Verfolgungsjagd. Ich fasste mit der Hand an seine Schulter und drehte ihn zu mir um. Zuerst versucht er, sich aus meinem Griff zu befreien, aber dann gab er auf und musterte mich, als ob er mich mit seinem Blick durchbohren möchte. Nun sah ich, dass seine Augen eine rabenschwarze Farbe angenommen haben. Vom einstigen Ozean-blau war nichts mehr zu sehen. "Peeta?," fragte ich besorgt. Was war ihm passiert? Vor mir stand nicht mein Junge mit dem Brot, den ich über alles auf der Welt liebte. Dieser Peeta war mir völlig fremd. In seinen Augen waren nur Wut und Hass zu erkennen.
" Katniss... Mutation... Katniss...", murmelte er. Das Jägerwespengift hatte scheinbar noch nicht vollständig nachgelassen, Peeta hatte einen erneuten Anfall.
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