3.Geständnis

Gale's Sicht

Es war ein grauer und düsterer Tag. Ein eisiger Wind lässt meinen ganzen Körper erschaudern.  Dicke Regentropfen prasselten seitlich gegen mein Gesicht. Ich streifte durch das Dorf der Sieger und lief auf ihr Haus zu, als ein Gedanke durch meinen Kopf schoss: Du hättest nie in die 12 zurückkehren sollen, das weißt du ganz genau, weder braucht sie dich, noch will sie dich sehen. In ihren Augen bist du jetzt nicht mehr als der Mörder ihrer geliebten Schwester. Sieh doch einfach ein, dass eure Freundschaft nun der Vergangenheit gehört! Schnell jagte ich diesen Gedanken wieder aus meinem Kopf. Ich muss sie sehen, wenigstens noch ein allerletztes Mal. Zögerlich klopfte ich an der Tür. Keine Antwort. Verzweifelt wagte ich einen zweiten Versuch. Dieses Mal sprang die Tür auf und mir wurde sofort warm ums Herz, als ich in ihre wunder-schönen grauen Augen blickte. Doch für sie bin ich die letzte Person, die sie hier erwartet hatte und wollte schon die Tür zuschlagen, als ich einen Fuß zwischen Tür und Rahmen stellte. Starr blickte sie an mir vorbei und schaut schweigend in die Ferne, bis ich sprach: " Hallo, Kätzchen." Der Hass spiegelte deutlich in ihren Augen wider. Ich konnte die ersten Tränen, die über meine Wange flossen, nicht mehr zurückhalten. Würde sie mir jemals verzeihen? Würde ich meine beste Freundin für immer verlieren?
"Katniss, hör zu. Ich hätte nie diese Bombe entwickeln sollen. Es tut mir unendlich Leid. Ich wusste nicht, dass Prim auch dort sein wird...", fing ich an, aber sie ließ mich nicht ausreden :"Was soll ich mit deiner Entschuldigung machen? Es ist zu spät, Prim ist tot und du kannst es nie wieder gut machen!!" Niedergeschlagen senkte ich den Kopf und sah zu, wie meine Welt wie eine zerschlagene Fensterscheibe in tausend Scherben zerbrach. "Außerdem geht es nicht nur um Prim, Gale! Es geht um Tausende von Unschuldige, die wegen dir ihr Leben verloren haben! Verschwinde, ich will nichts mehr mit dir zu tun haben!" , fauchte sie mich an. Ich war unfähig, weiterzusprechen, ihre Worte trafen mich wie ein Stich mitten ins Herz. Es war ein Gefühl als würde jede kleine Hoffnung, die ich in meinem Herzen trug explodieren. Als würde sich das Feuer ausbreiten und mein Herz in Schutt und Asche unter den Trümmern meiner Welt auf dem kalten Boden der Tatsachen zurücklassen. Mein Albtraum wurde wahr. Das einzige Mädchen auf der Welt, dem ich mein Herz geschenkt hatte, möchte mich aus ihrem Leben verbannen.

"Katniss, ich weiß dass du mir nie verzeihen wirst und das erwarte ich auch nicht von dir. Ich möchte nur, dass du eines weißt: Ich liebe dich über alles und werde es immer tun, selbst wenn du nicht das Gleiche für mich empfindest," sagte ich sanft. Ich spürte, dass der Kloß in meinem Hals sich, wie ein aufgeblasener Luftballon, immer weiter vergrößert. "Hass mich ruhig weiter, wenn es dir dadurch besser geht. Ich werde für immer aus deinem Leben verschwinden, wenn es das ist, was du dir wünschst.  Und ich werde dich immer beschützen, ganz egal, ob du es willst oder nicht. Solange du glücklich bist, so bin ich es auch," gestand ich mit einer brüchigen Stimme. Jetzt sah ich, dass auch Katniss ihre Tränen nicht mehr zurückhalten konnte und es auch nicht mehr wollte. Schnell beugte ich vor und nahm ihr Gesicht in meine Hände, um meine Lippen auf ihre zu legen. Im nächsten Moment spürte ich einen stechenden Schmerz an meiner Wange. Verwirrt und überrascht schaute ich sie an. Doch gerade als ich etwas sagen wollte, ließ ich es lieber und drehte mich um. Wenn sie sich ohne mich wohler fühlt, dann sollte ich sie lassen, auch wenn ich mit einem gebrochenen Herzen zurückblieb.

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