Kapitel 1

ACHTUNG, ACHTUNG, ACHTUNG!!

ES HANDELT SICH NICHT MEHR UM EINE VOLLSTÄNDIGE GESCHICHTE!!

SONDERN NUR NOCH UM EINE LESEPROBE!!

Diese Geschichte ist nur noch als Leseprobe erhältlich und wurde somit auf FanFiktion & Wattpad gelöscht. Die ersten fünf Kapitel werden zum hineinlesen bis auf weiteres online bleiben. 

Ich bedanke mich recht herzlich bei all jenen, die mich immer mit Kommentaren und einer Bewertung unterstützt haben.

ACHTUNG, ACHTUNG, ACHTUNG!!

Deutschland im Jahre 1912

Rena saß alleine im Speisesalon ihrer Eltern. Sie hielt noch immer den Brief ihrer Schwester Charlotte in den Händen, wenngleich sie den Inhalt schon mehrmals durchgelesen hatte.

Langsam ließ sie den Papierbogen sinken und legte ihn auf den Tisch. Sie hatte es durchwegs vermieden ihre Schwester zu besuchen. Nun schien aber kein Weg mehr daran vorbeizuführen.  Lotte, wie Charlotte von allen genannt wurde, bat Rena eigentlich nie um irgendetwas. Insbesondere deshalb, weil sich die beiden Geschwister nicht wirklich mochten. In Gedanken versunken fuhr sie sich durch ihr braunes Haar und dachte weiter nach.

Rena war so gesehen das schwarze Schaf in ihrer Familie. Sie war ein Jahr älter als Lotte, somit bereits 32 Jahre und hatte noch immer keinen Ehemann. Ihre Schwester hingegen war schon jahrelang verheiratet und hatte einen 11-jährigen Sohn. Sie war der Stolz der Familie, da ihr Mann auch noch ein reicher Großindustrieller war und deshalb gut für seine Familie sorgen konnte. Rena hingegen wohnte noch immer bei ihren Eltern und lebte mehr oder weniger in den Tag hinein. Mehr als eine gute schulische Ausbildung konnte sie nicht vorweisen.

Die Türe des Salons wurde aufgestoßen und ihre Mutter trat ein. „Sag mir Tochter, was hat dir Charlotte geschrieben?", fragte diese neugierig und ging weiter in den Raum hinein.

Rena seufzte kurz auf. Natürlich wollte ihre Mutter wissen, was ihr Goldschatz geschrieben hatte und antwortete deshalb darauf: „Lotte wünscht sich, dass ich für ein paar Wochen zu ihnen ziehe und mich um Otto kümmere."

Ihre Mutter sah verwundert auf und setzte sich neben ihre Tochter. „Gibt es einen bestimmten Grund? Sie oder Karl sind doch nicht etwa krank?", fragte sie sorgenvoll.

„Nein Mutter, alles gut. Karl hat im Moment sehr viel Arbeit und zusätzlich einen Privatsekretär angestellt, der ihm in verschiedenen Belangen helfen soll. Warum aber Lotte dadurch auch keine Zeit für ihren eigenen Sohn hat, weiß ich nicht", gab Rena wahrheitsgemäß zur Antwort, denn sie verstand den Wunsch ihrer Schwester überhaupt nicht.

„Nun, das soll nicht deine Sorge sein was ihre Gründe sind!", sagte ihre Mutter nun ungehalten zu ihr, „du packst unverzüglich deine Koffer und fährst gleich morgen zu ihnen. Ich organisiere deinen Transfer. Los mach schon, es gilt keine Zeit zu verlieren!"

Rena stand auf und nickte ergeben. Da sie noch immer zu Hause wohnte, hatte sie nicht wirklich eine Entscheidungsmacht. „Ja Mutter, ich gehe ja schon", sagte sie zum Abschluss und verließ den kleinen Saal.

Gemächlich stieg sie die Treppen nach oben und ging in ihr großzügiges Zimmer. Sie hatte alles und doch auch nichts. Eine unverheiratete Frau galt immer noch als nicht sehr ehrenwert, auch wenn sich die Zeiten etwas gebessert hatten. Sie ließ sich auf ihr Bett nieder und grübelte nach. Warum nur wollte ihre Schwester, dass sie kam? Diese hatte ohnehin den ganzen Tag nichts zu tun, sie musste doch nur Ehefrau sein, sonst nichts. Vielleicht noch ein paar Angestellte herumkommandieren, was sie wahrscheinlich mit Genuss tat, das war es aber auch schon an Aufgaben.

Ihre Gedanken gingen weiter zu ihrem Schwager Karl. Er war der wahre Grund, warum sie nicht hinfahren wollte. Nicht weil er ihr so unsympathisch war. Nein, ganz und gar nicht!

Karl war ein Freund ihrer Eltern, wenngleich sie sich nur sehr selten sahen. Vor Jahren, als Charlottes Verlobter unerwartet verstorben war, hatte Karl plötzlich Interesse an ihr gezeigt und umwarb sie. Rena hatte sich im ersten Augenblick, als sie den Großindustriellen gesehen hatte, in ihn verliebt. Doch dieser hatte sie nicht beachtet.

Warum sollte er auch? Lotte war schön und schlank. Rena hingegen hatte schon immer einige Kilos zu viel auf ihren Rippen gehabt und die Kleider standen ihr nie so gut wie ihrer Schwester. Rena hatte sich damals immer mehr zurückgezogen, bis sie es komplett mied ihm zu begegnen. Wenn er Lotte besuchte blieb Rena meistens am Zimmer, nur damit sie ihn nicht sehen musste. Ihr tat es viel zu weh dabei zuzusehen, wie er ihre Schwester umwarb.

Nur wenn ein gemeinsames Abendessen zu Hause stattfand, konnte sie der Situation nicht entkommen. Meistens starrte sie dann nur auf ihren Teller und hoffte, dass die Zeit schnell verging. Lediglich Karl versuchte sie des Öfteren in Gespräche zu verwickeln, was ihr ohnehin gebrochenes Herz noch in weitere Einzelteile zerfallen ließ. Denn sie verstand sich ausgezeichnet mit ihm.

Rena tauchte aus ihren Gedanken auf und wischte sich eine einzelne Träne von ihrer Wange. Warum war sie nur so dumm! Karl und ihre Schwester waren schon so lange verheiratet und hatten einen gemeinsamen Sohn, warum trauerte sie noch immer dem Ganzen hinterher!

Zornig stand sie auf und riss die Türe des Kleiderschrankes auf, als auch schon die Zofe anklopfte, um ihr beim packen zu helfen. Still richteten die beiden Renas Kleider und Utensilien her, die sie für den Aufenthalt benötigen würde. Sie wusste nicht einmal, wie lange sie dort zu verweilen hatte und nahm daher eine kleine Auswahl mit. Nun also würde sie Karl nach langem wiedersehen. Sie war sich sicher, dass die Gefühle für ihn noch genauso stark wie früher waren, sobald sie ihn vor sich hatte.

Ungeduldig saß Rena am nächsten Tag beim Frühstückstisch. Sie konnte es kaum erwarten, bis sie das Taxi endlich abholen würde. Sie wollte endlich von hier fort. Ihre Mutter hatte sie unendlich lange geärgert, ihr Vorhaltungen gemacht und sie gewarnt, sich ordentlich zu benehmen. Als ob sie ein Bauerntrampel wäre!

Natürlich würde sie sich um ihren Neffen kümmern! Sie hatte ihn schon viel zu lange nicht mehr gesehen und das alles nur, weil sie Karl nicht begegnen wollte. Rena war viel zu egoistisch gewesen, sie musste ihre Gefühle unter Kontrolle bekommen! So ging das nicht weiter! Sie hatte eben versagt und bekam keinen Mann mehr ab. Vielleicht sollte sie ins Kloster gehen, schließlich war sie schon eine alte Jungfer!

Zum Glück unterbrach das Hupen des Taxis ihre Gedanken. Sie stand erleichtert auf und zog sich im Vorhaus ihren langen Mantel an. Obwohl sie froh war, ihr Elternhaus endlich einmal zu verlassen, erfüllte sie doch der Gedanke an Karl mit großer Angst. Die Liebe, die sie nach so vielen Jahren immer noch für ihn empfand, war nur einseitig. Rena konnte noch nicht abschätzen, wie sich das Ganze entwickeln würde und sie hoffte inständig, dass man ihr nicht alle Gefühle für ihn vom Gesicht ablesen konnte.

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