Wer ist nun der Schuldige?
"Levi Ackerman, mach die Türe auf"
Für einen kurzen Moment, war ich komplett verwirrt. Ist er mir tatsächlich gefolgt? „Ich weiß das du mich gehört hast" sagt er nach kurzer Zeit recht genervt.
„Nein" antworte ich schneller als ich denken konnte. Verdammt? Wo ist da gerade die Logik, klar habe ich ihn gehört, sonst hätte ich nicht gefragt wer da vor der Tür ist.
Eine kurze Stille entsteht:"Dir ist schon bewusst... dass du mir vorhin geantwortet hast?" reibt er mir unter die Nase.
Ich stoße wieder mal einen leisen Fluch von mir, doch dieses Mal wegen meiner eigenen Dummheit. Wie Blöd bin ich eigentlich? Am liebsten würde ich mich wieder in das anliegende Badezimmer schleiche, da ich einfach keine Lust auf ein weiteres Gespräch mit ihn habe. Aber jetzt sitz ich wohl in der Falle.
Verflixt und zugenäht!:„Was wollen sie?" antworte ich extrem entnervt und warte auf eine Antwort. Anscheinend überlegte er, was er nun als nächstes sagen soll, denn die Antwort ließ auf sich warten: „Ich möchte mit dir reden"
„Was genau gibt es denn zu bereden?" frage ich neugierig nach, denn ich verstand wirklich nicht was er noch groß besprechen wollte. In meinen Augen, habe ich ihn mehr als deutlich gemacht, dass ich auf diese Spielchen keine Lust habe und ich habe ihn verteile einen Korb nach den anderen an ihn, doch er gibt einfach nicht auf.
Er schwieg wieder. Was ist nur los mit ihm, sonst ist er auch nicht so Wortkarg. Leise schleiche ich mich an die Tür und lausche daran denn eine weiter Stille Periode breitet sich zwischen uns aus.
Nichts, es kam einfach nichts. Deswegen schleiche ich wieder einige Meter von der Tür weg und übernehme das Wort: „Also hör mir mal zu Ackerman" fange ich genervt an, denn warten war noch nie meine Stärke. „Wenn du wieder fragen will, was ich hier mache, muss ich dich enttäusche, kein Wort wirst du von mir erhalten. Ich habe keine Ahnung, welches Verhältnis du zu deinen Vorgesetzen hast, aber es wird schon einen Grund geben, warum er dir nichts gesagt hat" rüge ich den Mann hinter der Türe wütend.
Es kam keine Antwort. Nur Schritte waren zu hören, die sich von meiner Türe entfernten. Sofort war klar, das er gegangen ist, deswegen gehe ich zurück um mich unter die Dusche zu stellen. Ich drehe das kalte Wasser auf und lasse es solange über meinen Körper laufen, bis ich eine Gänsehaut bekomme. Bis meine Muskeln zu zucken beginnen um der Kälte entgegenzuwirken. Auch wenn ich es vor ihn nicht zeigen kann, geht er mir unter die Haut....
Als ich fertig war trocknete ich mich ab und zog meine Klamotten an um mich dann kurz auf mein Bett zu legen. Ich schlossen meine Lieder und ich schlief einfach ein.
♥
Seit Tagen, versuche ich jeden so gut es geht aus dem Weg zu gehen, weil ich jede Konzentration auf mein Training fokussieren will. Mein Alltag bestand grundsätzlich darin, mich so gut es geht vorzubereiten. Schlafen, essen und soziale Kontakte wurden auf das Minimum beschränkt.
♥
Schlaflos wache ich mitten in der Nacht auf. Eine geschlagene Stunde versuche ich vergebens wieder einzuschlafen. Mein Gedanke dreht sich ganze zeit darum, wie ich mich noch auf den Auftrag vorbereiten kann, doch die Tatsache das der Tag immer näher Rückte, macht mich nervöser als ich zuvor dachte. Kurzerhand beschloss ich in die Kantinenküche zu gehen um mir einen Tee zu holen, vielleicht hilft er mir endlich Ruhe zu finden.
Beim betreten der Kantine, sehe ich ein schwaches Licht in der Küche brennen. Deshalb bewege ich mich mit langsamen Schritten darauf zu und sehe den Hauptgefeiten Ackerman, der gerade dabei ist sich einen Tee zu machen. Sofort bleibe ich stehen und überlege zu flüchten, doch da hat er mich auch schon bemerkt.
„(N/N), kommen sie ruhig rein" sagt er gelassen und dreht sich in meine Richtung. Ertappt schaue ich ihn an und gehe hinein. „Kommandant" sage ich als Begrüßung und greife in einen Schrank um mir eine Tasse zu holen.
Er dreht sich zu mir und beobachtet meine Bewegungen: „(N/N), warum sind sie zur dieser Uhrzeit noch wach?" Verdutzt schaue ich ihn an, da ich ein Verhör erwartet habe.
„Konnte nicht schlafen" sage ich knapp und lege mir einen Teebeutel in die Tasse. Er beobachtet mich dabei und seine Augen werden etwas schmaler. Er atmet kaum hörbar aus um seinen Frust zu verdeutlichen "(N/N), hier nehmen sie meinen Tee."
Daraufhin wurden auch meine Augen schmaler, doch bevor ich etwas von mir geben kann beginnt er zu reden: „Der Tee hier schmeckt einfach nur ekelerregend"
Ich traue der ganzen Situation nicht ganz, was genau ist hier gerade los?: „Dein Tee, denn du ebenfalls hier in der Küche gemacht hast schmeckt besser?"
Er nickt kaum sichtbar und hält mir seine Tasse hin; „Das ist Tee ist aus der Stadt, schmeckt um einiges besser. Jetzt zier dich nicht so."
War das wirklich der Levi Ackerman den ich vor kurzen kennengelernt habe? Oder ist das nur eine Masche und er plante wieder eine Intrige um mich zum Sprechen zu bringen. Ich nehme die Tasse an und murmle leise: „Danke, aber dann haben sie nichts mehr.." Plötzlich zeichnet sich eine Sanftheit in seinem Gesicht ab, die mich etwas beruhigte: "Schon gut, hab im Büro noch mehr davon"
Langsam wende ich mich von ihn ab und warte gespannt darauf, dass er mich wieder aushorcht. Doch es kam nichts. Also murmelte ich ein leises „Gute Nacht", dass er wohl nicht gehört hat, da keine Antwort kam.
Auf meinen Rückweg, dachte ich ganze Zeit darüber nach, was vorhin eigentlich passiert ist. So zuvorkommend habe ich diesen Mann nie erlebt, sonst war er immer grob, selbstsicher und einfach unantastbar. Doch so wie er dort rumstand und sich seinen Tee machte, kam er so... normal rüber. Leicht schüttle ich meinen Kopf und nehme einen Schluck aus dem heiß dampfenden Tee. Er schmeckt tatsächlich um einiges besser, als der den sie hier in der Kantine anbieten.
Nachdem ich den Tee gänzlich geleert habe, legte ich mich auch gleich wieder ins Bett und schlafe ein.
♥
Der nächste Tag brach an und ich war früh auf den Beinen, denn das Training ruft. Also zog ich mir meine Kleidung an und ging auf den Trainingsplatz um mehrere Runden zu laufen. Das Frühstück lasse ich so oft es ging ausfallen, da ich den anderen nicht begegnen wollte. Unten angekommen, wärme ich mich mit kleinen Übungen auf die meine Beinmuskulatur lockern sollen.
Die kühle Morgenluft prallt mir angenehm in mein Gesicht und ich roch den Duft von frischen Tau und Gras. Langsam begann ich meine Runden zu laufen, um die Intensität immer mehr zu steigern. Meine Waden begannen zu brennen, dieses Gefühl war recht angenehm, deshalb lief ich so lange weiter wie ich konnte. Leise wispere mir selbst zu „150, komm schon, da geht noch mehr" das ziehen in meinen Waden wurde immer kräftiger und es gefiel mir, es zeigte mir, dass ich noch am Leben bin.
Nach den Runden begann ich mit Sumo-Squat's, um meine Oberschenkel zu trainieren. „20, 30, 40, 50, 60" als ich sie beendet habe, spüre ich wieder wie gut der schmerz tat. Ich verausgabte mich immer und immer mehr, Liegestütze, Klimmzüge.....
Weit entfernt konnte ich Stimmen wahrnehmen, die immer näher kamen. Das war mein Zeichen, den Trainingsplatz für die Kadetten zu räumen. Also ging ich einen kleinen Umweg um in mein Zimmer zu gelangen. Es lag im selben Gang, wie das des Kommandanten Smith, folglich musste ich an seiner Tür vorbei und vernahm einen Dialog, der mich meine Ohren spitzen lies.
„Was bist du noch ganz bei Trost? Du hast was?"
„Erwin, es tut mir leid. Aber der Idiot hat es verdient!"
„Levi, hast du eine Ahnung was du da getan hast?"
„Na klar bin ich mir dessen bewusst. Ich bin keiner dieser Nichtsnutze, die sich um nichts Gedanken machen"
„Also, er meinte...Wenn du dich entschuldigst, würde er seine Entscheidung überdenken"
„Sag mal spinnst du? Bei diesen Militärshund, werde ich mich sicher nicht entschuldigen"
„Levi! Das sind 2 Monate, die er uns streicht! Oder willst du das aus einer Tasche bezahlen"
„Tch"
Ich verstand sofort um was das Gespräch ging. Also schleiche ich mich an die Türe heran und klopfe entschlossen. „Name? Anliegen?" frägt Kommandant Smith wütend über die Störung.
„(V/N) (N/N), ich muss sofort mit ihnen reden!"
„Komm später noch Mal, ich habe noch etwas zu klären"
Ich atmete tief ein und betrat den Raum, ohne auf seine Erlaubnis zu warten. Doch in diesen Moment erschien mir das als die einzig richtige Entscheidung.
„(N/N), haben sie nicht verstanden?" knurrt er mich wütend an.
Mein innerer Instinkt riet mir mich umzudrehen und besser später wieder zurück zu kommen, doch ich wusste das es falsch wäre. Denn anscheinend ladet der Hauptgefreite gerade etwas auf seine Schultern, dass ihn nicht anbelangte und das konnte ich so nicht stehen lassen.
„Kommandant Smith, ich habe sie laut und deutlich gehört" sage ich ehrfürchtig und stellt mich nehmen meinen verhassten Kommandanten. Der Blick von Levi entging mir natürlich nicht. In seinen Augen war etwas abratendes zu sehen, doch ich ignorierte es einfach.
„Kommandant, ich kann nicht zulas-.." Levi stellt sich vor mich und packt mich insgeheim am Arm um mich hinter sich zu ziehen: „Hören sie dem Gör einfach nicht zu!" sagt er abwertend.
Doch mein Stolz lies das alles einfach nicht zu, ob er nun wollte oder nicht, ich werde Erwin die ganze Wahrheit erzählen.
„Nein, Hauptgefreiter!" fauche ich ihn warnend an.
„(N/N) Klappe!" entgegnet er mir und funkt mich ebenfalls warnend an.
Für einen Moment musste ich tatsächlich schlucken: „Nein, ich werde meine Klappe nicht halten.!Es war nicht so, wie sie denken. Auf der Party packte mich Dante am Handgelenk und zog mich aus dem Raum, ohne dass ich einverstanden damit war. Dies ist dem Hauptgefreiten anscheinend aufgefallen und er ist uns gefolgt." gestand ich ehrlicherweise, seit ich von zuhause weg bin, schlug ich mich immer allein durch das Leben und habe eigene Maxime, darunter die bedeutendste immer unabhängig zu sein! Vorallem in solchen Situationen.
Der blonde Mann schaut mich interessiert an und wartet bis ich weiter vorführe: „Als wir dann draußen waren, redete er über unsere Vergangenheit und war nicht erfreut zu hören, dass ich damit nichts mehr zu tun haben möchte, deshalb verpasste er mir einen Schlag in meine Breitseite und ich flog gegen die nächste Wand. Ackerman hat es gesehen und mahnte Dante mich los zu lassen, doch er hörte nicht und ging auf den Hauptgefreiten los, sodass er keine andere Wahl hatte als sich zu währen! Deshalb können sie ihn doch keine Vorwürfe machen!"
Der Mann mit den überdimensional buschigen Augenbrauen sieht mich stutzig an und wendet sich dann an Levi: „Ist das wahr?"
„Tch" gab der Hauptgefreite von sich und verschenkt seine Hände vor der Brust.
„Also ja?" entgegnete der Kommandant feststellend. Er verschränkte seine Hände und legt sie unter sein Kinn, atmet tief aus: "Wegen sowas kann ich dich natürlich nicht bestrafen. Sag doch einfach was los ist, statt immer alles für dich zu behalten."
„Also gut, ihr könnt gehen. Das kläre ich irgendwie" gibt er nun nachdenklich von sich und zeigt zur Tür.
Levi verlies es wie befohlen, doch ich wartet noch, bis er die Türe hinter sich schloss: „Kommandant Smith, wenn es deswegen Problem mit einer Spende gibt... Nehmen sie einfach das Geld, dass sie mir für diesen Auftrag bezahlt hätten und sollte das nicht reichen, ziehen sie noch etwas von dem Geld der bevorstehenden Mission ab"
Er schaut mich erstaunt an, doch winkt es einfach nur ab: „Das kriegen wir schon hin, immerhin hat ihr verhalten nichts mit dieser Sachlage zu tun."
Erleichtert salutiere ich und begebe mich die Räumlichkeit zu verlassen. Natürlich war mir klar, dass der Hauptgefreite im Gang auf mich warten wird.
Also öffne ich die Tür vorsichtig und trete hinaus. Keine Sekunde später bekam ich auch schon die Bestätigung: „(N/N), warum haben sie das getan?" ich bleibe genau so stehen wie ich aus der Türe kam, um ihn nicht direkt ansehen zu müssen: „Die Frage ist wohl, warum sie das auf sich nehmen wollten" ein genervtes „Tch" ertönt neben mir und auch ich musste mir ein schnaufen verdrücken. Doch dann begann er zu meinem Verblüffen zu reden: „Ich stehe zu den Dingen, die ich getan habe. Wie das alles zustand kam ist egal, Tatsache war nun mal, dass ich ihn auf den Boden befördert habe"
Ich schüttle meinen Kopf und wende mich nun komplett von ihn ab um in mein Zimmer zu gehen: „Nehmen sie es als kleines Dankeschön, für den guten Tee gestern" sage ich beiläufig beim gehen.
Kurz vor meiner Türe höre ich ihn mit schnellen Schritten auf mich zukommen: „(N/N) Ich wollte sowieso noch zu ihnen"
Ich bleibe stehen und drehe mich zu ihn, um ihn dieses Mal in die grauen Augen zu sehen: „Um was genau geht es?" frage ich gespannt.
„Der Kommandant hat dich in meinem Trupp eingeteilt und da gibt es noch einiges zu besprechen" erklärt er mich schnell, da er es anscheinend eilig hatte. „Das Bedeutet" frage ich stockend, weil ich nicht verstand auf was er hinauswollte.
„Kommen sie nach dem Abendessen in mein Büro, dort besprechen wir den Rest" und schon schreitet er weiter, ohne mich eines weiten Blickes zu würdigen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top