Der Mann mit den grünen Augen

Ich konnte meinen Augen nicht glauben, diese Aussicht sofern man das eine Aussicht nennen konnte, war wunderschön. Doch irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los diesen Ort zu kennen. Vorsichtig lässt Levi mich runter und bewegt sich mit zielsicheren Schritten auf das Gewässer zu.

„Wie ist dein befinden?" fragt er dann nach einer gefühlten Ewigkeit der Stille. Ich wusste nicht genau was ich antworten sollte. Alles, wirklich alles an meinem Köper schien weh zu tun. Kein Zentimeter wurde verschont, wie man an mir unschwer erkennen kann. „Ja, danke mir geht es ausgezeichnet. Mir ging es noch nie besser, besonders der Fall tat ausgesprochen gut." Argumentier ich sarkastisch und schaue ihn fragend an.

Mit einem monotonem „Hm" missbilligt er meine Antwort und wendet sich dem Wasser zu.

Den Schmerz herunterschluckend versuche ich auf die Beine zu kommen, was sich am Anfang als recht schwierig gestaltete. Doch ich wollte trotz der wohl aussichtslosen Situation keine Schwäche zeigen. Ein unbeschreiblicher Druck scheint mir meine Lunge zu zerdrücken, mir war mehr als Bewusst, dass es wohl nicht besonders gut um mich steht.... Doch ich wusste auf was ich mich eingelassen habe.

„Und jetzt?" fragt er nun komplett aus dem Kontext und dreht sich zu mir. Verwirrt schaue ich ihn an: „Was und jetzt?" Entgegne ich ihm.

Doch das einzige was mir geantwortet wird, ist ein eher genervtes Kopfschütteln und ein meiner Meinung nach zu lautes Ausatmen. Unbewusst ziehe ich eine Augenbraue nach oben und schaue ihn eindringlich an. „Rück mit der Sprache raus Levi" gebe ich genervt aber immer noch kontrolliert von mir.

Nun dreht er sich komplett zu mir und schaut mir in meine (A/F)en Augen . „Bist du irgendwie zurückgeblieben?" wirft er mir mit monotoner Stimme vor.

Meinem Gesicht muss wohl abzulesen sein, dass ich total überrascht bin. Ich trete einen kleinen Schritt zurück. In seinen Augen war ein... ich kann es nicht beschreiben... Hass?Abzulesen.

„Nein Levi. Ich bin nicht zurückgeblieben!" maule ich zurück. Eine kleine Stille entsteht und bevor er ansetzten kann, noch etwas zu sagen, unterbreche ich ihn:" Und bevor du weiter rummaulst, lass dir eins sagen! Ich habe dir gesagt, dass du dich fernhalten sollst! Ich habe mich nicht umsonst verabschiedet!" fahre ich ihn immer lauter an.

„Du hältst jetzt endlich mal dein vorlautes Mundwerk!" gibt er nun etwas wütender zurück. „Kann schon sein, dass du dich verabschiedet hast! Aber welcher Idiot, macht so eine Mission freiwillig? Genau! Nur solche Vollpfosten wie du! Leute die total übergeschnappt sind und auf ihr Leben scheißen! Jetzt schau wo wir gelandet sind!" führt er weiter aus.

Verwundert über seine plötzlich so offene Reaktion, bleiben mir die Worte im Mund stecken. Er starrt mich weiter wütend an: „Und jetzt lass mich nachdenken, wie wir aus dieser Scheiße hier rauskommen!"

Natürlich tat ich ihm den Gefallen und drehe mich um, um ans andere Ende der Höhle zu gehen. Denn schmerz unterdrückend, beiße ich mir auf die Lippen. „Dieser Idiot! Was denkt er eigentlich wer er ist? Oh der große Levi, der alles kann! Ich bin mein ganzes Leben ganz gut ohne ihn klargekommen und das schaffe ich jetzt auch noch!" rede ich mit mir selbst während ich zur Wand gehe. Naja gehen kann man das nicht wirklich nennen, es war eher ein bemühtes humpeln.

Einige Stunden vergingen und ich hielt meinen Platz in der Höhle warm, da ich mich keinen Millimeter bewegt habe. Doch Levi rannte schon seit Stunden den Raum auf und ab. Er sah aus, als würde er aus purer Langeweile einfach nur hin und her rennen, doch mir war bewusst, dass er fiebernd über eine mögliche Lösung nachdachte.

Mein Blick wandert jede einzelne Stellen ab. Alles kommt mir so bekannt vor, als wäre ich hier schon mal gewesen.... Und dieses Ding, dass uns angegriffen hat, das kannte ich auch irgendwoher...doch woher nur? Meine Überlegungen überschlagen sich rasant und ich entscheide mich dazu endlich von meinem Platz aufzustehen und an den kleinen See zu gehen.

Dort angekommen, versuche ich mich hinzuknien um in das Wasser zu sehen und einen Schluck daraus zu trinken. Mit meinen Händen bilde ich eine Art Schale und lasse das saubere Wasser hineinfließen. Mit einer schnellen Bewegung werfe ich es mir ins Gesicht und versuche mich mühsam wach zu halten. Die ganzen Verletzungen und Erlebnisse zehren an meiner letzten Kraft.

Hinter mir ertönt die dunkle Stimme des Kommandanten: „Leg dich ruhig hin, wenn du müde bist"

Natürlich war ich müde, doch er muss ebenfalls extrem müde sein: „Nein schon gut, aber du kannst dich ruhig hinlegen" versuche ich nett von mir zu geben, da es immer noch extrem an meinem Ego kratzte.

„Nein. Bin nicht müde." Sagt er nun total teilnahmslos und wendet sich seinen Gedanken wieder zu. Weiter Stunden vergehen und mir fällt es immer schwerer die Augen offen zu halten, doch aufgeben wollte ich nicht. Dann kam Levi zu mir rüber zog tonlos seine Jacke aus und legt sie neben mir auf den Boden: „Benutz es als Kissen und diskutier nicht Göre"

Ich wusste bereits, dass ich diese Auseinandersetzung wohl verloren habe. Also lege ich meinen Kopf auf die Jacke und spüre, wie ich langsam einschlafe.

„NEIN! NEIN! NEIN! Ich will da nicht rein! Ich verspreche es! Ich verspreche es euch!" schreie ich aus tiefster Seele. Eine tiefe Männerstimme ertönt: „Sei endlich still und geh weiter!"

Ich spüre wie eine große eindeutig Männliche Hand mich am Rücken berührt und mich dazu zwingt weiter zu gehen.

„Wo führt ihr mich hin?" frage ich kleinlaut und meine Tränen fließen mir ununterbrochen über das Gesicht. Mit aller Kraft versuche ich mich zu währen, doch die starken Hände umklammern meinen Oberarm und ziehen mich weiter.

Um mich herum, höre ich weitere Stimmen, die genau so flehen wie ich. Tausend Dinge jagen mir innerhalb weniger Minuten durch den Kopf. Ein weiterer Versuch!

Ich halte an und versuche mich loszureißen, doch vergebens. Abgesehen davon das ich nichts sehen kann, da meine Augen verbunden sind, halten mich die starken Arme in einer Umklammerung aus der ich niemals rauskomme werde. „NEIN ICH WILL DAS NICHT!!" schreie ich ein weiter Mal und versuche dem Mann in die Hand zu beißen.

Dieser verpasst mir einen Schlag auf den Hinterkopf und spricht zu einem anderen anwesenden Mann: „Sicher das diese hier runter soll?"

Zuerst antwortet ihm keiner doch dann entgegnete ihm eine noch dunklere Stimme: „ Ja, Anweisung des Chefs"

„Hm, also auf mich macht sie keinen schlechten Eindruck" bewertet er meine Person während ich dabei bin. Sie beachten mich nicht großartig, als wäre ich ein Tier das keinen Weet hat.

Die Minuten vergingen und die Schreie der anderen brannten sich schmerzhaft in mein Gedächtnis. Dann sollten wir uns endlich setzten, sie pferchten uns zusammen und ließen die Augenbinden dran.

Ein quietschendes Geräusch ertönt und ich spüre wie einzelne aus der Gruppe mitgenommen werden. Es ist zu hören, wie etwas schweres Metallisches geöffnet wird. Danach... nur lautes Geschrei, knurren, betteln, beten.......Stille. Nichts war zu hören. Ich liebte die Stille, doch hier wurde mir klar wie laut Stille eigentlich sein kann.

Mir war bewusst, dass das hier mein letzter Tag sein wird und ich das niemals überleben kann. Plötzlich spüre ich eine starke Hand die sich um meinen Oberarm schließt: „Lass mich los! Verdammt! Nein!" beginne ich zu schreien. Doch bevor ich noch mehr von mir geben kann, spüre ich wie mir der Mann mit der anderen Hand den Mund zuhält.

„Sei still!" höre ich, wie er an mich appelliert. Ich schlucke kräftig und versuche seinen Anweisungen folge zu leisten. „Hör mir gut zu! Als nächstes wirst du dran sein, da drin erwartet dich nichts Gutes, dass hast du sicher schon mitbekommen.." eine Stille breitet sich aus, bevor er weiter fortfährt. „Ich will das du lebst, aber helfen kann ich dir nicht wirklich. Bereite dich innerlich darauf vor Dinge zu sehen, die du dir niemals erträumt hättest und lass dich durch ihren Anblick ja nicht aus der Bahn werfen! Konzentriere dich! Und überlebe, hast du das verstanden?"

All die Worte fuhren wie Stiche durch meinen Kopf:" Aber.."

Er unterbricht mich, zieht meine Augenbinde herunter und schaut mir direkt die Augen. Seine Augen wirkten so unschuldig und hatten eine wunderschöne grüne Farbe. Sein Ausdruck ernst und Fordernd zugleich: „Ich gebe dir dieses Messer. Verteidige dich! Und kämpfe Mädchen.... Kämpfe um dein verdammtes Leben. Wenn du das überlebst, werde ich mich persönlich um dich kümmern"

Nun legt er mir meine Augenbinde wieder an und drückt mir ein kleines Messer in die Hand: „Nimm das, aber wag es nicht es gegen einen der anderen zu verwenden! Sonst bin ich gezwungen dich zu töten. Es ist dafür da, dass du dich hinter dem Tor verteidigen kannst KLAR? Versteck es unter deinen Ärmel. Und noch etwas versuch dich auszuruhen. Die Kraft wirst du brauchen."

Dann packt er mich am Arm und schleppt mich zurück auf meinen Platz. Ich meine noch ein „Viel Glück" gehört zu haben.... Die Stunden vergingen und Millionen an Fragen schwirren mir im Kopf umher. Wer war das? Warum hilft er mir? Was erwartet mich gleich? Ich entschied mich dazu seinen Rat zu berücksichtigen und versuchte ein wenig zu schlafen.

Unsanft werde ich aus meinen Traumlosen schlaf gerissen: „Los geht's meine Damen und Herren, sie haben Hunger!" sagt er lachend und schleppt uns irgendwo hin. Meine Aufregung über das bevorstehende und die verdammt Ungewissheit stieg ins unermessliche.

Da war es wieder...Dieser quietschen... Das Geräusch von Metall und das Geschrei einzelner Personen. Plötzlich ries jemand die Binde von meinem Kopf und schupste mich hart. So dass ich hart zu Boden viel und mein Knie aufschürfet. Vor mir begannen die Leute panisch zu schreien, dann folgten Geräusche, die ich nicht beschreiben konnte. Ein Geräusch als würde man etwas zerreißen, Fleisch... als würde man Fleisch zerreißen. Vor mir floss rotes dickflüssiges Blut den Boden entlang.....

Ich bedanke mich bei jenen, die Geduldig waren und gewartet haben bis ich die alten Teile überarbeitet habe. Somit bin ich offiziell Fertig. Dieses Kapitel ist komplett neu und führt die Geschichte nun weiter. Wünsche euch viel Spaß dabei :)

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