Kapitel 17: Alte Traditionen... die ignoriert werden


*Angedeuteter Sex in dem Kapi*

Vollgegessen kamen Charlie und Thorin in ihr Zimmer zurück, ließen sich müde auf das breite Bett fallen, dessen Matratze weich wie eine Wolke war.
Thorin griff nach der Hand des Jüngeren und hauchte einen Kuss auf die Fingerknöchel, dann auf den Handrücken, die Schulter, den Hals, unter das Ohr, auf den Kiefer und schließlich auf die Lippen.

Die Zunge des Zwergenkönigs schmuste sanft über ihr Gegenstück, verlangte jedoch nicht mehr. Lächelnd lösten sie den Kuss und sahen sich in die Augen, Thorin sah auf Charlie hinunter, der sich auf dem Rücken auf der Matratze ausgetreckt hatte, während er selbst auf die Arme gestützt war und auf dem Bauch lag.
Die schwarze Mähne hatte er sich hinter die Ohren gestrichen und ganz vorn zu den zwei typischen Zöpfen geflochten, mit welchen Charlie gerne gedankenverloren spielte, wie jetzt auch.

Der Zwerg lächelte und küsste seinen Gefährten ein weiteres Mal, nachdrücklich und leidenschaftlicher. Charlie erwiderte, ohne zu zögern und ließ eine Hand in den Nacken des Zwergs wandern, um ihn noch näher zu sich zu ziehen.
Thorin öffnete dem anderen unterdessen den Gürtel und strich ihm die Tunika von den Schultern, dass der Halbmensch nur noch mit einer dünnen Leinenhose bekleidet unter ihm lag.

Charlie lachte „Thorin, die anderen sind nebenan! Und ich bezweifle, dass die Wände hier besonders dick sind..."
Der Zwerg verzog unzufrieden den Mund und entgegnete stattdessen: „Lass uns dort weitermachen, wo wir unterbrochen wurden."

Der Halbzwerg lachte ein weiteres Mal „Dann ist es dir egal, wenn sie uns hören?", wollte er belustigt wissen „In deiner Gegenwart werde ich mich nicht zurückhalten können."
Thorin lächelte. „Es ist unkonventionell, ich weiß, aber ich würde dir so gerne wunderbare Gefühle bescheren."

Charlie zog ihn noch näher und flüsterte gegen die Lippen des Zwergs: „Na, wenn das so ist." Dann drückte er ihm einen leidenschaftlichen Kuss auf und ließ auch Thorins Klamotten achtlos auf den Boden fallen.
Er strich über die Brust des Zwergs, küsste die Muskeln und spürte die heiße Haut an seiner eigenen.

Das erste laute Stöhnen des Älteren erntete er durch einen Kuss auf den Hals, auf eine besonders empfindliche Stelle.
Dann strich er Thorin lächelnd die Hose von den Hüften, seine eigene lag schon neben dem Bett, und küsste ihn ein weiteres Mal, während seine Hand immer weiter zur Körpermitte seines Gefährten wanderte.

Nebenan mussten Fili und Kili das Stöhnen der beiden ertragen.
Die Brüder lagen aneinander gekuschelt auf dem Bett, Kili auf Filis Brust, und versuchten, so gut es eben ging, wegzuhören.

„Die anderen würden uns auch hören, nicht wahr?", seufzte Kili niedergeschlagen und spielte mit Filis Fingern.
„Mhm.", brummte sein Bruder „Dabei stacheln einen die zwei schon an." Der Braunhaarige lachte, auch sein Bruder musste grinsen.

„Sei froh, dass du nicht vorhin in deren Zimmer gerannt bist.", schon allein bei der Erinnerung wurde Kili wieder rot.
Fili kicherte, was ihm jedoch durch ein lautes Stöhnen seitens seines Onkels gleich wieder verging.

Kili vergrub den Kopf an der Schulter des Blonden „Mann, ist das peinlich! Dem eigenen Onkel und bestem Freund beim Sex zuzuhören."
Er strich über Filis Taille, seine Finger schlüpften unter die Leinen und massierten die Muskeln darunter, was seinem Bruder ein entspanntes Seufzen entlockte.

„Meinst du, die anderen können sie auch hören?", fragte er, während er die Schulter seines kleinen Bruders streichelte.
„Oooh, wenn, dann können sie sich morgen eine Predigt von Balin anhören. Da will ich dabei sein! Er hat da ja überhaupt keine Scham." Charlie nebenan stöhnte ein weiteres Mal.

„Sollen wir gegen die Wand klopfen? Da kriegt man ja kein Auge zu!", murrte Fili.
Sein Bruder gluckste belustigt „Meinst du, sie wissen, dass wir alles hören können? Sollen wir uns diese Überraschung nicht bis morgen aufheben?"
Fili zog eine Schnute und wollte wissen: „Und wie soll ich dabei einschlafen?" Wie zur Bekräftigung, keuchte Thorin nebenan auf.

„Keine Sorge.", entgegnete Kili und begann damit, seinen Bruder zu massieren und zu streicheln, bis er selbst auch von dem gleichmäßigen Heben und Senken der Brust des Blonden eingelullt wurde.

Am nächsten Morgen wachte Charlie in Thorins Armen auf. Der Zwerg hatte ebenfalls die Augen schon geöffnet und sah ihn nun lächelnd an.
„Guten Morgen.", seine Stimme war sehr in Mitleidenschaft gezogen worden, was Charlie grinsen ließ.
Er spürte die warme Haut an seiner und seufzte wohlig auf, begann damit, über Thorins Taille zu streichen.

„Es war wunderschön.", flüsterte er seinem Gefährten entgegen und küsste ihn.
Der Zwerg lächelte noch breiter und stimmte ihm zu: „Das war es, mein Geliebter."
Dem Halbmenschen traten Freudentränen in die Augen als er den Titel hörte.

„Ich liebe dich.", hauchte er und küsste Thorin ein weiteres Mal.
„Ich liebe dich auch.", flüsterte der Zwerg und strich seinem Gefährten die Tränen von den Wangen.

Der Schwarzhaarige drückte einen Kuss auf Charlies Kopf und sagte dann: „Wir müssen aufstehen, das Frühstück wird bald aufgetischt."
Sie erhoben sich und zogen sich beide wieder an, nicht ohne immer mal wieder einen verstohlenen Blick auf den Körper des anderen zu werfen, die einige Knutschflecken zierten.

Wenig später liefen sie sich kabbelnd zum Speisesaal, wieder wurden sie von allen Seiten angestarrt. Balin erhob sich und stiefelte auf die beiden zu.
„Kann ich dich kurz sprechen, Thorin?", es klang eher nach einer Aufforderung als nach einer Frage.
„Natürlich.", entgegnete der Zwerg gelassen und folgte dem Älteren. Charlie setzte sich unterdessen neben Thranduil und begann damit, sich etwas von dem Obst zu nehmen.

Unterdessen hatte Balin dessen Gefährten in einen kleinen Nebengang gelotst und stand nun mit verschränkten Armen von dem Zwergenkönig.
„Was hast du dir dabei gedacht, mit ihm intim zu werden? Das ist gegen die Tradition! Man wartet mindestens bis nach der Hochzeit!"
Thorin seufzte nur und entgegnete: „Ich konnte mich nicht zurückhalten, außerdem werde ich ihn schon noch heiraten."

Der ältere Zwerg trippelte mit einem Fuß nervös auf dem Boden herum „Dann frage ihn schnell, dass wir wenigstens sagen können, dass ihr schon verlobt wart. Am besten jetzt gleich vor allen, dass sie es bestätigen können."
Thorin zweifelte bei diesem Plan, doch er hatte es sich selbst eingebrockt und musste die Suppe nun auch wieder auslöffeln.

„Na schön, dann jetzt.", stimmte er zu. Die beiden Zwerge gingen also zurück in den Speisesaal, wo sie sehnlichst von Charlie erwartet wurden, der sich von den anderen beobachtet fühlte.
Er zog Thorin besitzergreifend neben sich und aß dann beruhigt weiter, bis Balin in die Hände klatschte, um auf sich aufmerksam zu machen.
Er war aufgestanden und sah nun lächelnd in die Runde „Es gibt etwas sehr Erfreuliches zu verkünden!", begann er „Thorin und Charlie werden heiraten!"

Durch lautes Husten wurden sie unterbrochen. Der Halbzwerg hatte sich verschluckt, sein Gefährte klopfte ihm auf den Rücken, bis er wieder sprechen konnte: „Was?" Charlie sah, gelinde gesagt, erschrocken aus.
Balin nickte erfreut und wollte ihnen gerade gratulieren als er von dem Braunhaarigen unterbrochen wurde: „Nein!", die Zwerge erstarrten und vor allem Thorin sah aus wie ein getretener Hund.
„Ich bin erst 18! Ich... nein, ich werde nicht so früh heiraten! Wer hat das überhaupt beschlossen?", wollte er mit zu Schlitzen verengten Augen wissen.

„Es ist Tradition erst nach einer Hochzeit oder einer Verlobung intim zu werden.", erklärte Thorin seinem Gefährten ruhig.
„Ach, dann war von einer Liebeshochzeit also nicht die Rede? Du willst mich heiraten, weil wir zu früh Sex hatten?!", schnaubend erhob Charlie sich „Wie kannst du nur!"

Dann rauschte er ab, Thorin folgte ihm schnell, doch der Rest der Zwerge blieb eingeschüchtert am Tisch sitzen, wie auch Thranduil und Legolas, die dem Streit schweigend gefolgt waren.

Thorin lief währenddessen seinem Gefährten hinterher, der durch die Gänge des Waldelbenreichs rauschte und nicht auf dessen Rufen hörte.
Der Zwerg legte keuchend einen Sprint ein und packte den Jüngeren an der Schulter, drehte ihn zu sich herum.
„Lass mich los, Thorin!", fauchte dieser und entzog sich aus dem Griff.
„Was findest du an der Vorstellung zu heiraten, mich an dich zu binden, so abwegig?"

„Oh, hm, keine Ahnung. Vielleicht ist es die Tatsache, dass du das möchtest, weil es so die Tradition fordert!"

„Du weißt, dass ich dich liebe. Mehr als mein Leben."
Charlie blieb stehen, er hatte gerade wieder weglaufen wollen, doch die liebevollen Worte des Zwergs ließen ihn innehalten.

„Ich bin der Anführer von Durins Linie und eigentlich habe ich schon gegen sämtliche Traditionen verstoßen. Die Werbezeit beträgt mindestens ein halbes Jahr, der Antrag folgt erst nach zwei Jahren und dann ist es üblich noch ein Jahr verlobt zu sein (ich weiß nicht ob die Zeitangaben so stimmen)."
Der Zwerg trat näher an den Halbmenschen heran und griff nach dessen Hand.
„Amrâlimê, bitte verzeih mir meine Ungehobeltheit." Versöhnlich küsste er den Nacken des Braunhaarigen, der sich zu ihm umdrehte.

„Du hast mich nur verschreckt, mit dieser Hochzeit und außerdem... hat Balin mir einen Antrag gemacht!", er haute den Zwerg auf den Arm und zog eine Schnute, der Schwarzhaarige lachte erleichtert und fragte dann: „Wann sollte ich dir den Antrag denn stellen?"
Beide lächelten sich an und Charlie entgegnete: „Wenn du König bist und im Erebor regierst."

Dann küsste er den anderen leidenschaftlich. „Menu tessu.", flüsterte Thorin leise gegen die Lippen seines Gefährten.
„Ich bin ein Halbzwerg, es wird Zeit, dass ich Khuzdul lerne, also was heißt das denn?"
„Du bist alles.", hauchte der Zwerg und küsste den anderen ein weiteres Mal.

„Wir sollten zurückgehen, die Company wird sonst etwas von uns denken.", raunte Charlie gegen die Lippen des Königs, der ihn musterte und fragte: „Und wenn wir genau das tun, was die anderen denken, das wir tun?"

Der Halbzwerg lachte „Oh, ich will aber nicht, dass Balin einen Herzinfarkt erleidet. Er hat es doch so mit den Traditionen. Das können wir ihm nicht antun!"
Thorin stimmte grummelnd zu, küsste den anderen und nahm seine Hand, um ihn zu den anderen Zwergen zu bringen.
Diese sahen sie neugierig an, doch der Fakt, dass die beiden Händchen hielten, musste doch Gutes versprechen!

„Habt ihr etwas zu verkünden?", wollte Balin nun lächelnd wissen.
„Ja", antwortete Charlie zuckersüß „Wir werden uns verloben – wenn der Erebor zurückerobert ist."
Der alte Zwerg sah aus als hätte er in eine Zitrone gebissen, er warf Thorin einen tödlichen Blick zu, beließ es aber dabei.

Nach dem Frühstück verschwanden Kili und Fili in die Schlossgärten, doch Charlie folgte ihnen und setzte sich unter denselben Baum wie die Brüder.
„Kili?", der Jungzwerg drehte den Kopf zu seinem besten Freund herüber „Bist du eigentlich in jemanden verliebt? Hast du eine Beziehung?"

Der Durinerbe lief knallrot an und fragte: „Wieso willst du das wissen?"
„Nun, ich habe mir von meiner Schwester über eure Geschichte erzählen lassen und eigentlich hättest du dich in eine Waldelbin namens Tauriel verlieben sollen, aber das hast du nicht. Also haben wir daraus geschlossen, dass du schon vergeben bist oder es zumindest gerne wärst."

Kili druckste ein wenig belangloses Zeug herum, bis sein Bruder ihn anstupste „Sei ehrlich Kee!" Der andere seufzte, erzählte aber alles: „Der Tag, an dem du uns erzählt hast, dass du schwul bist... Fili und ich sind auf mein Zimmer gegangen und haben uns darüber unterhalten. Dann... haben wir es ausprobiert. Wir haben uns geküsst und realisiert, dass wir uns lieben... ich zumindest."
Er sah seinen Bruder aus großen Augen an. Sie hatten es bis jetzt noch nie ausgesprochen.

„Kili... ich..." Fühle nicht so, will dich nicht mehr sehen, frage mich, wie du denken konntest, dass das etwas Ernstes war... führte der Braunhaarige den Satz in Gedanken zu Ende, wieso hatte er das bloß gesagt?
„Ich liebe dich auch!", Fili griff nach seinem Kopf und hielt ihn fest, strich über die Wangen des Jüngeren, der etwas ungläubig aussah, aber doch zu lächeln begann, dann beugte er sich vor und verschloss die geliebten Lippen zu einem leidenschaftlichen Kuss.

Als sich die Brüder wieder voneinander lösten, konnte der Blonde Charlies breites Lächeln aus dem Augenwinkel sehen.
„Du verurteilst uns nicht?", wollte er erstaunt wissen.
„Welches Recht hätte ich denn, jemanden zu verurteilen?", kam die Gegenfrage „Ich wurde selbst so oft verachtet, wegen meiner Liebe, ich würde das nie jemand anderem antun."

Die Brüder lächelten und küssten sich ein weiteres Mal, Kili rutschte zwischen Filis Beine und drückte den anderen gegen den Baumstamm.
Charlie fuhr mit der Hand gedankenverloren zu seinem Hals, an eine Stelle, auf die Thorin in der letzten Nacht einen Knutschfleck gesetzt hatte.

„Na, wie war es denn gestern?", wollte Kili grinsend wissen, der Halbmensch wurde etwas rot um die Nase.
„Es war der beste Sex, den ich jemals hatte.", nuschelte er verlegen in seinen nicht vorhandenen Bart.

„Dachte ich mir.", nickte Kili, die Röte auf Charlies Wangen vertiefte sich und er wollte kleinlaut wissen: „Dann habt ihr uns gehört?"
Fili nickte „Laut und deutlich!"
Der Halbmensch vergrub den Kopf stöhnend in den Händen „Oh, Gott! Ist das peinlich!"
Die beiden Brüder lachten, während Charlie sich erhob.

„Ich lasse euch dann mal etwas allein.", meinte er und verschwand aus den Gärten, trat wieder in das Schloss.
Morgen früh wollten sie weiterreisen und der Erebor war auch nicht mehr weit entfernt!
Die Elben würden sie über den langen See bringen und dann mussten sie nur noch die versteckte Tür finden, einen Drachen besiegen und einen Krieg gewinnen.
Das konnte doch nicht so schwer sein!

Im Trödelgang kehrte Charlie in sein Zimmer zurück und beschloss dort, noch etwas zu schlafen, hatte er in der letzten Nacht doch wirklich wichtigeres zu tun gehabt!
Er schüttelte sich fahrig die Stiefel von den Füßen und ließ sich dann auf die Matratze fallen, ruckelte sich zurecht und zog die Decke mehr schlecht als recht über sich.
Er fiel sofort für mehrere Stunden in einen dunklen, angenehmen Schlaf.

Geweckt wurde der junge Mann von etwas Warmem neben sich, blinzelnd öffnete er die Augen und sah seinen Gefährten vor sich, wie dieser ihn beobachtete.
„Was machst du denn hier?", gähnte der Jüngere, strich sich über das Gesicht.
„Es ist schon Abend.", entgegnete Thorin lächelnd und nahm die Hand des Halbmenschen in seine.
„Was? Habe ich so lange geschlafen?", Charlie ruckte nach oben, wurde jedoch gleich wieder von dem Zwerg nach unten und auf eine breite Brust gezogen.
„Das ist den Strapazen der Reise zu verschulden.", erklärte der König und küsste ihn auf den Scheitel.
„Und nächtlichen Aktivitäten.", grinste der Andere und sah in die stahlblauen Augen, die er so mochte.
„Vielleicht auch das.", der Zwerg küsste ihn sanft auf die Lippen und schloss dann die Augen.

„Schlaf gut."

2386 Wörter, 13.09.2020


Ja, Leudis, heute kam das Kapitel wohl erst am Sonntag, ich hoffe ihr seid mir nicht böse :)

Und wir sind auch schon so nah dran, den Erebor zu erreichen o.O :D

Es bleibt weiterhin spannend, denn ob alle glücklich werden, ist noch nicht fest...

-Aranel

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