Würdest Du..?

Kapitel 4 - Würdest Du..?

Shoto POV.

Mir war bewusst, dass ich nicht hier sein sollte. Dass ich mich nicht als seinen Freund ausgeben sollte und so tun sollte, als wären wir zusammen. Nicht, weil es früher oder später sowieso auffliegen wird. Auch nicht, weil diese ganze Idee zum Scheitern verurteilt war.

Wie kam man auch auf die Idee, seinen Eltern eine Beziehung vorzugaukeln?

Eher sollte ich nicht hier sein, da ich nun wirklich nicht die richtige Person dafür war. Katsuki hätte einfach jemanden fragen können, den er besser kannte. Von dem er wusste, dass er ein guter Umgang für ihn war. Und das war ich nun mal einfach nicht....

Würde irgendjemand von dem hier erfahren und es weiter erzählen, dann hatte ich ein echtes Problem. Am schlimmsten wäre es aber, wenn meine Familie davon erfahren würde.... Denn dann wäre auch Katsukis Familie davon betroffen und das wollte ich um jeden Preis vermeiden.

Denn während Katsuki und Mitsuki sich lautstark darüber stritten, ob unsere 'Hochzeit' stattfinden würde, und Masaru das ganze belustigt beobachtete, wünschte ich mir einmal mehr, selbst so eine liebevolle Familie zu haben.

"Aber Shoto hat doch selbst gesagt, dass er dich heiraten würde!" rief Mitsuki triumphierend.

"Seine Meinung ist überhaupt nicht gefragt! Ich muss dem Ganzen doch zustimmen!" protestierte Katsuki.

Ich schmunzelte.

"Und? Würdest du zustimmen?"

Er hatte gerade tief Luft geholt, um seine Rede weiterzuführen, damit seine Mutter endlich verstand, dass wir nicht heiraten würden, als ihn meine Frage ziemlich aus der Bahn zu werfen schien.

Er sah mich an und seine roten Augen musterten mich einerseits ungläubig, aber auch ziemlich wütend. Schließlich hatte er wohl erwartet, ich würde wenigstens ein bisschen auf seiner Seite sein, da wir das ja alle nur spielten. Doch ich konnte mir diese Frage einfach nicht verkneifen.

Vielleicht.... Vielleicht hatte ich einfach dieses Fünkchen Hoffnung gebraucht. Dieses Fünkchen Hoffnung, dass mir sagte, dass diese Gefühle nicht nur von meiner Seite kamen. Dass er vielleicht auch gerade dieses Herzklopfen fühlte, als wir uns in die Augen schauten. Dass in seinem Magen ebenfalls Schmetterling wie wild durcheinander flatterten, als hätte sie etwas aufgescheucht.

Dass er mich ebenfalls liebte....

"V-vielleicht....das überlege ich mir, wenn es so weit kommt...."

Er wand sein Gesicht ab, um den Rotschimmer, der sich auf seine Wangen gelegt hatte, zu verbergen.

Gut möglich, dass es genau das war, was mich dazu gebracht hatte, seiner Idee zuzustimmen. Ich hatte die Stunden nicht gezählt, die ich täglich damit verbrachte, an ihn zudenken und mir auszumalen, wie wir eine gemeinsame Zukunft hatten. Eine glückliche Zukunft.

Man könnte sagen, es war Liebe auf den ersten Blick. Als ich ihn das erste Mal neben Izuku hatte stehen sehen, als dieser mir seinen festen Freund vorstellte; Kirishima, Katsukis bester Freund.

Aber diese Liebe schien noch nie von ihm erwidert worden sein. Und schließlich musste ich ja auch den Schein eines heterosexuellen Playboys wahren, so hatte sich unsere Feindseligkeit gegenüber des anderen entwickelt.

Ich hatte gehofft, so auch meine Gefühle für ihn loszuwerden, wissend, dass wir nie eine Beziehung führen könnten, aber mit jedem Mal, das wir uns beleidigten und dabei in dir Augen schauten, machte mir mein Köper nur wieder bewusst, wie sehr ich ihm verfallen war.....

Ob er wohl jemals meine Liebe erwidern würde?

Katsuki POV.

Wer hatte dem bitte denn bitte die Erlaubnis gegeben, so gut auszusehen?! Ich hatte ihm noch nie so tief in die Augen gesehen, doch es war ein.... atemberaubend gutes Gefühl. Diese blaugrauen Augen ließen mein Herz plötzlich ganz schnell schlagen und ich hasste sie dafür. Doch gleichzeitg wollte ich noch tiefer in sie eintauchen, wollte so mehr über Todoroki erfahren und ihn besser kennenlernen.

Irgendwie machten mich diese Gefühle wütend. Was fiel dem überhaupt ein, mir so eine Frage zu stellen?! Natürlich würde ich seinem Antrag nicht zustimmen, aber das konnte ich vor meinen Eltern ja schlecht sagen.

"V-vielleicht.... das überleg ich mir, wenn es so weit kommt..."

Meine Wangen verfärbten sich rot und ich wand mein Gesicht ab. Als würde er mir jemals einen Antrag machen! Nach diesem Tag würden wir einfach so weiter uns Leben führen, als hätte es den anderen gar nicht gegeben. Also warum sagte er sowas?

"Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt? Eigentlich beginnt man ein Gespräch ja so, aber das ist irgendwie ausgefallen." begann mein Vater.

Dafür hatten wir eine gute Geschichte bereitgelegt, die wir ihnen jetzt auftischen konnten! Im Grunde genommen würden wir ihnen einfach erzählen, dass wir in Parallelklassen sind und uns mal getroffen hatten und uns dabei in einander verliebt hatten, uns unsere Liebe gestanden hätten und so weiter. Nichts dramatisches, wir waren schließlich in keinem kitschigen Liebesfilm!

Ich wollte gerade anfangen zu reden, wir hatten uns aufgeteilt, wann wer etwas sagen sollte, als Todoroki mir ins Wort fiel.

"Katsukis bester Freund, Kirishima, ist mit meinem besten Freund, Izuku, in einer Beziehung. Und als er mir Kirishima vorgestellt hat vor über einem halben Jahr, war auch Katsuki dabei."

Ich starrte Todoroki an, während er das sagte. Was redete der denn da? Ich erinnerte mich an den Tag, aber das sollte doch gar nicht in unsere Geschichte!

"Ich würde sagen, es war Liebe auf den ersten Blick, nicht wahr?"

Er grinste mich an und ich wurde rot. Liebe auf den ersten Blick? Das sollte da auch nicht rein! Sowas wie Liebe auf den ersten Blick gab es doch gar nicht!

"Wie süß!" quietschte meine Mutter überaus entzückt von dieser Geschichte.

"Und weiter?" hakte auch mein Vater interessiert nach.

"Na ja, wir sind uns näher gekommen, haben uns öfter getroffen und irgendwann.... hat mir euer Sohn ganz beiläufig seine Liebe erklärt."

Er legte einen Arm um meine Schultern und ich konnte sein leichtes Parfum wahrnehmen. Seine Hand lag auf meinem Oberarm und berührte dort meine Haut. Sofort begann etwas in meinem Magen zu kribbeln. Aufgeregt hielt ich die Luft an.

Er war so nah.....

"Und dreimal dürft ihr raten, wer die auch erwidert hat." sagte ich, um wenigstens etwas zu Todorokis Geschichte beizutragen.

"Das ist wirklich süß. Ihr müsst euch ja wirklich sehr lieben."

Todoroki sah mich kurz an. Seine Augen leuchteten warm und ließen mich ganz verrückt werden. Was machte er nur mit mir?!

"Ja, das tun wir."

Er sagte das so überzeugend, dass ich selbst es auch fast geglaubt hatte. Wenn ich nicht wüsste, dass das Ganze gespielt war, würde ich ihm warscheinlich einfach so abnehmen, dass er mich liebte. Mich wirklich, aus tiefstem Herzen liebte.

So als wäre ich das Einzige, was seinem Leben noch einen Sinn gab.

Meine Mutter starrte Todoroki an, als sähe sie schon ihren Schwiegersohn vor sich und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel.

"Ach, junge Liebe kann so schön sein..."

Todoroki ließ mich wieder los und entfernte sich von mir. Sofort machte sich diese Leere in mir breit, die sich durch nichts zu füllen schien. Mir fehlte sein Geruch und das Kribbeln in meinem Magen, das eine einzelne Berührung von ihm ausgelöst hatte.

Gleichzeitig verfluchte ich mich für diese Gefühle! Aus dem Ganzen hier sollte nichts ernstes werden, also wieso verhielt ich mich so, als wäre ich in ihn verliebt?!

Mein Herz spielte total verrückt, während ich beobachtete, wie er sich ein paar Haarsträhnen hinter das Ohr strich und leicht lächelte. Nervös wand in meinen Blick ab.

Ich sollte aufhören ihn anzustarren. Sonst verliebte ich mich noch wirklich in ihn.

1221 Wörter

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