Nervosität
Kapitel 14 - Nervosität
Katsuki POV.
Nervös wartete ich auf Shoto. Wir hatten Freitag und ich wartete darauf, dass mein Freund endlich aus der Schule kam, damit wir zu mir nach Hause gehen könnten.
Der Gedanke, dass ich bis Sonntag die Zeit alleine mit ihn genießen konnte, ließ die Schmetterlinge in meinem Magen aufgeregt auseinander fliegen.
Meine Freunde hatten mich gefragt, ob ich am Samstag Zeit hätte, damit wir bei Eijiro zu Hause zocken könnten. Natürlich hatten ich sofort gesagt, dass ich keine Zeit hätte.
Eijiro hatte mich irritiert gefragt, warum ich in der letzten Zeit immer so wenig Zeit für sie hätte und Denki hatte nur Witze darüber gerissen, wer denn mein Herz gestohlen hätte, sodass ich kaum noch Zeit für irgendwas hätte.
Dabei war ich rot angelaufen. Aber es stimmte eben: Shoto hatte mein Herz gestohlen. Er war der erste, dem ich mein Herz einfach so überlassen hatte. Er besaß etwas von mir, was er einfach so zerstören könnte, doch ich vertraute ihm, dass er gut damit umgehen würde.
Zumindest war ich der festen Überzeugung, dass er gut damit umgehen würde.
"Uhm.... B-bakugou?"
Verdrutzt drehte ich mich zu der Stimme, die mich angesprochen hatte. Vor mir stand ein braunhaariges Mädchen. Sie war etwas kleiner als ich, schien aber in meinem Alter zu sein.
"Kennen wir uns?"
Sie wurde rot und stammelte etwas vor sich hin.
"N-na ja, kennen wäre zu viel gesagt. Ich... Ich bin in der Klasse von Izuku und T-todoroki.... Ähm.... Du bist doch mit ihnen befreundet, oder nicht?"
Ich zuckte mit den Schultern.
"Befreundet.... Kann man so sagen..."
Sie tippte ihre Zeigefinger aneinander und sah mir nicht in die Augen, als sie mich leise etwas fragte.
"I-ich wollte fragen, ob ich vielleicht deine Handynummer bekommen könnte.... Also ich... Ich würde gerne mit dir befreundet sein, weil Izuku immer sehr... sehr nett über dich berichtet und....äh...."
Ich zog eine Augenbraue nach oben. Warum stotterte sie denn und druckste so herum? Ging es ihr nicht gut?
"Meinetwegen..... Gib mir dein Handy, dann tippe ich dir meine Nummer ein."
Für eine Sekunde sah sie mich ungläubig an, als hätte sie nicht damit gerechnet, dass ich ihrer Bitte zustimmen würde. Doch dann kramte sie hastig ihr Handy hervor und hielt es mir mit zittrigen Finger entgegen.
"Vielleicht entsperrst du es mir erst." merkte ich belustigt an.
Sie wurde rot und nickte schnell. Schließlich gab sie es mir entsperrt wieder und ich gab ihr meine Nummer.
"Du kannst mich ja anschreiben."
"JA!" rief sie übermäßig laut, drehte sich um und rannte dann weg.
Verwirrt sah ich ihr hinterher.... Was war das denn für eine Nummer?
"Was wollte Ochako denn von dir?"
Erschrocken zuckte ich zusammen, als Shoto ohne Vorwarnung neben mir auftauchte.
"Mein Gott, erschreck mich doch nicht so!" meckerte ich und hielt mir die Brust.
"Sorry." entschuldigte er sich. "Aber was wollte Ochako jetzt vor dir?"
"Ochako?"
"Na das Mädchen, mit dem du gerade gesprochen hast." half er mir auf die Sprünge und mir viel auf, dass sie mir ihren Namen gar nicht genannt hatte.
"Ähm... Sie wollte nur meine Handynummer und ist dann... weggerannt." sagte ich.
Shoto hob eine Augenbraue und sah dann in die Richtung, in die sie verschwunden war.
"Warum sollte sie deine Handynummer wollen. Ist sie in dich verknallt?"
"Bist du etwa eifersüchtig?"
Belustigt beobachtete ich, wie er rot anlief und schnell den Kopf schüttelte.
"Ich und eifersüchtig? Nein! I-ich hab mich nur gewundert, was sie von dir wollen würde, weil ihr ja eigentlich keinen Kontakt habt und so..." redete er sich heraus.
Doch ich grinste nur und küsste ihn kurz. Auch wenn wir vor der Schule waren und uns jederzeit jemand sehen könnte. Shoto lächelte mich verliebt an, als er nach meiner Hand griff und wir zu mir nach Hause liefen.
Ochakos Aktion hatte ich dabei schon wieder total vergessen...
-
Mein Vater war schon heute ganz in der Fühe weggefahren und meine Mutter war in der Zeit, in der wir in der Schule gewesen waren, auch aufgebrochen.
Ich war total nervös. Es war nicht das erste Mal, dass Shoto zu mir nach Hause kam, man hatte fast das Gefühl, er wohnte bei uns. Doch ich wusste, dass er nicht gerne Zeit bei sich zu Hause verbrachte und auch sonst störte mich das gar nicht. Doch diesmal würde er auch hier schlafen und wir waren ganz alleine!
Was, wenn er etwas bestimmtes von mir erwartete? Was, wenn ich ihn enttäuschte, wenn wir es wirklich tun würden.
"Bring dein Zeug einfach in mein Zimmer, ja?"
Shoto nickte, nahm mir auch meinen Rucksack gleich ab und schleppte alles nach oben. Ich ging währendessen in die Küche und entschloss mich dazu, einen Tee zu machen.
"Was machst du?" fragte Shoto, als er wieder zu mir stieß.
Er stellte sich hinter mich und schloss seine Arme um mich. Mein gesamter Körper begann angenehm zu kribbeln, als ich seine starke Brust an meinem Rücken spürte.
"Tee. Willst du auch einen?"
"Ja, warum nicht. Ich würde-"
"..einen Grüntee nehmen. Ich weiß." sagte ich und drehte meinen Kopf zu ihm.
Seine Augen funkelten mich warm an, was mein Herz zum Schmelzen brachte.
"Du kennst mich wohl schon zu gut, oder?"
"Das stimmt wohl."
Dabei war es bei ihm doch genauso. Manchmal hatte ich das Gefühl, er kannte mich schon besser als ich mich selbst. Er wusste immer, wie es mir ging und wie ich mich fühlte, an was ich gerade dachte oder was mich beschäftigte.
"Dann bekommst du deinen Grüntee."
Er drückte sein Gesicht zwischen meine Schulterblätter und ich hörte, wie er tief ein und aus atmete. Ich wurde rot. Dasselbe tat ich auch bei ihm, wenn wir uns umarmten, um seinen Geruch in mich aufzunehmen.
Einige Zeit war es still zwischen uns beiden, während ich den Tee machte. Als dieser fertig in Tassen gefüllt war und nur noch ziehen musste, drehte ich mich um, damit ich Shoto ansehen konnte.
"Was wollen wir jetzt machen? Wir könnten wieder Videospiele spielen, in denen du wie immer gegen mich verlieren würdest, oder eine Serie schauen. Ach ja! Und wollen wir heute Abend Essen bestellen? Meine Mutter hat mir extra Geld hiergelassen." ratterte ich herunter.
Na super, Katsuki. Jetzt weiß er bestimmt, dass du unnötig nervös bist!
Shoto nahm meine Hände und fuhr sanft über meine Handrücken. Unsicher sah ich ihn an.
"Ich würde eine Serie bevorzugen, weil es schon sehr frustrierend ist, ständig gegen dich zu verlieren. Aber wenn du lieber spielen willst, dann können wir dass auch gerne machen. Und Essen bestellen klingt super."
Dabei klang seine Stimme so sanft und zärtlich, dass ich ganz vergaß, wie nervös ich eigentlich war.
Das liebte ich an ihm. Dass er genau wusste, wie er mit mir umzugehen hatte, wenn ich wütend, traurig, nervös oder sonst etwas war. Jeder andere Mensch wäre vielleicht total überfordert mit mir gewesen.
Schließlich entschieden wir uns dazu, eine Serie zu schauen und verzogen uns mit dem Tee in mein Zimmer. Dort holte ich meinen Lapton und wir pflanzten uns auf das Bett.
Während ich eine Serie heraussuchte, merkte ich die ganze Zeit Shotos Blick auf mir. Ich spürte regelrecht, wie seine Augen alle Konturen in meinem Gesicht nachfuhren.
"Wieso starrst du mich so an..?" fragte ich schließlich zögerlich.
Wortlos nahm er mein Gesicht in seine Hände und sah mir in die Augen.
"Mir ist nur gerade wieder aufgefallen, dass du die schönste Person auf diesem Planeten bist..." flüsterte er und küsste mich.
Und in dem Moment, in dem seine Lippen meine berührten, wurde mir klar, dass meine Nervosität total unbegründet war.
Schließlich würde Shoto nichts tun, was ich nicht wollen würde.
1268 Wörter
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