Herzschmerz
Kapitel 23 - Herzschmerz
Katsuki POV.
*
"Glaubst du nicht, dass wir uns irgendwann mal nicht mehr ausstehen können? Ich meine.... Stell dir mal vor, dass wir zusammen ziehen.... Wir würden jeden Tag aufeinander hängen.... Hat man da nicht irgendwann keine Lust mehr drauf?" überlegte ich laut.
Wir saßen auf dem Sofa und hatten unsere Soba aufgegessen. Ich hatte meine Beine auf Shotos Schoß gelegt, welcher seine Hand auf meinem Oberschenkel liegen hatte und sanft über meine Haut strich.
Einen Moment sah er mich stumm an, bevor er antwortete.
"Ich glaube, ich könnte nie genug von dir bekommen."
Ich rollte mit den Augen.
"Das war eine ernstgemeinte Frage. Denk dich mal in die Zukunft.... Jetzt sind wir nicht einmal ganze zwei Monate zusammen. Was ist in zehn Jahren?"
"In zehn Jahren werde ich jeden Morgen neben dir aufwachen und dir erstmal Frühstück ans Bett bringen, weil ich weiß, dass du das liebst. Dann wirst du mich küssen, weil du mich so sehr liebst und danach werde ich mich nicht zurückhalten können und dich nehmen bis du den ganzen Tag nicht mehr laufen kannst. Also werde ich mich den ganzen Tag um dich kümmern und du liebst es, wie ich für dich sorge..... Ich meinte das vollkommen ernst. Ich liebe dich und das werde ich auch in zehn Jahren noch."
Mein Herz schlug ganz schnell, als er mich anlächelte.
"Ich werde mich schon nicht von dir trennen." versicherte er mir.
"Das will ich auch hoffen."
Shoto schmunzelte und legte seine Hand an meine Wange.
"Nein.... Niemals könnte ich die aggressivste, unhöflichste und vorlauteste, aber auch wunderschönste, bezaubernste und großherzigste Person, die ich kenne, verlassen."
Mein Herz stolperte bei seinen Worten.
"Ich ignoriere diese Beleidigungen jetzt einfach mal, ja?"
"Mhm..... Aber diese Eigenschaften machen dich genauso aus wie die positiven... Und ich liebe dich mit allen Eigenschaften, die du hast; mit allen positiven und negativen und allen Ecken und Kanten. Das macht Liebe doch gerade aus."
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"Oder nicht?"
*
Ich wachte auf, als mein Handywecker klingelte. Hatte ich den nicht ausgestellt?
Erschrocken fuhr ich hoch. Meine Hand tastete neben mich und ich schaltete den Wecker aus.
"Scheiße...." murmelte ich.
Ein Blick auf das heutige Datum und sofort schossen mir wieder die Tränen in die Augen.
Heute wären wir 2 Monate zusammen gewesen...
Ich ließ mich wieder nach hinten fallen und legte meinen Arm über meine Augen.
Ich wollte nicht schon wieder weinen, obwohl mir die Tränen schon wieder in den Augen brannten. Ich fragte mich, wie es überhaupt möglich war, dass ich noch weinen konnte. Ich hatte die ganze letzte Wochen mit Heulen verbracht.
Die ganze letzte Woche seit Shoto sich von mir getrennt hatte. Ich spürte wieder diesen Schmerz in meiner Brust, der mich jetzt schon eine Woche verfolgte. Dieser Schmerz in meiner Brust, als würden sich tausend Scherben in meine Lunge und mein Herz bohren und das Atmen unmöglich machen.
Nur mit Mühe schaffte ich es, mich aus dem Bett zu wälzen und ins Bad zu schlurfen.
Ich hatte meinen Eltern nicht gesagt, dass Shoto sich von mir getrennt hatte. Ich konnte es ihnen nicht sahen.
Es war, als würden mir die Wörter im Hals stecken bleiben und mir einfach nicht über die Lippen kommen. In meinem Kopf sagte mir immer wieder etwas, dass das eine Lüge war, aber es war die grausame Wahrheit.
Shoto hatte mich nie geliebt. Er hatte mich nur für Sex benutzt, so wie Momo es hervor gesagt hatte. Und jetzt, wo er mich zum Sex gebracht hatte, hatte er sich von mir getrennt.
Wir waren kein Paar mehr. Und auch, wenn ich schon eine Woche Zeit gehabt hatte, über ihn hinwegzukommen, hatte ich es nicht geschafft. Wie auch?
Bis vor einer Woche war ich noch der festen Überzeugung, dass mich und Shoto nichts trennen könnte. Dass wir füreinander bestimmt waren und meine Mutter Recht gehabt hatte, als sie sagte, dass wohl nur wahre Liebe solche Beziehung ermöglichte.
Und auch, wenn Shoto mich anscheinend gar nicht liebte, war er immer noch die Liebe meines Lebens. Er war immer noch der Mensch, für den ich augenblicklich sterben würde.
Er hatte mein Herz erobert, bevor er es brutal zertreten hatte wie ein lästiges Insekt, das man einfach los werden wollte.
Auch wenn ich meinen Eltern nichts von der Trennung erzählt hatte, hatten sie mich trotzdem innerhalb der letzten Woche immer in der Schule entschuldigt, wenn ich gesagt hatte, dass ich nicht dorthin wollte.
Ich hatte ihnen verschwiegen warum, aber sie stellten keine Fragen.
Als ich letzte Woche völlig verheult aus der Schule gekommen war, weil ich schon auf dem Heimweg die Tränen nicht mehr zurückhalten konnte, waren sie total besorgt und wollten natürlich wissen, was los war. Aber ich hatte nur stumm den Kopf geschüttelt.
Nein, ich konnte es ihnen nicht sagen. Ich konnte diese Worte nicht aussprechen, die mich immer wieder in ein dunkles Lochen fallen ließen.
Shoto hat sich von mir getrennt.
Shoto hat mich nie geliebt.
-
Nachdem kurz im Bad gewesen war, ging ich wieder ins Bett zurück. Ich wollte nicht frühstücken. Ich roch im Flur, dass meine Mutter etwas zum Frühstück gemacht hatte, bevor sie zur Arbeit gefahren war, aber ich hatte keinen Hunger.
Ich legte mich ins Bett und griff nach meinem Handy.
Hallo, Bakugou
Hier ist Ochako. Das Mädchen, dem du deine Nummer gegeben hattest.
Ich runzelte die Stirn. Ochako? Ich erinnerte mich, dass ich ihr vor zwei Wochen mal meine Nummer gegeben hatte. Ich hatte sie vollkommen vergessen, da sie sich bisher nie gemeldet hatte.
Wie kommt es, dass du mir jetzt schreibst?, war das einzige, was ich antwortete.
Ich hatte zwar keine Lust mit irgendjemandem reden, aber genauso wollte ich auch kein Arschloch sein und sie einfach ignorieren.
Ich hab von dir und Todoroki gehört....
Ich starrte ein paar Sekunden auf diese Nachicht. Wusste die ganze Schule davon? Wie viele hatten das mitbekommen, als Shoto sich von mir getrennt hatte?
Ich war seit einer Woche nicht in der Schule gewesen und von meinen Freunden hatte ich auch kaum etwas gehört, da ich alles um mich herum abblockte.
Nachdem ich ihr nicht geantwortet hatte, kam schon die nächste Nachicht. Ich tippte auf meiner Tastatur..
Ich dachte, vielleicht kann ich dich ja aufheitern. Oder zumindest ablenken :)
Ich glaube nicht, dass du das kannst, aber danke.....
Ich wollte mein Handy schon ausstellen, als eine neue Nachicht von ihr erschien, die mich innehalten ließ.
Ich hatte letze Woche mit Shoto geredet und..... Er meinte, dass er gerade in einer glücklichen Beziehung ist. Also so wirklich glücklich. Ich hab mich für ihn gefreut und so..... Aber als er sich von dir getrennt hat, kam mir das so komisch vor, weil.... Er wirkte wirklich, aufrichtig glücklich und hat gesagt, dass er glaubt, die Liebe seines Lebens getroffen zu haben.
Ich glaube, dass da was falsch ist.....
Vielleicht weißt du das auch schon und ich nerve dich gerade total. Tut mir leid!
Er hatte mit Ochako über unsere Beziehung geredet?? Er hatte jemandem gesagt, dass er in einer Beziehung war!
Irgendwie machte es mich glücklich.
"Ochako irgendwie auch. Zumindest kann man sich mit ihr gut unterhalten und sie hat noch nie irgendwelche Annäherungsversuche unternommen."
Gedankenverloren starrte ich auf den Handybildschirm bis dieser schwarz wurde.
Shoto war glücklich in unserer Beziehung gewesen....? Aber wieso hatte er dann Schluss gemacht?
Das ergab doch alles keinen Sinn!
1216 Wörter
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