Frischverliebte Teenager

Kapitel 34 - Frischverliebte Teenager

Katsuki POV.

Ich drehte das Radio etwas lauter und sah aus dem Fenster. Das Wetter war viel zu schön, um sich jetzt in ein Restaurant zu setzen. Aber wir hatten diesem Stufentreffen zugesagt und mussten da jetzt wohl oder übel hin...

Und lieber saß ich in einem stickigen Restaurant als bei Rei zu Hause.

"Du hast aber gute Laune." sagte Shoto und legte seine Hand auf meinen Oberschenkel.

"Gute Laune ist übertrieben. Ich bin einfach froh, dass wir nicht bei deiner Mutter am Tisch sitzen und ich mir irgendwelche Beschimpfungen anhören muss." entgegnete ich ihm.

"Verständlich."

Er schenkte mir einen kurzen Seitenblick, bevor er sich wieder auf die Straße konzentrierte. Seine Hand lag immer noch auf meinem Oberschenkel und sein Daumen fuhr sanfte Kreise über den Stoff meiner Jeans.

"Du musst dich nicht schlecht für deine Mutter fühlen, das habe ich dir schon oft genug gesagt. Du kannst nichts dafür."

Ich legte meine Hand auf seine. Er lächelte mich kurz an.

"Ich weiß doch...."

Wir bogen in eine Straße ein und Shoto parkte vor dem Restaurant, das für unser Stufentreffen reserviert wurde. Als er die Bremse gezogen hatte, lehnte ich mich zu ihm und küsste ihn sanft.

"Hier, wo uns jeder sehen kann?" fragte er grinsend an meine Lippen.

"Hör auf zu reden und küss mich einfach, du Idiot."

Unsere Lippen schmiegten sich zärtlich aneinander. Shoto legte seine Hand sanft in meinen Nacken und zog mich näher an sich, so gut das im Auto eben möglich war. Ich schloss meine Augen und gab mich seinem Kuss völlig hin. So wie ich es immer tat, wenn er mich küsste.

Wir kamen fünf Minuten zu spät. Nur, weil wir im Auto wie zwei frischverliebte Teenager herumgeknutscht hatten.

-

"Da seid ihr ja endlich." kam es von Mina vorwurfsvoll, als wir uns zu ihnen an den Tisch setzten.

"Sorry, standen im Stau..." nuschelte ich als Ausrede.

"Na ja, hauptsache ihr seid überhaupt hier." lockerte Sero die Stimmung etwas auf.

"Mina und Sero hatten irgendwelche großen Neuigkeiten." zischte Denki mir und Shoto zu.

"Da Katsuki und Shoto jetzt auch da sind, könnt ihr es ja endlich erzählen."

Mina grinste über beide Ohren und richtete sich auf, bevor sie die Bombe platzen ließ: "Ja... Sero und ich... sind verlobt!"

Die beiden konnten sich vor Glückwünschen von uns kaum retten! Ich erinnerte mich noch gut, dass es bei Izuku und Eijiro's Verlobung genauso gewesen war. Die beiden hatten ein paar Jahre nach dem Schulabschluss ihr eigenes Restaurant eröffnet und Eijiro hatte Izuku am selben Tag einen Antrag gemacht.

Damit waren Mina und Sero jetzt die zweiten, die heiraten würden. Mina hatte nach der Schule Jornalismus studiert und ging richtig darin auf. Sero hatte zur gleichen Zeit Jura studiert.

Denki war in die KFZ-Mechanik gegangen. Er war auch immer noch mit Shinsou zusammen, doch hatten die beiden sich dazu entschieden, nicht zu heiraten, was wir auch alle akzeptierten.

Manchmal erinnerte ich mich an unsere Zeit in der Oberschule zurück und war erstaunt darüber, wohin wir es alle bisher geschafft hatten.

Ich hasste es, so nostalgisch über etwas nachzudenken, aber es stimmte nunmal...

-

"Sag mal, Katsuki.... Haben du und Shoto eigentlich mal darüber nachgedacht, zu heiraten?" fragte Mina unvermittelt.

Ich wurde rot.

Shoto war gerade dabei, irgendwelche Leute, aus seiner alten Klasse zu begrüßen.

"Nein, wir haben noch nie darüber geredet..." murmelte ich.

"Echt nicht?!" fragte Eijiro mit großen Augen. "Und ich dachte damals, ihr würdet die erste Gelegenheit nutzen, um zu heiraten, wenn ihr erstmal erwachsen seid. So verliebt wie ihr seid."

Ich suchte mit meinen Augen nach Shoto.

Natürlich hatte ich schon darüber nachgedacht, zu heiraten. Und ich wollte Shoto heiraten! Aber ich hatte mich nicht getraut, mit ihm darüber zu sprechen.... Wir hatten unser Studium abgeschlossen, waren in unsere eigene Wohung gezogen, hatten mit der Arbeit im Krankenhaus angefangen....

Ich hatte immer Angst, dass es ihm zu früh ist... Dass er noch nicht heiraten will.... Und ich wollte ihn zu nichts zwingen....

"Vielleicht plant Shoto ja schon was, ohne dass du es weißt." meinte Denki geheimnisvoll und grinste.

Ich wurde nur noch röten und stand abrupt auf. Mit der Entschuldigen, mal aufs Klo zu müssen, verließ ich den Tisch.

Vielleicht plant Shoto einen Antrag?! Was sollte das denn heißen?!

"Ach, Shoto! Es ist so lange her."

Ich blieb wie angewurzelt stehen, als ich Shoto bei einer Frau sah, die mir unglaublich bekannt vorkam.

"Was du nicht sagst..." meinte Shoto distanziert.

Mit schnellen Schritten war ich bei den beiden und schlang meine Arme um Shotos Arm.

"Ich dachte, du willst nur kurz deinen Freunden Hallo sagen." sagte ich und sah Momo mit einem aufgesetzten Lächeln an.

Ein Schatten huschte über ihr Gesicht, aber bevor ich diesen richtig deuten konnte, lächelte sie schon wieder.

"Ohh, seid ihr immer zusammen?!"

Sie sah fröhlich zwischen mir und Shoto hin und her und ich wusste nicht so ganz, wie ich sie einordnen sollte.

"Ja, sind wir. Problem damit?" fragte Shoto.

"Nein, nein, gar nicht! Ich..." Sie seufzte. "Ich wollte mich bei euch und besonders bei dir, Shoto, aufrichtig entschuldigen. Ich hab vor acht Jahren ziemliche Scheiße abgezogen."

Sie verbeugte sich vor uns, während sie redete.

Ich wechselte einen Blick mit Shoto. Meinte sie das wirklich ernst?

"Danke." war das einzige, was Shoto dazu sagte.

"Nein, wirklich. Ich meine das ernst. Ich habe viele Dinge gemacht, die nicht okay waren. Vorallem hab ich dich in echte Schwierigkeiten gebracht, ohne zu wissen, was ich da eigentlich gerade tue."

Ich musterte sie von oben bis unten. Sie trug ein hautenges, rotes Kleid, das ihr bis zu den Knien reichte und dazu weiße High Heels. Äußerlich hatte sie sich kaum verändert....

"Ich bin wirklich froh, dass damals alles gut ausgegangen ist... Mir ist erst viel später klar geworden, was ich da überhaupt tue und dann hatte ich keine Chance mehr, mich zu entschuldigen."

Shoto nahm meine Hand und drückte sie leicht.

"Ich weiß, ehrlich gesagt, nicht, was ich sagen soll."

Momo lächelte.

"Ist schon gut. Danke, dass ihr mir zugehört habt."

Sie verabschiedete sich mit einer erneuten Verbeugung von uns und ließ uns alleine stehen.

"Warst du etwa eifersüchtig?" war das erste, was Shoto fragte, nachdem sie abgehauen war.

"Ich?! Eifersüchtig?! Auf diese Schlampe?! Niemals!"

Shoto lachte leicht und küsste mich.

"Du musst nicht eifersüchtig sein, das weißt du. Ich liebe nur dich."

Seine Worte ließen meine Brust warm werden.

"Ich liebe auch nur dich."

-

Der weitere Nachmittag und der Abend waren entspannt. Es kam zu keinen weiteren Zwischenfällen mit Momo, worüber ich auch sehr froh war, da ich diese Frau immer noch nicht ausstehen konnte.

Wir hatten viele alte Bekannte wieder getroffen und es hatte Spaß gemacht, sich gemeinsam an die alte Zeit zu erinnern.

Wir kamen erst spät am Abend wieder nach Hause und draußen war es schon dunkel geworden, als Shoto mich in das Schlafzimmer führte.

-

Ich drückte meinen Rücken durch und ein Stöhnen verließ meinen Mund. Shotos Finger fuhren über meine Haut und hinterließen eine angenehme Gänsehaut. Die Luft roch nach Schweiß und Sex, aber ich konnte mich gerade nicht darauf konzentrieren.

"Shoto..." hauchte ich und kniff meine Augen zusammen.

Seine Lippen liebkosten meine überhitzte Haut und ich liebte es, wie er genau wusste, was mir gefiel. Ich liebte es, wenn wir in der Leidenschaft ertranken und Eins wurden.

Unsere Haut klebte, unsere Lippen waren geschwollen und unsere Wangen glühten, als Shoto die Decke über uns zog.

"Du bist so wunderbar." flüsterte er liebevoll und küsste mich sanft auf die Stirn.

Ich fiel lächelnd in das Land der Träume hinein, während ich in seinen Armen lag.

Bitte lass es für immer so bleiben...

1269 Wörter

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