Feuerwerk An Gefühlen

Kapitel 8 - Feuerwerk An Gefühlen

Shoto POV.

Auf dem Rummel war es ein einziges Gedrängel. Die Leute tummelten sich vor den einzelnen Ständen, um als erster dran zu kommen oder noch schnell ein neues Los zu ergattern. Ich betrat mit Katsuki das Gelände, der sich umsah.

"Also ich hab Hunger." stellte er fest.

Ich schmunzelte.

"Dann suchen wir am besten erstmal was zu essen. Aber wehe du übergibst dich nachher." sagte ich und ging vorraus.

Es dauerte nicht lange, bevor er wieder neben mir lief.

"Pah, als ob ich mich übergeben würde! Das tun nur Schwächlinge!" protestierte er.

Wie liefen an den unterschiedlichsten Essensständen vorbei, doch nichts begeisterte uns dabei.

"Zuckerwatte?" schlug ich einfallslos vor und Katsuki verzog das Gesicht.

"Zucker, der in Fäden an einem Stiel klebt, sodass man danach nur Karies bekommt? Nein danke. Außerdem macht das nicht satt."

Er ließ seinen Blick schweifen.

"Sieh mal! Dort gibt es Takoyaki, das klingt doch schon besser."

Katsuki lief vorraus, direkt auf einen Stand zu. Ich blieb für einen Augenblick stehen und lächelte.

"Ich liebe dich."

Auch wenn ich wusste, dass er es nicht gehört hatte, fühlte es sich gut an, es auszusprechen. Vielleicht würde er es auch nie zu hören bekommen, doch es war nunmal die Wahrheit.

Ich liebte ihn aus tiefstem Herzen, sodass es mich manchmal schon selbst erschreckte, wie stark meine Gefühle für ihn waren.

Schnell beeilte ich mich, ihm hinterher zu kommen und als ich ankam, hatte er schon bestellt.

"Du bist aber langsam." tadelte er mich, doch ich sah ihn lächeln, was mein Herz Purzelbäume schlagen ließ.

"Und was willst du danach als erstes machen?"

Er zuckte mit den Schultern.

"Achterbahn und Riesenrad fahren? Unendlich viel Süßkram in mich reinstopfen, bis ich platze? Dir auf die Nerven gehen?"

"Als würdest du mir jemals auf die Nerven gehen." sagte ich und stieß sanft meine Schulter gegen seine.

Ein Rotschimmer legte sich auf seine Wangen und er sah auf den Boden.

"Wer weiß..."

-

Wir verbrachten Stunden auf diesem Rummel. Wie er gesagt hatte, kauften wir Unmengen an Süßigkeiten, die wir aßen. Zusätzlich fuhren wir Achterbahn, Autoscouter und irgendwelche anderen Fahrgeschäfte.

Nicht selten war mir danach unendlich übel. Katsuki hatte mich damit immer ausgelacht, doch war selbst kreidebleich gewesen und ich hatte ihm angesehen, dass es ihm genauso ging.

An einem Losestand hatte ich die Hälfte meines Geldes dafür ausgegeben, irgendeinen besonderen Gewinn zu bekommen. Letzendlich wurde es irgendein Plastikspielzeug.

"Ist irgendwie süß." hatte Katsuki grinsend dazu gesagt, als ich es bekommen hatte.

Ich wusste nicht so wirklich, was ich damit anfangen sollte. Vielleicht würde ich es einfach verschenken.

"Und? Was machen wir jetzt?"

Katsuki öffnete das Papier eines Karamelbonbons und steckte es sich in den Mund. Dann sah er mich abwartend an.

Ich sah mich um und überlegte, was ich vorschlagen könnte, als mein Blick auf einen Fotoautomaten fiel. Es war diese Art von Fotoautomat, bei dem nur Platz für eine Person war, sich die Pärchen aber immer trotzdem reinquetschten, um romantische Bilder zu machen.

"Wie wärs, wenn wir den Tag verewigen?"

Ich griff nach Katsukis Hand und zog ihn sanft hinter mir her. Dabei traute ich mich nicht nach hinten zu schauen.

Ich hielt seine Hand!

Jede Faser in meinem Körper kribbelte aufgeregt und eigentlich war ich darauf vorbereitet, dass er seine Hand wieder zurück ziehen würde, doch das tat er nicht!

"Da passen wir niemals zusammen rein." protestierte er, als wir vor dem Automaten standen.

"Dann musst du halt ein bisschen den Bauch einziehen." sagte ich und bekam dafür einen Schlag gegen die Schulter.

Ich zog den Vorhang, der den Blick in den Automaten verdeckte, zur Seite und kletterte hinein. Dann klopfte ich auf meinen Oberschenkel, was Katsuki sofort verstand.

Er rollte zwar mit den Augen, doch krabbelte dann zu mir. Aufgeregt hielt ich die Luft an, als er auf meinen Schoß kletterte. Er roch so gut!

Ich konnte nicht wirklich sagen, nach was er roch, doch es war ein warmer Geruch, der mein Herz verrückt spielen ließ.

"Du bist so ein Idiot. Nur Idioten kommen auf solche idiotischen Ideen." murmelte er vor sich hin.

Ich schmunzelte.

"Du hast dich aber auf diese idiotische Idee eingelassen."

"Ach halt die Klappe."

Als er fast saß, rutschte er an einer Stelle ab und ich legte einen Arm um ihn, damit er nicht herunter fiel. Katsuki schlang seine Arme um meinen Hals und hielt sich an mir fest.

Ich wurde rot. Er sah so unglaublich hübsch aus! Einige Haarsträhnen fielen ihm ins Gesicht und seine rubinroten Augen sahen mich überrascht und verlegen an.

"K-können wir das einfach, äh, hinter uns bringen?" stammelte er.

Ich grinste.

"Gerne doch."

Ich drückte auf einen Knopf und der Automat begann, die Fotos zu machen. Irgendwann drehte Katsuki seinen Kopf zu mir und lächelte mich an.

Dieses Lächeln brachte mich ganz durcheinander. Es war das schönste Lächeln, das ich je gesehen hatte und die Schmetterlinge flogen in meinem Magen durcheinander.

"Danke, Shoto.....Also, dass du das mit mir machst...."

Ich will dich küssen...

"Manchmal glaub ich, dass ich nur schwer zu ertragen, aber ähm... Bei dir glaube ich das nicht..." murmelte er mit roten Wangen.

Ich will dir endlich sagen, wie sehr ich dich liebe...

"Hey! Seid ihr mal fertig da drinnen?!"

Wir zuckten zusammen, als wir eine Stimme von draußen hörten. Mit roten Wangen stiegen wir aus dem Automaten, vor dem ein junger Mann und eine junge Frau standen. Die Frau lächelte uns entschuldigend an, während der Mann genervt die Hände in die Hüften gestemmt hatte.

Ich schnappte mir die Ausdrucke und wir verzogen uns schnell.

Während wir den Kiesweg entlang liefen, sahen wir uns die Fotos an. Mein Herz machte einen Sprung, als ich sah, dass Katsukis Lächeln auf einem der Fotos zu sehen war.

"Welches willst du? Das farbige oder das schwarzweiße?" fragte ich Katsuki.

"Nimm du das farbige." meinte der Blonde und griff nach dem schwarzweißen.

Ich steckte den Ausdruck in mein Portmonaie. Warscheinlich würde es niemals daraus verschwinden.

"Wollen wir aufs Riesenrad? Ich weiß, ist jetzt nicht so spannend, aber um die Uhrzeit ist die Aussicht noch schöner." schlug Katsuki mit roten Wangen vor.

Ich rieb mir verlegen den Nacken.

"J-ja, klar."

Wir liefen zum Riesenrad, kauften zwei Fahrkarten und wurden dann in eine Gondel gelassen.

Keiner sagte ein Wort. Mir war es peinlich, dass ich kurz davor stand, ihn zu küssen. Sicher würde er das nicht wollen, immer hin hatte er sicher keine Interesse an einer richtigen Beziehung mit mir.

Das hier war nur ein Treffen unter Freunden. Kein Date, nichts besonderes. Zumindest sollte es nichts besonderes sein. Aber mein Herz schlug so schnell, wenn ich an sein Lächeln dachte, dass ich mir um so mehr wünschte, ihn küssen zu können.

"Shoto?"

Ich sah Katsuki an, der mir gegenüber saß. Die Gondel war nicht groß, sodass ich nur meinen Arm ausstrecken musste, um ihn zu berühren.

Draußen ging die Sonne langsam unter und färbte den Himmel in alle erdenklichen rot und orange Töne. Das Licht viel auf Katsukis Gesicht. Seine Augen funkelten mich warm an und auf seinen Wangen lag ein deutlicher Rotschimmer, was bei mir aber warscheinlich nicht anders war. 

"Hat dir schonmal jemand gesagt, dass du wunderschön bist?" stellte ich fest.

Er lief noch röter an und sah auf seine Füße.

"D-danke, äh, was ich eigentlich sagen wollte..... Was ich da vorhin gesagt habe, das.... war alles ernst gemeint....Ich..."

Hilflos hob er seine Hände.

"Ich fühle mich sehr geschmeichelt." lächelte ich sanft und lehnte mich leicht vor.

Katsuki lächelte ebenfalls. Plötzlich blieb das Riesenrad stehen. Eine klischeehaftere Situation hätte es nicht geben können: Ich saß mit meinem Crush in einer Gondel eines Riesenrads, das gerade genau dann, wenn wir gerade ganz oben waren, anhielt und ich hatte das Gefühl, als wäre da etwas zwischen uns.

Als wäre das nicht schon genug, explodierte etwas am Himmel.

"Das Feuerwerk." grinste Katsuki breit.

"Das findet jedes Jahr statt. Ich habe es schon so oft gesehen, aber fand es jedesmal noch toll. Es ist immer am letzten Tag, bevor der Rummel abgebaut wird."

Die bunten Farben färbten den Himmel blau, grün, gelb, rot und lila. Es war, als wollte das Feuerwerk die Funken zwischen uns beiden zum Glühen bringen. Sodass auch diese Funken zu einem Feuerwerk wurden.

Katsuki lehnte sich nun auch vorsichtig zu mir.

"Ich dachte, du magst keine klischeehaften Szenen in Filmen." scherzte ich.

"Das hier ist ja auch kein Film."

Ich sah ihm in die Augen. Ich wollte ihn küssen, so unbedingt, doch ich wusste nicht, ob das für ihn okay wäre.

"Darf ich dich küssen?" fragte ich so leise, dass ich selbst mich kaum noch hörte.

Doch Katsuki nickte nur und keine Sekunde später hatte ich den letzten Abstand zwischen uns überwunden, um meine Lippen auf seine zu drücken.

Das Feuerwerk am Himmel war nur noch Nebensache, als das Feuerwerk in mir explodierte. Ein Feuerwerk an Gefühlen.

Seine Lippen fühlten sich noch besser an, als ich es mir vorgestellt hatte. Sie waren weich und zart. Der Kuss war unschuldig, einfach nur geprägt von unseren Gefühlen.

Ich hatte schon oft andere Menschen geküsst, doch nichts konnte ich hiermit verlgeichen.

Vielleicht lag es daran, dass Katsuki Recht hatte. Das hier war nicht irgendein blöder Film. Das hier war unsere eigene Liebesgeschichte.

1540 Wörter

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