Familientreffen Mit Folgen
Kapitel 19 - Familientreffen Mit Folgen
Shoto POV.
Warscheinlich wäre es das Beste gewesen, einfach aufzustehen und zu gehen. Ich hätte Katsuki fragen können, ob ich spontan wieder zu ihm könnte oder wäre zu Izuku gegangen.
Alles wäre besser gewesen, als das hier.
"Akiko ist ja so süß!" quietschte Momo und starrte das zweijährige Mädchen mit großen Augen an.
Ich sah sie von der Seite an. Sie trug ein rotes Kleid, dass ihr bis knapp über die Knie reichte. Es war enganliegend und schmeichelte ihren Kurven. Außerdem hatte es einen weiten Ausschnitt, sodass man den SpitzenBH erahnen konnte, den sie darunter trug.
Sie war sicher eine hübsche junge Frau. Ihre schwarzen Haare waren dicht und meistens in einem Pferdeschwanz zusammengebunden, der herum wedelte, als sie nickend eine Frage von Himiko beantwortete. Auch ihre Oberweite konnte sich zeigen lassen - nicht zu groß und nicht zu klein.
Eigentlich wirkte sie von außen schon fast zu hübsch und perfekt. Vielleicht hatte ich mich deshalb immer wieder auf sie eingelassen.
Nur leider machte ihr Charakter das alles wieder kaputt. Sie war sehr besitzergreifend. Wenn sie der Annahme war, dass ihr etwas gehörte, dann durfte das niemand mehr anfassen.
Leider glaubte sie auch, ich würde ihr gehören.
Sie war schon immer eifersüchtig auf all die anderen Mädchen gewesen, mit denen ich etwas angefangen hatte. Manchmal drohte sie sogar, dass diesen Mädchen etwas passieren würde, wenn ich das nicht schnell wieder beenden würde. Nicht selten glaubte ich ihr sogar, dass sie das tun würde.
Außerdem war sie sehr eingebildet. Besonders wenn es um das Geld ihrer Eltern ging. Nicht selten hatte sie anderen Leute schon herunter gemacht, weil sie weniger Geld als sie selbst hatten.
Deshalb hatte ich auch nie etwas längeres mit ihr angefangen. Wenn ich einmal mit ihr zusammen wäre, würde ich da sicher nicht mehr so schnell heraus kommen.
Außerdem..... war sie nunmal nicht Katsuki.
"Ich wusste ja gar nicht, dass du schon eine Nichte hast, Shoto."
"Woher solltest du das auch wissen." meinte ich.
Ihr Lächeln verrutschte für eine Sekunde, als ich ihr stumpf antwortete. Doch keine Sekunde später wand sie sich lächelnd an meine Mutter und begann ein Gespräch mit ihr.
Ich fing Touyas Blick ein. Mein Bruder sah mich ehrlich besorgt an. Innerlich betete ich, dass es keine bösen Überraschungen geben würde.
"Mutter? Wollen wir nicht das Essen holen?" fragte Fuyumi und sofort sprang meine Mutter auf und ging mit ihrer Tochter nach drinnen.
"Es ist schön, dass unsere Familien sich mal wieder so treffen, oder nicht? Ich habe deine Mutter ja seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen!" plapperte Momo fröhlich neben mir und ich hatte das Gefühl, von ihrer Stimme Kopfschmerzen zu bekommen.
"Seit zwei Monaten machst du ja auch gar nicht mehr mit mir. Gar nichts. Deshalb war es höchste Zeit, dass wir mal wieder was zusammen unternehmen. Wir könnten morgen nach der Schule in den Park gehen! Was hälst du davon??"
Sie klimperte mit ihren Wimpern.
"Uhm..... Eigentlich hatte ich schon was vor...."
Das stimmte zwar nicht so ganz, aber ich hatte keine Lust, etwas mit ihr zu unternehmen. Zum Glück kamen meine Mutter und Fuyumi wieder zurück und brachten mehrere Kuchen.
"Lasst es euch schmecken. Diesen Kuchen dort hat meine wunderbare Schwiegertochter gebacken. Der Rest ist von mir."
"Das sieht wunderbar aus, meine Liebe." lächelte Momos Mutter.
"Dankeschön. Also, wer will etwas?"
-
Ich hatte keinen wirklichen Hunger und stocherte nur in meinem Kuchenstück herum. Meine Gedanken schweiften automatisch zu Katsuki. Als ich unseren Kuss gelöst und mich aus seinen Armen befreit hatte, war mir das alles falsch vorgekommen. So als sollte ich ihn jetzt nicht verlassen, weil ich nicht mehr so schnell die Möglichkeit bekommen würde, ihm so nahe zu sein.
"Ja, Shoto und ich sind schon lange zusammen." sagte Momo und legte ihre Hand auf meine.
Verwirrt blinzelte ich und sah zu Momo und Himiko.
"Wir sind nicht zusammen..... Was redest du da?"
Momo lächelte kokett.
"Och komm schon Shoto. Ich weiß doch, dass du mir kaum wiederstehen kannst. Mit niemandem hast du solche Erfahrungen gemacht wie mit mir. Du bist doch immer wieder zu mir gekommen, obwohl du sonst jedes Mädchen links liegen lässt, wenn du einmal mit ihr geschlafen hast."
Ich zog meine Hand weg.
"Das bildest du dir alles nur ein. Ich will nichts von dir."
Kurz sah ich Wut in ihren Augen aufblitzen. Doch dann wand sie sich auch schon wieder an Himiko.
"Hören Sie einfach nicht auf ihn. Er redet Unsinn."
Ich wollte gerade etwas sagen, als mein Vater aufstand und sich räusperte.
"Ich möchte euch gar nicht lange belästigen, sondern mich nur kurz bei unseren Gästen bedanken, dass sie gekommen sind. Besonders du, Momo, bist hier immer willkommen."
Mein Vater lächelte sie mit einem aufgesetzten Lächeln an. Sie strich sich verlegen eine Strähne hinter das Ohr.
"Unseren Familien werden sich bald noch enger miteinander sein. Immerhin sind unsere Kinder fast aus der Schule und dann hält sie ja nichts mehr vom Heiraten ab, oder nicht?"
"Hahaha ja. Guter Witz, Vater." lachte ich laut, doch das Lachen blieb mir im Halse stecken, als mich alle am Tisch ansahen, als hätte ich einen Dachschaden.
"W-was ist hier los?"
Meine Mutter lächelte mich an.
"Hat das dein Vater nicht gerade schon gesagt? Du wirst natürlich Momo heiraten, sobald es möglich ist."
Ich stand ruckartig auf, sodass mein Stuhl nach hinten kippte und auf dem Rasen landete.
"Ich habe dieser Hochzeit nie eingewilligt! Was soll das?!"
Touya starrte auf die Tischplatte und Fuyumi sah mich mitleidig an, während Natsuo an seiner Kaffeetasse nippte, als würde ihn das alles nicht interessieren.
Mein Hals schnürte sich zu und ich schluckte die Tränen herunter, die in meinen Augen brannten.
"Ich werde sie nicht heiraten, das könnt ihr vergessen!"
Momos Vater schaute mich verwirrt an und dann zu meinem Vater.
"Ich dachte, er wüsste Bescheid und hätte eingewilligt."
Das Lächeln meines Vater wirkte immer mehr angestrengt und er hob beschwichtigend die Hände.
"Natürlich hat er das. Sie wissen doch, wie das bei Kindern ist. Ihre Meinungen können sich sehr schnell ändern. Von den einen auf den anderen Tag. Glauben Sie mir, morgen ist er wieder Feuer und Flamme für die Hochzeit. Den besten Part kennt er ja auch noch gar nicht."
Ich ballte meine Hände zu Fäusten, aber bleib stumm. Ich wollte wissen, was er jetzt auspacken würde.
"Nach der Hochzeit möchte ich, dass du, Shoto, die Firma übernimmst."
Touya sprang nun auch von seinem Stuhl auf und sah Vater geschockt an.
"Was soll das? Du hast gesagt, ich soll die Firma eines Tages übernehmen? Warum soll das jetzt Shoto machen?!"
Mein Vater räusperte sich.
"Du und Himiko werdet euch erst einmal darauf konzentrieren, uns mehr Enkelkinder zu schenken. Shoto wird erst 18, ich denke, er sollte sich erstmal auf seine Karriere konzentrieren, bevor er und Momo Kinder bekommen."
Mir wurde schlecht bei der Vorstellung, jemals der Vater von Momos Kinder zu sein.
"Das ist nicht fair!"
"Nichts im Leben ist fair, Touya. Außerdem wurde es längst Zeit, Shoto seine Träume eines Medizinstudiums auszureden."
"Ich will deine blöde Firma nicht haben! Ich kann mich gut um mich selbst kümmern und ich werde es ja wohl auf die Reihe bekommen, mir selbst auszusuchen, wen ich heiraten will." protestierte ich lautstark.
Momo grinste auf ihrem Stuhl, als würde sie es gar nicht interessieren, dass ich ihr gerade sagte, dass ich sie nicht heiraten wollte.
"Touya mussten wir auch etwas auf die Sprünge helfen und ihn zu seinem Glück zwingen und schau, was daraus geworden ist: Eine wunderbare Schwiegertochter und die erste Enkelin."
Doch Touya sah gar nicht glücklich aus, als er Himiko einen kurzen Blick zu warf.
"Was hindert dich denn daran, Momo zu heiraten? Es ist ja nicht so, als dass es jemand besseren geben würde, den du heiraten könntest. Also sei doch froh, wenn wir dir die Möglichkeit geben, sie direkt nach der Schule zu heiraten."
Doch! Natürlich gab es jemand besseren, den ich heiraten könnte! Katsuki!
Doch das konnte ich ihnen nicht sagen.
In dem Moment räusperte sich Momo und stand ebenfalls auf.
"Wissen Sie, seit ich erfahren habe, dass ich Shoto heiraten soll, habe ich natürlich ein Auge darauf geworfen, mit wem Shoto sonst noch so ausgeht. Und.... es gibt da vielleicht etwas, das sie wissen sollten."
Mir wurde schlecht, als sie ihr Handy hervor holte. Nein.... Sie konnte doch nicht.... Sie konnte doch nicht davon wissen, oder?!
Auch Touya wurde blass, als er mein Gesicht sah. Er dachte bestimmt an dasselbe wie ich.
"Momo, mein Schatz? Was gibt es denn?" hakte ihre Mutter nach und Momo machte ein mitleidiges Gesicht.
"Enji, Rei..... Vielleicht ist das jetzt ein Schock, aber ich glaube, Sie sollten das wissen. Ihr Sohn sagt es Ihnen schließlich nicht..."
Sie warf mir einen kurzen Blick zu und ich wusste, dass es ihr gar nicht leid tat, was sie hier gerade tat. Sie reicht meinen Eltern ihr Handy.
"Nein!"
Ich wollte danach greifen, doch erreichte es nicht.
Jetzt was alles aus!
1490 Wörter
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