Der Plan
Kapitel 41 - Der Plan
Shoto POV.
Ich wachte an diesem Morgen völlig verkatert auf und musste ein paar Sekunden überlegen, was gestern passiert war.
Wir waren in der Bar gewesen..... Ich hatte ziemlich viele von diesen Drinks, wir haben getanzt und.... An vieles, was danach passiert war, erinnerte ich mich nicht wirklich... Es war alles völlig wirr in meinem Kopf und ich bekam es nicht hin, es zu sortieren....
Ich stand auf und als ich den Flur betrat, nahm ich den Geruch von Pancakes in der Luft war. Mit schnellen Schritten lief ich in die Küche und blieb abrupt im Türrahmen stehen, als ich Momo am Herd stehen sah und nicht.....-
"Guten Morgen, Shoto!" säuselte Momo, die mich natürlich bemerkt hatte.
"Guten Morgen." antwortete ich und blinzelte gegen die Tränen.
Hatte ich jetzt wirklich erwartet, dass Katsuki hier stehen würde und Pancakes zum Frühstück zubereiten würde? Ich war so erbärmlich! Das mit Katsuki war vorbei und trotzdem konnte ich nicht aufhören, alles in dieser Wohnung mit ihm zu verbinden!
"Alles okay, Shoto?" fragte Momo besorgt.
Ich setzte mich an den Esstisch und stützte meinen Kopf in meine Hände.
"Ja..... Ich denke schon... Irgendwie...." murmelte ich vor mich hin.
Sie kniete sich neben mich und legte mir eine Hand auf die Schulter. "Du warst gestern sehr betrunken... Vielleicht sind das noch irgendwelche Nachwirkungen."
Ich schüttelte den Kopf.
"Das ist es nicht..."
"Was denn dann?"
Ich hatte versucht, Katsuki so wenig wie möglich zur Sprache zu bringen. Sie musste ja nicht wissen, dass ich weinte, wenn ich mitten in der Nacht aufwachte und Katsuki nicht neben mir lag. Oder dass ich den Ring, den ich für Katsuki gekauft hatte, immer bei mir trug.... Als wäre Katsuki mir damit näher.
"Ich.... Ich vermisse ihn einfach so sehr..." murmelte ich irgendwann mit erstickter Stimme und wischte mir über die Augen.
Irgendwas an Momos Blick verdunkelte sich.
"Vergiss ihn doch einfach. Er ist es nicht wert, dass du dich so fertig machst!" fuhr sie mich an und stand wieder auf.
"Das ist nicht so einfach, wie du sagst!" verteidigte ich mich.
"Ich weiß sehr wohl, wie es ist, wenn die Person, die man liebt, sich nicht für einen interessiert! Ich habe Jahre so gelebt! Aber öffne doch endlich mal deine Augen, Shoto! Er ist es doch nicht wert. Guck dir an, wo ihr lebt!"
Sie fuchtelte mit einem Pfannenwender durch die Luft.
"Du hast mehr verdient, als diese winzige Wohnung und vorallem mehr als ihn. Du bist nur zu blind, um das zu erkennen!"
Ich stand auf.
"Was willst du damit sagen?! Ich brauche nicht mehr als diese Wohnung. Ich brauche nicht mehr als Katsuki an meiner Seite! Ich liebe ihn-"
Sie unterbrach mich: "Dann hör auf ihn zu lieben! Du solltest mich lieben! Ich habe alles getan, damit du mich siehst! Ich habe sogar dich und Katsuki getrennt, nur damit du endlich bemerkst, was dir all dir Jahre entgeht, aber du... du hast immer nur ihn im Kopf!"
Sie hatte Tränen in den Augen. Ein paar Sekunden starrte ich sie an, bevor ich realisierte, was sie da gerade gesagt hatte.
"Was hast du....?"
Sie presste ihre Lippen zusammen und wand ihren Blick ab. Ich trat einen Schritt auf sie zu.
"Willst du mir sagen, dass Katsuki denkt, ich hätte ihn mit dir betrogen?! Hat er sich deshalb von mir getrennt?!" rief ich laut.
Sie sah mich verzweifelt an.
"Ja, aber Shoto, ich habe das nur getan, damit wir endlich wieder zusammen sein können- Shoto!"
Ich drehte mich um und lief aus der Küche, um mich anzuziehen. Ich musste zu Katsuki!
Katsuki POV.
"Möchtest du etwas trinken?" rief Ochako aus der Küche.
"Ein Wasser wäre super!" antwortete ich.
Ich saß auf ihrem Sofa und lehnte mich entspannt nach hinten, während ich das Klirren von Gläsern aus der Küche hörte. Die Trennung von Shoto war jetzt etwas mehr als eine Woche her..... Ich sollte glücklich sein, oder? Ich hatte meinen Freund verlassen, der mich betrogen hatte! Unsere Beziehung war anscheinend nicht so toll, wie ich gedacht hatte und jetzt war ich das los.
Ich musste glücklich sein!
Aber stattdessen fühlte ich mich Tag für Tag schlechter. Es war als hätte ich mit Shoto meinen Antrieb verloren.... Ich heulte mir nächtelang die Augen aus dem Kopf und hielt mich tagsüber mit Kaffee am Leben. Das war wirklich nichts, worauf ich stolz war!
Ochako setzte sich neben mich und reichte mir ein Glas Wasser. Dankend lächelte ich sie an und nahm einen großen Schluck.
"Wie geht es dir?" fragte sie.
"Ganz gut..." log ich.
Ich war in der letzten Woche sehr oft bei ihr gewesen. Sie half mir, mich von der ganzen Sache abzulenken, und ich war unendlich dankbar für diese Hilfe. Und ich wollte ihr nicht das Gefühl geben, dass ihre Ablenkungen nicht hilfreich waren!
"Das freut mich..." murmelte sie und strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr.
Ich stellte mein Wasserglas auf den kleinen Tisch, der vor dem Sofa stand. Ochako rutschte nervös auf ihrem Platz herum.
"Uhm... Katsuki? Es gibt da etwas, was ich schon länger mit dir besprechen wollte..." sagte sie irgendwann.
Ich runzelte die Stirn.
"Was denn?"
Sie sah mir nervös in die Augen. Dann lehnte sie sich plötzlich vor und küsste mich. Ich blieb wie erstarrte sitzen, auch, als sie sich nach wenigen Sekunden wieder von mir löste, und starrte sie an.
"W-was....?" stammelte ich.
Sie lief rot an. "Na ja.... Ich bin ähm verliebt in dich."
Ich blinzelte. Was? Sie war verliebt in mich? Aber warum sagte sie das? Es war ihr doch bewusst, dass ich noch Gefühle für Shoto hatte.
"Ochako, ich... Tut mir leid, aber Shoto..."
Ihr Lächeln verrutschte etwas.
"Was, aber....? Ich dachte, weil ihr euch doch jetzt getrennt habt und wir so viel Zeit miteinander verbracht haben...."
"Aber das ändert doch nach einer Woche nichts an meinem Gefühlen für Shoto. Außerdem bin ich schwul!" sagte ich mit fester Stimme.
Ihr traten Tränen in die Augen.
"A-aber wir haben das doch alles organisiert und Momo hat gesagt, der Plan wäre perfekt! Dass du gar nicht anders könntest, als dich auch in mich zu verlieben!"
Kaum hatte sie das gesagt, schlug sie sich eine Hand vor den Mund und sah mich erschrocken an.
"Wovon redest du? Ochako, bitte sag mir nicht, dass... das alles geplant war. Mit der angeblichen Affäre und der Trennung." presste ich hervor und bemühte mich, nicht auszurasten.
Sie knetete ihre Hände.
"Nach dem Klassentreffen hat Momo mich angesprochen.... Erst war alles gut, bis sie dann auf euch zu sprechen kam. Sie meinte, sie hätte gemerkt, dass ich in dich verliebt bin und wie schade es wäre, dass wir ja beide unglücklich verliebt sind."
Ihr Stimme zitterte, während mein Gehirn Probleme hatte, das alles zu verstehen.
"Und dann hat sie gesagt, sie hätte einen Plan. Wie wir euch trennen können und dann mit euch zusammen kommen könnten. Sie hat Shoto an diesem Tag nach der Arbeit abgefangen und ihn gebeten, sich zu treffen.... Ich habe dann heimlich diese Bilder gemacht und bin zu dir, um sie dir zu zeigen."
Mir wurde schwindelig. Das war alles nicht echt.... Shoto hatte mich nie betrogen..... Das war alles geplant gewesen....
"Dass Shoto diese Überstunden hatte, kam uns nur recht. Und dann habt ihr euch wirklich getrennt! Ich war so glücklich, ich-"
"Du warst glücklich darüber, dass ich hier an deiner Haustür stand und dir erzählt habe, wie dreckig es mir geht?!" stieß ich hervor.
Sie schüttelte heftig den Kopf.
"Nein, ich habe mich schlecht gefühlt und habe Momo davon erzählt, aber sie meinte, dass du schon darüber hinweg kommen würdest und dass es Shoto genauso gehen würde. Du könntest angeblich gar nicht anders, als dich in mich zu verlieben! Und ich hab ihr geglaubt! Und dir ging es dann ja auch besser und ich dachte-"
"Mir geht es überhaupt nicht besser! Ich wollte dich nur nicht weiter mir meinen scheiß Problemen belasten." unterbrach ich sie.
Sie sah mich erschrocken an.
"Ich weiß ja nicht, wie ihr euch Liebe vorstellt, aber sie funktioniert nicht so, dass man die andere Person sofort vergisst, wenn man sich mal ein paar Tage nicht sieht!"
Ich stand auf und fuhr mir aufgewühlt durch die Haare.
"Ich muss zu Shoto! Und ich will dich nie wiedersehen!"
Ochako senkte ihren Kopf und nickte leicht. Ich lief in den Flur, zog mir meine Schuhe an, schnappte mir meine Jacke und verließ die Wohnung.
Während ich die Treppen runter rannte, kramte ich in meiner Tasche nach meinem Handy. Ich musste Shoto anrufen und ihm alles erzählen! Ich musste zu ihm fahren.
Als ich an der Straße stand, lief ich zu meinem Auto und wollte gerade einsteigen, als mein Handy klingelte. Verwirrt sah ich auf die unbekannte Rufnummer. Eigentlich hatte ich keine Zeit, aber...
"Bakugou Katsuki." meldete ich mich und ließ mich auf den Autositz fallen.
"Hier ist das Shinjuku Krankenhaus. Entschuldigen Sie die Störung, aber sie stehen in den Notfallkontakten von Todoroki Shoto." sagte eine Frauenstimme am anderen Ende.
Mein Herz setzte für einen Schlag aus.
"Ja? Was ist mit ihm?!"
"Todoroki Shoto hatte einen Autounfall und wird gerade notoperiert."
1516 Wörter
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