Bereit

Kapitel 15 - Bereit

Katsuki POV.

"Das ist bestimmt die Pizza.." sagte ich, als es klingelte.

Shoto ließ mich nur widerwillig aus seinen Armen, als ich aufstand, um uns unser Essen zu holen.

Viel hatten wir den Nachmittag nicht getan. Eigentlich hatten wir nur eine Serie geschaut und dabei gekuschelt. Ich liebte es, wie wir immer zwischen durch unseren Senf dazu gaben, wenn sich die Charakter absolut dämlich anstellten oder in total offensichtliche Fallen tappten.

Und wie er immer einen Arm um mich hatte, um mich festzuhalten..... Ich hatte die ganze Zeit seinen beruhigenden Durft in der Nase gehabt und mich nur noch wohler gefühlt.

Immer wieder hatten unsere Finger dabei einander gefunden....Es schien manchmal, als wäre es purer Zufall gewesen, doch ich wusste, dass wir beider nur noch mehr die Nähe des anderen spüren wollten. Shoto hatte mich dann immer liebevoll angelächelt, was mein Herz zum Schmelzen gebracht hatte.

Zwischendurch hatten wir zärtliche Küsse ausgetauscht, die alles nur noch perfekter machten.

Manchmal war ich selbst überrascht, wie sehr ich ihn doch liebte....

-

Nur wenige Minuten später kam ich mit zwei warmen Pizzakartons wieder in mein Zimmer. Shoto hatte den Laptop zugeklappt und sah mich abwartend an.

"Da hast du deine Hawaiipizza. Wirklich, wir müssen uns um deinen Geschmack kümmern. Wer ist denn bitte Annanas auf Pizza? Erst das Zitroneneis und jetzt das..."

Ich setzte mich gegenüber von ihm auf das Bett und öffnete selbst die Schachtel meiner Pizza Magherita. Es gab nichts besseres als das!

"Klingt ja fast so, als würdest du sonst diese Beziehung beenden." schmunzelte mein Freund nur.

"Ja ja, wer weiß schon. Es ist mir sehr wichtig, welche Pizza- und Eissorten mein zukünftiger Ehemann bevorzugt, da kann man nichts machen."

Innerlich wusste ich, dass ich wegen soetwas niemals diese Beziehung beenden könnte. Aber bestimmt wusste Shoto das.

"Dann muss ich mir ja viel Mühe geben. Immerhin will ich ja dein zuküftiger Ehemann sein."

Ich lief rot an, als er das so sagte. Dabei konnte ich mir das perfekt vorstellen. Eine Hochzeit mit Shoto.......

Oh Gott, ich war bis über beide Ohren verknallt!

-

Ich schmiss die Pizzakartons vom Bett, als wir fertig mit Essen waren, und robbte zu Shoto herüber, nur um mich in seine Arme zu werfen. Ich dachte immer, ich wäre der Mensch in einer Beziehung, der Berührungen und besonders Kuscheln eher ablehnen würde, doch bei Shoto war das etwas anderes.

Er schlang ebenso seine Arme um mich und drückte mich fest an sich.

"Du bist so wundervoll..." murmelte er sanft und strich mir durch die Haare.

Ich flog erneut auf Wolke sieben.

"Aber es gibt doch bestimmt noch wundervollere Menschen in deinem Leben, oder nicht?"

Er schien kurz zu überlegen, doch schüttelte dann den Kopf.

"Ich denke nicht. Du bist einfach das beste, was mir hätte passieren können."

Er strich mir ein paar Haarsträhnen aus der Stirn und fuhr mit seinen Fingerspitzen weiter meine Gesichtskonturen nach, bis er an meinen Lippen angekommen war. Sein Daumen fuhr über meine Unterlippe.

Unbewusst hielt ich den Atem an. Vorsichtig lehnte er sich nach vorne und küsste mich zärtlich. Diese Situation erinnerte mich an unseren ersten Kuss.

Wie schnell mein Herz geschlagen hatte, als er gefragt hatte, ob er mich küssen dürfte. Und wie dieses Feuerwerk in mir explodiert war, als er dann endlich seine Lippen auf meine gedrückt hatte. Und wie perfekt sich das alles angefühlt hatte, meinen ersten Kuss in der Gondel eines Riesenrads mit dem, aus meiner Sicht, hübschesten Jungen der Schule zu haben.

Grinsend löste sich Shoto von mir und sah mir in die Augen. Ich wurde rot, als ich in diesen heterochromatischen Augen versank.

"Wie gesagt, du bist absolut wundervoll."

Verlegen wand ich meinen Blick ab. Er griff nach meiner Hand und schob seine Finger zwischen meine Finger.

In dem Moment vibrierte mein Handy. Genervt, dass es jemand wagte, uns zu unterbrechen, griff ich nach diesem, nur um wenige Sekunden später zu erfahren, dass es Eijiro war, der mir geschrieben hatte.

"Hast du eigentlich noch andere Freunde als den grünhaarigen Nerd?" startete ich ein Gespräch, während ich unseren Chat öffnete.

"Denkst du etwa, ich habe keine Freunde?" fragte Shoto gespielt empört, was mich grinsen ließ.

"Wer weiß. Wenn du so vielen Mädchen das Herz brichst, hast du bestimmt nur ganz wenige Freunde. Außer natürlich, du überzeugst mich vom Gegenteil."

Shoto grinste.

Eijiros Nachicht war ein Bild von ihm, Denki, Mina, Sero und Izuku, wie sie Mario Kart zockten und dabei in Eijiros Zimmer saßen. Darunter hatte er geschrieben, dass ich immer noch kommen könnte, wenn es mir doch zu langweilig alleine sei.

"Also ich denke schon, dass ich mehr Freunde habe als Izuku. Tenya zum Beispiel oder Asui. Ochako irgendwie auch. Zumindest kann man sich mit ihr gut unterhalten und sie hat noch nie irgendwelche Annäherungsversuche unternommen."

Er sah mir über die Schulter und begutachtete das Foto.

"Ich hoffe doch, du versetzt mich jetzt nicht, oder?"

Ich lachte leicht.

"Niemals würde ich dich für die sitzen lassen."

Ich öffnete meine Fotoapp und machte ein Foto von Shotos und meinen verschränkten Händen. Das schickte ich dann an Eijiro mit der Anmerkung, das ich sehr viel wichtigeres zu tun hätte, als mit ihnen abzuhängen.

"Jetzt können die sich schön den Kopf darüber zerbrechen, mit wem ich hier abhänge. Und ich ignorier sie einfach."

"Du bist aber gemein."

"Das wurde mir wohl in die Wiege gelegt."

Shoto lachte.

"Zum Glück bist du zu mir nicht so gemein."

"Wer weiß, wie lange noch."

Ich öffnete wieder die Fotoapp und begann ein paar Fotos von ihm zu machen. Shoto begann darauf hin, mich zu kitzeln, was mich zum Lachen brachte. Er hörte erst auf, als ich kaum noch Luft bekam und ihn regelrecht anflehte auf zuhören.

Ich schnappte nach Luft und drehte meinen Kopf zu ihm.

"Wehe, das machst du nochmal."

Er grinste nur und legte eine Hand an meine Wange, um mich wortlos in einen warmen Kuss zu ziehen. Lächelnd erwiderte ich diesen und machte dabei leise ein Foto.

Schließlich lösten wir uns voneinander und es entstand noch ein Foto, auf dem wir uns verliebt in die Augen sahen.

Nein, niemals würde ich Shoto für meine Freunde versetzen. Schließlich wollte ich keine Sekunde von der Zeit, die ich mit ihm verbringen konnte, verschwenden.

-

"Willst du auf einer Matratze schlafen? Also mein Bett ist auch groß genug für zwei, uhm, aber natürlich nur wenn du willst!" schlug ich vor, als es langsam dunkel draußen wurde.

"Äh... Ich glaube, ich schlafe lieber auf der Matratze."

Irgendwie hatte ich schon gehofft, dass er zu mir ins Bett kommen würde. Dass er mit mir in einem Raum liegen würde und ich ihn nicht berühren könnte, löste Unzufriedenheit in mir aus.

"Okay, dann... Kannst du ja ins Bad gehen und ich suche dir eine Matratze, ja?"

Shoto stimmte mir zu und verschwand im Badezimmer. Nachdem er fertig war und ich ihm eine Matratze sowieso Bettwäsche bereit gelegt hatte, ging auch ins Bad.

Schließlich waren wir beide umgezogen und ich setzte mich auf mein Bett. Shoto legte sein Handy zur Seite, auf dem er bis gerade noch etwas geschrieben hatte.

Einige Sekunden sahen wir uns wortlos in die Augen. Seine Seelenspiegel schienen mir bis auf die Seele zu blicken und mich genau zu durchleuchten, um jedes noch so kleine Detail über mich zu finden.

Bei jedem anderen Menschen hätte ich mich warscheinlich nackt und wehrlos gefühlt, doch bei ihm war das nicht so. Ich fühlte mich verstanden, da er immer wusste, wie es mir ging und mich unterstützte.

Bei ihm fühlte ich mich wohl.....

-

Es war mitten in der Nacht, als ich das nächste Mal aufwachte. Das Mondlicht fiel durch einen Spalt zwischen den Vorhängen und spendete als einzige Lichtquelle Licht. Ich hatte nicht das Gefühl, bisher gut geschlafen zu haben...

Neben mir hörte ich es rascheln und als ich meinen Kopf zur Seite drehte, sah ich Shoto, der mich ansah.

"Kannst du auch nicht schlafen?" fragte er leise.

Wortlos rutschte ich etwas zur Seite und klopfte neben mich auf das Bett. Shoto verstand sofort und kletterte zu mir ins Bett.

Augenblicklich kuschelte ich mich an.

"Wieso wolltest du auf der Matratze schlafen?"

Shoto lächelte sanft.

"Weist du, Katsuki, du hast warscheinlich keine Ahnung, wie du mich anmachst und wie schwer du es mir machst, mich zurück zu halten." murmelte er leise und ließ mich rot werden. "Aber ich weiß, dass du dir unsicher mit dieser ganzen Sex-Sache bist und ich will dich nicht bedrängen. Immerhin bist du mir viel zu wichtig, als dass ich dich wegen soetwas verlieren könnte."

Mein Herz lief über vor Liebe. Wieso war er nur so wunderbar?

Ja, es stimmte alles, was er gesagt hatte. Doch inzwischen war ich mir sicher, dass ich Shoto an dieser Stelle vertrauen konnte. Ich wusste, dass er mich liebte und ich wusste, dass er mich nicht verletzen würde.

Stürmisch küsste ich ihn und auf den Gegendruck ließ sich nicht lange warten.

Shoto fuhr mit seinen Händen und meinen Nacken und zog mich so mehr an sich. Mein ganzer Körper schien unter Feuer zu stehen, als ich mein Becken gegen seines drückte.

"Shoto..... Ich bin bereit dafür..." sagte ich und sah ihm fest in die Augen.

1526 Wörter

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