-25.Ein Happy End?-
Remus
Heute werde ich mit ihm reden.
Nein.
Ich muss mit ihm reden.
Er muss mich nicht verteidigen. Vor allem nicht vor Severus Snape.
Nach dem gestrigen Tag habe ich ihn kaum gesehen, weshalb ich ihn gleich beim Frühstück um ein heutiges Gespräch bitten werde.
Ich war bereits auf dem Weg in die Große Halle, doch lief heute unglaublich langsam.
Weil ich nicht mit ihm sprechen wollte.
Weil ich Angst hatte, dass er mich nicht versteht.
Weil meine Beine vor Aufregung zittrig waren.
Trotz allen Bedenken lief ich mutig zu unserem Tisch.
Ich hatte Hoffnung, dass er noch nicht da war, doch als ich ihn erblickte, blieb ich kurzatmig stehen.
Nein Remus, du drehst jetzt nicht um.
Ich versuchte mir seit letzter Nacht, Worte zurecht zulegen, doch als ich dann vor ihm stand, war mein Kopf wie leer gefegt.
Alle Sätze die ich mir ausgedacht hatte, waren verschwunden.
Oh man.
Ich setzte mich neben ihn, da ich Angst hatte, dass sonst meine weichen Knie bald den Geist aufgeben würden.
„Sirius?", war das Einzige, was ich herausbrachte.
Er drehte sich zu mir um und musterte mich fraglich.
„Ist alles gut bei dir? Du bist ziemlich blass und zitterst."
Als ob ich das nicht selbst wüsste.
„Willst du vielleicht etwas trinken?", fragte er mich besorgt und hielt mir ein Glas Wasser hin.
„Nein, alles bestens.", murmelte ich verlegen und spürte die Hitze in mein Gesicht steigen.
„Ich wollte dich eigentlich fragen, ob wir vielleicht reden könnten..", ergänzte ich.
„Natürlich. Vielleicht besser draußen? Ich glaube, du könntest frische Luft vertragen."
„Ja, ist gut."
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Sirius
Zusammen liefen wir zum Ausgang der Halle.
Ich schaute nochmal entschuldigend zu James, doch er zeigte mir nur einen Daumen nach oben.
Er wusste genau, dass Remus und ich irgendwann reden mussten und wünschte mir wahrscheinlich, dass alles gut werden würde.
Draußen angekommen, spürte ich sofort die befreiende Frühlingsprise. In der Halle war es meist ziemlich voll und laut. Man konnte seinem eigenen Gedanken kaum folgen.
Aber hier war es komplett anders.
Es war ruhig und man konnte sich ohne Bedenken unterhalten.
Doch als Remus und ich dann beide ohne etwas zu sagen hier draußen standen, bildete sich eine unangenehme Stille.
„Es tut mir leid. Ich hätte dich nicht zum Reden zwingen sollen. Doch ich verstehe einfach nicht, was du für ein Problem mit mir hast.", sagte ich ehrlich.
Er sah kurz zu Boden, bevor er sprach.
„Ist schon okay, außerdem habe ich kein Problem mit dir.", er fokussierte sich auf einen Punkt neben mir, um mich nicht ansehen zu müssen.
„Warum wehrst du dich dann so gegen meine Liebe?", ich wollte eigentlich noch etwas hinzufügen, doch die ausgesprochenen Worte, ließen meine Stimme brechen.
„Weil du etwas Besseres verdient hast, Tatze.", antwortete er kalt.
„Nein. Warum sollte ich etwas Besseres verdienen?", das sagte er nun schon zum 2. Mal.
Er schaute sich kurz nach anderen Schülern um.
Als er sicher war, dass keiner uns hörte, fing er an zu erzählen.
„Weil ich ein verdammter Werwolf bin!
Schau dir meine Narben an. Sie sind unfassbar hässlich. Ich bin hässlich.
Snape hat Recht.
Ich weiß, was er gesagt hat.", sprudelte es förmlich aus ihm heraus.
Ich trat einen Schritt näher auf ihn zu und versuchte in seine wunderschönen Augen zu blicken.
„Bitte schau mich endlich an, Moony."
Ich weiß, dass es ihn Überwindung kostete.
Er kam mit der Nähe nicht zurecht.
„Du bist auf gar keinen Fall hässlich. Außerdem liebe ich deine Narben, Remus.
Snape war schon immer ein Tyrann. Auf gar keinen Fall darf man auf ihn hören."
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Remus
Es fiel mir ziemlich schwer, den Augenkontakt beizubehalten.
Doch seine Worte rührten mich.
Ich wusste, dass er die Worte ernst meinte.
Das spürte man sofort, als er sie aussprach.
Doch so sah er mich, nicht ich mich selbst.
„Ich weiß nicht, ob es klappen wird.", murmelte ich traurig.
Ich schaute wieder auf den Boden, doch er nahm mein Kinn in seine Hand und zwang mich somit, ihn anzusehen.
„Ich doch auch nicht.", er lächelte matt.
„Vielleicht klappt es, vielleicht nicht. Aber wenn man es erst gar nicht versucht- Dann weiß man nicht, wie es gewesen wäre.", sprach er hoffnungsvoll weiter.
Er dachte, dass wir es zusammen schaffen könnten. Er glaubte an unsere Beziehung.
Sollte ich es dann nicht auch tun?
Das Unmögliche möglich werden lassen...
Es hatte schon einmal geklappt, warum dann kein zweites Mal?
Ich hatte natürlich Angst vor den Meinungen anderer Schüler und das es nicht klappen könnte.
Aber Sirius Black ist meine große Liebe.
Und man sollte mit dem Menschen den man liebt, zusammensein.
Viele können das nicht, also warum nicht die Chance ergreifen?
„Was werden die anderen von uns denken?", fragte ich beklommen.
Eigentlich sollte man die Meinungen anderer ignorieren, aber mir fiel sowas unglaublich schwer.
„Ist das denn nicht egal?", antwortete er mit hochgezogenen Augenbrauen.
Er kam mir näher und lächelte mich erneut an.
Wenn ich mich jetzt nach vorne beugen würde-
Unsere Gesichter waren so nahe bei einander, sodass nicht einmal ein Blatt Papier zwischen uns gepasst hätte.
Er schaute mir tief in die Augen, als könnte er in meine Seele hinein blicken.
Wir wollten es beide so sehr.
„Weißt du- Ich weiß nicht-Was soll ich-", stotterte ich mit schwitzigen Händen.
Doch ich konnte nicht weiter reden, als Sirius sich schon nach vorne gebeugt hatte und seine Lippen auf meine legte.
In meinem Kopf herrschte währenddessen ein Gefühlschaos.
Es war mein erster Kuss, den ich gerade hatte.
Er war mein erster Kuss.
Ich lächelte in den Kuss hinein. Ich fühlte mich in diesem Moment wohl und einfach gut.
Mein Herzschlag war so laut und schnell wie noch nie. Ich war dabei, die Kontrolle über meinen Körper zu verlieren, doch Sirius hielt mich glücklicherweise mit seinem starken Griff an meiner Hüfte fest.
Am liebsten hätte ich mich nie von ihm gelöst, aber irgendwann mussten wir Luft schnappen.
Er lächelte mich glücklich an.
„Ich liebe dich, Moony."
„Ich dich auch, Tatze."
Das war vermutlich der beste Tag meines Lebens.
Mein Kopf machte immer noch Purzelbäume, weshalb mir etwas schwindelig wurde.
„Sind wir dann jetzt zusammen oder so?", ich hatte überhaupt keine Erfahrung mit sowas.
Sirius schmunzelte.
„Ja, also..willst du es denn auch?", fragte er etwas unsicher.
Doch ich nickte zufrieden.
Sirius Black und ich waren ein Paar.
Doch trotzdem kamen Zweifel in mir auf.
„Wie wollen wir es den anderen sagen?"
„Wir müssen es nicht sagen, wenn du es nicht willst. Anderenfalls einfach in die Welt herausschreien.", er lachte bei dem Gedanken, ganz Hogwarts einfach davon zu erzählen.
Aber bei Tatze war das gar nicht so weit hergeholt, wenn ich ehrlich war.
Und schon wurde ich auch schon in der nächsten Sekunde wieder ins Schloss gezogen.
Hand in Hand lief er mit mir zusammen in die Große Halle, was ziemlich merkwürdig und neu für mich war.
Ich schaute mich nach Lily um, die bei James saß und uns sofort entdeckte.
Als sie unsere Hände sah, lächelte sie mir glücklich zu.
Genauso wie James, der sein Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht bekam.
Aber so schnell wie sie es bemerkt hatten, waren auch andere Schüler neugierig geworden und starrten uns an.
Mir war das ziemlich unangenehm, da ich Aufmerksamkeit nicht gewohnt war.
Doch Sirius stolzierte förmlich die Halle entlang. Ihm könnte die ganze Welt zuschauen und ihm wäre das egal.
Als wir uns setzten, fing dann das Getuschel an. Es war nicht wegzuhören, weshalb ich nervös zu Sirius blickte, doch der lächelte mir nur aufmunternd zu und stand dann auf.
Nur um in der nächsten Sekunde auf unserem Gryffindor Tisch zu stehen.
Jetzt lag wirklich jegliche Aufmerksamkeit auf ihm.
„Ja. Remus Lupin und ich sind jetzt ein Paar, für diejenigen die es interessiert!", schrie er glücklich in die Menge.
Sofort fingen einige am Gryffindor Tisch an, zu klatschen.
„Und Snivellus, nur zu deiner Info, ich würde dich jedes mal wieder für ihn schlagen."
Snape sah ziemlich wütend aus, wahrscheinlich weil viele Blicke ihn verfolgten.
„Jeder sollte die Person lieben dürfen, die er möchte, ohne dafür verurteilt zu werden. Auch wenn es unmöglich erscheint, dass eure Liebe erwidert wird, sagt es ihr oder ihm. Denn wenn ihr es verschweigt, werdet ihr nie wissen, was diese Person zu euch gesagt hätte.", beendete er seinen Vortrag, welcher ziemlich rührend für einen Tatze war.
Erst als er sich wieder hinsetzte, bemerkte ich, wie viele Schüler aus Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw und auch sogar aus Slytherin klatschten.
Ich blickte zu Professor McGonagall, die mir mit einem vielsagendem Blick zuzwinkerte.
Wenn ich diesen Moment aufzeichnen könnte, hätte ich das sofort getan, denn noch nie hatte ich soviel Freude an einem Morgen empfunden.
Mein Leben konnte dank Sirius nur besser werden.
Da war ich mir sicher.
Glücklich küsste er mich auf die Stirn und zog mich in eine Umarmung.
„Die Geschichte von Wolfstar.", flüsterte uns James kichernd zu.
„Wolfstar?", fragte ich ihn sichtlich verwirrt.
„Ja, Wolfstar.", antwortete mir Sirius.
Und jetzt verstand auch ich das Wort und konnte mir auch ebenfalls die Bedeutung schnell herleiten.
„Die Geschichte von Wolfstar...", zufrieden bei diesem Gedanken, lehnte ich mich an Sirius' Schulter.
-Ende-
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Mein letztes Kapitel! 🙈
Ich hoffe euch hat die FanFiction einigermaßen gefallen und ihr hattet Spaß beim lesen. (:
Ich bedanke mich besonders bei Lesemaedchen7 und SabrinaFlorence für das tolle Feedback<3
Das hat mir wirklich viel Motivation beim schreiben gegeben^^
Bald werde ich wahrscheinlich eine neue Story anfangen. Zu 100% bin ich mir noch nicht sicher welche, aber ich wäre euch dankbar, wenn ihr mich vielleicht ein wenig dabei unterstützen könntet. ❤️
-Eure L
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