-10.Stille-
Remus
Einige Tage waren vergangen.
Um genau zu sein zwei Wochen.
James und Lily verstanden sich besser, als je zuvor.
Peter hatte jetzt auch eine Freundin.
Und Sirius schien auch glücklicher.
Eigentlich toll.
Wenn man sich auch über Irgendetwas freuen könnte.
Gedankenverloren lief ich durch die Gänge.
Keiner scherte sich um mich. Alle hatten andauernd etwas zutun.
Sie waren alle so beschäftigt und ich?
Ich las die gleichen Bücher, die ich schon vor 3 Wochen gelesen hatte.
Doch ich würde heute nach Hogsmeade gehen. Zwar allein, aber ich musste endlich mal wieder etwas machen, außer in der Bibliothek zu sitzen und zu lesen.
Ich schaute auf die Uhr.
Ich musste los.
Schnell machte ich mich auf den Weg.
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James
„Keine Ahnung wo er ist, Tatze. Bestimmt in der Bibliothek."
„Dort ist er nicht."
Gut. Er könnte immerhin überall sein.
„Du findest ihn schon. Ich muss jetzt los.", verabschiedete ich mich.
Lily und ich wollten zusammen lernen. Ich wollte auf keinen Fall zu spät kommen.
Zwischen uns lief es gerade so gut.
„Aber Krone-"
Doch ich musste wirklich los.
Er würde ihn schon finden.
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Remus
Als alle Schüler ankamen, gingen die meisten zu Zonkos oder zum Honigtopf. Ich hingegen lief zu Schreiberlings Federladen. Ich brauchte unbedingt eine neue Feder und Tinte.
Ich hielt mich dort aber nicht länger auf, als nötig. Nach bereits 5 Minuten war ich schon wieder nach draußen getreten.
Mit meiner Tüte in der Hand lief ich wie von selbst zur Aussichtsplattform der Heulenden Hütte.
Sie gilt als „Touristenattraktion". Oft kamen Schüler der 3. Klasse hierher. Sie fanden die Gerüchte interessant.
Doch das meist Verbreitete ist wohl, dass es von Geistern heimgesucht wird. Deshalb traut sich niemand dorthin.
Dorfbewohner berichten von Schreien und Heulen. Sie fürchten sich vor dem Inneren des Hauses.
Sie fürchten sich vor mir.
„Meinst du, die Gerüchte stimmen?", fragte mich ein Junge, der mit seinem Freund plötzlich hinter mir aufgetaucht war.
Am liebsten würde ich die Wahrheit erzählen, doch es ging nunmal nicht.
„Wahrscheinlich schon.", antwortete ich also.
„Ich glaube es nicht. Lass uns näher gehen.", meinte er zu seinem Freund.
„Ich weiß nicht..Also, wenn das wirklich stimmt-"
„Hast du etwa Angst?", er sah verständnislos aus.
„Nein..Aber-"
Der Junge lief auf den anderen zu. Er zog seinen Zauberstab aus seiner Manteltasche und warf ihn über den Zaun.
„Jetzt musst du näher gehen.", grinste er hämisch.
Was ein toller Freund.
„Wenn du keine Angst hast, kannst du ihn ja auch holen gehen.", sagte ich kalt.
Doch plötzlich verzog sich das Gesicht von dem Jungen. Er hatte selbst Angst.
Das war ja klar.
„Ich gehe ihn schon holen.", sagte ich unbeeindruckt.
„Aber hast du denn keine Angst?"
„Nein."
Warum sollte ich auch? Dann müsste ich Angst vor mir selbst haben.
Aber hatte ich das nicht? Angst vor dem Wolf in mir?
Diese Frage zerriss mich innerlich, doch ich ließ mir nichts anmerken und holte dem Jungen seinen Zauberstab.
Als ich ihn überreichte, flüsterte ich ihm etwas ins Ohr: „Er ist kein guter Freund. Lass dich lieber nicht auf ihn ein."
Mit diesen Worten lief ich davon.
Während ich wieder zurück ging, dachte ich über die Frage nach.
Hatte ich Angst vor mir? Hatte ich Angst, dass ich mich selbst umbringen könnte?
Ich versuchte meine Gedanken zu vertreiben und setzte mich auf eine Bank.
Ja, ich habe Angst.
Aber der Wolf macht einen Teil von mir aus.
Seitdem ich 4 Jahre alt bin.
Nicht einmal 2 Minuten saß ich auf der Bank und es fing an zu regnen. Das Universum mochte mich einfach nicht. Es hatte mich noch nie gemocht.
Doch es war mir egal.
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Sirius
Und sie lachten.
Wieder über einen so unlustigen Witz von mir.
Ich war bei meinen Gedanken eigentlich ganz woanders.
Doch ich lachte gezwungen mit.
Ich wollte mich doch nur mit Irgendetwas ablenken, doch es klappte nicht wirklich.
Seit 2 Wochen entfernte ich mich (so gut wie es ging) von Remus. Ich konnte ihn einfach nicht lieben. Es würde einfach alles zerstören.
Doch so länger ich nicht bei ihm war, so leerer fühlte ich mich.
Ich hatte ihn gesucht, um mit ihm zu reden. Einfach um bei ihm zu sein. Doch genau heute war er einfach nirgendwo aufzufinden.
Dabei brauchte ich Jemanden, der mir einfach mal zuhörte. Und wenn nicht Remus..Wer dann?
Mit James konnte man natürlich auch immer reden, aber er war so mit Lily beschäftigt.
Ich wollte einfach keinen nerven.
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Remus
Als ich wieder am Abend in Hogwarts ankam, ging ich gleich zum Abendessen.
Ich erwartete wieder alleine zu sitzen, doch heute saß Sirius da. Waren ihm seine Mädchen zu langweilig geworden oder was?
„Hey", murmelte er, während er in seinem Essen herumstocherte.
„Hi", ich setzte mich gegenüber von ihm.
„Kannst du mir bei etwas helfen?"
„Ah, deswegen bist du hier. Du willst Irgendetwas von mir. Das war ja klar.", sagte ich tonlos.
Deswegen saß er heute bei mir. Er brauchte meine Hilfe. Wow.
„Nein- Also ich-", versuchte er sich zu erklären, doch ich stand auf und ging wieder. Darauf hatte ich gerade echt keine Lust.
Nichtmal jemand hatte bemerkt, dass ich den ganzen Nachmittag weggewesen war.
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Sirius
Mist.
Das es so rüber kommen könnte, hatte ich nicht bedacht..
Aber ich konnte ihn verstehen. Auf einmal tauche ich auf und fragte nach Hilfe.
Ich schlug mir auf die Stirn. Ich bin so dämlich.
Ich stand auf und lief zum Gryffindor Turm. Ich wollte einfach nur noch schlafen.
Auf den Treppen bemerkte ich bereits, wie meine Augen glasig wurden. Mit einer verschwommenen Sicht rannte ich schon fast zu unserem Turm. Ich wollte nicht, dass irgendwer mich weinen sah.
Als ich im Schlafsaal ankam, sah ich Remus, der sich gerade mit Peter unterhielt. Sie schauten kurz zu mir, doch ich verschwand sofort im Bad.
Dort setzte ich mich auf den Boden und ließ meinen Tränen freien Lauf.
Ich hasste es, wenn ich Leute enttäuschte.
Vor allem wenn mir diese Menschen sehr wichtig waren..
Ich war so sauer auf mich selbst.
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Mir gehen die Ideen für Kapitel aus, also ja..
Ich glaube man merkt das auch.
Das Kapitel ist mal etwas kürzer. ^^
Ich habe auch dieses Mal von mehreren Sichten geschrieben. Ich hoffe das ist okay. 🙈
-L
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