Kalte Luft
Von weitem konnte man nicht erkennen welche zwei Schatten sich durch den dicken Schnee von Hoth kämpften, doch bei genauerem Hinsehen waren der Jedi Ritter Anakin Skywalker und seine Padawan Ahsoka Tano deutlich zu erkennen. Sie waren auf dem Rückweg von einer erfolgreichen Mission zu dem naheliegensten Stützpunkt der Republik. Weil aber jegliche Kommunikationsmittel und Fortbewegungsmittel fehlten, waren die beiden gezwungen den langen und schweren Weg alleine zu finden.
Die Kälte ließ ihre Füße taub vorkommen. Jeden Schritt den sie taten wurde schwerer. Jedoch war die ständige Bewegung von Vorteil, um einigermaßen warm zu bleiben, auch wenn es nur langsam voran ging. Der eisige Wind pfeifte von allen Seiten und der ständige Schneefall machte es schwer ein klares Sichtfeld zu bekommen. Man konnte den Atem der beiden durch sichtbare Atemwolken sehen.
Ahsoka, die immer weiter nach hinten fiel, konnte nur mit schwerer Mühe ihre Augen offen halten. Zudem reichte ihre Energie nur noch für ungefähr zehn Schritte aus. Die eisige Kälte gab ihrem kleinen Körper keine Pause. Völlig erschöpft fiel sie auf ihre Knie in den Schnee. Sie umklammerte sich mit ihren Armen und hoffte sodurch warm zu bleiben.
„Anakin..." versuchte die Padawan auf sich aufmerksam zu machen, aber das schon fast flüsternd, als sie nach ihrem Meister rief. Der drehte sie um und war zuerst überrascht zu sehen, dass sich seine Padawan einige Meter hinter ihm im Schnee befand. Schnell rannte er auf sie zu und kniete sich zu ihr runter.
„Du bist total unterkühlt Ahsoka!" sagte er entsetzt. Ahsokas Blick senkte sich. „Anstatt, dass ich sie trage habe ich dir doch gesagt, dass du die dickere Winterjacke anziehen kannst." Er legte seine Hände auf ihre Schultern. „Ich-Ich..." zitterte Ahsoka. „Ich wollte nicht, dass-dass ihr frieren müsst," gestand Ahsoka. „Ahsoka..." seufzte Anakin und hob ihr Kinn hoch, um in ihr in die Augen zu schauen. „Ich trage darunter meine Jedi Tunika und hast nur dein Kleid und Leggings darunter. Ich glaube, du brauchst die bessere Jacke mehr als ich," sprach ihr Meister fürsorglich. „Es tut mir leid," schämte sich die Togruta. Sie tauschten sich liebevolle Blicke aus. „Es muss dir nicht leid tun," lächelte Anakin.
„Hier, wir tauschen die Jacken", meinte Anakin und fing an seine Jacke auszuziehen. Auch Ahsoka zog langsam ihre Jacke aus. Anakin warf ihr seine schnell um. Wohlig warm schloss Ahsoka ihre Augen. Die Jacke würde sie bestimmt viel länger warm halten. Zuletzt zog Anakin der frierenden Ahsoka den Reißverschluss zu. Oben angekommen fielen Anakins Augen auf die von Ahsoka. Auch Ahsoka hatte sich in seine etwas verloren. Eisblau traf Ozeanblau. Die Kälte um sie herum war für einige Sekunden vergessen. Ihre Gesichter waren nur nur noch Zentimeter entfernt. Beide konnten den warmen Atem des anderen spüren.
Anakin rückte etwas zurück und stand auf. Danach reichte er seine Hand runter, um Ahsoka wieder auf die Beine zu helfen. Dankbar nahm sie seine. Sie klopfte sich erstmal den Schnee von ihren Knien. „Soll ich dir helfen?" fragte Anakin, als Ahsoka nach vorne stolperte. „Nein, ich schaff das schon," meinte sie selbstsicher. Doch als sie nochmal stolperte und fast hinfiel entschied sich Anakin für eine andere Lösung. Mit einer Hand griff er unter ihre Beine und hob sie mit einem Ruck hoch, um sie in Braut Style zu tragen. „Was wird das?" fragte Ahsoka verwirrt. „Du kannst offensichtlich nicht laufen, also trage ich dich." Anakin grinste sie an und fing an mit ihr im Arm weiter zu laufen. Ihm machte es nichts aus sie zu tragen, denn Ahsoka war nicht sonderlich schwer und er hatte die nötige Kraft in den Armen.
Währenddessen machte es sich Ahsoka gemütlich und kuschelte sich an ihren Meister. Anakin beschützte sie vor dem Wind und sein Körper strahlte Wärme aus. Schnell schlief die erschöpfte Togruta ein.
Das Wetter wurde immer schlimmer und es fing langsam an zu dämmern. Anakin beschloss die Nacht mit Ahsoka irgendwo zu übernachten und morgen den Rest zu laufen. Zum Glück fand der junge Jedi Ritter eine Höhle für die beiden. Der Unterschlupf war nicht groß, doch schützte sie vor Wind und Schnee. Vorsichtig legte er Ahsoka auf den harten Boden und fing an in seinem Rucksack nach einer Möglichkeit Feuer zu machen. Im Rucksack war alles nötige drin und somit knisterte schon bald ein kleines Feuer in der Höhle.
Ahsoka machte langsam die Augen auf und entdeckte Anakin neben dem Feuer sitzen. Sie stand auf und nahm dicht an Anakin platz. „Na, gut geschlafen?" fragte er. Ahsoka nickte nur. Schweigend saßen die beiden nebeneinander und schauten dem Feuer zu. „Denkt ihr Rex und die anderen suchen bereits nach uns?" sagte Ahsoka und schaute fragend in das Gesicht ihres Meisters. „Möglich...."gestand er,"Wir sind schon eine Weile ohne Kommunikation unterwegs, nachdem wir den separatistischen Bunker zerstört haben. Aber morgen werden wir den Stützpunkt ganz sicher erreichen." Ahsoka seufzte, doch dann setzte sie ein Grinsen auf. „Wisst ihr noch als wir vor ein paar Monaten auf Ord Mantell waren und Rex gestolpert ist und den stinkenden Brei von den Tieren im Gesicht hatte?" lachte Ahsoka. Anakin schmunzelte. „Wie könnte ich das vergessen Snips! Er musste damit so lang rum laufen bis wir wieder beim Schiff waren!"
Anakins Blick wanderte Ahsokas perfekt gebauten Körper runter. Anakin bewunderte sie. Sein Blick schwenkte von ihr ab. Immer noch lachend erzählte Ahsoka die Geschichte weiter, doch Anakin hörte gar nicht mehr zu. Auf einmal stoppt Ahsoka und schaute besorgt nach ihrem Meister. "Hey, was habt ihr?" Anakin drehte sich langsam zu ihr. "Nichts," meinte er rasch. "Wenn ich zu viel rede, müsst ihr mir das einfach sagen," sagte sie laut und verschrenkte ihre Arme. Anakin blieb stumm. „Ist wirklich alles in Ordnung?" fragte sie abermals. Sie rutschte näher an ihn ran. „Ich hab nur gerade Kopfschmerzen," log er. „Weil ich zu viel Rede?" fragte sie belustigt. Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen. „So meinte ich das nicht Snips."
Ahsoka und er hatten schon lang keine Zeit mehr zu zweit verbracht, denn der langanhaltende Krieg gab niemanden die Freude mal Durchatmen zu können. Nun waren die beiden aber alleine und Anakin hatte Zeit nachzudenken. Er fühlte sich magnetisch angezogen von ihr, aber keineswegs nicht nur durch ihre atemberaubende Schönheit, sondern auch ihre Persönlichkeit. Sie passten beide zusammen. Auf dem Schlachtfeld vertrauten sie sich blind, denn sie wussten die Stärken und Schwächen des anderen. Seitdem sie seine Padawan wurde vergass er wie sein Leben davor gewesen war. Er konnte sich niemand anderen an seiner Seite vorstellen. Sie war ein Teil von ihm.
Seine Gefühle für sie kamen aber auch nicht nur Übernacht, sondern entwickelten sich über die Zeit hinweg. Als Jedi muss man seine Gefühle unterdrücken können, aber für Anakin war das nie eine Leichtigkeit gewesen. Der Krieg und der daraus resultierende Druck machten es ihm nur noch schwerer. Schon seit langem fühlte er sich nicht mehr glücklich. Nur wenn Ahsoka bei ihm war hatte er noch die Kraft ein echtes Lächeln zu zeigen.
Seine Traurigkeit merkte anscheinend auch Ahsoka, denn sie umarmte den Jedi Ritter plötzlich. Er drückte sie fest an sich und seufzte. Sie schaute ihm ins Gesicht.
Seine Hände fanden ihren Weg hoch zu Ahsokas Gesicht. Er hielt sie vorsichtig an den Wangen fest. Anakin und Ahsoka machten Augenkontakt. Der Atem der beiden wurde schneller. Bevor er es sich anders überlegen konnte schloss er die letzten Zentimeter zwischen ihnen und küsste Ahsoka mit voller Leidenschaft. Sofort durchdrang die Padawan eine wohlige Wärme und sie spürte Anakins Verlangen und Traurigkeit zu gleich.
„Anakin..."
Er ließ sie los. Traurig blickte er Ahsoka an. „Ahsoka... Ich will, dass du weißt das du mir weitaus mehr bedeutest als nur meine Padawan. Und...," er blickte zu Boden. „Wenn du das nicht willst, dann..." Ahsoka unterbrach in. „Nein, Anakin. Ich möchte es genauso gerne wie du," sprach sie mit bedachten Worten. „Es ist nur, dass ich das nicht erwartet habe," lachte sie leicht. Anakin schmunzelte.
Zum ersten Mal seit langem fühlte sich Anakin glücklich. Er umarmte Ahsoka stürmisch, die gar nicht reagieren konnte und beide fielen lachend auf den Boden. Anakin fing an ihren Hals runter zu küssen, während Ahsoka durch sein Haar ging. Er zog ihr die Winterjacke aus. „Ich glaub nicht, dass dir jetzt noch kalt wird," raunte er ihr ins linke Lekku. „Oh ganz und gar nicht," antwortete Ahsoka. Seine Hände bewegten sich ihren Körper runter und Ahsoka genoss jede einzelne Berührung. Es waren wie kleine Elektrostrosse, aber welche die sich gut anfühlten.
Es funkte zwischen den beiden schon lange, doch jetzt konnten sie sich gegenseitig endlich hingeben. Ahsoka setzte sich mit Anakin auf und blieb in seinem Schoß. Liebevoll strich sie ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Anakin konnte seinen Blick gar nicht mehr von ihr lassen. „Ich liebe dich Ahsoka," sagte er. „Das hab ich gemerkt," schmunzelte sie. Seine Augen funkelten und er zog sie stärker in seine Arme. „Ich liebe dich auch Anakin."
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Ich weiß die Szene mit der Jacke ist etwas kitschig, aber das bin ich halt. Kitschig! 😋
Die Story war eigentlich schon ewig fertig, aber ich habe ausversehen gelöscht und ihr wisst nicht wie doll ich mich geärgert habe! Ein Albtraum! Also musste ich alles nochmal schreiben! 😒
Ich fang an langsam immer aktiver zu werden auf Wattpad und meine Geschichte 'Sag mir was Ich für dich bin - Teil 2' wird weitergeführt!
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