Zwischenwelt
Kakashis und Sakumos Sicht:
Ein Lagerfeuer, mitten in der Dunkelheit und ein Mann, der ihm bekannt vorkam, saß davor, doch er hatte nur eine Vermutung Wer der der Mann vor dem anziehenden warmen Feuer war, denn er saß mit dem Rücken zu ihm. Langsam und mit unglaublich leichten Schritten als würde er schweben, trat er näher heran und ging dabei um die Person herum, um dessen Gesicht zu erkennen, doch ehe er es zu Gesicht bekam, hörte er auch schon diese Stimme, die seine Vermutung stützte und als sich der fremde auch noch umdrehte, gaben seine Beine nach. Da saß vor ihm, der Mann mit dem all sein Leid den Anfang genommen hatte und die lebhafte Erinnerung, wie er in einer stürmischen Nacht, den leblosen Körper, mit einem Schwert im Unterleib vorgefunden hatte. Wie er vor dem Körper stand und ein Blitz, die Szenerie erhellte und somit das Blut um ihn herum preisgab, waren ihn geradezu ins Gedächtnis gebrannt worden. Dieser Mann, der sein Vater war, der in als Kind alleine zurück gelassen hatte weil er zu schwach gewesen war, saß jetzt ruhig vor ihm. Er war schuld, dass er heute war wie er nun einmal war, seinetwegen, hatte er Obito und Rin in Gefahr gebracht, seinetwegen hatte er Obito sterben lassen. Bilder der Toten tauchten vor ihm auf und unweigerlich hoffte er Natsumi wäre irgendwo in der Nähe, bis ihm das zerstörte Dorf wieder einfiel. Sie war nicht viel eher aus dem Haus getreten als er und erst jetzt wurde ihm klar, dass er keinen einzigen Moment, keinen einzigen Gedanken an sie verschwendet hatte, erst als er sie brauchte, hatte er zugelassen, dass er an sie dachte. Er war ein wirklich egoistischer Mensch, kam es ihm kurz durch den Kopf, ehe ein weiterer Gedanke sich manifestierte. War er wirklich ein egoistischer Mensch oder hatte dieser Mann ihn zu einem werden lassen. Sein Körper versteifte sich, als er aufstand und sich einen Baumstamm weiter ebenfalls ans Feuer setzte. Pura Hass loderte in seinen Augen, doch sein Vater, blieb immer noch ruhig und gelassen. Die einzigen worte die er an ihn gerichtet hatte waren nur „ich habe auf die gewartet Kakashi", doch er war zu sehr damit beschäftigt seine Gedanken zu ordnen, um darauf einzugehen. Doch jetzt hob er selbst seine Stimme, wo bei er versuchte, den Hass, der in seinen Augen loderte, aus seiner Stimme fernzuhalten, was ihm nicht ganz gelang, schroff und mit einem gereizten Unterton, richtetet Kakashi das Wort an seinen Vater.
„Du hast also auf mich gewartet, warum?"
„Weil ich dir helfen soll dich zu entscheiden, du stehst an einen Wendepunkt mein Junge und du muss dich leider entscheiden in welche Richtung du weiter gehen willst" kam es von Sakumo immer noch gelassen, auch wenn die Verachtung in der Stimme seines Sohns ihm nicht entgangen war. Kakashi würde es ihm vermutlich nie verzeihen, dass er ihn damals alleine gelassen hatte, doch das verlangte er auch gar nicht, er war allein nur zu einem zwecks hier, seinem geliebten Sohn, die Möglichkeiten aufzuzählen und ihm bei seiner Entscheidung zu unterstützen.
„Was soll das heißen?" kam es nur knapp als Erwiderung, da er keine Lust hatte sich länger als nötig mit diesem Abschaum zu unterhalten. Dabei war er es gewesen, der nach der Devise gelebt hatte, dass Abschaum jemand sei, der einen geliebten Menschen, einen Freund oder einen Kamerad zurück ließ. Er hatte sich so bemüht danach zu leben und war daran zugrunde gegangen und am Ende war er selbst nichts mehr wert, als der Abschaum, den er so verachtet hatte. Andererseits, was durfte er schon andere kritisieren, er selbst war auch nicht besser, auch wenn er wenigstens versucht hatte weiterzuleben.
Die Erinnerung ihrer Hand auf seiner Wange blitzte für einen Moment auf und er selbst musste sich für seine Gedanken schämen. Er war nicht besser als der Mann der mit ihm hier am Feuer saß, ohne sie war er nur eine wandelnde Leiche gewesen, eine leere Hülle, die nichts empfand, wenn sein Vater ihm diesen Weg nicht versperrt hätte, hätte er längst den Freitod gewählt.
Einmal tief ein und ausatmend, wiederholte er seine Frage, doch dieses Mal, lag kein groll, keine Verachtung und kein Hass in diesen Worten, stattdessen wirkte er sehr, sehr müde. „Was soll das heißen?"
Sakumo hatte die Stimmungsschwankungen seines Sohnes registriert und in den Flammen, die Erinnerungen und Gedanken, die ihn beschäftigt hatten gesehen. Er verstand seinen Sohn so gut und doch, durfte er nicht in die Entscheidung eingreifen.
„Leben oder Sterben Kakashi? Dass sind deine Optionen. Du kannst wieder aufwachen und es wird sich vielleicht nie etwas ändern, doch du hast wenigstens die Chance es weiter zu versuchen oder du wählst den Tod und ich werde dich auf die andere Seite begleiten. Mehr Auswahl hast du nicht. Also wähle klug, denn du wirst deine Meinung nicht mehr ändern können, nach dem du mir deine Entscheidung mitgeteilt hast.
Kakashi sah seinen Vater weiterhin nicht an. Er ließ sich vom Baumstamm gleiten und lehnte sich an diesem, während er über dessen Worte nachdachte und gebannt ins Feuer starrte, wie es durch die Tanzenden flammen in geradezu in seinen Bann zog. Erinnerungen, wünsch, Träume vermischten sich in den tanzenden Flammen und verschmolzen, während er sein Leben Revue passieren ließ.
Das Schicksal war sadistisch genug, ihm den Tod zu verweigern und seine Stimmung war ständig aufs äußerte gespannt, die Müdigkeit, lies ihm dem Wahnsinn nahe sein. Er ist völlig ausgelaugt und das einzige das ihn an diese Welt noch bindet, ist dass er nicht wie sein Vater enden will. Doch dann eines Tages, steht ein blutverschmiertes Kind vor ihm, dass die Hand nach ihm ausstreckt und ihn vom Abgrund, auf den er Tag für Tag starrte zurückzog. Sie zog in allerdings nur so weit davon weg, dass sie nun zwischen ihm und den Abgrund stand. Dieses kleine Mädchen, dass ihn so sehr von sich abhängig machte, wurde vor seinem Augen immer größer und fordernder, hatte sie erst bereitwillig ihre Nähe, ihre Liebe ihm geopfert, wollte sie nun mehr von ihm, sie wollte ihn und weil er ihr nicht geben konnte was sie eigentlich verlangte, gab sie sich mit etwas weniger zufrieden.
Sie wollte geliebt werden, dass wusste er, doch er konnte es nicht. Nicht nur weil er nicht wusste, was es hieß, jemanden bedingungslos zu lieben, sondern weil es der letzte Schritt war, den er nicht bereit war zu gehen. Er wollte sich nicht so angreifbar machen, auch wenn eine Abhängigkeit von ihr nicht besser war. Doch jetzt und heute stand er vor der Frage, sollte er weiter nach dem Glück suchen und hoffen, dass er irgendwann bereut war diesen letzten Schritt zu gehen oder sollte er zumindest endlich den ewigen Frieden nachgehen? Dann bräuchte er sich auch keine Gedanken mehr über sein Seelenheil machen, dann wäre einfach alles vorbei. Glaubte er also an einen Wendepunkt in seinen Leben?
Sakumo, sah die Erinnerungen, Wünsche und Träume seines Sohnes ebenfalls in den Flammen vorbei ziehen und er ertrug den Schmerz nicht, den er darin sah. Er versuchte seinen Blick seinem Sohn zuzuwenden, doch dieser schien wie in Trance. Als er dann Kakashis Stimme, die fast wie ein flüstern vernahm, traten ihm Tränen durch die Worte seines Sohnes in die Augen.
„Ich kann dich gar nicht hassen, denn ich bin nicht besser als du, im Gegenteil, du solltest dich wohl eher für mich schämen." Sämtliche Kraft schien aus Kakashis Stimme und aus seinem Körper gewichen zu sein, als er seinen Blick seinem Vater zuwendete und seine Maske abnahm.
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