Nachtmahr
Teuchis Sicht:
Die geballte Wut einer Frau schlug ihm ins Gesicht, dabei war er nicht einmal das Ziel dieser Wut. Als eine junge Frau mit glühenden Augen, mit dem Transportbehälter ausholte und dem Jonin am Tresen, der die Augen vor Schreck aufgerissen hatte und ihr den Kopf leicht zugewandt hatte am selbigen traf und diesen durch ein K.O. in die Nudelsuppe, die er dem Shinobi gerade erst vor wenigen Sekunden hingestellt hatte, beförderte. Seine anderen Gäste gingen bereits ihn Kampfstellung und doch wusste Teuchi bereits, dass die Wut der jungen Frau sich gerade wieder legte. Oft genug hatte er wütende Ehefrauen, Verlobte oder Freundinnen gesehen, deren Männer irgendwas angestellt hatten und sich anschließend bei ihm verkrochen, um dies zu erkennen, doch dieses Mal schien etwas anders dabei zu sein. Noch nie hatte er diesen Mann mit jemand anderen als diesen grünen Kerl Maito Gai gesehen, zumindest nicht seit der 4te Hokage verstorben war. Und nun wurde er von einer jungen Frau einfach mal so K.O. geschlagen und musste von einer Horde Medic-Nin verarztet und fast wieder belebt werden, weil der Kerl in einer seiner Nudelsuppen fast ertrunken wäre.
Langsam kam die junge Frau näher an den Tresen und ließ sich auf den freien Platz neben dem Kerl fallen, den sie gerade mit einem Schlag ins Traumland geschickt hatte und bestellte sich eine Nudelsuppe zum Mitnehmen. Sie war bereits wieder die Ruhe selbst und ließ sich mit ihrer Nudelsuppe in der Hand von den Anbus abführen.
Natsumis Sicht:
Sie hatte es geschafft, den ach so großen Kakashi Hatake, mit einem Schlag auf die Bretter zu schicken und zum Überfluss, wäre dieser Dummkopf auch noch in seiner Nudelsuppe ertrunken, wenn nicht so viele andere Shinobis ständig in diesem Restaurant essen würde. Noch immer wackelig auf den Beinen, setzte sie sich auf den freien Platz am Tresen und bestellte erschöpft und müde eine Nudelsuppe zum mitnehme, sie wusste auch ohne hinzusehen, dass die Anbu bereits da war um sie zu befragen, denn der tätliche Angriff auf einen Shinobi der sich im dienste Konohas befand, war strafbar.
Mit ihrer Nudelsuppe, wurde sie von den Männern oder auch Frauen; das Geschlecht war unter den Umhängen und Masken, sowie den Westen (kleidungsstil insgesamt) nicht zu erkennen, zu einem Verhörraum gebracht, wo sie in aller Ruhe, ihre Suppe schlürfte und den netten Leuten, die sich fast nicht mehr ein bekamen vor Lachen erzählte, dass sie nur wütend auf diesen Idioten war, weil er sie hat mehrfach einfach stehen lassen. Sie erklärte ihnen, dass ihr einfach die Sicherungen durchgebrannt waren, im selben Atemzug versprach sie dann so etwas nie wieder zu tun und durfte nach einer Überprüfung ihrer Personalien und einer Verwarnung wieder gehen.
Kakashis Sicht:
Der Schmerz um den Verlust seiner Freunde, seiner Kameraden fraß ihn innerlich auf. Rins durchbohrte Gestalt vor ihm. Ein Rinnsal aus Blut lief ihr aus dem Mundwinkel und ihre kalten leeren Augen sahen ihn Anklagend an. Hinter ihm tauchte der zerquetschte Körper Obitos auf und legte ihm eine Hand auf die Schulter „Du wirst alle die dir nahe kommen und sind unheilbringen" kam es voller Hass aus seinem Mund. Sein Ausgehülltes Auge auf ihn gerichtet fing er an einen ganz besonderen Satz immer wieder zu wiederhohlen, bis Kakashi schweißgebadet und stumm Schreiend sich im Bett, in dem er auf einmal lag aufrichtete, immer noch den Satz, den Obito wiederholt hatte im Ohr „Du bist ein Mörder!"
Mit dem Gefühl keine Luft zu bekommen, ließ er seine Beine auf den kalten Boden im weißen Zimmer gleiten und beigte sich schwer Atmend vor, seine Arme hingen dabei schlaft auf seinen Oberschenkeln nach unten. Seine Kehle schien sich komplett zugeschnürt zu haben und ihm wurde langsam schwarz vor Augen vom Luftmangel. Er schloss die Augen, als könnte er die Schwärze die sich um ihn zu bilden schien, damit ausblenden. Etwas nasses, tropfte langsam auf seine immer noch kraftlosen Arme, als sich langsam, sein Atem regulierte und er sich endlich beruhigen konnte. Mit seinem Handrücken wischte er sich kurz über die Augen und stand langsam auf, mittlerweile wusste er, dass er im Krankenhaus lag, denn die kalten weißen Wände waren ihm längst über all die Jahre vertraut geworden. Geräuschlos, ging er ins anliegende Bad und wusch sich mit kaltem Wasser das Gesicht, als er sein Spiegelbild wahrnahm, erkannte er eine Platzwunde, an seiner linken Schläfe, die mit mehreren Stichen genäht wurde. Seine Erinnerung, die von dem dunklen Traum in den Hintergrund gerückt war, kam langsam wieder zurück und mit ihr eine Übelkeit, die ihn auf die Knie vor der Toilette fallen ließ, ehe sich sein Magen ganz umdrehte. Kalter Schweiß lief ihm wieder über den Rücken und die Worte von Obito halten, wieder in seinem Kopf nach. Als er sich langsam wieder am Waschbecken hochzog, fing er am ganzen Leib an zu zittern, als sein Blick seine Hände streifte, erkannte er dass sie voller blutwaren und er begann sie immer und immer wieder unter heißem Wasser zu waschen, doch das Blut dass an ihnen klebte schien nicht abzugehen. Panik stieg in ihm auf und er fing immer wieder an zur Tür zu sehen. Tränen schienen sich mit dem Blut an seinen Händen zu vermischen und sein Herz raste. Ein einzelner Gedanke manifestierte sich in ihm „Ich muss hier weg". Als zog er sich an, ließ ein weiteres Mal Wasser über sein Gesicht gleiten und versteckte seine Hände in seiner Jacke, ehe er mit schnellen und nervösen Schritten sich an der Rezeption abmeldete, immer bedacht, dass niemand seine Hände sah. Sobald er aus dem Krankenhaus getreten war, fing er an die Geschwindigkeit seiner Schritte zu erhöhen, bis er fast fliegend an seiner Wohnung ankam, wo er sich in seinem Badezimmer unter die heiße Dusche stellte und weiter versuchte das Blut von seinen Händen und das Gefühl der Schuld von seinem Körper abzuwaschen. Aus dem heißem Wasser, dass ihn fast verbrühte wurde immer kälteres, bis er seinem Atem durch die Kälte sehen konnte. Doch das Blut schien immer noch nicht abzugehen, stattdessen vermischte es sich mit seinem eigenen. Die Kälte hatte seinen Körper längst taub werden lassen, als er erschöpft das Wasser abdrehte und sich nur leicht bekleidet ins Bett fallen ließ, so schlimm, wusste er, war es schon lange nicht mehr gewesen. Müde und erschöpft, von den Gefühlen die ihn übermannt hatten, konnte er dennoch nicht zur Ruhe kommen. Immer wieder wenn er die Augen schloss, hörte er Obitos Stimme in seinem Ohr, die ihn als Mörder schimpfte und ihm sagte, dass er jeden dem er nahe war, nur übel bringen würde. Zudem sah er, seit seine Erinnerung an den Vormittag zurückgekehrt war, sie. SIE verfolgte ihn, wenn er die Augen zumachte auch noch. Ihr wutentbrannter Blick, den er als letztes wahrgenommen hatte, ehe er das Bewusstsein verlor.
Sie war die Stimme aus seinen Träumen gewesen, die Stimme, der Lichtgestallt, sie war die junge Frau gewesen, die er gerettet hatte, sie war das kleine Mädchen von früher gewesen, die um seine Hilfe gebeten hatte, weil sie an ihre körperlichen aber nicht seelischen Grenzen gekommen war, sie war die Person, vor der er sich am meisten fürchtete, denn sie zeigte ihm steht's seine Schwächen auf und doch hatte er sie nicht erkannt. Erst als sie wütend seinen Namen rief, ehe alles dunkel wurde, war ihm erst ein Licht aufgegangen und die Angst in seinen Augen, die sich in diesem Moment gezeigt hatte war echt. Er hatte sich immer vor dem Tag gefürchtet, an dem sie sich wieder an ihn erinnern konnte, er hatte sich gefürchtet ihr wieder zu begegnen, denn er wusste, dass er seine Gefühle nicht in ihrer Gegenwart völlig unterdrücken konnte, er hatte immer schon das Verlangen, sich von ihr abhängig machen zu wollen. Auch damals schon, war es sein Wunsch gewesen, sich ihr alleine zu unterwerfen, damit sie ihm seine Ängste und das Gefühl der Leere und der Schuld endlich von seinen Schultern nahm. Er hatte, damals, als er ihr das erste Mal tief in die Augen gesehen hatte, eine Verbundenheit gespürt, die dies alles möglich gemacht hätte und doch, wollte er nicht einen weiteren Menschen verletzen und vor allem nicht einem kleinen Mädchen diese Last, die er trug aufbürden, an der er selbst zu zerbrechen drohte. Er hatte, nein, wollte diese Last nicht einmal teilen, auch nicht mit jemand in seinem Alter, aus Angst jemanden mit in die Finsternis, in die er sich tagtäglich befand hinabzuziehen. Er würde auf ewig alleine bleiben, bis er doch schlussendlich aufgeben würde oder das Schicksal beschloss in endlich von seinem Leiden zu erlösen.
Er fuhr sich ein letztes Mal, durch die immer noch leicht feuchten Haare, ehe er sich wieder in seinem ansonsten leeren Bett zusammen rollte, die Beine dabei ganz nah an seinem Körper anzog und endlich einschlief.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top