35


Nadine's Sicht:

Das Zittern ihres Leibes wurde immer stärker, als die vielen vergessenen Momente wie riesige Wellen über ihr brachen.

Erinnerungen, wie ihr erster Freund, der sie beinahe vergewaltigt hatte, weil sie nicht mit ihm schlafen wollte, da sie sich noch nicht bereit für diesen Schritt fühlte.

Der Schmerz, bei der Beerdigung ihrer Mutter. Die Erinnerungen des Autounfalles bei dem, ihre Mutter starb wegen, eines lächerlichen Streits den sie in dem Moment hatten.

Ihren Absturz danach, in eine Alkoholsucht, der damit endete, dass sie durch Ketamintropfen ausgeknockt wurde und sie mit diversen Verletzungen auch im Intimbereich aufwachte und die folgenden Tage zu Gott gebetet hat, dass sie weder mit einer Krankheit angesteckt wurde, noch schwanger war.

Kleine Momente, in denen Lisbeth, ihr wahres Ich ihr offenbart hatte, in dem sie, vor ihren Augen ein Jutsu angewendet hatte oder schneller als der Wind lief. Momente wie in denen sich ihre Pupillen zu schlitzen formten und einer Schlange ähnelten oder sie ihre unbändige Kraft an dehnen ausübte, die sie verletzten.

Lisbeth, hatte sie, so oft Dinge vergessen lassen, die ihr fröhliches Wesen in Depressionen gestürzt hatten und doch fühlte Nadine sich von ihrer Freundin und Partnerin betrogen. Sie hatte den echten Kakashi aus ihrem Leben gelöscht, damit sie selbst das haben konnte, was sie ihr damit nahm. Wahre Liebe, auch wenn diese nur einseitig zu seien schien.

Ihr Herz riss in zwei, als ihr die schmerzlichste Erinnerung von allen in den Sinn kam und zwar, wie Liz, ihre geliebte Freundin, einen Mann vor ihren Augen tötete, weil sie davon überzeugt war, dass er der Mann war, der sie an jenem Tag betäubt hatte. Sie hatte ihn leiden lassen und sich an seinem Schmerz ergötzt. An jenem Tag, hatte sie tatsächlich Angst vor Lisbeth gehabt und das was ihre Freundin wegen ihr werden konnte. Sie hatte Angst vor dem Monster, das Lisbeth, wegen ihr alleine wurde.

Ein klopfen holte sie zurück in die Realität und mit schreckgeweiteten Augen, sah sie zur Tür, die jedoch sich nicht öffnete. Mit Tränen erstickter Stimme, versuchte sie verzweifelt der Person auf der anderen Seite klar zu machen, dass sie noch einige Minuten brauchen würde, doch das einzige, was sie über die Lippen bekam war „Einen Moment".

Immer noch zitternd und mit einem unkontrollierten Tränenfluss, wühlte sie sich durch den Stoffballen vor ihr und zog sich ungeschickt an, wobei sie den Pulli versehentlich verkehrtherum anzog und den Mantel, der ihr weit über die Knie ging, nur mit Mühe zuknöpfen konnte. Der Schal, der kein Ende zu haben schien, wickelte sie sich um den Hals, bis er auch den größten Teil ihres Gesichtes verdeckte. Auch wenn ihr jetzt körperlich wärmer war, war ihr innerstes kalt und leer. Vor nicht einmal einer Stunde, war sie der glücklichste Mensch auf Erden und nun, fühlte ihr ganzes Leben sich wie eine einzige Lüge an.

Lisbeth, ihre Partnerin und Freundin, hatte sie Jahrelang manipuliert, auch wenn es oft zu ihrem besten war, fühlte Nadine sich verraten und betrogen und Kakashi, ihr Idol, ihre große Liebe, hatte sie für den Feind gehalten, sie von sich gestoßen und ihr aus selbstsüchtigen Gründen (weil er Liz nicht leiden konnte, ihr war damals bereits seine Abneigung gegenüber ihr aufgefallen) ihre Erinnerung zurück gegeben, ohne auf die Konsequenzen zu achten.

Sie würde keinem von beiden in die Augen sehen können, der Schmerz saß gerade zu tief. Sie wusste, das Lisbeth, sie sicher schon bald finden würde, doch konnte sie ihr noch trauen? Würde das Monster durchbrechen, wenn sie erfuhr, was Kakashi getan hatte? Konnte Sie Liz noch lieben?

Fragen über Fragen kamen immer wieder neu hinzu, darunter auch solche wie „Wo genau bin ich hier, in welcher Zeit gelandet?" oder „ werde ich noch mehr ändern und welche Konsequenzen hätte das?" im Gegensatz zu den beiden, die sich relativ ähnlich waren, wie es Nadine gerade auffiel, achtete sie wenigstens auf die Folgen.

Wackelig kam sie endlich auf die Beine und öffnete zaghaft die immer noch ächzende Türe, nachdem sie sich energisch, die Tränen aus dem Gesicht wischte und den Schal um ihren Gesicht enger zog.

Kakashi's Sicht:

Was hatte er nur getan. Ein verdammter Idiot war er gewesen, auch wenn es eigentlich sein Doppelgänger war, trug er, gleichermaßen die Schuld.

Bereits 30 Minuten waren vergangen, als sein Schattendoppelgänger sich aufgelöst hatte. Die Ungewissheit, zerrte an ihm.

Er hatte nicht überlegt, als er die Barriere auflöste. Er war doch sonst nicht so impulsiv. Färbte Naruto Art etwa langsam ab? Sollte er einfach zu ihr gehen und nach ihr sehen? Hatte er sie verletzt?

Er dachte schon nicht mehr ganz klar, als er sich von der Gruppe trennte, die die Besprechung beendet hatte und lief langsam auf den angrenzenden Lagerraum zu. Vorsichtig klopfte er an der Türe und versuchte angestrengt zu lauschen. Nach einer Ewigkeit, hörte er dann ein zaghaftes „Einen Moment".

Geduldig wartete er vor der Türe und lehnte dabei an der kühlen Wand. Unruhig, Biss er sich immer wieder auf die Unterlippe, selbst noch, als er den metallischen Geschmack seines eigenen Blutes im Mund schmecken konnte. Seine Nerven waren bis zum Bersten gespannt. Als endlich die Türe aufzugehen schien und eine vermummte Gestalt, aus dem kleinen Raum trat. In der Kleidung, in der Nadine fast unterging, wirkte sie wie ein zerbrechliches Kind. Unschuldig, liebreizend und kleiner als sonst, waren die Merkmale, die er als erstes an ihr war nahm. Unweigerlich, wurden seine Züge weicher und sein Blick bekam eine melancholische Note.

Ihm war klar, dass sie mehr für ihn war und er hoffte, er hatte sie nicht zerstört, diese Bindung, die Nadine, seit ihrem ersten Tag versuchte zu ihm aufzubauen.

Er wollte sie schon um Verzeihung bitten, als ein Räuspern in innehalten ließ.

„wir müssen jetzt aufbrechen." Verkündete Sai, als Kakashi keine Anstalten machte sich zu ihm umzudrehen. Ein Nicken sollte Sai signalisieren, dass er verstand und sie jeden Augenblick aufbrechen würden. Was dieser als Anlass nahm wieder zugehen.

Als er die Schritte Sai's verklingen hörte, versuchte erneut anzusetzen, doch dieses Mal wurde ihm das Wort von ihr abgeschnitten.

„Wo gehen wir hin?" kam es von ihr fast unverständlich durch die lagen von Stoff um ihren Hals und Gesicht, was ihn schmunzeln ließ, erinnerte sie ihn doch an sich selbst, als er klein war, mit dem riesigen Schal.

Nadine's Sicht:

Der Schmerz war vergessen, als sie sah, wie sich unter Kakashi's Maske seine Mundwinkel etwas nach oben zogen und auch wenn sie das Lächeln nicht sehen konnte, hüpfte ihr Herz vor Freude.

„Du würdest ihm auch alles verzeihen" hörte sie sich selbst in ihrem Kopf sagen, doch was war mit Liz?

„Wir müssen zum Sammelpunkt, am besten ohne dass wir von Madara angegriffen werden." Kam die Antwort auf ihre Frage an ihm und ein Schauer lief ihr über den Rücken. Sie hatte seinen Tot nicht verhindern können, doch wenigstens hatte er seinen Vater ein letztes Mal gesehen.


Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top