Kapitel 30
Kakashi:
Seine Glieder wurden steif. Seine Augen weiteten sich und die Ader an seinem Hals trat hervor. Er war wütend. So wütend war er schon lange nicht mehr gewesen. Am liebsten hätte er den Tisch oder seinen Stuhl aus dem Fenster oder gegen die nächste Wand geworfen.
Anna war seit geschlagenen 4 Tagen verschwunden. Eine Lösegeldzahlungsforderung gab es nicht. Die Spuren am Tatort waren vom Regen vernichtet worden und keiner, aber wirklich keiner konnte auch nur mit dem Minimum einer Täterbeschreibung aufwarten.
Sein Herz hatte sich damals, als er die Nachricht erhalten hatte zusammengezogen. Er hatte so schnell es ging ein Ermittlerteam geschickt. Jedoch vergebens. Während dieser Zeit war er nervös gewesen und angespannt. Jetzt jedoch, drehte er förmlich durch.
Anna:
Anna war müde. Der Gestank nahm überhand. Es waren bereits einige Tage vergangen. Außer einem Eimer etwas links von ihr, fehlte jeglicher Luxus. Ihre Notdurft, verpestete den Raum und anfänglich hatte sie sich geweigert, sich so weit zu erniedrigen. Doch die Natur nahm ihren Lauf und dagegen hatte sie wirklich nicht die macht sich zu wehren.
Sie wusste wirklich nicht, was diese Männer mit ihr vorhatten, sie wusste lediglich, dass sie nicht so schnell sterben würde. Täglich kam jemand die vermoderte Treppe hinab, warf ihr eine Flasche Wasser zu und schob ihr einen Teller mit Brot und Suppe zu.
Ein bescheidenes Mahl und etwas Wasser mit dem sie sich waschen konnte, wenn sie es nicht trank. Sterben würde sie also nicht so schnell, auch wenn sie es sich wünschen würde. Aktuell jedoch, hing sie ihren Gedanken nach und versuchte immer wieder an dem einzigen rostigen Nagel zu drehen. Mittlerweile hatte sie ihn soweit rausgedreht, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis sie ihn endlich in Händen halten konnte.
Die Schlösser waren alt, sie hoffte wirklich, dass es etwas bringen würde mit diesem rostigen Nagel herumzustochern.
Doch kaum hatte sie endlich den Nagel rausgezogen, flog die Türe auf und wenige Sekunden später, wurde sie an den Ketten hinauf ins freie gezogen. Gierig saugte sie die frische Luft ein. Mit den Händen vor den Augen, damit die Sonne sie nicht blendete, versuchte sie sich zu entspannen. Töten würden diese Männer sie sicherlich nicht. Dafür war diese Entführung einfach zu umständlich.
Grob wurde sie von allen Seiten in den nahen gelegenen Wald gezehrt, bis sie zu einem Karren kamen, auf dem eine einfache Plane lag. Bald darauf wurde es schwarz und der Nagel, den sie so mühsam aus dem vermoderten Holz gezogen hatte, rutschte mit ihrem letzten Eifer, zur Flucht, zwischen ihr rechtes Handgelenk und der Scheller darum.
Kakashi:
Die Anbu hatte es geschafft. Sai hatte aus den wenigen Spuren etwas gemacht und konnte die kleine Gruppe von Tätern aufspüren. Eine Gruppe von abtrünnigen Ninja, die das Bündnis der verschiedenen Dörfer, skeptisch entgegengesehen hatten und dieses unbedingt auflösen wollten.
Doch kaum waren sie einen Schritt nach vorne gegangen, fielen sie sogleich zwei zurück. Den kaum, dass Sai das Versteck erreicht hatte, stellte er fest, dass sich der abtrünnige Trupp und Anna nicht länger dort befanden. Dennoch gäbe es klare Hinweise auf sie, dass zumindest Anna noch vorrübergehend am eben war.
Daher Fragte sich Kakashi nun, was der Sinn und Zweck dieser Entführung zu sein schien, wenn es keine Forderungen gab. Natürlich hätte er auf eine heillose Forderung wie das Austreten von Konoha aus dem Bündnis niemals zugestimmt. Umso merkwürdiger fand er das verhalten dieser Verbrecher. Was konnten sie mit Annas Hilfe erreichen? Wieso wirkte es so auf ihn, dass diese Frau, lebend mehr wert war, für ihre Entführer als Tod?
Schon wieder nur Fragen, die sich ihm entgegenwarfen, wie die Wellen einer sehr spürmischen See. Er hatte langsam wirklich genug davon, nie eine Antwort zu erhalten. Das Leben als Hokage war eindeutig nichts für ihn und dennoch musste er zumindest noch so lange auf diesen Posten ausharren, bis sein Schüler allein klarkam.
Wohl oder übel, würde es sicherlich noch einige wenige Jahre dauern. Denn in seiner Abwesenheit, hatte es Naruto leider nicht wirklich geschafft, den Papierbergen Herr zu werden. Daher versank er aktuell nicht nur in seiner Sorge um Anna, sondern auch in Anträgen und Gesuchen an den Hokage.
Ein weiteres Schriftstück in die Hand nehmend, seufzte er vernehmlich auf und eine ihm zu bekannte und verhasste Gestalt, trat an ihn heran. Die üppige Oberweite der langhaarigen, streckte sich ihm entgegen und er war versucht sich angewidert abzuwenden. Natürlich hatte er nicht wirklich was gegen eine große Oberweite bei Frauen, doch aus irgendeinem Grund, widerte ihn der aktuelle Anblick an.
Doch er beherrschte sich und sah der Frau, die ihm viel zu nahegetreten war, mit einem ausdruckslosen Gesicht entgegen.
Mai mochte ihn eindeutig. Vermutlich liebte ihn sogar. Ihre Besitzansprüche ihm gegenüber schreckten ihn jedoch gewaltig ab. Er hatte wirklich nicht auch noch dafür Zeit, dachte er sich im Stillen und wartete, dass sie das Wort an ihn richten würde. Zum Glück für ihn, trat Sai genau in diesem Moment jedoch ins Büro. Sein Klopfen genauso wie dessen Schritte, hatte Kakashi wie immer nicht mitbekommen. Allerdings war es ihm dieses Mal jedoch nicht danach, Sai eine predigt darüber zu halten und ließ ihn daher einfach gewähren.
Vielleicht gab es endlich Antworten auf einige Fragen und vielleicht konnte er endlich einmal wieder aufatmen. Zumindest hoffte Kakashi dies inständig.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top