Kapitel 24
Anna:
Als sie erwachte war es bereits wieder hell geworden. Ein schneller Blick auf die Uhr neben ihrem Bett zeigte elf Uhr am Vormittag an. Auch wenn sie einen langen Zeitraum geschlafen hatte, fühlte sie sich nun ziemlich platt. Also drehte Anna sich noch einmal um und versuchte die Augen zu schließen, als durch die offene Balkontüre ein Strauß ins Zimmer sprang und sich in ihrem recht kleinen Badezimmer verbarrikadierte.
Geschockt von dem Moment und verwirrt von dem Anblick zugleich, stand sie auf, lief in die Küche und wusch sich kräftig das Gesicht.
„Ich muss wirklich müde sein, wenn ich halluziniere.“ Also beschloss sie etwas wacher durch eine Tasse Kaffee zu werden. Das bittere Gebräu, was sie nur ab und an hinunter bekam, wenn sie wirklich mehr als platt von der Arbeit war.
Da heute wieder so ein Tag zu sein schien, löffelte sie sich sieben Teelöffel Zucker in die Tasse, gab einen Schuss Milch anschließend hinein und schloss die Augen, als sie das heiße Getränk an die Lippen führte.
Natürlich war frisch aufgebrühter Kaffee heiß, weshalb sie die Tasse ganz schnell wieder sinken ließ und wie so üblich auf der Anrichte vergaß.
Stattdessen zog sie sich an. Verließ noch immer müde das ihr vorläufiges Zuhause und begab sich wie so oft in letzter Zeit zum Hokageturm. Die Straßen waren voll, Unordnung herrschte überall. Stände waren auf ihren Weg umgeworfen worden und die ansonsten so freundlichen Leute brüllten durch die Gegend.
Mit schnellen Schritten wandte sie sich durch die Menge und versuchte der Wut der Menschen aus dem Weg zu gehen. Was war nur geschehen? Fragte sie sich und kam endlich am Tor des Turms an. Ein ihr unbekannter Ninja stand davor und musterte sie stark.
Warum war ihr dabei so unwohl, die Blicke dieses Mannes auf sich zu spüren? Schnell ging sie durchs Tor, lief auf das Büro des Hokages zu, doch auch hier sah man sie recht merkwürdig an. Hatte sie etwa was im Gesicht?
Doch kaum war sie endlich an der richtigen Türe angekommen, wurde ihre Frage beantwortet. Eine recht auffällige junge Frau, mit roten Lippen und einem kräftigen Vorbau, zischte sie wütend an. „Was fällt dir ein, den Mantel unseres Rokudaime zu tragen?
Rokudaime? Mantel? Erst jetzt fiel es Anna auf. Sie trug den Mantel, mit dem Schriftzug des Hokages auf dem Rücken. Den Mantel den Kakashi ihr umgelegt hatte als sie dort unten in diesem Labyrinth aus tunneln gefangen war.
Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie sich diesen einfach als sie aus dem Haus gegangen war, über die Schultern geworfen hatte, weil sie ihre übliche Jacke einfach nicht finden konnte. Also zog sie diesen schnell aus, war ihn sich über den Arm und meinte nur kleinlaut, dass sie ihn nur zurückgeben wollte.
Doch dies ließ die Frau mit dem üppigen Busen, anscheinend nicht als Ausrede geltend, denn sie fuhr mit ihrer Schimpftirade fort und bezichtigte Anna als eine giftige Schlange.
Was hatte sie den verbrochen, als die ihr angebotene Jacke bzw. den angebotenen Mantel zutragen? Sosehr sich Anna darüber auch den Kopf zerbrechen mochte, kam sie zu keiner plausiblen Lösung. Also schob sie sich an der attraktiven, doch sehr geladenen jungen Frau mit den großen Brüsten vorbei und platzte ohne zu klopfen einfach in Kakashis Büro.
Doch auch hier, waren plötzlich alle Augen auf sie gerichtet und die junge Frau, wollte sie bereits am Arm packen um sie aus dem Büro zu zerren, als Kakashi, die Hand der jungen Frau festhielt, sie zornig aus seinem Büro verwies und Anna im selben Atemzug bat sich erste einmal zu setzen.
Die Müdigkeit, die sie bis dahin verspürt hatte, war weg, doch in Kakashis Gesicht zeichnete sie sich dafür umso deutlicher ab.
Kakashi:
Man konnte das zornige Geschrei bis ins Büro hören und mit jeder Sekunde die er sich diesen Mist länger anhören musste, stieg die Wut in ihm höher. Naruto hatte längst das Gesicht von dem Krach verzogen und er selbst stand bereits an der Türe, als die Türe aufgerissen wurde und eine etwas verwirrte Anna an ihm vorbei schnellte. Kaum war Anna durch die Türe getreten, als auch schon Mai Saotome, eine ihm zu aufdringliche Kunoichi ihr folgte und Anna mit zornigen Augen am Arm packen wollte.
Aus Reflex oder weil er nicht wollte, dass Anna von dieser Frau angefasst wurden schnellte seine Hand nach vorne und griff beherzt nach Mais Hand, die nur wenige Zentimeter von Annas Arm stehen blieb.
Was als Nächstes geschah überraschte ihn selbst. Hatte er stehts versucht so rücksichtsvoll wie möglich zu allen zu sein, zischte er mit eben so viel Abscheu, als auch Wut in seiner Stimme Mai an und verwies diese aus seinem Büro. Er hatte endgültig genug von dieser Frau, wie konnte SIE es nur wagen Anna anfassen zu wollen, hatte er sich nur gedacht, bevor sein Zorn in pure Wut umgeschlagen war und seine Hand sich verselbstständigte.
Nach dem Mai nun sein Büro verließ und die Tür ins Schloss fiel, verrauchte seine Wut und die Müdigkeit, die ihn den ganzen Tag bereits begleitete übernahm ihren Platz. Er fühlte sich alt.
Doch seit ihrer Panikattacke, sah Anna ihm zum ersten Mal wieder in die Augen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top