Kapitel 20
Kakashi:
Nach einigen Stunden, in denen sie sich beide ausgeruht hatten, waren ihm viele Gedanken durch den Kopf geschossen, darunter die Frage, ob er an Widergeburt glaubte.
Am liebsten hätte er nein gesagt, doch die Vergangenheit hatte ihn andres gelehrt. In der Vergangenheit war er schon vielen unglaublichen Dingen begegnet, darunter nicht nur Geistern, sondern auch Wesen, die vom Mond kamen. Für einen Ninja war die Transzendenz nicht unmöglich und Dimensionen konnte man zumindest mit Hilfe einer bestimmten Augenkraft ebenfalls überwinden und durchqueren. Also warum war Wiedergeburt dann nicht möglich?
Natürlich hatte er sich schon so etwas gedacht, als er Anna und das Mädchen aus seiner Vergangenheit verglichen hatte. Sie waren sich vom äußeren her zu ähnlich gewesen und wenn seine Träume der Wirklichkeit entsprungen waren, dann erinnerte sie sich eindeutig an ihren damaligen Tod. Ein Tod den er verschuldet hatte.
Etwas zu stark biss er sich auf seine Unterlippe. Er schmeckte den vertrauten Geschmack seines Blutes. Der Eisengeruch haftete an seiner Maske und seine Hände verkrampften sich. Anna lag neben ihm. Etwas verkrampft stand er auf, versuchte, seine Muskeln zu lockern, doch eine gewisse Steifheit blieb.
Lag es an seinem schlechten Gewissen? Immer wieder sah er zu der schlafenden Anna hinüber. Diese wälzte sich unruhig hin und her, dennoch wollte er sie nicht wecken. Es dauerte jedoch nicht lange, da erwachte sie selbst. Ihre Augenringe verrieten, dass es kein erholsamer schlaf gewesen schien, dem sie ausgesetzt war. Kakashi wollte schon etwas sagen, als Anna aus dem Sarkophag stieg und eine kleine Nische ansteuerte. Zu ihm gewandt, sagte sie lediglich „Hier müssen wir entlang“, bevor sie einfach weiter ging.
Es blieb ihm nichts anderes übrig als ihr zu folgen. Schweigend lief er ihr nach und wich Fallen aus, auf die sie hinwies. Mehr konnte er im Moment nicht tun.
Es dauerte nicht lange, da waren sie bereits an einem versteckten Ausgang mitten im Wald vor dem Dorf ausgekommen. Die kalte Nachtluft tat ihm gut und gierig sog er sie ein. Seine Gedanken klärten sich für einen Augenblick und er versuchte den Mond und die Sterne durch das dichte Blätterdach in durch zu erkennen.
Die Müdigkeit saß ihm in den Knochen und Anna schien es gleich zu gehen, denn sie sah mit leeren blick einfach in die Richtung des Dorfes, als wüsste sie genau, wo lang sie wieder gehen müsste, also ob sie schon unendlich oft diesen Weg gefolgt wäre.
Erst jetzt viel es Kakashi wie Schuppen von den Augen. Wenn sie damals das kleine Mädchen gewesen war, dass vor seinen Augen starb, so hatte sie unmöglich die Tunnel kennen können. Und hätte sie wirklich die Erinnerungen des kleinen Mädchens, so hätte sie sich sicherlich auch an ihn erinnert oder nicht?
Es kostete ihn viel Mut, dieses Thema anzuschneiden und versuchte dabei seine Stimme so neutral wie möglich zu halten, als sie den Weg ins Dorf einschlugen.
„Diese Erinnerungen die du hast, beziehen die sich nur auf die Tunnel?“ begann er so lässig das Gespräch, wie es ihm möglich war. Doch ihm war dabei mehr als unwohl. „Nein.“ Kam es recht leise von Anna zurück. „Ich erinnere mich auch an das Dorf, zumindest daran, dass ich es abends von der Mauer beobachtet habe und ich erinnere mich auch, dass ich recht jung gestorben bin…“ Annas letzte Worte waren nur ein flüstern gewesen, dass leicht von dem Rascheln der Blätter um sie herum überhört werden konnten, hätte er selbst nicht so ein fabelhaftes Gehör besessen.
Er schluckte schwer, als er sie versuchte weiter zum Reden zu bringen. „Wie bist du den gestorben?“.
Anna:
Kakashi hatte sie gefragt, worauf sich ihre Erinnerungen bezogen und so unangenehm es ihr auch war, wollte sie mit jemanden darüber sprechen, also antwortete sie ihrem Begleiter so gut es ging, doch als sie erzählte, dass sie sich auch an ihren Tod erinnerte, lief ihr ein Schauder über den Rücken.
Es war nicht das erste Mal, dass sie in der Nähe eines Waldes war und sie sich unwohl fühlte. Doch dieses Mal war es anders. Sie kannte den Weg ins Dorf und laut ihrem andern ich, hatte sie sich so sehr nach den Lichtern dort gesehnt, sodass sie immer wieder dorthin gegangen war. Sie kannte den Weg und dieser Wald war ihr vertraut. Sie fürchtete sich also nicht vor ihm. Er erfüllte sie lediglich mit einer Traurigkeit, die sie sich nicht erklären konnte.
Nein. Ihre Angst. Der Schauder der ihr über den Rücken lief und die Gänsehaut, die sich auf ihren Körper ausbreitete, lagen nicht an dem Wald. Es lag daran, dass ihr als Kakashi ihr die Frage stellte, wie sie gestorben war, die Erinnerung zweier Tode heimsuchte und beide Male endete es in der Nähe eines Waldes in einem Feuer.
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