Kapitel 16
Kakashi:
Er lief um ihr beider Leben, durch die unterirdische Stadt. Doch der Nebel war hartnäckig. Waren einst die verschiedensten Zimmer mit Waffen und diversen Kostbarkeiten gefüllt, waren sie nun nichts weiter als Sackgassen, in denen sie getötet werden konnten.
Also machte er sich gar nicht erst die Mühe Unterschlupf in den hiesigen Räumlichkeiten zu suchen, sondern rannte willkürlich die Gänge entlang. Es war schon zulange her und das Licht getrübt, sodass er sich weder an den richtigen Weg erinnern, noch eine logische Anordnung der Wege erkennen konnte.
Anna zitterte derweilen in seinen Armen. Angst erfüllte sie beide gleichermaßen und das Atmen fiel ihnen zunehmend schwerer. Wie tief waren sie nun unter Konoha?
Nichts kam ihn bekannt vor, dachte er gerade noch, als etwas von der Seite her aufblitzte. Wie vom Blitz getroffen, sah er es. Ein metallener Sarg komplett Luftdicht wie er noch wusste und gleich daneben einige kleine Sauerstoffflaschen.
Genau damit, hatte er während seiner Zeit in der NE trainieren müssen. Ein Stoßgebet Richtung Himmel schickend, legte er eine 90° Wendung ein. Setzte Anna auf den Boden und hob den schweren Deckel an. Sein Plan war einfach und schlicht.
Er wollte Anna und sich mit einigen der Sauerstoffflaschen dort einsperren, bis der Nebel sich verzogen hatte. Aus Erfahrung wusste er, dass der Nebel ca. noch weitere vierzig Minuten sich in der Luft halten würde. Vierzig Minuten, die sie beide sicherlich nicht durch Weglaufen entkommen konnten.
Zeit um sich und seinen Plan zu erklären hatte er nicht. Also warf er Flasche um Falsche in den Sarg. Als er sich sicher war, dass es für sie beide reichen müsste, forderte er Anna auf einzusteigen. Kurz zögerte sie, vergeudete Zeit. Zeit die sie nicht hatten. Also fuhr er sie an, stieg selbst hinein und zog sie mit festem Griff mit sich.
Erst stolpernd, dann hineinfallend, näherte Anna sich der metallischen Kiste und kurz darauf schloss sich der Deckel. Dunkelheit umhüllte sie beide und Annas panische Luftzüge, nahmen ihnen den Sauerstoff. Er versuchte mit ihr zu sprechen, wollte sie beruhigen, doch die Panik ließ sie alles überhören. So würden sie es nicht überstehen, dachte er sich und zog seine Maske bis zum Kinn hinab und nahm ihr die Luft, als er seine Lippen auf die ihren presste.
Anna:
Augenblicklich war es still. Der Schock hielt sie in ihren Bann. Sie sah Nichts und doch war ihr so, dass sie die halb geschlossenen Augen des Hokages eindeutig sehen konnte. Seine Lippen waren weich und warm. Sein Geruch hüllte sie gänzlich ein. Ihr Herz machte einen Satz, bevor es vehement schneller zu schlagen schien. Moschus und Wald. Weich und Rau. Dunkel und Hell.
Sie wusste, dass er sie eigentlich nur beruhigen wollte, dennoch erwiderte sie den Kuss. Sie öffnete leicht die Lippen und begann ihn zu so zu küssen, als wäre es ihr letzter. Sie schlang erneut ihre Arme um seinen Hals und drückte sich eng an ihn. Er selbst legte seine Hände an ihre Hüften und drückte sie näher an sich.
Etwas Hartes zeichnete sich unter den groben Stoff seiner Hose ab und begierig verlange sie in ihrem Kuss nach mehr. Doch auch wenn er von ihren Lippen nicht abließ, blieben seine Hände weiterhin nur an ihren Hüften.
Sie würden hier sterben, dachte Anna nur kurz und war frustriert, dass er keine weiteren Anstalten machte, sich ihr auf diese eine Art zu nähren. Frustration und Atemlosigkeit durch den Kuss, ließen sie plötzlich wegdämmern. Es blieb nur Moschus und Wald. Und Dunkelheit.
Kakashi:
Er würde nicht hier und jetzt die Kontrolle verlieren. Er würde nicht ihr Leben für so etwas wie Begierde oder Lust aufs Spiel setzen. Er würde sie nicht umbringen. Nicht noch einmal. An all das dachte er, während er versuchte sich aufs wesentliche zu konzentrieren. Dabei wollten seine Hände ihren warmen Körper erkunden. Seine Zunge ihren zarten Hals liebkosen und seine Zähne sich in ihr weises, weiches und warmes Fleisch an ihrer Halsbeuge knabbern.
Er wollte seinen Schritt an ihren Körper reiben. Wollte sich Erleichterung verschaffen. Er wollte so vieles, doch dass würde Sauerstoff kosten, den sie nicht hatten. Er hatte Anna Rosenstein geküsst, hatte sie so zum Schweigen bringen wollen, doch er trat damit etwas größeres los, als er beabsichtige.
Verlangen machte sich in ihnen beiden breit. Geschuldet war es vermutlich einfach der aktuellen Situation und der ständigen Gefahr, die sie ausgesetzt waren seit dem Erdbeben. Mit Liebe hatte es nichts zu tun, dennoch schlug sein Herz schneller, als sie den Kuss vertiefte.
Sein Verstand war benebelt und ein Kribbeln durchzog seinen Körper bis hin zu seinen Fingerspitzen. Er wusste, dass er sie wollte, doch er musste sich zurückhalten. Erst als ihr Körper unter ihm erschlaffte, klärte sich seine Gedanken wieder. Nicht jetzt, nicht hier.
Mühsam löste er sich von ihr und öffnete das erste Ventil einer der Flaschen, die er zuvor in ihren metallenen Sarg mit hineingeworfen hatte. Zischend floss das unsichtbare Gold für ihre Lungen aus der Flasche hinaus und einige weitere kostbare Minuten blieb ihnen zum Atmen. Anna hatte das Bewusstsein verloren und auch er war kurz davor. Vorsichtig, legte er sich seitlich neben sie, schloss die Augen und versuchte sich an die Atemtechniken zu erinnern, die er damals vor so langer Zeit hier drin gelernt hatte.
Denn er wusste, wenn er ebenfalls einschlafen würde, würden sie beide nie wieder aufwachen.
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