Kapitel 14
Kakashi:
Mehrere Abteilungen arbeiteten bereits Tag und Nacht an dem Problem mit den Portalen. Seit Wochen hatten das Personal nicht mehr richtig geschlafen, dennoch waren sie einer Lösung nicht nähergekommen. Langsam fragte sich Kakashi, ob sie jemals eine Lösung finden würden, während er dem Stapel Papier auf seinem Tisch beim Wachsen zusah. Irgendwann fielen ihm jedoch langsam die Augen zu und er beschloss für den heutigen Abend Schluss zu machen.
Doch kaum war er aus dem Büro raus, schlug ihm die kühle Nachtluft ins Gesicht und er war wieder wach. So wach, dass er es sich nicht nehmen ließ noch eine kurze Runde durchs Dorf zu laufen.
Auf den Dächern entlang lief er planlos umher. Die Müdigkeit war wie weggeblasen und er fühlte sich so gut, wie schon seit Monaten nicht mehr. Ehe er sich versah, befand er sich in der Nähe des bewaldeten Übungsgeländes. Versonnen sah er sich um und entdeckte einen Schatten am anderen Ende. Nahe den ersten Bäumen konnte er die Silhouette einer Frau.
Lautlos näherte er sich der Frau und war überrascht, als er Anna Rosenstein erkannte. Sie wirkte müde und ihre Hände zitterten bei genauerer Betrachtung. Kakashi fragte sich warum sie hier war, doch bevor er sie ansprechen konnte bebte der Boden. Ein Portal öffne sich direkt über ihr und etwas großes Gelbes aus Metall fiel hinaus.
Ohne zu zögern, lief er mit seinem Chidori auf Anna Rosenstein zu, beugte sich schützend über sie, da ihre Kniee nachgaben und wollte das Ungetüme schon durchbohren, als er seine Konzentration für eine Sekunde verlor.
Anna hatte sich an sein Bein geklammert und zusammen fielen sie in die tiefe. Sie fielen einfach ins dunkle.
Anna:
Anna war schon häufiger hier gewesen. Doch genauso wie heute konnte sie nicht hinein gehen. Sie hatte Angst. Eine unbegründete Angst wie sie meinte. Also kam sie wieder her und starte in den dunklen Wald. Sie lauschte den Geräuschen in der Nacht und der kalte Abendwind ließ sie frösteln. Sie wusste nicht wie lang sie dort stand, als sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung war nahm. Ihre Hände begangen zu zittern. Panik machte sich in ihr breit und dann bebte der Boden. Der Boden bebte und die Nacht wurde durch etwas Knisterndes erhellt.
Ihr blick blieb an den Blitzen in der Hand eines Mannes mit Maske hängen und ihre Beine gaben nach. Der Geruch von verbranntem Fleische stieg ihr in die Nase und sie wusste, dass sie es sich nur einbildete, dennoch wollte sie einfach nur schreien.
Sie schloss die Augen. Erneut spürte sie ein Zittern, dass durch ihren Körper fuhr, doch dieses Mal war es nicht ihre Angst, sondern die Vibration des Bodens, der unter ihr nachgab. Aus Reflex öffnete sie die Augen und klammerte sich an das Hosenbein des Mannes, der direkt über ihr stand. Ihre Angst vor ihm war verflogen, dieser Mann hätte ein axtschwingender Serienkiller in dem Moment sein können, es war ihr egal, sie wollte nur nicht allein hinabfallen und von der Erde begraben werden.
Sie klammerte sich an ihm, bis er ihr entglitt. Wellen von panischen Schüben durchzogen ihren Körper und sie rechnete jederzeit mit einem harten Aufprall, doch es geschah nichts. Erst da bemerkte sie, dass sie in den Armen gehalten wurde. Wärme breitete sich über ihre Arme in ihrem Körper aus und sammelte sich in ihrem Bauch. Der Geruch von Moschus und Wald drang ihr in die Nase und die Angst in ihr verebbte.
Kaum hatte sie aufgehört zu zittern, hörte sie die bekannte Stimme des Hokages an ihrem Ohr. Sie zuckte leicht zusammen. Erneut wiederholte er die Frage, ob es ihr gut ginge und sie nickte. Sie nickte bevor ihr auffiel, dass er sie nicht sehen konnte, also atmete sie einmal tief aus und bejahte seine frage.
Es war ihr unangenehm von ihm getragen zu werden, doch sie wusste auch nicht was sie erwarten würde, wenn er sie absetzte. Der Hatake faste gerade ihre Situation zusammen, als erneut ein Beben losging.
„Gibt es hier in der gegen öfter Erdbeben?“ Fragte sie und schlang besorgt ihre Arme ums einen breiten Hals. Sein Geruch stieg ihr wieder in die Nase und sie atmete tief ein. Es wirkte sehr beruhigend auf sie, zumindest solange sie ihn nicht sah oder hörte.
Kakashi:
Er spürte ihren heißen Atem an seinen Hals. Ihr natürlicher Duft nach Blumen umspielte ihn. Sein Verstand vernebelte sich. Er spürte ihre erhitzte und zugleich kühle haut an seinen Fingerspitzen. Er wollte nichts sagen, wollte diesen Moment der Stille zischen ihnen nicht zerstören. Ihr Atem war deutlich zu hören in dieser Stille und ihre Brust drückte sich an ihm. Er war froh, dass die Dunkelheit sie beide einhüllte, denn das Rot das sich in seinem Gesicht ausbreitete, war ihm peinlich.
So nahe war er schon länger keiner Frau mehr gekommen und sein Magen zog sich vor Nervosität zusammen. Er hätte sie absetzen können, hätte sie loslassen können, doch irgendetwas hielt ihn davon ab. Er redete sich ein, dass es lediglich die Sorge vor dem unbekannten war, doch eigentlich hatte er schon die ganze Zeit bei ihrem Anblick etwas anderes empfunden.
Ja sogar schon damals, hatte er diese Mädchen im Wald nicht nur beneidet, sondern sein Herz hatte einen Augenblick höhergeschlagen und war am Tag ihres Todes in tausend teile zersprungen. Ein roter Faden war gerissen, doch jetzt konnte er ihn deutlich in der Dunkelheit wiedersehen. Er leuchtete so hell ohne sie beide oder die Umgebung mit zu beleuchten.
Verwirrt darüber, schüttelte er kurz den Kopf und berührte mit seiner Wange die ihre. Ihre Haut war glatt und geschmeidig und für einen Moment konnte er ihren Atem auf seinen Lippen spüren, obwohl der Stoff seiner Maske immer noch zwischen ihnen lag.
Sein Griff an ihren Beinen und ihrem Rücken versteifte sich, als erneut die Erde bebte.
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