Kapitel 10

Kakashi:
 
Es war mehr als peinlich, wie er über eine der Kisten gestolpert und für mindestens eine halbe Minute Kopfüber im Gemüse hing, bevor er realisierte was geschehen war und sich recht schnell aufrappelte. Mit heißen Ohren verschwand er in einer Rauchwolke und ließ es so wirken, als wäre nicht IHM das Original, sondern einer seiner Schattendoppelgänger diese Miesere passiert. Sobald er ungefähr das halbe Dorf über die Dächer durchquert hatte, versuchte er sich darauf zu konzentrieren, wie dieses Unglück überhaupt hatte passieren können.
 
Er verfolgte seine Gedankengänge zurück, was wirklich nicht schwierig war, denn seit der Nacht zuvor, verfolgte ihn dieser Alptraum durchgehend und seine Gedanken schienen sich um nichts anderes mehr drehen zu können.

Er erinnerte sich, dass er in sein Buch gestarrt hatte und dann ein klares auflachen vernommen hatte, ein Seitenblick in die Richtung hatte Anna Rosenstein mit Naruto zusammen gezeigt und als er die Hand zum Gruß hob als Naruto rief, hatte er bemerkt, wie sich der Gesichtsausdruck von Fräulein Rosenstein verändert hatte. Schockiert von dem hasserfüllten Blick, der sich in ihn zu bohren schien, hatte er wirklich für einige Sekunden sein Umfeld aus den Augen verloren und war dann Kopfüber in der Kiste mit Gemüse gelandet.
 
Doch wieso sah sie ihn so an? Sie kannten sich beide doch gar nicht gut genug, damit sie ihn so sehr hassen konnte.  Seine Beine fühlten sich bei diesen Gedanken bleischwer an und sein Magen grummelte missbilligend.
Ein generelles Unwohlsein beschlich ihn bei Anna Rosensteins Anblick und seine Intuition verriet ihm, dass noch einiges folgen würde, bis seine Probleme gelöst und dieser zum Leben erwachte Albtraum ein Ende haben würde. Doch auf das was bereits einige Tage später folgte, war er definitiv nicht gefast gewesen.
 
 
Anna:
 
Schon seit einigen Tagen war sie dem grauhaarigen Hokage, der eindeutig zu jung für seine Haarfarbe war nicht mehr begegnet. War sie ihm vorher jeden Tag mindestens einmal begegnet, so wirkte es nun so, als würde er ihr aus dem Weg gehen wollen.

Also schlenderte Anna Tag ein Tag aus durch das recht malerisch wirkende Dorf und das Verhalten der Menschen, die ungewöhnlichen Gesten der Ninja kamen ihr doch recht vertraut vor. Sie schrieb es dem Leben in Japan zu und versuchte nicht an die merkwürdigen Träume zu denken, die sie seit einiger Zeit heimzusuchen schienen. Es waren merkwürdige Träume befand Anna und versuchte sie tagsüber aus ihren Erinnerungen zu verbannen. Sie schlief weder schlecht, noch wirkten ihre Träume bizarr oder Alptraumhaft.
 
Es waren lediglich merkwürdige Träume, Träume die sie schon als Kind hatte. Es waren Träume in denen sie selbst noch ein Kind war, ein Kind, dass oft in den Wäldern gespielt hatte. Wälder, die sich um einen kleinen See befanden. Sie erinnerte sich lebhaft an diese Träume, als wäre sie Erinnerungen. Doch so glücklich Anna in ihren Träumen in diesen Wäldern spielte, sah die Realität ganz anders aus.

Als Kind hatte sie noch versucht, dieses Gefühl des Glücks, der Freude, die sie dort verspürte in die Tat umzusetzen. Doch sobald sie versuchte ein Fuß in einen Wald zusetzen, war es gar nicht mehr so schön und friedlich. Das Geraschel in den Büschen und Bäumen ließen sie immer wieder ängstlich aufhorchen, als ob irgendetwas oder irgendjemand hinter ihnen lauern würde. Der unverkennbare Geruch von Moos und rauch hing ihr in der Nase.
 
Der Geschmack von Blut lag ihr auf der Zunge. Ihr Herz raste, als würde es kein Halten geben und der Wind wirkte stehts schneidend auf sie. Mit dem Alter glaubte sie, dass die Evolution vermutlich dafür gesorgt hatte, dass die Menschen genug verstand besaßen, sich in Gruppen in Städten einzupferchen, anstatt im Dunkeln der Gefahr in einem Wald zu sitzen. Anna hatte viel über das Thema Urängste gelesen und sie hatte sich entschlossen, dieses Gefühl der Angst, die sie ergriff, genau auf diese Urängste zu schieben, den Anna war schon immer ein recht rationaler Mensch und glaubte daher nicht wirklich an so etwas wie vorherige Leben, wie es ihre Eltern taten.
 
Es fröstelte sie bei diesen Gedanken. Also unterdrücke Anna tagsüber ihre merkwürdigen Träume, schlenderte durch das Dorf und hielt sich von dem angrenzenden Wald fern. Sie würde schön in der Nähe von Menschen bleiben und sich lieber Gedanken um die Portale machen, die vielleicht ein Heimweg für sie sein könnten, wenn sie es nur schaffte durch ein solches hindurchzukommen, bevor es sich wieder schloss.

Doch wo tauchten diese schwarzen Löcher eigentlich auf und konnte man sie vielleicht sogar hervorsagen? Diese Gedanken beschäftigten sie, während sie aus den Augenwinkeln einen ihr mittlerweile bekannten Blondschopf wiedererkannte. Ohne zu zögern schlug sie die Richtung, in der sie den Blonden jungen Mann gesehen hatte ein und hoffte, er war so redselig wie eh und je.

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