Ein Überfall mit Folgen


Kakashi's Sicht:

Ich wusste nicht warum mich dieses Stück oder Musical so stark berührt hatte, ich wusste nur, dass mir die Texte nicht mehr aus dem Kopf gehen wollten. Bereits beim Zuschauen, hatte ich mich zusammen reißen müssen, damit meine Mauern nicht in der Öffentlichkeit bröckelten.

Ich war ein Krieger auf einer Mission, ein Ninja ohne Skrupel. Und doch nahm diese skurrile Welt mich auf einmal ein.

Ohne das tägliche schweißtreibende Training und den ermüdenden Wettkampf, war mein Leben leer und trostlos. Ich besaß weder Freund noch Feind und die schiere Freiheit erdrückte mich.

Jeden Tag wachte ich in einem behaglichen Bett auf. Und zum Essen war immer jemand da. Die Tatsache allein beunruhigte mich. Ich war es nicht gewohnt, von jemanden umsorgt zu werden und nicht mehr in der Dunkelheit meine Nächte alleine zu fristen. Ich war es nicht gewohnt, dass man nach mir sah, wenn ich angeblich schlief.

Ohne es zu wollen, baute ich plötzlich Gefühle wie Zuneigung auf und die kalte Fassade, die mir bisher immer Schutz bot, bröckelte. Was mich zu ungeahnten Taten trieb.

So wie jetzt, wo ich dem Rotschopf die Tür des Fahrzeuges aufhielt. Recht spät bemerkte ich, dass ich dabei summte, doch da war es bereits zu spät. Ein reizendes Lächeln stahl sich auf die Lippen meiner Begleiterin und mein Herz schlug ein klein wenig schneller als zuvor.

Mit Rin hatte diese Reaktion meines Körpers nichts mehr zu tun, als ein nicht gerade unangenehmes Ziehen durch meine Leisten zog.

Was machte diese Frau nur mit mir? Oder waren das die Folgen meiner Volljährigkeit? Während ich früher nur leicht neugierig war, auf das weibliche Geschlecht, fühlte ich mich ausgerechnet zu meiner Gastgeberin, dass erste Mal wirklich körperlich zu einer Frau hingezogen.

Bildete ich mir das nur ein?

Mich nun also neben sie setzend auf der Rückbank des Wagens, der uns kutschierte, ließ mich ihre Körper zumindest nicht kalt. Und auch wenn wir mit einigem Abstand zueinander saßen, schien das Kribbeln in mir nur stärker zu werden.

Instinktiv konzentrierten sich meine Sinne komplett auf sie. Ich konnte spüren, wie ihr Herz schlug, ich hörte wie sie ein- und ausatmete und ich roch ihr leicht süßliches Parfum, welches sie heute aufgetragen hatte.

Ich versuchte aus dem Fenster zu schauen und mir nicht anmerken zulassen, dass mein Testosteronspiegel gewaltig anstieg. Ich versuchte alles, um mich abzulenken, als ein lautes Geräusch und ein Fluchen des Fahrers mich kurz zusammenzucken ließ.

Ein Verkehrsunfall behinderte unsere Weiterfahrt. Allerdings schien der Rotschopf sich in der Gegend bestens auszukennen, sodass sie dem Fahrer das Geld für die bisher geleistete Fahrt gab und ausstieg.

Dass es draußen Minustemperaturen waren, schien sie für kurzem vergessen zu haben. Doch die Erkenntnis holte sie ziemlich schnell wieder ein. Ihr mein Jackett reichend, liefen wir um dunkeln los und erreichten auch schon nach wenigen Schritten ein mir bekanntes Tor.

Wir waren also wieder im Park, wo alles begonnen hatte und wo unsere erste Begegnung stattfand, auch wenn ich mich zumindest daran nicht wirklich erinnerte.

Nun also durch die Dunkelheit schweigend nebeneinander herlaufend, schien die kühle Luft endlich meinen Verstand etwas zu klären und auch mein Körper entspannte sich Zusehens wieder.

Und auch wenn ich kein großer Redner bin, war ich tatsächlich gerade in Versuchung ein Gespräch anzufangen, um den Weg durch die stille etwas erträglicher zu machen, als wie sollte es auch anders sein, uns jemand in den Weg trat.

Mit gezückten Messer und einer Maske auf dem Kopf, das sein komplettes Gesicht bedeckte, war dieser Kerl im Begriff uns auszurauben, wobei eigentlich nur der Rotschopf Wertsachen bei sich trug.

Ein scharfes Einsaugen der Luft neben mir war noch zu hören, als ich bereits dem Kerl von einem schrecklich ungeschickten Dieb in die Magengrube trat, ihn entwaffnete und ihn mit auf dem Rücken verschränkten Armen zu Boden war und anschließen mit meinem Knie, auf seiner Wirbelsäule auf ihm kniend blieb.

Das alles geschah so schnell, dass mein Gegner nicht einmal einen schmerzverzerrten Schrei ausstoßen konnte, allerdings war der Rotschopf nach einer kurzen Sekunde des Zögerns schneller wieder bei der Sache als gedacht. Sie zog ihr schnurloses Telefon auch Handy genannt aus ihrer Tasche und verständigte die Polizei dieser Ortschaft.

Meinen Gegner mit einem Handkantenschlag betäubend, rappelte ich mich wieder auf und sah mich einmal gründlich in allerenden (ein anderer Begriff für „an allen Ecken und Enden) um.

Mir war heiß und mein Atem ging schwer. So schnell wie gerade eben hatte ich mich schon länger nicht mehr ohne Chakra bewegt und dann plötzlich, fiel der Mond mit dem perfekten Winkel auf SIE.

Ohne darüber nachzudenken, ohne an die Konsequenzen zudenken und ohne einen Fünkchen Verstand, überwand ich die wenigen Schritte, die zwischen uns eine Kluft gebildet hatten. Zog meine Maske hinunter und steckte der Frau, die mir nun gegenüber stand und 5 Jahre älter war, einfach meine Zunge in den Hals.

Damit rechnend weggestoßen zu werden, ließ ich mich umso mehr gehen, als ich spürte, wie sie den Kuss erwiderte. Wie sie begann gierig die Führung zu übernehmen und ihre Zunge spielte mit der meinen.

Meine Hände, die ihre Körper fest an mich pressten, wanderten zu ihrem Hintern. Beinahe atemlos, löste ich mich nur für eine recht kurze Zeit um einmal kurz tief einzuatmen, bevor sie mich an meiner Maske erneut zu sich heranzog und ihre eigenen Hände auf Wanderschaft gingen.

Ein Sirenengeheul ließ uns jedoch auseinander schrecken und mein Verstand, der bis dahin auf Sparflamme gelaufen war schien wieder in Gang zukommen.

Das war falsch. Ich durfte den Wünschen meines Körpers nicht nachgeben. Ich durfte den Drang in mir als Shinobi der Klasse Anbu nicht gewinnen lassen.

Mich seitlich von ihr wegdrehend, hörte ich sie immer noch schwer atmen, doch sie sagte nichts.

Anscheinend wusste sie, selbst wie falsch das hier war. Also schwieg sie genau wie ich. Ich musste diesen Abend einfach vergessen. Es durfte nicht noch einmal dazu kommen.

Das Eintreffen der Polizei, riss mich wieder aus meinen verqueren Gedanken und eine erholsame Ablenkung war es, den Beamten die für die Sicherheit dieser Präfektur zuständig waren, eine kurze Schilderung abzugeben, von dem Vorfall, vor dem eigentlichen Vorfall.

Ich würde diesen Abend einfach zu Tode schweigen. Und ihre körperliche Nähe einigen Tagen ausweichen. Das sollte zumindest reichen, um das Erlebte zu vergessen und zu verdrängen, wie so viele Dinge, die ich in meinem Leben schon verdrängt hatte.

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