.... Abschied für immer ?!
Ellen's Sicht:
Es war kurz nach 12 Uhr an einem Donnerstag, ich hatte mir extra für heute freigenommen ein verlängertes Wochenende könnte man es so nennen, da ich selbst nicht wusste in welchem Zustand ich mich später befinden würde.
Es schienen außer uns nur noch Mütter und Großeltern mit kleinen Kindern hier zu sein, denen ich ihr Glück missgönnte, wenn ich daran dachte, was jetzt geschehen würde.
Der Schnee unter unseren Füßen, knirschte und schmatzte leise, bei jedem Schritt, den wir vorankamen, bis wir endlich eine geeignete Stelle fanden, an dem man uns nicht sehen konnte, etwas abseits von dem Tumult.
Es hatte etwas recht tröstende Ansichten, dass es hier endete, wo es begann, wie ein Kreis der sich schloss, auch wenn ich es gar nicht wollte.
Immer wieder verspürte ich dieses stechende Gefühl in meiner Brust und nur mühsam konnte ich die Tränen zurückhalten.
Doch ich schaffte es, ein Lächeln aufzusetzen und mich zumindest äußerlich für ihn zu freuen.
Auch wenn er es vermutlich nicht einmal mehr bemerkte. Denn wenn ich in seine Augen sah, spürte ich bereits, dass er sich nicht mehr in meiner Welt befand.
Ich schenkte ihm dennoch ein Lächeln, auch wenn es meine Augen nicht erreichte. Denn es war es sowieso längst egal geworden.
Während der Vorbereitung ließ ich meinen Blick schweifen.
Wir standen hier nicht unweit von meiner Arbeitsstelle und meiner Wohnung entfernt, in dem Park in dem wir uns, dass erste Mal begegnet waren und wo wir uns nun verabschieden würden.
Auch wenn er es vermutlich nicht einmal mehr bemerkte. Denn wenn ich in seine Augen sah, spürte ich bereits, dass er sich nicht mehr in meiner Welt befand.
Etwas abseits vom Trubel. Ich erkannte, dass wir nicht sehr weit von der Stelle unserer ersten Begegnung entfernt waren, und wieder verspürte ich einen Stich in der Brust.
In den letzten Tagen hatte ich mich stark zusammenreißen müssen, um nicht vor seinen Augen in Tränen auszubrechen und mein Lächeln beizubehalten.
Ich wollte nicht, dass er jetzt, wo er nach Hause konnte, mich weinen sieht. Er sollte nicht sehen, wie schwach ich war und wie lächerlich verliebt ich in ihn zu sein schien.
Die Wahrheit war doch, dass wir uns so gut wie überhaupt nicht kannten, ich diesen Mann durch diese Bücher/ Mangas hinterher stalkte und einfach nicht genug von ihm bekam.
Frustriert raufte ich mir wie so oft in letzter Zeit die Haare und schüttelte energisch den Kopf. Kakashi sah mich fragend an und ich sagte schlicht weg, dass mich ein Ohrwurm quälte und dass dieser recht unpassend für so einen Moment war.
Er nickte nur knapp, doch seine Gedanken waren schon wieder ganz, wo anders, vermutlich bei sich zuhause, an einem Ort, an dem ich ihm nicht folgen konnte.
Ich kämpfte die aufkommenden Tränen hinab.
Etwas traurig sah ich wieder zu ihm, mein Erstes ich liebe dich zu ihm würde den Abschied bedeuten und dass sicherlich für immer.
Ich versuchte erneut, mein schönstes Lächeln aufzusetzen, umarmte ihn ein letztes Mal, ein klein wenig zulange, gab ihm einen Kuss auf die Wange, half ihm seinen Rucksack aufzusetzen und sah gebannt zu, wie seine Finger unglaublich schnell eine Reinfolge von Fingerzeichen formten, die Tomoés in seinem linken Auge sich drehten und plötzlich eine Art schwarzes Loch zwischen uns erschien.
Als sich das Portal öffnete, bekam ich kaum Luft, die Stiche in meiner Brust wurden stärker. Ich wollte, dass nicht, ich wollte nicht, dass er geht. Ich wollte nicht hier sein.
Und eine leise Stimme in mir, flüsterte mir "jetzt oder nie" ins Ohr.
Ich musste ihm wenigstens sagen, was ich für ihn empfand, ihm sagen, dass er mir viel bedeutet, damit er wenigstens wusste, dass er irgendwo tatsächlich geliebt wurde, denn ich hatte gelesen, was in der Zeit zwischen jetzt und seinen 33 Lebensjahren geschehen und das er jeden seiner Kämpfe alleine austragen würde.
Es schmerzte mich zu wissen, wie er in der anderen Welt über sich selbst dachte, selbst hier hatte ich in so mancher Nacht ihn schreiend aufwachen hören, doch jedes Mal, wenn er realisierte, dass jemand im Türrahmen stand und über ihn wachte, sich sorgen machte, schienen die grausamen Bilder vor seinem inneren Auge zu verschwinden.
Ich bildete mir ein, dass es sogar gänzlich mit den Albträumen nach einer gewissen Zeit aufhörte, weil er wusste, dass jemand da für ihn war. Und ich wollte, dass er dieses Gefühl unbedingt mitnahm.
Ich wollte seine Geschichte ändern, ich glücklich sehen, mit einem echten Lächeln im Gesicht und nicht sowie meines jetzt gerade.
Argwöhnisch umkreiste ich dieses zweidimensionale Ding und gesellte mich an Kakashi's Seite. Ich versuchte, das Lächeln aufrecht zu erhalten, als ich ihm in die Augen zum Abschied sah und er starrte nur stumm zurück. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, legte ein letztes Mal meine Lippen auf die seinen und als ich diesen Kuss lösen wollte, zog er mich in seine Arme, krallte sich an meinen Körper und setzte zum Sprechen an, doch ich unterbrach ihn.
Trotz der Temperaturen, die zu dieser Jahreszeit herrschten, trotz des Schnees trug er lediglich das, was er auch an jenem Tag getragen hatte, sodass ich jede noch so kleine Kontur seines Körpers sehen und spüren konnte. Ich wollte diese Wärme, die von ihm ausging am liebsten für immer spüren, mich in den Wintermonaten an ihn kuscheln und ihn nie wieder loslassen, doch das ging nicht. Es war Zeit zu gehen und mein Herz wurde so schwer, dass ich Mühe, hatte mich auf den Beinen zuhalten.
Ich holte zittern Luft, nahm den letzten Rest meines Mutes zusammen und tat, was ich für das Richtige hielt. Ich brach mir selber weh. Ich blicke achtsam zu ihm hinauf, versuchte dabei, mich nicht aus dieser wunderbaren Umarmung zu lösen.
„Ich liebe dich Kakashi und ich wünschte mir, dass du mich nicht verlassen würdest, doch du gehörst hier einfach nicht her. Also versprich mir wenigstens, dass du mich nicht vergisst."
Ich entwand mich seinem starken Griff, sah ihn mit einem traurigen Lächeln an, wobei ich spürte, wie mir die ersten Tränen über die Wangen liefen, und dann stieß ich einfach ohne Vorwarnung zu, was ich vor wenigen Sekunden noch für unmöglich hielt, geschah jetzt ganz automatisch. Ich stieß ihn in dieses schwarze Loch, dass ein Tor in SEINE Welt war. Ich sorge dafür, dass er nie wieder zu mir zurückfinden würde. Ich brach mir selber das Herz.
Der Mann, der mir Gezeit hatte, dass ich noch in der Lage war zu lieben, wurde von meinen eigenen Händen weggestoßen, so schmerzhaft es auch war, doch es schien das Beste zu sein, bevor es keinen anderen Ausweg mehr gab.
Denn ich hatte etwas in seinen Augen erkannt, als ich ihm sagte, dass ich ihn liebte, dass eindeutig mehr als ein zögern war und so sehr ich ihn auch liebte, hatte mir Kishimoto-San, doch strickt eingebläut bei einem Telefonat vor wenigen Tagen, dass er gehen musste zum Wohle aller und vor allem zum Wohle Kakashi's selbst, denn er musste sich seiner Vergangenheit stellen, um sein wahres Glück zu finden.
Egal wie weh es tat. Er konnte einfach nicht hierbleiben.
Doch sobald sich das zweidimensionale schwarze Loch vor meinen Augen schloss, dass ihn einfach verschluckte, brach ich zusammen. Tränen liefen mir unkontrolliert über die Wangen.
Ich spürte die Kälte trotz Mantel, Stiefel, Handschuhe und Schal. Ich spürte sie, wie sie meinen Körper enthüllte. Ich zitterte und meine Beine gaben nach. Ich fiel auf die Knie in den bereits matschigen Schnee. Ich schlang meine Arme um meinen Körper, doch das Zittern hörte nicht auf.
Es wurde immer schlimmer. Der Schmerz in meiner Brust wurde unmenschlich grausam und heiße Tränen liefen mir über die Wangen, tropften hinab auf den Boden und die Luft schien knapp zu werden.
Ich spürte meinen Körper nicht länger, nur noch mein Herz, wie es qualvoll zerbrach, und dann schrie ich. Ich schrie den Schmerz aus mir heraus. Mir war es gleich, ob mich jemand hörte, ob die umliegenden Besucher des Parks zu mir gerannt kamen. Ich kannte sie schließlich nicht und sie mich nicht. Niemand konnte wissen, wie ich mich jetzt fühlte und wenn doch, dann waren es die Passanten, die einfach stumm verübter gingen.
Ich verlor das Gefühl für die Zeit und immer wieder sah ich nur dieses eine Bild vor meinem inneren Auge.
Ich sah, wie Kakashi in die Schwärze fiel und seine Hand nach mir ausstreckte, während ich einfach nur reglos dastand. Ich hatte in dem Moment erkannt, dass er genau das gleiche für mich empfand und doch hatte ich nicht nach seiner Hand gegriffen.
Und jetzt würde ich ihn nie wiedersehen! Und es tat so unglaublich weh.
Kakashi's Sicht:
Ich öffnete meine Augen und sah durch ein Blätterdach hinauf in den strahlend blauen Himmel. Mein Körper schmerzte und ich spürte, wie mich mein Chakra verließ.
Das Gezwitscher von Vögeln und die saubere Luft mit ihrem eigentümlichen Geruch nach Erde, frischen und vermoderten Pflanzen, Blumen und anderen Gerüchen, die ich in meinem jetzigen Zustand einfach nicht einordnen konnte, vernebelten mir meine Sinne.
Ich war zurück und mein Herz wurde schwer, würde ich nicht bereits am Boden liegen, wären meine Beine sicherlich unter meinem Gewicht eingeknickt.
Das Atmen viel mir schwer, mein Magen zog sich zusammen und ich musste mich zur Seite drehen, damit ich die Galle, die in mir aufstieg nicht auf mir, sondern auf den Boden erbrach.
Mein Körper zitterte, alle Wärme wich aus ihm und der Schmerz in meiner Brust wurde stärker.
„Ellen" kam es heiser über meine Lippen und ich versuchte mich, verzweifelt aufzurichten.
Ich wollte zurück in diese andere Welt. Ich musste zurück. Was hatte ich mir nur dabei gedacht sie dort zulassen, sie allein zulassen mit ihrem Kummer, ihrem Schmerz?
Sie hatte mir gerade ihre Liebe gestanden, ohne zu wissen, dass ich das gleiche auch für sie empfand.
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