Kapitel 5 - Die Diebin -
Da Wattepad mal wieder spinnt, gild diese Widmung @Seline526 und ihrem Charakter Aurora. (Hier bitte Beifall einfügen)
Er wird uns noch ein wenig begleiten (vielleicht).
Sicht Unbekannte Nummer 1:
Mein Körper schmerzte und brannte, doch ein stetiges Taubheitsgefühl, welches sich auszubreiten schien, ließ mich Hoffen und meine Augen aufschlagen. Doch ich sah nichts.
Ich spürte etwas Körniges unter mir und benommen Versuchte benommen, wie ich war, mich krampfhaft auf den recht lockeren Untergrund aufzurichten, doch immer wieder knickten meine Arme unter meinem Gewicht ein und über meinen Augen lag ein milchiger Schleier, der nicht verschwinden wollte. Heiße Tränen rannten mir die Wange hinab und ich fühlte mich, so unglaublich mach- und schutzlos wie schon seit Langem nicht mehr.
Ich wusste, mein ganzer Körper zeigte Anzeichen für eine Anämie und der metallische süßliche Geruch in der Luft bestätigte mir meinen erahnten erhöhten Blutverlust.
Es rauschte zu stark in meinen Ohren, als das ich meinen Herzschlag hätte hören können. Selbst die Geräusche um mich herum wurden von dem Krach meines eigenen Körpers überschattet. Ich hatte das Gefühl, als würde ich mich in einer Welt bewegen, dessen Zeit anders als die meine verlief. Das Pochen meines Körpers schien sich den Schlägen meines Herzens anzupassen. Ich verzeichnete unterbewusst, dass die Schläge immer langsamer wurden, immer kraftloser.
Ein erstickter, verzweifelter Aufschrei drang aus meiner Kehle, den ich selbst nur dumpf wahrnehmen konnte. Dann war alles wieder dunkel. Die Dunkelheit fing mein Bewusstsein auf und ich vermutete, dass es dieselbe war wie ganz zu Anfang, bevor ich aufgespießt wurde und in eine Leere gefallen war.
Das ging allerdings nur, wenn die Dunkelheit so etwas wie eine Persönlichkeit hatte. Wenn ich die Kraft dazu gehabt hätte, hätte ich sicherlich in diesem Moment geschmunzelt, doch so machte ich einfach die Augen zu.
Sicht Unbekannte Nummer 2:
Mit schnellen Schritten versuchte ich die Wüste um Suna zu durchqueren und meine diesmalige Ausbeute nicht zu verlieren.
Ich hasste den Sand unter meinen Füßen, weil er mich daran hinderte, schneller als gewöhnlich vom Fleck zu kommen, was für eine Berufsdiebin wirklich nicht vorteilhaft war.
Doch ich musste auch schmunzeln, denn dieses Mal hatte es sich wirklich gelohnt, durch diesen blöden Sand zu stampfen. Allein der Gedanke, wie die Typen ihre Gesichter vor Ärger und Unglaube verzogen, die ich ausgeraubt hatte, wenn sie irgendwann merken, dass ihre eigene Beute verschwunden war, brachte mir mehr als das Geld, das ich damit verdienen würde.
Ich sah mich schließlich als eine Art wohltätige Diebin, ich gab dehnen, die nichts hatten, von denen die zufiel, hatten. Gut, ich habe es mir, allerdings war ich ja auch ein armes Ding, das nichts hatte, bis auf das Geld in meiner Tasche, mein Talent und mein gutes Aussehen, wenn man von dem kurz mal absah.
Und schon war meine Laune wieder im Keller. Wieder zurück zu den Gesichtern der Tagediebe. Nun wieder recht vergnügt, versuchte ich das Tempo noch etwas anzuziehen, was bei meinen kurzen Stummelbeinen nicht gerade ein Klacks war. Wenigstens schützen mich meine langen Wimpern vor dem aufgewirbelten Sand, der mir sonst bei meiner geringen Körpergröße von gerade Mal 1,57 ständig in die Augen geflogen wäre.
Wie immer frustriert aufseufzend, wenn ich an meine kurzen Beine und meine geringe Körpergröße dachte, versuchte ich an etwas Positives zu denken, als an dieses komplett nervige Thema. Wie zum Beispiel an meine recht kurzen, schwarzen Haare, die ich aktuell als Igel trug....
Moment, da war es schon wieder dieses blöde Wort „kurz".
Nun wie so oft kurz vor dem Ausflippen, hörte ich einen markerschütternden Schrei und ließ doch glatt meinen Sack mit dem Diebesgut fallen.
„Heilige Schei..." Ich biss mir gerade noch rechtzeitig auf die Zunge, um nicht zu fluchen, da man ja schlechte Angewohnheiten nicht frönen soll, wobei der Taschendiebstahl nicht darunter fiel, da ich es zu einer Kunstform erhoben hatte.
Ich versuchte mit meinen recht guten Augen, ich will ja nicht angeben, aber ich konnte eine Stecknadel in einem Heuhaufen sehen, was mir schon so manches Mal einen Haufen Kohle eingebracht hatte. Doch als ich mich umsah, sah ich.. Nichts.. gut, ich sah nicht nichts. Ich sah Sand. Aber Sand war in der Wüste schließlich so gut wie nichts oder?
Nagut, wenn ich genauer hin waren dort auch einige Dünen, die etwas zu erhöht, warum um darüber zu schauen, und ich bin und war mir sicher, dass der Schrei aus dieser Richtung gekommen war.
Und was macht man, wenn man diebisch veranlagt ist und einen anderen Menschen schreien hört? Genau, man sieht nach, ob es da was zu holen gibt, also schnappte ich mir meine Beute, lief zu der Düne, kletterte hinüber und am liebsten hätte ich mich gleich übergeben und wäre umgekehrt.
Ein einziges Massaker, wie es diese Riesen Skorpione nie anrichten könnten. Eine halb nackte Frau lag blutüberströmt in der blanken Sonne, wirkte wie ein Schweizerkäse durchlöchert, und wenn ich hier nicht zufälligerweise vorbeigekommen wäre, wäre die Lady mehr als nur ein wenig Tod.
Unschlüssig, was ich jetzt machen sollte, kaute ich auf meiner Unterlippe herum, doch der Anblick, der sich mir bot, ließ mich nicht lange zögern. Ich hatte gesehen, wozu Menschen auch nach dem letzten großen Krieg fähig gewesen sind und auch wenn die Tränen meine Sicht behinderten, die ich so verzweifelt versuchte zu unterdrücken, stolperte ich auf die leblose Person am Boden zu.
Recht schwach ertastete ich den Puls der Frau und versuchte eher schlecht als recht, die Blutungen zu stoppen, was mir zu meiner eigenen Überraschung auch gelang. Jetzt war nur noch eins zu erledigen, sie musste hier weg und das ging recht schlecht mit einem Sack voller Moneten und einer halb toten Frau, die um einiges größer war als ich zusammen.
„Moneten oder Leben! Moneten oder Leben?" Fragte ich mich selbst immer wieder laut und wog es mit den Händen ab. Bis ich kleines listiges Ding, eine überaus kluge Idee hatte.
Scheiß auf kurze Beine, ich war Klever. Also verbuddelte ich meinen Schatz, so tief es eben ging, las am Kompass und dem stand der Sonne die exakten Koordinaten ab und dann...
Gut, in Wirklichkeit vergrub ich einen Peilsender mit, aber das muss ja niemand wissen und schulterte die Lady auf meine Schulter. Doppelt gemoppelt hält halt besser.
So stakste ich dann, diese beschissene Düne hinauf in Richtung Grünbewuchs, wo auch immer das jetzt auch liegen mochte und versuchte nicht über meine eigenen Füße zu stolpern.
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