17. Win

Schnell schreiben, bevor das Comeback rauskommt ahhhhhhh

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"Sei vorsichtig, sie ist nicht zerfallen, nachdem der Lich tot war. Könnte sein, dasss sie noch ein Ass im Ärmel hat. Vielleicht solltest du- We auch immer, ich schätze du hast das im Griff." Yeosang klang angewidert, als er zu uns herüber kam, achtsam auf mein Sichtfeld meinen Kopf von Seonghwas Schulter sammelte. Aus weiten Augen sah ich zu meinen Freunden auf, nuschelte dann eine Entschuldigung, als ich mein Blut auf Seonghwas ohnehin bereits fleckigen Hemd bemerkte.

"Ganz ruhig, du bist sicher. Hat sie euch etwas angetan? Habt ihr hier gegessen oder getrunken?" Yeosang tastete behutsam meinen pochenden Wangenknochen und Nasenrücken ab, checkte mich auf Brüche.

"Nein... Ich bin auch die einzige, die ihren Zorn erweckt hat. Sonst waren sie... Überraschend gastfreundlich."

Seonghwas Griff um meine Hüfte verstärkte sich tröstlich und ich hörte noch immer irgendwelche merkwürdigen Geräusche aus Hongjoongs Richtung kommen, wollte gar nicht zu genau über ihre Natur nachdenken.

"Sieht soweit gut aus. Kannst du anständig sehen? Halte dir jeweils eins zu und vergleiche Schärfe und Weite deiner Sicht."

Ich testete meine Augen, lauschte mit halbem Ohr dem Gespräch von Yunho und den anderen. Wenn ich alles richtig aufschnappte, war Arkay ursprünglich gekommen, um die Toten mit Hogjoong zu diskutieren. Er berichtete von wandelnden Skelettdrachen und erkundigte sich auch deswegen nach San. Aber San war ja wohl ein eindeutig anderer Fall. Er kam also, um uns zu warnen, nicht um jemanden für sein Schicksal verantwortlich zu machen.

"Wir haben uns so schnell wie möglich auf den Weg gemacht, aber euer Geruch hat sich in der Tiefe verloren. Hongjoong hatte seine Probleme euch zu finden. Und dann mussten wir noch die Burg absichern, damit wir hier drinnen nicht ertrinken, kaum stirbt die Magiequelle." Seonghwa nickte zu den kleinen Fenstern hin, vor denen das schwarze Wasser noch immer wie ein dunkler Vorhang Halt machte.

Ich nickte langsam, informierte Yeosang dann, dass es mir gut ging. Er rannte kurz zu einem der Fenster hinüber und hielt den Zipfel seiner Jacke in das kalte Nass, kehrte dann wieder zu mir zurück. Seonghwas Wärme verließ mich, während wir uns bestmöglich um das Blut in meinem Gesicht kümmerten.

Mit einem Mal war ich mir auch dem Gewicht der Kette um meinen Hals sehr bewusst und ich wischte auch sie bestmöglich blutfrei, starrte zwischen Nervosität und Faszination auf den unscheinbaren Stein im Ring.

Eine Drachenperle. In meinem Besitz.

Hongjoongs Stimme drang zu mir durch und ich sah genau in dem Moment nervös auf, als er sich von Seonghwa abwandte, um mit brüsken Schritten zu mir herüber zu kommen. Sein rechter Arm endete in einer graunenhaften, blutigen Drachenklaue, die sich nun wieder zu seiner Hand formte. Yeosang trat steif zurück. Unruhig im Bann dieser Augen hob ich mit einem schwachen Lächeln an zu sprechen.

"Hongjoong, ich habe deinen Ring sich-"

Beringte Hände griffen mich, zogen mich einen stolpernden Schritt vorwärts und direkt in seine Umarmung.

"Vergiss den dummen Ring."

Erstarrt wartete ich auf Rüge, wenigstens einen gutgemeinten Vorschlag besser auf mich aufzupassen, weil ich hier auch nur seine gesamte Lebenskraft mit mir herum trug, aber nichts dergleichen kam. Es war einfach nur Hongjoong, der mich in seinen vertrauten Armen hielt.

"Verzeih mir.", murmelte ich schon wieder absolut verwirrt und ließ die Hände zu seinen Hüften sinken, erwiderte seinen Griff zaghaft.

Hongjoong schwieg, aber ich spürte, wie seine Brust sich unregelmäßig an meiner hob und senkte, sein Atem in Stößen über meinen Hals strich.

"Glaub nicht, dass ich wegen einem Schmuckstück so übereilt in die tiefste Ecke des Meeres getaucht bin, mach dich nicht lächerlich."

Empört hob ich den Kopf, nötigte ihn mich anzusehen, nur um warnend in sein Gesicht zu starren.

"Hey! Das hier ist buchstäblich dein Leben, das du mir so einfach in die Hände gegeben hast, ohne es mir irgendwie zu sagen! Denkst du nicht, dass es eine Rettung wert ist?"

Hongjoong und sein Prinzip alle am Leben erhalten zu wollen außer sich. Sein Leben war zweitrangig. Wir mussten regelmäßig kämpfen ihn am Leben zu halten, während er nur darauf fixiert war uns alle zu retten.

"Ich gab es dir in dem Wissen, dass du es schützen würdest auch ohne zu wissen, was exakt es war. Nicht die Bürde meines Lebens, sondern mein Vertrauen sollte dir hiermit gegeben werden." Er ließ die Augen auf den noch immer leicht blutigen Ring fallen und sein nasses Haar begann langsam sich aus seiner Frisur zu lösen. Ich widerstand dem Drang die vereinzelten Strähnen aus seiner Stirn zu streichen.

Mir lag die Nachricht noch immer wie ein Stein im Magen, aber absolut nichts würde mich davon abhalten ihm recht zu geben. Sein Vertrauen in mich war enorm und ich würde es im Leben nicht missbrauchen.

Hongjoong suchte für einen Moment nach meinem Blick, fand Bestätigung in meinen unruhigen Augen.

"Gut. Und besser, dass es dir gut geht."

Ich errötete, als Hongjoong sich die Mühe machte sich auf Zehenspitzen zu heben, um einen sanften Kuss auf meine Stirn zu pressen. Mit geschickten Fingern schob ich den Ring wieder unter meinen ruinierten Kragen.

Sein gewohntes schiefes Grinsen war wieder da, als Hongjoong von mir zurücktrat, sich sofort herrisch an seine lungernde Crew wandte.

Ich beobachtete, wie er die Arme in die Hüften stützte, den Kopf so sehr Hongjoong schief legte, während er ihnen anordnete die gesamte Burg auf den Kopf zu stellen. Ich stellte mir seine kleine aber so machtvolle Gestalt mit einer Krone vor und es könnte nicht besser passen.

Hongjoong wob mir einen kühlenden Umschlag Wassers für mein Gesicht und begleitete mich durch die Gänge, fiel sofort in die Rolle des besorgten Geliebten kaum waren wir allein. Ich berichtete ihm von den Geschehnissen, von der Entführung bis zu dem Moment, in dem der Lich versucht hatte mich zu töten. Hongjoong lauschte mit aufmerksamen Ohren und lobte mich dann lachend dafür sich mit seiner Mutter und einem Haufen Toten in der Überzahl angelegt zu haben, fing sich dafür einen harten Schlag gegen die Schulter ein.

"Ich war nie der Meinung, dass es eine gute Idee sei seine Liebsten den Eltern vorzustellen. Sie ruinieren so viel."

"Vielleicht wäre es besser gelaufen, wenn deine Mutter a gelebt hätte und b du mich nicht allein und vollkommen planlos bei ihr gelassen hättest."

Hongjoong kicherte vor sich hin, während ich in Wunder sein Profil betrachtete, mich wie so oft fragte, was ich angestellt hatte, um seine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen.

Ich vergaß den Schmerz, während wir kaum suchend durch die weiten Hallen wanderten, genoss nur die Gesellschaft meines Gefährten an meiner Seite. Mit Hongjoong bei mir war es so leicht zu vergessen, so einfach frei zu sein und das Leben als solches zu schätzen.

Dem Leben zu danken, dass er meinen Weg gekreuzt hatte.

Yunho fand uns später, die großen Augen in kindlichem Glanz strahlend, als er uns beide in einer dunklen Nische fand, beide im Kuss des anderen verloren.

Hongjoong war anfangs knurrig bei der Unterbrechung, aber seine Augen wurden weit, als Yunho sprach.

"Wir haben es gefunden, Cap."

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