2.17 KRITIK • Morro Bay

M O R R O
B A Y

Patricia_1404

K R I T E R I E N

1) Cover

✑ Autorenname ist vorhanden [1/1]

Der Autorenname ist vorhanden.

✑ Titel ist gut leserlich [0,5/1]

Der Titel könnte etwas deutlicher sein. Auf dem hellblauen Hintergrund geht er etwas verloren, scheue dich daher nicht, ihn etwas größer zu machen!

✑ Ansprechend [1/2]

Das Cover hat definitiv seinen Reiz, doch um wirklich Aufmerksamkeit zu erregen, könnte es noch ein bisschen mehr an Ausdruckskraft und Einzigartigkeit vertragen. Traue dich ruhig etwas ausgefallener zu werden!

✑ Passt es zur Geschichte [1/1]

Das Cover harmoniert wunderbar mit der Geschichte und vermittelt auf treffliche Weise die Atmosphäre des verschlafenen Morro Bay.

Punkte: [3,5/5]

2) Klappentext

✑ Wie lang ist er? Nicht zu lang, nicht zu kurz [2/2]

Der Klappentext ist genau richtig für die Geschichte – nicht zu lang, aber auch nicht zu kurz.

✑ Macht er neugierig? [2/2]

Zudem ist er äußerst fesselnd, von Linas Problemen bis hin zu Jacksons rätselhaften Vergangenheit wirft er immer mehr Fragen auf und weckt Neugierde! Zudem passt er perfekt zum Gefühl und Genre des Buches!

✑ Verrät er zu viel, zu wenig oder genau richtig? [2/2]

Er enthüllt genau die richtige Menge an Informationen, um die Spannung zu steigern und einen Vorgeschmack auf die Handlung zu geben – eine perfekte Mischung aus Spannung, Fragen und Neugierde!

Punkte: [6/6]

3) Charaktere

✑ Sind Stärken und Schwächen vorhanden? [2,5/5]

Beim Lesen der Geschichte hatte ich erhebliche Schwierigkeiten mit den Charakteren, da sie meiner Meinung nach mehr Schwächen und Unsympathie als positive Eigenschaften zeigen. Dies wird besonders bei den Figuren Jax und Lina deutlich.

Lina wirkt anfangs sehr verplant und unsicher. Sie weiß nicht, welche Entscheidungen sie treffen soll, ist jedoch äußerst pflichtbewusst, höflich und in gewisser Weise treu. Es gibt jedoch mehrere Aspekte, die mich stören. Zum Beispiel zeigt sich am Anfang der Geschichte, wie unverantwortlich Lina ist – sie geht davon aus, dass Jax noch in einer Beziehung ist und dennoch beginnt sie eine Affäre mit ihm, obwohl er einer ihrer Patienten ist. Dies ist nicht nur unangebracht, sondern zeigt auch Linas Unprofessionalität und ihren Drang, nur nach ihren Gefühlen zu handeln.

In der ersten Kochstunde wird klar angedeutet, dass sie mehr auf Jax eingeht, obwohl sie ihn kaum kennt und auch andere Patienten ihre Aufmerksamkeit benötigen würden. Später schläft sie sogar mit Jax an dem Ort, an dem sie mit ihren Patienten kocht. Auf die Frage, ob sie zu ihrem Ehemann zurückkehren will, antwortet sie nicht mit einem klaren Nein, was den Eindruck erweckt, dass sie mit Jaxʼ Gefühlen spielt. Lina verkörpert Unprofessionalität, da sie nicht nur mit einem Patienten schläft, sondern auch ihre eigenen Medikamente in einer Suchtklinik nicht anmeldet.

Linas mangelndes Vertrauen in Jax wird immer wieder deutlich – sei es im Zusammenhang mit seiner Ex-Freundin oder der leeren Wodkaflasche. Statt ihn direkt zu konfrontieren, vermeidet sie oft die direkte Aussprache, was zu einem großen Mangel in ihrer Beziehung führt. Das Schlussmachen empfand ich als eine der besten Entscheidungen von Lina, da es ihre Stärke und Entschlossenheit zeigte, die zuvor nur selten sichtbar war. Allerdings empfinde ich es als unfair, dass sie Jax nicht offenbart, wer Christian ist. Jax ist der Vater ihres ungeborenen Kindes und sollte das Recht haben zu wissen, wer sich in Linas Umfeld bewegt, insbesondere da sie gerade mit ihm Schluss gemacht hat.

Auch Jax hinterlässt bei mir einen unzufriedenen Eindruck. Er geht anfangs auf Lina ein, obwohl er glaubt, dass sie aufgrund ihres Rings verheiratet und in einer aktiven Beziehung ist. Zu Beginn der Geschichte ist er selbst noch in einer Beziehung mit seiner Freundin Kate. Jax zeigt auch große Taktlosigkeit, indem er empört reagiert, als Lina nach Hause fahren will, um sich offiziell von ihrem Ehemann Harvey zu trennen, und ignoriert dabei die Tatsache, dass es sich auch um Linas Zuhause handelt. Zudem versucht er, andere davon zu überzeugen, dass Lina die Reise zu Harvey nicht antreten soll.
Auch in der Dynamik zu seinem Freund Ryan wirkt Jax fragwürdig. Er verkuppelt Ryan mit Helen, der Empfangsdame der Entzugsklinik, um einen Eigennutzen zu ziehen, und als Ryan sich darüber aufregt, meint Jax, dass er kein Recht habe, sich zu beschweren – obwohl Ryan verheiratet ist und Kinder hat. Als Ryan äußert, dass er sich deswegen wie eine »Hure« fühlt, erwidert Jax nur plump »Ist mir egal.«

Insgesamt hinterlassen die Charaktere Lina und Jax einen zwiespältigen Eindruck, der es schwer macht, Sympathie für sie zu empfinden. Ihre Handlungen und Entscheidungen sind oft fragwürdig und lassen leider an ihrer Integrität zweifeln.

✑ Nachvollziehbarkeit [3,5/5]

Linas ständige impulsive Entscheidungen, wie bereits erwähnt, sowie Jaxʼ impulsives Verhalten machen es schwer, viele Situationen und Reaktionen nachzuvollziehen.

Eine besonders prägnante Szene ist jene, in der Lina ihn am Anfang des Buches nackt auf dem Balkon grüßt und vergisst, dass sie nackt ist – eine sehr ungewöhnliche und merkwürdige Handlung. Danach verhalten sie sich völlig entspannt, obwohl Jax zu diesem Zeitpunkt noch in einer Beziehung ist und denkt, dass Lina ebenfalls in einer Beziehung steckt. Schon ab Kapitel 3 legt er großen Wert auf ihre Meinung, obwohl er sie nicht einmal eine Woche kennt.
Diese Szene und andere ähnliche Situationen tragen dazu bei, dass es schwierig ist, eine Verbindung zu den Charakteren aufzubauen oder ihre Handlungen zu verstehen. Beide Charaktere handeln oft unüberlegt und impulsiv, was die Glaubwürdigkeit ihrer Beziehung und die Tiefe ihrer Charakterentwicklung untergräbt.

✑ Nebencharaktere [4,5/5]

Jeremy hat ein Kokainproblem, das gut dargestellt wird. Besonders beeindruckend sind die Parktreffen zwischen Sam und Jeremy. Samantha ist wegen ihrer Eltern in der Entzugsklinik und erweist sich als der beste Charakter der Geschichte. Sie gibt immer guten Rat, steht zu ihren Freunden und erkennt ihre eigenen Fehler an. Aliceʼ Entzug vom Alkohol ist ebenfalls sehr gelungen dargestellt. Auch Steven, der im Ruhestand ist und einen Entzug von Alkohol und Drogen durchmacht, wird als sehr nett beschrieben.

Harvey – Linas Ex-Mann – erscheint zunächst als unsympathischer Charakter, doch in späteren Kapiteln zeigt er sich äußerst unterstützend und geht sehr gut mit Linas Koma, ihrer Schwangerschaft und Jax um.

Auch Ryan ist ein großartiger Charakter, besonders weil er Jax zu Beginn der Geschichte rät, die Finger von Lina zu lassen, da er denkt, sie sei verheiratet. Obwohl er später Gefühle für Lina entwickelt, handelt er nie danach und bleibt für sowohl sie als auch Jax eine starke Stütze. Er zeigt viel Unterstützung und Mitgefühl und ist mit Abstand einer der gelungensten Charaktere in der Geschichte.

Helen wird am Anfang sehr gut dargestellt. Als sie Jax und Lina beim Küssen erwischt, will sie die Situation direkt der Entzugsklinik melden, da Jax ein Patient ist. Lina sagt jedoch daraufhin, dass sie ihren Job verlieren könnte, worauf Helen treffend erwidert: "Hättest vorher dran denken sollen." Helen ist anfangs eine großartige Figur, doch leider wird sie später von Ryan beeinflusst und bestechlich, sodass sie das Geschehen nicht meldet.

Es gibt daher viele gut entwickelte Nebencharaktere, die der Geschichte Tiefe und Sympathie verleihen. Besonders Samantha, Ryan und Harvey stechen hervor und tragen positiv zur Handlung bei!

Punkte: [10,5/15]

4) Inhalt

✑ Idee/Kreativität [1,5/2]

Die Idee ist zwar nicht unbedingt neu oder originell, aber die Entzugsklinik verleiht der Geschichte eine gewisse Spannung und bringt ein Thema ein, das nicht so oft behandelt wird!

✑ Umsetzung [2/3]

Die Umsetzung ist insgesamt gut gelungen, insbesondere die Darstellung der Entzugsklinik ist hervorragend. Allerdings gibt es einige Schwächen in der Handlung an bestimmten Stellen und es fällt – meiner Meinung nach – schwer, sich mit den Hauptcharakteren zu identifizieren und Sympathie für sie zu entwickeln.

✑ Handlungsstrang [3,5/5]

Das Ende mit dem Kochkurs kam sehr plötzlich und unerwartet, da hätte ein extra Kapitel oder ein etwas längerer Aufbau durchaus nicht geschadet.
Auch Linas Koma brachte den Verlauf der Geschichte etwas durcheinander und ließ die Handlung etwas plötzlich erscheinen. Zudem entwickelte sich – vor allem die Beziehung zwischen Lina und Jax – alles sehr schnell und es gab oft Zwischenprobleme, die die Beziehung von Lina und Jax immer wieder auf »Null« setzten – wie das Schlussmachen, Linas Koma, die Wodkaflasche, Kate im Zimmer und Linas Missverständnis, dass Jax das Baby nicht will, obwohl das nicht stimmte. Dies wirkte oft wie zu lang anhaltendes Drama, das immer wieder aufkam, und kaum war ein Konflikt gelöst, tauchte schon der nächste auf. Es gab selten Ruhephasen, und Lina und Jax machten wenige Fortschritte, da bei jedem neuen Problem – oft im Zusammenhang mit Vertrauen – immer wieder dieselben Schwierigkeiten auftraten.

✑ Atmosphäre/Stimmung [2/2]

Die Atmosphäre ist hervorragend gelungen! Besonders die Beschreibungen von Morro Bay, der Entzugsklinik, den Sexszenen und den romantischen Interaktionen sowie dem Drama sind sehr gut umgesetzt.
Die Darstellung der Entzugsklinik ist realistisch und eindringlich, was definitiv zur Tiefe und Authentizität der Geschichte beiträgt.

Punkte: [9/12]

5) Aufbau

✑ Erkennbare roter Faden [2/2]

Es gibt einen erkennbaren roten Faden und obwohl der Fokus oft wechselt und der rote Faden nach Linas Koma wieder aufgenommen werden muss, gelingt dies sehr gut. Die Übergänge sind fließend und die Handlung behält trotz der wechselnden Schwerpunkte ihre Kohärenz und Spannkraft.

✑ Spannungsaufbau/Spannungsbogen [3/5]

Es wird durchaus viel Spannung erzeugt, welche aber meist durch kleine Problemsituationen, wie zum Beispiel das Kapitel mit der Wodkaflasche entsteht. Oft wirkt es ein wenig repetitiv, da sich ähnliche Konflikte wiederholen, nur meist mit verschiedenen Ausgangssituationen – wie beispielsweise mit Kate – und das mangelnde Vertrauen innerhalb der Beziehung oft der Auslöser für solche Situationen ist.

Länger anhaltende und besonders spannende Momente sind Linas Koma und ihr großartiger Umgang damit, die Auseinandersetzung mit und Trennung von Harvey, der Verlust des Jobs und Linas Schwangerschaft. Auch Linas Beziehung und Wandel zu Nebencharakteren wie Sam, Jeremy oder Ryan ist äußerst spannend mitzuverfolgen.

✑ Logik [1,5/3]

Oft zeigen die Charaktere, insbesondere Lina und Jax, ein inkonsistentes Verhalten. Sie handeln impulsiv und unlogisch, was ihre Handlungen schwer nachvollziehbar macht und wiederholte Missverständnisse zur Folge hat. Trotz wiederholter Konflikte scheinen sie wenig aus ihren Fehlern zu lernen. Zum Beispiel wirkt Lina zu Beginn äußerst pflichtbewusst, doch als sie sich entscheidet, eine Affäre mit Jax zu beginnen, obwohl er einer ihrer Patienten in der Entzugsklinik ist, zeigt sich ihre Unprofessionalität und ihr impulsives Handeln. Dies steht im Widerspruch zu ihrem vorherigen Auftreten. Darüber hinaus verfallen die Charaktere oft in wiederholte Handlungsmuster und reagieren in ähnlichen Konflikten oft auf ähnliche Weise, ohne daraus zu lernen. Dies betrifft allerdings nur die Beziehung von Lina und Jax.

Zusätzlich gibt es Szenen, die etwas überspitzt oder unglaubwürdig wirken, wie zum Beispiel die Szene, in der Lina nackt auf dem Balkon steht und Jax zuwinkt, ohne zu realisieren, dass sie nackt ist. Auch das Verhalten von Lina und Jax nach diesem Vorfall sowie ihre Reaktionen aufeinander hätten anders erwartet werden können.

✑ Tempo der Geschichte [2/3]

Die ersten Kapitel zeigen sehr gut, wie sich die Bindung der beiden Protagonisten entwickelt. Allerdings erscheint der Verlauf danach etwas überstürzt. Bereits im zweiten Kapitel sieht Jax Lina in Unterwäsche und hegt sexuelle Gedanken über sie, während er im dritten Kapitel bereits stark an ihrer Meinung hängt, was auf eine schnelle Entwicklung ihrer Beziehung hindeutet.

Nach Linas Trennung von Jax und ihrem Koma nimmt die Beziehung endlich ein langsames Tempo an. Jedoch wird dieses langsamere Tempo durch das abrupte Ende etwas überschattet. Besonders das Ende mit dem Kochkurs wirkt zu hastig, was es schwierig macht, den letzten Kapiteln des Buches zu folgen.

✑ Worldbuilding [3/3]

Morro Bay wird wirklich schön dargestellt. Das Worldbuilding ist toll und sehr überzeugend. Die Beschreibungen der Umgebung sind besonders gelungen und vermitteln ein glaubwürdiges Bild. Auch die Entzugsklinik ist sehr authentisch dargestellt, ebenso wie das Krankenhaus. Alle Charaktere passen perfekt in diese Welt und fügen sich nahtlos in die Geschichte ein!

Punkte: [11,5/16]

6) Struktur

✑ Rechtschreibung [2/2]

Die Rechtschreibung ist sehr gut gelungen und weist keine merkbaren Mängel auf!

✑ Zeichensetzung [2/2]

Ab und zu wurden Zeichen bei der wörtlichen Rede vergessen, was jedoch nur minimal vertreten war!

✑ Grammatik [3/3]

Die Grammatik ist sehr gut gelungen und auch hier gibt es keine Mängel!

✑ Formatierung [2/2]

Die Formatierung ist auch sehr schön gestaltet, allerdings – dies ist persönlicher Geschmack – ist es nicht zwingend notwendig, nach jeder direkten Rede einen Absatz zu machen.

✑ Schreibstil [2/2]

Der Schreibstil ist wahrhaftig beeindruckend und zieht den Leser regelrecht in die Geschichte hinein. Er versteht es, Szenen lebendig zu beschreiben und den Charakteren Tiefe zu verleihen. Auch die Dialoge sind authentisch und mitreißend!

Punkte: [11/11]

7) Sonderpunkte [0/5]

Gesamtpunktezahl: [51,5/65] + [0/5]

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