1.15 KRITIK • Kampflos ergeben

K A M P F L O S
E R G E B E N

JaneSpeeder

K R I T E R I E N

1) Cover

✑ Autorenname ist vorhanden [1/1]

Vorhanden.

✑ Titel ist gut leserlich [1/1]

Durch die Größe und Farbe ist er selbst auf der App gut leserlich.

✑ Ansprechend [1,5/2]

Es geht. Der Titel ist ein wenig weit unten, während der Name weit oben ist. Dadurch ist in der Mitte eine gewisse Leere. Außerdem habe ich eine Weile überlegt, was dort zu sehen ist. Klar, eine Hand beziehungsweise ein Arm und ... Ein Bein? Ein Hintern? Oder doch eine Hüfte?

✑ Passt es zur Geschichte [1/1]

Er passt zum Genre. Zur Geschichte hätte ich mir mehr etwas gewünscht, dass zur Kulisse passt und damit auch zur eigentlichen Geschichte. Auf dem ersten Blick hatte ich mehr so ein erotisch-romantischen Roman im Kopf.

Punkte: [4,5/5]

2) Klappentext

✑ Wie lang ist er? Nicht zu lang, nicht zu kurz [0,5/2]

Viel zu lang. Mir hat bereits der erste Absatz völlig gereicht, den Rest habe ich nicht gebraucht.

✑ Macht er neugierig? [2/2]

Macht er durchaus. Dafür hat mir der erste Absatz gereicht. Er hat die wichtigen Informationen und macht mich als Leser neugierig auf die Hürden und Vorurteile, die Eleanor bevorstehen.

✑ Verrät er zu viel, zu wenig oder genau richtig? [0,5/2]

Er verrät eigentlich zu viel. Da sind viele Informationen, die man ruhig weglassen kann. Wie geschrieben: Mir würde der erste Absatz schon ausreichen. Alles danach nimmt mir schon zu viel vorweg.

Eine kleine Anmerkung: Im Klappentext steht Sunnyboy. Das muss ich an der Stelle korrigieren. Es hat nichts mit der Sonne zu tun. Es heißt Sonnyboy und soll ein Kosename für Son (Sohn) sein. Es bedeutet soviel wie Söhnchen.

Punkte: [3/6]

3) Charaktere

✑ Sind Stärken und Schwächen vorhanden? [3/5]

Sie gibt sich stark, hat eine große Klappe und weiß zumindest mit den Männern umzugehen. Auf der anderen Seite wirkt sie einfach sehr naiv. Sie bemerkt anscheinend nicht, wie sich Mike die ganze Zeit ranmacht und sieht ihn nur als Freund an. Komm schon, gibt es wirklich Frauen, die nicht merken, dass Typen immer wieder Annäherungsversuche starten? Das ist eindeutig eine Schwäche. Aber sie weiß immerhin, dass sie den Männern zumindest körperlich unterlegen ist. Das muss sie eben anders wettmachen.

Leider haben mich die Charaktere so im allgemeinen nicht wirklich überzeugen können.

✑ Nachvollziehbarkeit [2,5/5]

Ich habe sehr oft geseufzt. Warum? Weil dieser Möchtegern-General Eleanore wie Dreck behandelt und alles, was sie tut, ist ihn gewissermaßen anzuschmachten. Das ist dieses »Er ist so böse und gemein, aber er ist auch so heiß!«, das man leider sehr oft zu lesen bekommt. Finde die Dynamik zwischen den beiden furchtbar, das ist mir einfach zu toxisch. Zu viel Eifersucht, zu viel von allem.

✑ Nebencharaktere [2,5/5]

Ich fange mit General Davis an, da er der erste ist, der namentlich genannt wurde. Ein Charakter, der von Anfang an einfach nur unsympathisch ist. Nicht nur, dass er ein Arschloch ist, nein er ist auch noch ein verdammt sexistisches Arschloch. Damit ist er bereits nach Kapitel 2 für mich als Charakter völlig unten durch gewesen. Nachvollziehen kann ich seine Taten ebenfalls nicht. Als General handgreiflich werden? Den Typen in Kapitel 1 hätte er auch anders tadeln können. Kurz zusammengefasst ist Davis ein unsympathisches, sexistisches, unfaires und großkotziges Arschloch. Männer, die auf diese Art ihr Interesse an Frauen (oder auch Männern) zeigen, kommen leider viel zu oft in Büchern vor. Und wie es scheint, lässt er mit dem Benehmen auch noch das Herz der Protagonistin höher schlagen. Nachvollziehen kann ich ihn nicht. Er will, dass man ihm Respekt zollt? Respekt muss man sich verdienen, auch als General. Und ein Arschloch ist niemand, der auch nur einen Funken davon verdient hat.

Auch die anderen beiden Männer, Mike und Ben, stehen gewissermaßen auf die Protagonistin. Der eine tut so, als wäre er ein Freund, während der andere immer wieder eklige und sexistische Bemerkungen von sich gibt. Mein Problem bei der ganzen Sache ist, dass sie wie ein Sexobjekt dargestellt wird und die Männer wirken, als könnten sie sich nicht zurückhalten, nur weil da eine Frau in der Einheit ist.

Punkte: [8/15]

4) Inhalt

✑ Idee/Kreativität [2/2]

Die Idee an sich ist nichts neues. Ein Möchtegern-Badboy-Macho-Arschloch und eine Frau, die aus welchen Gründen auch immer auf ihn steht.
Was mich jedoch dazu bringt, dir volle Punkte in dieser Kategorie zu geben, ist tatsächlich der Ort, an dem es spielt. Highschool, Uni und ähnliches gab es schon zu genüge, findet man überall. Aber eine Geschichte, die beim Militär spielt, habe ich bis jetzt noch nicht gelesen.

✑ Umsetzung [2/3]

Die Umsetzung ist okay. Es sind mir einfach zu viele Konflikte, zu viele unsympathische Charaktere und unverständliche Gefühle vorhanden. Was ich jedoch gut finde, sind die Beschreibungen und Passagen des Trainings. Mehr Fokus darauf wären mir persönlich lieber gewesen. Vielleicht hätte es das Tempo am Anfang etwas gedrosselt, wenn man mehr auf den Aufbau der Beziehungen zu den anderen Charakteren gesetzt hätte.

✑ Spannungsbogen [2,5/5]

Der Spannungsbogen ist eher flach. So richtig zur Geltung ist er mir nicht gekommen.

✑ Handlungsstrang [4/5]

Es gibt einen festen Handlungsstrang, der jedoch sehr gefüllt von den vielen Konflikten wird. Von den Männern, die der Protagonisten »hinterhersabbern« oder sie gewissermaßen denunzieren. Dadurch büßt die eigentliche Handlung stark ein.

Punkte: [10,5/15]

5) Aufbau

✑ Erkennbare roter Faden [2/2]

Hier an der Stelle habe ich soweit nichts auszusetzen. Die Protagonistin folgt ihrem Ziel und damit auch dem roten Faden.

✑ Spannungsaufbau [1,5/5]

Tatsächlich ist vieles sehr vorhersehbar, wodurch bei mir eigentlich kaum Spannung aufgekommen ist. Eleanor stolpert von einem Konflikt mit dem Arschloch-General in den nächsten. Irgendwann war ich eher genervt, als gespannt auf das Folgende.

✑ Logik [1,5/3]

Im allgemeinen habe ich keine Logikfehler gefunden. Jedoch muss ich dazu sagen, dass ich sehr bezweifle, dass man eine Frau mit vier Typen in einem Zimmer schlafen lassen würde. Im Normalfall würde man die Frau nicht annehmen, wenn gewisse Räumlichkeiten nicht vorhanden sind. Dazu gehören Schlaf- und Duschräume. Und ich glaube nicht, dass es beim Militär anders ist. Vielleicht würde ich behaupten, dass gerade dort ein erhöhtes Risiko für Übergriffe auf Frauen besteht. Das ist zwar der einzige, aber dafür wirklich schwerwiegende Logikfehler in meinen Augen.

Punkte: [5/10]

6) Struktur

✑ Rechtschreibung [2/2]

Habe soweit ich nur wenige Fehler entdeckt. Einzig die wiederholte Verwendung von »Alleine« statt »Allein« fiel mir immer wieder auf.

✑ Zeichensetzung [1/1]

Der einzige wirkliche Fehler, den ich gesehen habe und der sich immer wiederholt, ist die Zeichensetzung bei der wörtlichen Rede. Oder genauer gesagt bei den Anführungszeichen. Im Deutschen setzt man Anführungszeichen unten und oben, nicht wie im Englischen (beide oben). Das gilt sowohl für die normalen „Anführungszeichen", als auch die einfachen/halben ‚Anführungszeichen'. Ansonsten ab und an kleinere Zeichenfehler. Fehlende Kommata.

✑ Grammatik [1/3]

Hier an der Stelle muss ich anmerken, dass mir immer wieder aufgefallen ist, dass du immer wieder ins Präteritum oder Plusquamperfekt rutschst obwohl die Geschichte am Anfang im Präsens geschrieben wurde. Manchmal ist es nur ein Satz, dann wieder ganze Passagen, in denen die falsche Zeitform genutzt wird. Hier bedarf es noch einiger Korrekturen, da es beim Lesen zu Verwirrung kommt.

✑ Formatierung [1,5/2]

Formatierung ist im Großen und Ganzen ganz gut. Einzig die Ein-Satz-Absätze empfinde ich als störend. Aber hier ist dann wieder der persönliche Geschmack im Spiel. Ansonsten waren die Kapitel gut zu lesen. Außerdem habe ich gesehen, dass du die wörtliche Rede nach dem Doppelpunkt einfach in die nächste Zeile schreibst, was in dem Fall falsch ist. Die wörtliche Rede kommt direkt nach dem Doppelpunkt.

Außerdem hast du immer wieder Wörter, die Fett geschrieben sind, um sie zu unterstreichen. Tatsächlich hätte kursiv an diesen Stellen besser gepasst, um die Wörter zu betonen.

✑ Schreibstil [2/2]

Dein Schreibstil lässt sich gut lesen. Er ist einfach, nicht unnötig kompliziert und passt dementsprechend gut zum Romance-Genre. Auch Details, Beschreibungen von Personen und Umgebungen sind vorhanden, sodass man sich alles gut vorstellen kann.

Punkte: [7,5/10]

Mein Fazit: Es gibt gewiss noch Verbesserungbedarf in deiner Geschichte. Du bedienst dich einiger Klischees wie: Der Badboy, der eigentlich nur ein Arschloch ist. Typ, der auf die Protagonistin steht, jedoch in die Friendzone geschoben wird. Ein Ekel, das Frauen als minderwertig ansieht und sie sexualisiert. Und eine Protagonistin, die aus mir absolut nicht verständlichen Gründen auf den schlimmsten Charakter in der Geschichte steht.
Natürlich sind Klischees nichts Schlechtes, wir alle nutzen sie mehr oder weniger. Gewollt oder auch nicht. Sie können auch gut sein. Ich bin mir sicher, dass deine Leser:innen deine Geschichte und die Charaktere mögen, dass sie feiern, was du schreibst.

Für mich muss ich gestehen, dass ich anscheinend mit falschen Erwartungen angefangen habe zu lesen und am Ende deshalb doch etwas enttäuscht wurde. Bitte fühle dich von meiner Kritik nicht gekränkt, ich habe wirklich lange überlegt, ob ich die Punkte gerechtfertigt verteilt habe.

7) Sonderpunkte [0/5]

Gesamtpunktzahl: [38,5/61] + [0/5]

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