Von Öl und Wasser
Es war einmal vor langer Zeit
dass Öle sich mit Wasser stritt
Denn Öle sagte: "Hab kein Neid
wir sind doch beide, unterm Schnitt
das Gleiche: Eine Flüssigkeit
Du bist das Wasser, ich bin's nicht
bist Lebensquell, so lass den Streit
empfangen doch das gleiche Licht!
Ich bin ja nur das Öle hier
bin schleimig und das überall!
Wer bin ich schon, ja sagst du's mir?
Ja, sieh, es ist ein klarer Fall!"
Der Streit kam nun, weil Wasser lang'
dem Öle glaubte, gleich zu sein
Und weil das Öle Reden schwang
von oben, ja, da sah's es ein
Doch irgendwann wurd' Wasser bleich
erkannte wahren Falle hier:
"Auch wenn du sagst, wir wären gleich
bist du doch immer über mir!
Bin Lebensquell und Element
Was wär' die Welt schon ohne mich?
Ich schaffe, was man Menschheit nennt
Doch dann traf ich auf den wie dich
Wie bist du schleimig, sagst du selbst!
Uns zeichnet nicht das gleiche Licht!
Und was du von mir Wasser hältst
seh ich in deinem Angesicht
Ich nähre alle, jedes Kind
selbst dir erschaff' ich Lebensgrund!
Du meinst nun, dass wir gleiche sind?
Die Ansicht scheint mir ungesund
Das Schicksal legte es zwar fest
Dass Sonne dich zuerst erhellt
Dass alles, was du mir noch lässt
von dir ist nur noch abgestellt
Doch wisse, Öl, es kommt der Tag
da siegt geeint mein starkes Heer
Auch wenn man es nicht glauben mag
dich Öl verschlingt das große Meer
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