Parasit

Du hältst mich gefangen und lässt mich nicht los
Als wärst du ein Anker, der ziehendes Floß
zurückhält, ja, festhält, nicht freisetzen mag
der all seine Chancen, gar Tage um Tag,

verhindern, verstreichen, vorbeiziehen lässt
Denn du bist mein Anker. Ein täglicher Test.
Du erdest, erklärt man, denn ich hab' schon viel;
Wo wär' ich, was wär' ohne dich wohl mein Ziel?

So vieles wär' möglich, ein Haus, jeder Traum.
Wenn du nicht mit mir ständest in jedem Raum.
Ein Kampf der gewonnen, ein Blick der verführt;
Geschichte, die wohl hätt' mein Leben gekürt.

Doch ich trage dich und du heftest an mir.
Bist parasitär; du gewinnst, ich verlier.
Denn einmal befallen, lässt's dich nicht mehr geh'n.
Wenn ich dich ermorde, dann wird man nur seh'n,

Dass ich, der gekämpft hab, mit dir lebenslang
Am Ende versagte und ruhmlos verklang.
Die Schlagzeile wäre ganz einfach, ganz schlicht:
„Ein Selbstmord!" steht's dann in des Lesers Gesicht.

Was bleibt, ist ein Kampf, von dem ich hier erzähl'
Vom aushalten, warten, vom Schicksalsbefehl.
Ich kann nur versuchen auf andere Art,
zu zeigen, wie ich, der das Glück sich bewahrt,

als Mensch wirklich schön ist, auch wenn man's nicht sieht.
und hoffen dass jemand, den's manchmal ja gibt,
versteht und erkennt, was ich ohne dich bin:
Ein Mensch, der ein gutes Herz hat zum Sinn.

So kann ich zwar kämpfen, müsst' Superstar sein,
ein Autor, ein Promi, der, dies ganz allein,
Die Leiter erklommen und Welt hat bewegt!
Der durch seinen Ruf seine Zukunft sich legt.

Denn so wie ich scheine, träf' mich keine Gunst.
Muss mehr sein, mehr leisten, mit inniger Brunst!
Muss abhängen dich, der mich festhält, zurück-;
Der mich daran hindert, zu finden mein Glück.

So lass mir dir sagen, nur jetzt noch, zum Schluss:
Ich hasse, verachte dich, weil ich es muss.
Weil du mich beraubst, wenn im Spiegel ich seh',
was and're vermissen, wenn ich vor mir steh'.

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