Geben und nehmen

Manchmal, wenn es keiner sieht

richtet er den Blick auf sie

Schön und stolz, gedanklich flieht

er; bemerkt die andern nie.


Magisch wie sie vor ihm sitzt

vorne in der ersten Reih'

fühlt er einen Sturm, es blitzt

Donnert, tost, ein Herzensschrei.


Wellen schlagen, wildes Meer

kleines Schiff auf großer Fahrt!

Dort ist sie und dort ist er

Träumend wirkt er wie erstarrt.


Taumelnd zu der Liebe hin

Taumelnd als wär' sie sein Glück

Taumelnd steht's in seinem Sinn

Taumelnd gibt es kein zurück.


Aus dem Sturm in tiefer See

kann ihn nur ein Lichtschein frei'n.

Dort ein Ufer, ihr Palais

könnt' nicht so sein Schicksal sein?


Glücklich sieht er sich bei ihr

Doch der Sturm kennt keine Gnad'

Denkt schon an ein Zukunftswir

und als er sich ihrer naht


Brichts herein, ein ganzes Schiff

rammt in einen kalten Stein

Letzter Halt, ein letzter Griff

schwindet, sinkt zur See hinein.


Sinkt hinab zum Meeresgrund

wo es einsam, dunkel ist.

Keiner kennt die Todesstund'

keiner ihn seitdem vermisst.


Hier in seinem Todeskampf

wo er Tränen, tausend, weint

schweigt die See, ein heißer Dampf

steigt empor. Ein Lichtchen scheint.


Friedlich wirkt die Szenerie

Unbescholten ruht das Meer.

Er wirft einen Blick auf sie

wünscht, er käme nie zu ihr.


Er bot ihr sein Leben dar,

während sie, von ihm getrennt,

ungewiss, was einst geschah

bis heut' nicht seinen Namen kennt.

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