Das blaue Kleid

Der Kellner eilt mit Stolz umher

Er nimmt die Teller, die sind leer

Um mich herum geht alles weiter

Leute hier und dort sind heiter


Ein Auto fährt, die Lampe scheint

auch wenn man hier noch Stunden weint.

Die Teller weg, die Rechnung liegt

die Trauer über Hoffnung siegt


Am Bahnhof weht ihr blaues Kleid

im Lichte der Unendlichkeit

Den Rauch von heißen Eisenzügen

versucht das Licht ein'n Weg zu fügen


Spielend, stolz geh'n ihre Tritte

auf der breiten Bahnsteigsmitte

Dort, wo Türen sich ihr öffnen

meint man Gottes Kind zu kennen


Noch immer sitze ich am Tische

wo ich jede Zeit verwische

Aus Freund wird Feind, aus Liebe Schmerz

Ein Kampf führt jedes starke Herz


Noch immer eilt der Kellner hier

noch immer seh' ich dich vor mir

Was ist schon Zeit, das frag ich mich

Wenn alles wirkt so ewiglich?


Der Zug fährt ab, im Dampf fährt fort

ein Lächeln, dessen letztes Wort

schlägt ein Herz und lässt zurück

im Restaurant ein Lebensglück


Alles läuft, doch ich verweile

bleibe bei der einen Zeile

Ich bleib zurück mit schwerster Last

bleib', wo du mich verlassen hast

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top