59
Sofort richte ich mich auf und schaue in die wütenden Augen von Tiffy. "Was veranstaltest du da?" schreit sie Liam an. Er schaut sie verschlafen an und weiß gar nicht was hier passiert. Tiffy packt mich am Arm und zeiht mich aus dem Bett. Ich kann mich nicht verfangen und lande mit den Knien auf dem Boden. "Au" sage ich nur. Mit müh und Not stelle ich mich auf die Beine. "Ich bin die ganze Nacht am Arbeiten und du vögelst hier mit dem Flittchen rum." schreit sie herum. "Stopp mal wir haben weder gevögelt noch sonst was." verteidige ich ihn. Liam versucht was zu sagen doch Tiffy lässt ihn nicht zu Wort kommen. "Halt deine verdammte Klappe und verschwinde aus unserer Wohnung." keift sie mich an. Da ich keine Reaktion zeige packt sie mich am Arm und zieht mich aus dem Schlafzimmer in den Flur. Da ich noch keine Kraft habe, hat sie keine Mühe mich mit zuziehen. Liam folgt uns und will Tiffy aufhalten. Sie ist außer sich vor Wut und verpasst Liam eine Ohrfeige. Aber keine leichte, der Schlag hallt durch den Flur. Ohne noch einmal umzuschauen zieht sie mich weiter. Sie macht die Haustüre auf und wirft mich achtlos nach draußen. Ich verfange mich nicht mehr rechtzeitig und falle ein paar Treppenstufen nach unten. Ich fange mich gerade noch so am Treppengeländer, doch ich trete mit meinem Fuß um. Ein Schmerz durchfährt meinen Körper. Leise fluche ich vor mich hin, vor allem da ich wieder barfuß bin. Einmal schaue ich noch auf die Türe, vielleicht kommt Liam noch nach, doch ich höre nur laute Stimmen von inne. Sie streiten. Wegen mir. Ich hätte nicht zu Liam gehen sollen. Was ist wenn ich schuld an einen Trennung bin? Ich mag sie nicht aber ich will keine Beziehung zerstören. Selbstzweifel steigen in mir auf. Mit gesenktem Kopf laufe ich Richtung Ausgang. Die Sonne scheint mir in das Gesicht in dem Moment als ich die Türe aufmache. Was soll ich machen? Wo soll ich hin? Kann ich zu Kaida? Was wird sie sagen? Langsam fange ich an zu laufen, durch die Schmerzen in meinem Fuß geht es nicht besonders schnell. Ich laufe in die Richtung von Kaidas Wohnung. Doch wie lange ist es bis da hin? Ist sie zuhause? Laufe ich überhaupt in die Richtige Richtung? Nach einer Weile setze ich mich auf eine Bank nieder. Ich kann nicht mehr. Außer Atem lege ich meinen Kopf in den Nacken. "Alexa?" frägt ein mir bekannte Stimme. Ich richte mich wieder gerade hin und schaue direkt in Luke sein Gesicht. "Was machst du hier?" frage ich ihn etwas irritiert. "Ich war gerade in der Gegend unterwegs." kommt es von ihm. Doch es liegt was in seiner Stimme was ich nicht ganz zuordnen kann. "Ah" sage ich nur. Luke geht vor mir in die Hocke. "Alexa was ist mit dir passiert? Warum sitzt du hier ohne Schuhe und mit blauen Flecken im Gesicht." kommt es direkt von ihm. "Lange Geschichte." sage ich nur. "Wisst du darüber reden?" "Nein" Luke schaut mich mit gemischten Gefühlen an. "Soll ich dich mit nehmen?" "Das wäre nett." Luke reicht mir seine Hand nach dem er wieder aufgestanden ist. Skeptisch schaue ich seine Hand an. Langsam hebe ich meine Hand doch sie fängt an zu zittern, gewaltig zu zittern. Sofort nehme ich sie wider runter und verstecke sie unter meiner anderen Hand. "Alexa?" frägt er noch mal ganz sanft nach. Ich schaue zu ihm auf. "Ich kann nicht." flüstere ich leise. "Lass dir Zeit." Tränen bilden sich in meinen Augen. Luke will mich in den Arm nehmen. "Fass mich nicht an." schreie ich plötzlich und schupse ihn unsanft von mir weg. Etwas geschockt schaut er mich an. "Was ist mit dir passiert?" "Lass mich einfach in Ruhe." sage ich aufgebracht und stehe auf und laufe von Luke weg. "Warte" ruft mir Luke hinterher und will mich einholen. Ich versuche schneller zu renne. "Lass mich in Ruhe verschwinde." schreie ich. Tränen laufen immer wieder über die Wange. "Alexa bleib stehen." versucht es Luke noch mal. Ohne auf den Weg zu achten trete ich in eine Glasscherbe. "Verdammt." fluche ich und komme ins straucheln. Der eine Fuß schmerzt vom umknicken der andere von der Scherbe. Ich bleibe stehen. Luke kommt zu mir und stellt sich vor mir hin. "Lass dir helfen, bitte." "Es geht nicht. Vergiss was du gesehen hast und lass mich alleine." bitte ich ihn. "Wie soll ich das denn bitte vergessen? Ich kenn dich schon einen ganze weile und so habe ich dich noch nie gesehen." "Wie so?" keife ich ihn an. "Genau so, launisch warst du schon immer. Aber die Angst in deinen Augen ist neu." Ich beiße mein Kiefer zusammen. "Komm du bist verletzt, lass mich wenigstens das versorgen wenn ich dir sonst nicht helfen darf." kommt es schon fast flehend von ihm. "Na gut." sage ich geschlagen. Luke will mir eine Hand auf den Rücken legen, sofort gehe ich einen Schritt auf die Seite. Mit gesenkten Kopf läuft er neben mir her, zu seinem Auto. Es ist schwer wenn beide Füße verletzt sind. Luke hält mir die Türe auf.
Schweigend fahren wir zu Luke. Bei ihm angekommen, versuche ich aus dem Auto zu kommen, was nicht gerade leicht ist. Luke will mir helfen, hält sich aber zurück weil er eh weiß das es keinen Sinn macht. Gemeinsam gehen wir in die Werkstatt. Der Boden ist nicht gerade sauber, was mit der offenen Wunde nicht gerade gut ist. Leider gibt es kein anderen Weg zu ihm ins Büro wo sein Verbandskasten ist. "Setzt dich da hin." sagt er und zeigt auf sein Sofa. Langsam laufe ich auf es zu und lass mich darauf fallen. Luke sammelt einiges zusammen und kommt zu mir. "Darf ich?" frägt er und zeigt auf meinen Fuß. Ich nicke nur und er nimmt vorsichtig mein Bein auf seinen Schoß. Kurz zucke ich zusammen. Luke nimmt sofort seine Hände weg. "Du hast kalte Hände." sage ich nur. Luke muss kurz lächeln. Er fängt wieder an und packt seine Sachen aus. Kurz schaut er meine Fußsohle an. "Ich muss es erst sauber machen, es hat sich einiges an Schmutz angesammelt." "Mach was du nicht lassen kannst." sage ich nur. Luke verdreht die Augen. Mit einem Tupfer und Wasser fängt er an. Ich beiße meinen Zähne zusammen. "Soweit ist es fertig ich muss jetzt die Scherbe raus zeihen, ich weiß nicht wie weit sie drinnen steckt, es könnte ziemlich weh tun." "Okay, aber zähl bis drei." bitte ich ihn. Luke nickt und schnappt sich eine Pinzette. Ich mach mich bereit. "Eins.. Zwei... Drei.." bei drei zieht er sie raus. "Au" schreie ich auf und klammer mich in seinen Arm. Schweiß bildet sich auf meiner Stirn. Luke verzieht auch sein Gesicht da ich sehr fest zugedrückt habe. Mein Hand an seinem Arm verkrampft sich und ich kann sie nicht mehr lösen. "Hilf mir bitte." flehe ich mit Tränen in den Augen und schaue auf meine Hand. Luke legt seine Hand auf meine und streicht leicht darüber. "Atme ganz ruhig ein und aus." kommt es ganz ruhig von ihm obwohl ich sein Arm abdrücke. Immer wieder streicht er über meine Hand bis ich mich ein wenig entspanne, bis ich endgültig los lasse. Luke reibt sich über sein Arm. "Es tut mir leid." entschuldige ich mich bei ihm. "Alles gut, aber es kann sein das ich es nähen muss." sagt er gleich, dass ich weiß was auf mich zukommt. Luke schaut sich die Scherbe an und meine Wunde. "Ich beführte es ist ein Stück abgebrochen und steckt noch drin." Leicht panisch schaue ich ihn an. "Bitte nicht." "Alexa ich muss das nachschauen." "Na gut." gebe ich mich geschlagen. Er legt bin Bein auf das Sofa ab und legt ein Handtuch darunter das ich nicht alles vollblute. Er holt noch ein paar Sachen. Noch einmal schaut er mich entschuldigend an und fängt an in der Wunde nach der Scherbe zu suchen. Ich schreie auf und kralle mich in das Sofa. Schweiß läuft mir die Stirn hinunter bis ich schwarze Punkte sehe und ohnmächtig werde.
Langsam mache ich meine Augen auf. Mein Oberteil klebt an mir, mein Fuß schmerzt. Ich schaue mich um, ich bin immer noch in Lukes Büro. Doch ich bin alleine. Vorsichtig setzt ich mich auf. An meinen Fuß ist ein dicker verband, am anderen eine Schiene. Woher er sie hat frage ich lieber nicht. Die Türe geht auf und Luke kommt mit einem Glas Wasser herein. "Da bist du ja wieder." kommt es erleichtert von ihm. Er gibt mir das Glas und ich nehme einen Schluck. "Ich habe alles erwischt und hab es nähen müssen. Du solltest aber dennoch einen richtigen Arzt aufsuchen." rät er mir. Ich nicke nur. Ich bleibe noch ein wenig bei Luke bis es mir einiger Maßen gut geht. Danach fährt er mich zu Kaida. Über das was passiert ist haben wir kein einziges Wort mehr geredet. "Danke für alles." bedanke ich mich bei ihm und steige aus. Von ihm habe ich noch ein paar Schuhe bekommen, die mir eigentlich zu groß sind. "Kein Ding. Wenn du reden möchtest melde dich einfach, ich bin immer für dich da." Ich lächle ihn noch zu und schließe die Türe. Unsicher schaue ich auf das Haus, in Kaida Wohnung brennt noch licht. Ich atme tief durch und laufe auf die Türe zu. Da ich ja keine Schlüssel mehr habe klingle ich an Kaidas Namenschild. Nach ein paar Sekunden raschelt es und Kaidas Stimme dringt heraus. "Ja hallo?" frägt sie. "Ich bin's Alexa, könntest du aufmachen?" antworte ich ihr. An der Türe ertönt ein surren und ich drücke die Türe auf. Langsam laufe ich die Treppen hinauf. Kaida wartet schon an der Haustüre. "Wo warst du?" frägt sie gleich nachdem ich oben angekommen bin. "Lange Geschichte, darf ich erst rein kommen?" lenke ich ab. In dem Moment geht bei Nick die Türe auf und kommt heraus . Kaida verdreht die Augen und läuft in die Wohnung rein. Was ist zwischen den zwei vorgefallen? Sie waren doch glücklich zusammen. Verwirrt schaue ich in den Flur, in den Kaida verschwunden ist. Nick kommt auf mich zu und will was sagen. Doch die Untersuchung kommt wider an die Oberfläche und die Wut auf ihn zurück. Ich hole aus und verpasse ihm eine Ohrfeige. Ich lasse ihn einfach so stehen und verschwinde in der Wohnung. Kaida ins in der Küche und putzt die Arbeitsfläche ab. "Was ist zwischen euch passiert?" frage ich sie vorsichtig. "Lange Geschichte" sagt sie nur. Kurz muss ich auflachen. "Wo ist dein Schlüssel?" wechselt sie das Thema. "Hab ich verloren so wie mein Handy." gesteh ich ihr. "Oh okay das muss ich dem Vermieter mit teilen damit wir neue Schlösser bekommen." erklärt sie mir. Ich nicke und schaue auf meine Hände. "Ich gehe duschen, wenn es in Ordnung ist?" "Klar." Ich verschwinde in das Bad. Davor nehme ich noch Sachen von mir mit. Ich will endlich wider meine Sachen anhaben. Ich stelle mich unter die Dusche und lasse das Wasser über meine Körper fließen. Es tut gut wieder in der gewohnten Umgebung zu sein. Nachdem ich fertig bin mache ich mich fertig und gehe wieder in die Küche, doch Kaida ist nicht mehr da. Auch im Wohnzimmer ist sie nicht mehr, wahrscheinlich ist sie ins Bett gegangen. Etwas traurig darüber lege ich mich hin und schlafe sofort ein.
Am nächsten Tag wache ich auf durch die Sonnenstrahlen auf. Müde mache ich meine Augen auf, ich höre die Kaffeemaschine von Kaida arbeiten. "Guten Morgen" sage ich nachdem ich aufgestanden bin. "Guten Morgen, Kaffee?" frägt sie. "Gern." "Was ist mit dir passiert?" frägt sie beiläufig. "Was meinst du?" "Dein Gesicht zum Beispiel" "Hab ein Kampf verloren." sage ich nur. Kaida gibt sich mit dem zufrieden. "Warum bist du nicht bei der Arbeit." kommt es von ihr. Ich schaue auf die Uhr und sehe das ich seit einer Stunde bei der Arbeit sein sollte. "Hab mir frei genommen und du heute auch?" "Ja ein paar Überstunden abbauen." "Das ist schön, willst du mir den wahren Grund sagen? Hat es was mit einer Person zu tun?" "Ich frage nicht was du gestern beziehungsweise vorgestern getrieben hast und du frägst mich nichts über Nick." fährt sie mich gereizt an. Ich hebe abwehrend meine Hände in die Luft. "Da ist ein Packet für dich gekommen es ist schwer." sagt sie und zeigt hinter mich. Ich stehe auf und mache es auf. "Was ist das? Für was brauchst du das?" frägt Kaida nach dem sie sich hinter mich stellt. "Das ist Glukosesirup, denn brauch ich für die Arbeit." erkläre ich ihr. "20 Liter?" "Mengenrabatt." Kaida lacht trocken hinter mir auf. Ich stelle es auf die Seite. Bis zum Nachmittag geschieht nichts spannendes. Kaida ist recht zurück gezogen, etwas stimmt nicht mit ihr. Doch ich will ihr noch etwas Zeit geben. Am Nachmittag klingelt es an der Türe. Kaida geht an die Türe. Kurz drauf kommt sie zu mir. "Wer war es?" frage ich sie. "Liam....
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