Kapitel 3
Sophie
"Hey, Kleine! Aufwachen!", hörte ich plötzlich eine angenehme, tiefe Stimme zu mir sagen.
Ich hatte höllische Kopfschmerzen, so als ob ich 3 Tage durch gefeiert hätte und dazu tat mir der Fuß weh, als ob ein Laster drüber gefahren wäre und ihn platt gemacht hätte!
Ich weiß nicht gerade herzlich, aber ich habe echt miese Laune. Was ist das für ein beschissener Tag. Der kommt definitiv auf meine Top 10 Liste von miesen Tagen. Ja, ich weiß es gibt andere und bessere Listen, aber ich hatte wahrscheinlich in meinem bisherigem Leben mehr schlechte Tage als gute Tage. Also, ist das doch berechtigt.
So langsam versuche ich meine Augen zu öffnen, die sich plötzlich so schwer anfühlen.
"Ich glaube sie wacht auf!", vernehme ich wieder die tiefe und angenehme Stimme.
Endlich schaffe ich es, meine Augen zu öffnen und was ich erblicke, verschlägt mir kurz die Sprache.
Um mich herum stehen etwa 7 Männer, die mich anschauen und die 10 Männer vom Reader-Rudel liegen entweder Tod oder schwer verletzt am Boden.
Ich reibe mir kurz über die Augen, da ich das Geschehene nicht fassen kann. Aber es ist immer noch da.
Beim Versuch mich aufzusetzen merke ich, dass die Kopfschmerzen stärker werden. Ich hielt mir schwer atmend den Kopf, dabei wurde ich sanft an der Schulter zurück auf den Boden gedrückt.
"Ganz ruhig! Du darfst nicht so schnell aufstehen, du hast wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung und vielleicht noch andere Verletzungen."
"Wer sind Sie?", frage ich verwirrt, wobei meine Stimme sehr schmerzverzehrt klang.
"Ich bin Marcus und der Heiler meines Rudels. Du bist eine Alpha von Love-Rudel, das einzige weibliche Rudel in Puerto Rico, stimmt's?"
"Ja, Sophie Préntas! Zu welchem Rudel gehören Sie?"
"Das ist nicht wichtig! Hauptsache Sie wissen, das wir die Guten sind und Ihrem Rudel helfen möchten. Können Sie ihrem restlichen Rudel bescheid sagen, dass wir uns treffen? Am Besten sofort?!"
"Warum sollte ich Ihnen trauen? Da kann ja jeder kommen und irgendetwas sagen!", langsam wurde ich echt reizbar! Dann war nicht mit mir zu spaßen.
"Wow!! Wow!! Sehr temperamentvoll!", sagte dieser Marcus und grinste dabei und ich sah im Augenwinkel, dass die anderen ein Schmunzeln unterdrücken mussten.
"Um nochmal auf Ihre Frage zurück zu kommen. Wir sind wie gesagt die Guten und wissen, wie es ist, wenn man bedroht und als Außenseiter bezeichnet wird. Also, was sagen Sie?"
"Ehm... Okay! Aber dazu muss ich in meine Wohnung, da man mir vor einer Woche das Handy geklaut hat und ich noch keine Zeit hatte, mir ein Neues zu kaufen."
"Okay! Na dann! Haben Sie außer am Kopf noch andere Schmerzen? Versuchen Sie doch mal aufzustehen?!", bat er mich höflich.
"Okay, aber nennen Sie mich Sophie. Das Andere wäre eher zu unpersönlich. Schließlich soll ich Ihnen ja vertrauen!"
"Alles klar, Sophie! Ich bin Marcus. Die anderen Herren stelle ich dir ein anderes Mal vor. So, jetzt aber aufstehen.", sagte er mit einem kleinen Schmunzeln.
Ich versuchte aufzustehen, es klappte auch fast, nur als ich stand, spürte ich einen höllischen Schmerz im Knöchel und schon knickte ich weg. Zum Glück hatte mich Marcus festgehalten und auch ein großer, kräftiger Mann half mir, so dass ich nicht umfiel.
Darüber war ich sehr froh, da ich nicht noch einmal Bekanntschaft mit dem Boden machen wollte.
"Danke.", murmelte ich und die beiden Herren nickten nur zur Bestätigung.
"Ich schau mir gleich deinen Knöchel in der Wohnung an. In welchem Stockwerk wohnst du?", fragte Marcus mich.
Er stütze mich, da ich echt Probleme beim Gehen hatte und ich muss sagen, es tat sehr, sehr weh!
"Im 15. Stockwerk wohne ich. Zimmernummer 567. Also ganz oben.", sagte ich seufzend.
Denn mir tat mein Knöchel schon beim Gehen weh, wie sollte ich die Treppe hoch laufen. Wir hatten nämlich keinen Fahrstuhl.
"Lass mich raten, keinen Fahrstuhl?", sagte Marcus, als ob er Gedanken lesen könnte.
"Ich kann Gedanken lesen, denn ich bin zur Hälfte ein Hexer und zur anderen Hälfte ein Gestaltwandler!", sagte er plötzlich, woraufhin ich in erstaunt anblickte.
Ich hatte noch nie davon gehört, dass ein Rudel einen Hexer aufnahm. Aber was weiß ich schon.
"Wau! Das du ein Hexer bist, damit hätte ich am Wenigsten gerechnet. Und ja, es gibt leider keinen Fahrstuhl.", gab ich zum Einen erstaunt, zum Anderen eher frustriert zu.
"Keine Sorge! Ich trage dich, damit du nicht laufen musst. Ist das in Ordnung für dich?", fragte er vorsichtig.
Ich denke mal, er merkte mir an, dass mir die Situation peinlich war, Hilfe zu benötigen. Ich hasste es, von Anderen abhängig zu sein und zum Anderen kannte ich ihn gerade mal ein paar Minuten.
Also! JA oder NEIN?
Ach was soll's! Er scheint ja eigentlich ganz nett zu sein und schlimmer als jetzt, kann's ja nicht mehr werden.
"Ok! Das wäre nett, denn ich glaube nicht, dass ich es bis in den 15. Stock schaffe?!", sagte ich höflich.
Wir waren mittlerweile am Eingang des Gebäudes angekommen.
Vor mir gingen 2 Männer, rechts Marcus, links von mir der Mann der mir auch aufgeholfen hatte und hinter mir die restlichen 3 Männer.
Mir kam es so vor, als ob die Männer einen Kreis um mich bildeten und versuchten mich mit ihren Körpern vor irgendetwas abzuschirmen.
Ich beobachtete auch, dass Sie unablässig die Umgebung scannten. Komisch!
"Ok, bereit?", sagte Marcus plötzlich.
"Ja. Auf geht's!", sagte ich leicht nervös.
Er hob mich hoch und ich zog scharf die Luft ein.
Ich weiß, ich wiederhole mich, aber mein Knöchel schmerzt echt.
"Alles, okay?", sagte Marcus.
"Ich denke du kannst Gedanken lesen. Dann müsstest du doch wissen, das ich Schmerzen am Knöchel habe. Besser du beeilst dich in meine Wohnung zukommen, bevor ich noch wahnsinnig werde und dir gleich zeige, ob alles okay ist!!! Kapiert?"
"Okay, okay! Löwinnen sind echt aufbrausend.", gibt er lächelnd zurück.
Dazu sagte ich nicht's mehr. Ich hatte jetzt echt keine Lust zu streiten und außerdem stimmte das, was er sagte.
Wir Löwinnen sind sehr leicht in Rage zubringen und manchmal haben wir auch echt ein vorlautes Mundwerk, was bei vielen Männern in der heutigen Gesellschaft nicht willkommen ist. Aber damit habe ich mich abgefunden.
Ich bin der Meinung, dass mein zukünftiger Mann damit klar kommen muss. Natürlich sollte er mir auch Paroli bitten, aber ich finde das gehört dazu.
Ich denke man sollte seinen Partner so nehmen wie er ist. Ganz einfach!
Plötzlich spürte ich einen starken Schmerz in meiner Brust, was nur bedeuten kann, dass etwas nicht mit dem Rudel stimmt.
Marcus bemerkte meine Schmerzen und sagte besorgt: "Alles ok? Oder was ist los?"
"Nein, nichts ist in Ordnung! Ich glaube mein Rudel wird gerade angegriffen und ich glaube ein Rudelmitglied ist tot!!!", sagte ich unter tränenreicher Stimme, worauf Marcus und alle anderen Männer sich anspannten.
"Wir müssen sofort zu meinem Rudel!!!", schrie ich.
Marcus und die Männer liefen schon zu den Autos und wir fuhren los.
Woher sie den Weg zum Rudelhaus kannten, war mir relativ egal.
Mich quälten nur die unbeantworteten Fragen:
SCHAFFEN WIR ES RECHTZEITIG, IHNEN ZU HELFEN?
WIE VIELE VON IHNEN SIND VERLETZT?
WER IST TOT?
SIND SIE VIELLEICHT ALLE SCHON TOT?
WAS MACHE ICH DANN?
WER GREIFT MEIN RUDEL AN?
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