Kapitel 17

Sophie POV

7 Jahre alt

Es ist Samstag.

Die Sonne scheint.

Wir sind im Urlaub auf Hawaii.

Schöne Insel, viel Strand, schönes Wetter und meine Familie ist hier.

Mama, meine Schwester, Opa und Oma.

Ich kann das noch gar nicht richtig glauben!

Es ist selten, dass alle da sind.

Wir wohnen nämlich in Spanien!

Meine Großeltern leben hier in Hawaii.

Deshalb haben Mami, ich und meine Schwester Stella uns dafür entschieden nach Hawaii zu fliegen, da abuelita* und abuelito** schon etwas älter sind und das Fliegen für die Beiden zu anstrengend ist.

Wir sind gerade am Strand und Opi, Stella und ich bauen eine große Sandburg, während Mami und Omi quatschen.

Ich freue mich einfach hier zu sein!

Wir haben schon eine große Burg in Form von einem Eimer aus Sand, sowie einem Turm, welcher aus 2 Eimerformen Sand besteht.

Es macht Spaß!

Wir sind schon eine Woche hier und nochmal eine bleiben wir, dann fliegen wir wieder nach Spanien.

Leider!

Aber jetzt nicht daran denken!

Einfach die Zeit genießen, die wir noch haben!

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8 Jahre alt

Ich stehe gerade vor dem Grab meiner Mutter und heule mir dir Seele aus dem Leib zusammen mit meiner Schwester.

Mami hat 2 Jahre gegen ihre Krankheit gekämpft und doch verloren.

So wirklich begreife ich das noch nicht, da ich ja noch ein Kind bin, nur fühle ich in meinem Herzen einen großen Schmerz, welcher nicht weggehen will.

Wir haben unsere Mutter verloren und sie wird niemals wieder kommen und es kann sie uns keiner wieder bringen.

Stella und ich werden nach Hawaii zu Oma und Opa ziehen.

Hier in Léon haben wir ja keine Verwandte mehr.

Auf der einen Seite freue ich mich darauf, aber auf der anderen Seite verlasse ich meine Heimat.

Ich bin hier geboren, habe hier laufen und sprechen gelernt.

Hier wurde ich eingeschult, wo ich lesen, schreiben und rechnen gelernt habe!

Außerdem verbinde ich mit Léon viele schöne Erinnerungen mit meiner Schwester und meiner Mutter.

Nur allein der Gedanke an meine Mami bringt mich wieder zum weinen, so dass ich mich an meine Schwester schmiege, welche selbst weint.

In diesem Moment begreife ich erst, dass Mami nie wieder kommt und das Stella und ich eine schwierige Zeit vor uns haben.

Auf nach Hawaii?!

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10 Jahre

Ich dachte vor 2 Jahren, als wir unsere Mutter verloren haben, dass das Schicksal uns genug schlimme Dinge erlitten lassen hat und jetzt nichts mehr kommen kann.

Tja, falsch gedacht!

2 Jahre nach dem Tod meiner Mutter stehe ich schon wieder an einem Grab oder besser gesagt 4 Gräbern.

Dem meines Onkels!

Dem meines Opas!

Dem meiner Oma!

Und dem meiner Schwester!

Ich habe Stunden geweint, so dass ich jetzt schon gar nicht mehr weinen kann.

Es ist, als wäre ich ausgetrocknet, denn ich fühle nichts mehr, rein gar nichts, nur einen Schmerz bin meinem Herzen, welcher mich Stück für Stück, Sekunde um Sekunde, Minute um Minute, Stunde um Stunde zu zerfressen droht.

Meine Großeltern sind vor einem Jahr gestorben.

Zuerst mein Opa an einem Herzinfarkt und kurz darauf Omi.

Die Beiden haben sich so doll geliebt, dass keiner ohne den anderen Leben wollte, so dass Omi kurze Zeit später verstarb an einem gebrochenen Herzen.

Und dann kam es noch zu einem schrecklichen Unfall, bei dem Stella und mein Onkel ums Leben kamen.

Ich weiß, um ehrlich zu sein nicht wie es weiter gehen soll.

Aber ich bin eine Kämpferin und deshalb werde ich ins "White Haus" gehen, wo ich ausgebildet werde.

Eigentlich trainieren dort nur Jugendliche von 14-18 Jahren, aber bei mir machen Sie eine Ausnahme, da ich eine Alpha bin und dort eigentlich keine Alphas ausgebildet werden, da diese von einem Elternteil trainiert werden.

Die Ausbildung ist schwieriger, härter und anstrengend, als die von "normalen" Gestaltwandlern, aber dennoch tue ich es, da ich ja niemanden mehr habe.

Ich bin schon gespannt, was mich dort erwartet?!

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16 Jahre

Nun stehe ich vor meinem bisherigen zu Hause.

"White Haus!"

Aber ab heute wird es das nicht mehr.

Ich habe meine Ausbildung schon 2 Jahre früher als gedacht abgeschlossen.

Jetzt bin ich eine ausgebildete Kriegerin.

Ich habe mich dafür entschlossen, nachdem ich keine Familienangehörigen mehr hatte.

Und ich muss sagen, dass es eine der besten Entscheidungen meines Lebens war, die ich hätte treffen können.

Nun bin ich eine Alpha und kann meine Löwin zum größten Teil beherrschen.

Zum größten Teil kann ich sie nur beherrschen, da ich in aggressiven Situationen nicht garantieren kann, dass sich meine Löwin dann verwandelt, wenn ich wütend bin.

Daran muss ich noch mehr arbeiten, aber ich denke, dass es vielen anderen Gestaltwandlern auch so ergeht, aber so sind unsere Tiere und ich bin stolz darauf, eine Gestaltwandlerin zu sein.

Ich werde mal schauen, was ich jetzt tun werde.

Ich denke, ich werde mir ein Apartment irgendwo in Léon mieten und vielleicht werde ich auch ein kleines Rudel gründen.

Das war schon immer mein Traum, aber erstmal werde ich mir eine Unterkunft und was zu Essen kaufen.

Und danach halte ich Ausschau nach möglichen Rudelgefährten.

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20 Jahre

Nun ist es 4 Jahre her, seit ich die Ausbildung im White Haus abgeschlossen habe.

In der Zwischenzeit ist viel passiert!

Genau in dem Jahr, wo ich im White Haus fertig war, habe ich durch einen tragischen Unfall Elena kennengelernt und kurz darauf Isabell und zum Schluss kam noch Beth dazu.

Die 4 Alpha's unseres Rudels, Love Rudel.

Ich bin stolz auf mich und uns, dass wir eine Einheit geworden sind und gegen Feinde kämpfen, denn als einziges Rudel das nur aus weiblichen Gestaltwandlern besteht, sind einem nicht gerade alle Menschen und Gestaltwandler freundlich gesinnt.

Aber das wird schon und ich hoffe, dass wir noch lange bestehen werden.

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23 Jahre

Beth, Isabell, Elena und ich sitzen gerade im Hotel in der Cafeteria am Tisch und führen ein klärendes Gespräch.

Ich denke, es ist das erste so wirklich offene Gespräch seit langem.

"Also dann fangen wir mal an. Ich denke jede von uns hat ein Geheimnis oder Problem, welches jeder mit sich rum trägt, deshalb fange ich mal an.", sagt Elena.

Wir alle nicken nur bestätigend.

"Ehm, wie ihr alle mitbekommen habt, hat sich Aurora in Marcus verliebt und deshalb habe ich mich dazu entschlossen mit den Beiden über ihre Liebe und alles was dazu gehört zu reden. Wenn die Beiden sich wirklich lieben und sich eine Zukunft aufbauen wollen egal wo, so unterstütze ich sie. Es wird mir nicht leicht fallen mich von ihr zu trennen, aber ich werde es versuchen."

Es herrscht ein paar Minuten Stille zwischen uns!

"Ok. Ist das dann alles? Ich würde dann weiter machen!", unterbrach Isabell die Stille.

Als Elena nickte, sprach Isi gleich drauf los, aber ich hörte gar nicht genau zu, da mich etwas anderes beschäftigte.

Elena hatte gelogen und zwar, als Isabell sie fragte, ob sie noch mehr zu erzählen hat und Elena daraufhin nickte, denn sie beschäftigt noch etwas anderes, was Elena nicht sagen will oder kann und das stört mich.

Wieso spricht sie nicht mit uns darüber, jetzt wo wir alle Klartext sprechen?

Aufjedenfall werde ich später mit ihr nochmal alleine reden. Vielleicht erzählt sie mir dann das, was sie bedrückt.

"......und daher sind Ilsa und Ilma nicht meine richtigen Schwestern, sondern meine Adoptivschwestern. Aber ich oder besser gesagt wir lieben uns, als ob wir schon immer richtige, blutsverwandte Schwestern wären.", beendet Isi ihre Erzählung.

Ich habe gar nicht alles mitbekommen, aber das Ende hat mich schon überrascht!

Die drei waren immer so eng mit einander, aber neija, wer weiß, was alles dazu geführt hat.

"Gut! Dann bin wohl ich dran!", sagte Beth und wurde daraufhin nervöser.

"Ich glaube, ich habe mich in Dean verliebt, aber ich weiß nicht, ob ich mich schon verlieben sollte, da ich ja gerade meinen Mann erst verloren habe. Was meint ihr?"

Ok, so langsam wird mir das alles hier zu fiel.

Was kommt den noch?

Es fehlt nur noch, dass einer das Rudel verlassen will!

"Also, wenn du ihn liebst, dann ist das so, egal wie lange dein Mann tot ist oder nicht!", sagte Isi, wie immer direkt heraus, was sie denkt.

"Ich sehe das auch so!", sage ich und Elena nickt nur.

Was ist bloß los mit ihr?

Alle schauen mich erwartungsvoll an, was wohl bedeuten soll, dass ich dran bin.

"Ehm...ja, also...Wie ihr wisst, ist meine Schwester jetzt endgültig tot und neija, damals konnte ich sie nicht traditionsgemäß beerdigen, da unser Rudel uns verstoßen hat und wir von drei Rudeln verfolgt wurden, da wir Essen gestohlen haben. Wir brauchten es, da wir nur mit unseren Kleidern am Leib in der Wildnis ausgesetzt wurden. Wir waren noch so jung! Neija, deshalb halt.", sagte ich und war froh, dass ich endlich über meine Vergangenheit reden konnte.

Es war längst nicht alles, aber immerhin ein Anfang.

Ich sah den anderen an, dass sie erstmal sprachlos waren, aber zum Glück sagten sie nichts dafür, wofür ich ihnen sehr dankbar war!

Plötzlich setzte Elena an, um etwas zu sagen.

Schaffte es jedoch nicht.

Wahrscheinlich sucht sie nach den richtigen Worten.

Hoffentlich sagt Elena endlich, was sie beschäftigt, damit ihr eine Last wenigstens genommen wird.

Nach dem dritten Versuch zu sprechen, schaffte sie es endlich!

"Ich werde das Rudel verlassen!"

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Jetzt

All diese Erinnerungen habe ich in einer langen Reise durch mein Bewusstsein erlebt.

All diese Dinge haben mich geprägt, mein Leben verändert und mir auch ein Stück weit mein Herz erfüllt und gespalten.

Plötzlich höre ich Stimmen.

Besonders eine Stimme kommt mir bekannt vor.

Ich versuche so langsam meine Augen zu öffnen, doch es ist schwierig.

Meine Augenlider fühlen sich so schwer an, doch ich versuche es weiter und weiter und weiter.

Nach endlosen Versuchen schaffe ich es, doch zunächst sehe ich nur verschwommen.

Nach einiger Zeit klärt sich meine Sicht so langsam auf.

Ich sehe eine schwarzhaarige Frau, Beth, und einen Mann, die in einem Zimmer stehen.

"Endlich bist du wach, Sophie!"

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*Oma

**Opa

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