Kapitel 11
Sophie
Ich gehe diesen langen Gang entlang und überlege, wie es weiter geht!
Aber mir fällt einfach nichts ein, wie wir die jetzige Lage verbessern können und es bleiben immer noch viele Fragen offen:
WIE GEHT'S WEITER?
NEHMEN WIR DAS ANGEBOT VOM MADAGASKAR-RUDEL AN?
BLEIBEN WIR LANGE IN DIESEM HOTEL?
WANN UND WO KANN ICH MEINE SCHWESTER EHRENVOLL BEERDIGEN?
KÖNNEN WIR JEMALS WIEDER IN FRIEDEN LEBEN?
WIRD UNSER RUDEL JEMALS WIEDER SO WIE VORHER?
Ach, dass sind so viele Fragen und ich hoffe einfach für uns, dass wir endlich eine Lösung für all die Fragen finden.
Zum Glück haben wir jetzt ein Gespräch in der Cafeteria.
Wurde auch mal Zeit, dass wir sprechen, denn ich muss mit ihnen auch etwas besprechen und ich habe so eine Vermutung, dass die anderen auch etwas mit mir bereden wollen!
Was das wohl sein wird?
Ich hoffe es ist etwas positives für mich und auch für das Rudel, denn negatives kennen und haben wir in letzter Zeit genug erlebt.
Ich atme nochmal tief ein und begebe mich in die Cafeteria.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
10 Minuten später habe ich die Cafeteria endlich erreicht.
Dieses Hotel ist riesig.
Ein Glück, es gibt nette Menschen die man Fragen kann, ansonsten hätte ich mich bestimmt schon zweimal verlaufen.
Ich schaute mich in der Cafeteria um und entdecke Isi und Elena an einem Tisch in der Ecke!
Die Beiden sahen verträumt aus dem großes Frontfenster, welches sich neben dem Tisch befand und einen freien Blick auf die Stadt Léon gab.
Ich ging auf dem Tisch zu und entdecke in einer Nische Aurora und Marcus wild knutschen....knutschen?
Ehrlich?
Neija, wenn sie sich lieben dann soll's mir egal sein, aber sollte Marcus ihr das Herz brechen, so hat er nicht nur Elena zum Feind, sondern das ganze Rudel.
Und ich glaube, kein Mann möchte es mit 8 weiblichen Gestaltwandlerinnen zu tun haben, denn wer uns zum Feind hat, lebt meist nicht mehr lange.
Wie dem auch sei, als ich zu den Beiden anderen am Tisch gehe, schaut plötzlich Elena auf, so als ob sie geahnt hätte, dass ich auf dem Weg bin.
Dass ist so ein Sache, die wir uns selbst nicht genau erklären können.
Alles begann damit, dass ich angeschossen wurde als ich 16 Jahre alt war und Elena kam zufällig vorbei und sah mich vor unserer Schule blutend am Boden liegen.
Sie hat sofort reagiert und einen Curador, einen Heiler gerufen.
Bei uns Gestaltwandlern ist die Versorgung und Heilung von Verletzungen etwas anders.
Unsere Wunden heilen viel schneller, als bei normalen Menschen und unsere Verletzungen sind auch anders zu behandeln.
Deshalb hat jedes Rudel einen Curador. Gehört man keinem Rudel an, hat man somit auch keinen Curador. Aber es gibt ein Gesetz, dass besagt, lebe ich in einem Territorium, welches einem Rudel gehört, dem ich aber nicht angehöre, so muss ich den Gesetzen des Rudels neben den Gesetzen aller Gestaltwandler folgen. Hält man diese über einen bestimmten Zeitraum ein, dieser wird vom Rudel selbst festgelegt und hat man sich schon in einer brenzligen Situation bewehrt, so erhält man als Zugeständnis vom Rudel die Nummer des Curadors.
Das ist ein sehr seltenes Privileg von anderen Rudeln einem Einzelgänger gegenüber.
So hat es auch Elena gemacht, da sie zum damaligen Zeitpunkt zu keinem Rudel gehörte.
Der Curador kam. Ich war kaum noch bei bewusst sein, da ich sehr viel Blut verloren hatte. Es blieb nur eine Möglichkeit, Blutspende. Zufällig hatte Elena genau die gleiche Blutgruppe, wie ich und so gab sie mir etwas von ihrem Blut.
Ab da weiß ich nichts mehr, nur von den Erzählungen des Curadors.
Er erzählte uns, dass ich während der Blutspende ohnmächtig wurde und Elena ebenfalls, warum ist uns bis heute nicht erklärlich. Daraufhin hat er uns in sein Haus gebracht, wo wir 3 Tage und 3 Nächte so zu sagen geschlafen haben und danach waren wir irgendwie verbunden.
Wir können spüren wie sich der andere fühlt und wissen ob der andere in der Nähe oder in Gefahr ist.
Uns stört es nicht, wir haben uns daran gewöhnt und manchmal können wir die Gefühle des anderen auch ausblenden, falls es zu intim wird.
Ich hoffe ihr wisst, wie ich das meine?!
"Hallo Mädels! Sorry, das ich zu spät bin, aber ich habe mich mehrmals verlaufen.", sage ich und setze mich an den Tisch neben Elena.
"Kein Problem! Das Hotel ist auch groß!", sagt Isabell.
"Und teuer!", sagt Elena.
"Ja, dass ist es bestimmt! Wo ist eigentlich Beth?", frage ich.
Und just in dem Moment kommt sie auf uns zu gelaufen.
"Ah, ich glaube, meine Frage hat sich somit erledigt. Na, auch verlaufen sowie ich?"
"Ja, furchtbar!", sagt Beth außer Atem.
Sie muss wohl das letzte Stück gerannt sein.
"Also dann fangen wir mal an. Ich denke jede von uns hat ein Geheimnis oder Problem, welches jeder mit sich rum trägt, deshalb fange ich mal an.", sagt Elena.
Wir alle nicken nur bestätigend.
"Ehm, wie ihr alle mitbekommen habt, hat sich Aurora in Marcus verliebt und deshalb habe ich mich dazu entschlossen mit den Beiden über ihre Liebe und alles was dazu gehört zu reden. Wenn die Beiden sich wirklich lieben und sich eine Zukunft aufbauen wollen egal wo, so unterstütze ich sie. Es wird mir nicht leicht fallen mich von ihr zu trennen, aber ich werde es versuchen."
Es herrscht ein paar Minuten Stille zwischen uns!
"Ok. Ist das dann alles? Ich würde dann weiter machen!", unterbrach Isabell die Stille.
Als Elena nickte, sprach Isi gleich drauf los, aber ich hörte gar nicht genau zu, da mich etwas anderes beschäftigte.
Elena hatte gelogen und zwar, als Isabell sie fragte, ob sie noch mehr zu erzählen hat und Elena daraufhin nickte, denn sie beschäftigt noch etwas anderes, was Elena nicht sagen will oder kann und das stört mich.
Wieso spricht sie nicht mit uns darüber, jetzt wo wir alle Klartext sprechen?
Aufjedenfall werde ich später mit ihr nochmal alleine reden. Vielleicht erzählt sie mir dann das, was sie bedrückt.
"......und daher sind Ilsa und Ilma nicht meine richtigen Schwestern, sondern meine Adoptivschwestern. Aber ich oder besser gesagt wir lieben uns, als ob wir schon immer richtige, blutsverwandte Schwestern wären.", beendet Isi ihre Erzählung.
Ich habe gar nicht alles mitbekommen, aber das Ende hat mich schon überrascht!
Die drei waren immer so eng mit einander, aber neija, wer weiß, was alles dazu geführt hat.
"Gut! Dann bin wohl ich dran!", sagte Beth und wurde daraufhin nervöser.
"Ich glaube, ich habe mich in Dean verliebt, aber ich weiß nicht, ob ich mich schon verlieben sollte, da ich ja gerade meinen Mann erst verloren habe. Was meint ihr?"
Ok, so langsam wird mir das alles hier zu fiel.
Was kommt den noch?
Es fehlt nur noch, dass einer das Rudel verlassen will!
"Also, wenn du ihn liebst, dann ist das so, egal wie lange dein Mann tot ist oder nicht!", sagte Isi, wie immer direkt heraus, was sie denkt.
"Ich sehe das auch so!", sage ich und Elena nickt nur.
Was ist bloß los mit ihr?
Alle schauen mich erwartungsvoll an, was wohl bedeuten soll, dass ich dran bin.
"Ehm...ja, also...Wie ihr wisst, ist meine Schwester jetzt endgültig tot und neija, damals konnte ich sie nicht traditionsgemäß beerdigen, da unser Rudel uns verstoßen hat und wir von drei Rudeln verfolgt wurden, da wir Essen gestohlen haben. Wir brauchten es, da wir nur mit unseren Kleidern am Leib in der Wildnis ausgesetzt wurden. Wir waren noch so jung! Neija, deshalb halt.", sagte ich und war froh, dass ich endlich über meine Vergangenheit reden konnte.
Es war längst nicht alles, aber immerhin ein Anfang.
Ich sah den anderen an, dass sie erstmal sprachlos waren, aber zum Glück sagten sie nichts dafür, wofür ich ihnen sehr dankbar war!
Plötzlich setzte Elena an, um etwas zu sagen, schaffte es jedoch nicht.
Wahrscheinlich sucht sie nach den richtigen Worten.
Hoffentlich sagt Elena endlich, was sie beschäftigt, damit ihr eine Last wenigstens genommen wird.
Nach dem dritten Versuch zu sprechen, schaffte sie es endlich!
"Ich werde das Rudel verlassen!"
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