I'll stay by your side - Kai X Reader

|Überarbeitet am 07/07/2018|

"Hier entlang, wir müssen uns beeilen!" Der geflüsterten Stimme von Chen folgend, krieche ich weiter durch diesen verfluchten, staubigen Lüftungsschacht.
"Verdammt, warum hätten wir uns nicht einfach als Putzleute verkleiden und die Schlösser knacken können ? Ich will gar nicht wissen, wie viele Spinnen und andere Insekten hier herum krabbeln"

Mich überkommt ein Schauer, wenn ich bloß daran denke.

"Jetzt heul mal nicht so rum und kriech weiter. Du weißt, dass Baekhyun sauer wird, wenn wir das nicht ordentlich machen. Außerdem habe ich eine perfekte Aussicht auf deinen Hintern. Willst du, dass ich das noch weiter ausreize ?"

Kai's neckende Stimme hinter mir, bringt mich dazu, rot zu werden.
Böse funkelnd sehe ich mich zu ihm um. "Halt die Klappe, du Perversling" Ich versuche, nach ihm zu treten, doch er drückt meinen Fuß bloß weg, so das ich frustriert knurre und schlussendlich aufgebe.

"Haltet jetzt verdammt noch mal die Klappe da vorn'. Wir wollen das doch unentdeckt durchführen, oder ?"
Xiumin's gereizte Stimme ertönt hinter Kai und augenblicklich sind wir leise.

Mit ihm sollte man echt nicht scherzen, wenn er sauer wird.

"Gut, wir sind da" Chen löst die kleinen Schrauben an dem Rost und lässt sich langsam in den Raum hinunter gleiten.
Während er alles abcheckt, warten wir drei im Schacht.

"Okay, es ist sicher" Schwungvoll lasse ich mich hinunter und als ich gerade stehe, landet Kai hinter mir.
So nah, dass ich seinen Atem im Nacken spüren kann.

Augenblicklich stellen sich alle Häärchen in diesem Bereich auf und ich muss mir feste auf die Lippe beißen, um kein unangepasstes Geräusch von mir zu geben.

"Lass uns loslegen. Wir haben nicht viel Zeit" Xuimin sieht auf seine Uhr, während ich mich an einen der riesigen Bildschirme mache.
In mir pumpt das Adrenalin, während ich alles um mich herum ausblende und meine Finger schnell über die Tastertur vor mir huschen.

Wir sind eine Hacker Gruppe, namens EXO.
Ursprünglich bestand sie nur auch den Jungs und noch einigen mehr, die allerdings gerade wo anders tätig sind.
Doch eines Tages hatte Suho, einer unserer Anführer, mich aufgenommen.

Es ist zwar ab und zu nicht leicht als einzige Frau, aber es geht.
Ich habe ein großes Talent und komme so ziemlich überall durch und rein.
Die Jungs brauchen mich und ich brauche sie. Es ist ein simples Geben und Nehmen.

"Hey, (V/N)" Die Augen immer noch auf den Bildschirm vor mir fixiert, summe ich leise und spüre wie sich jemand neben mich stellt.
"Meinst du, du kriegst das hin ?"Kai's Stimme ist nah neben mir, während er mir über die Schulter sieht.

"Natürlich. Lass mich in Ruhe, sonst kann ich mich nicht konzentrieren"
Leise lachend entfernt er sich wieder von mir und geht seiner eigenen Aufgabe nach.

Chen stehst sozusagen Schmiere und passt auf, dass uns niemand bemerkt, während Xuimin alle Daten abspeichert, die Kai und ich freischalten.

Kaum das wir uns alle richtig konzentrieren und unseren Aufgaben nachgehen, herrscht eine angespannte Stimmung im Raum, die uns schwer auf den Schultern liegt.
Meine Finger bewegen sich wie von alleine, getrennt von meinen Augen die die Unmengen an Algorithmen auf dem großen Bildschirm scannen.

Doch als plötzlich ein lautes Poltern ertönt, schrecken wir fast synchron auf.
"Chen, was war das ?" Mit gehetzen Augen und pochendem Herzen drehe ich mich zu ihm um.

Den Blick auf einen kleinen Bildschirm gerichtet, checkt er die Lage.
Doch als ich sehe wie seine Stirn sich in gestresste Falten legt, bildet sich ein fetter Klos in meinem Hals, den ich fast schon lautstark versuche herunter zu würgen.

"Schaltet alles ab, zerstört ihr System so schnell es geht und vernichtet alle Daten !"

Dem lauten Befehl folgend, fährt Kai alles herunter, aber nicht ohne vorher einen Virus zu installieren.
In der gleichen Zeit trennt Xuimin unseren Laptop von der Anlage und ich setze eine Firewall fest, die sie selbst bei der Widerherstellung aller Daten, nicht überwinden können.

(Keine Ahnung, ob das Sinn ergibt, also judged nicht zu viel 'kay ?:D)

"Schnell !" Ruckartig stehen wir auf, ziehen unsere Masken über und folgen Chen aus dem Raum.
Das Adrenalin hat an Macht über meinen Körper gewonnen, so das ich schnellen Fußes Chen durch die vielen langen Korridore folge.

Als hinter uns Schritte ertönen, wirble ich fast komplett herum, um zu sehen wie viele es sind und wie weit sie von uns entfernt rennen.

Doch das hätte ich wahrscheinlich nicht machen dürfen, denn meine Beine verhaken sich ineinander, so das ich einen kurzen Augenblick später mit einem lauten Aufschlag auf dem Boden lande.

"Ah, verdammt (V/N) ! Komm steh auf !" Kai zieht mich schwungvoll auf die Beine und schiebt mich vor sich.
Ich möchte mich gerade bedanken, da höre ich ein markerschütterndes Geräusch.

Ein lauter Knall ertönt und ich spüre wie Kai gegen meinen Rücken stolpert.
Meine Ohren dröhnen und ein lautes Pfeifen setzt sich in meinem Gehörgang fest, so das ich nichts mehr hören kann.

Mit weit aufgerissenen Augen drehe ich mich um und sehe wie Kai seine Seite hält.
Zwischen seinen Fingern quillt eine dunkelrote Flüssigkeit hervor: Blut.

Mir dreht sich der Magen um, während ich verzweifelt versuche, seinen geschwächten Körper aufrecht zu halten.

Ich bekomme kaum mit, wie Chen eine Rauchbombe über uns zu unseren Angreifern wirft.
Als der Nebel sich im Flur verteilt, spüre ich zwei starke Arme, die mich von Kai wegziehen, während eine große Gestalt ihn aufhebt.

"JONGIN !" Kreischend strecke ich die Hände nach ihm aus.
Das Pfeifen verflüchtigt sich so langsam, so das ich die Stimme neben meinem Ohr durch eine Mischung aus Gepolter, Schritten und Pfeifen wahrnehme.

"Chanyeol hat ihn, komm, wir müssen hier weg !" Es ist Xuimin, der mich weiter durch die Gänge schleift, während Chanyeol erstaunlich fix den verwundeten Kai davon trägt.
Nach wenigen Minuten, in denen ich gar nicht so recht mitbekomme, was los ist, verlassen wir das Gebäude, steigen in die großen Geländewagen und hauen ab.

Doch selbst als ich im Sicheren sitze, meine Ohren wieder wie gewohnt funktionieren und wir auf dem Weg zu unserem Unterschlupf sind, kann ich nicht klar denken.

Kai wurde angeschossen.
Wegen mir. Alleine wegen mir wurde er so sehr verletzt.

Ich habe den Schmerz gesehen, der sein sonst so schönes Gesicht verzerrt hat.
Das Blut kam so schnell, wie viel er wohl verloren hat ?

Hat die Kugel irgendwelche schlimmen Schäden angerichtet, oder wird es Folgen geben ? Wird er wieder gesund und wie lange dauert es, bis so eine Schusswunde verheilt ?
Was wenn die Kugel seine Lunge getroffen hat, und er stirbt ?

Wir können ihn nicht in ein Krankenhaus bringen und egal wie viel Wissen Baekhyun über die Medizin besitzt, mit dem Equipment das wir besitzen, kann er nie im Leben Kai's Lunge zusammen flicken !

Die Panik bildet einen großen, alles verschlingenden Strudel in meinem Magen, so das ich ein Würgen unterdrücken muss.
Es ist meine Schuld.
Alleine meine Schuld, dass er nun diese höllischen Schmerzen erleiden muss.

Völlig in meine Selbstvorwürfe versunken, bekomme ich gar nicht mit, wie ich angefangen habe zu weinen und mich durch die Krämpfe im Magen zusammen gekrümme.
Meine Hände zerren an meinen Haaren und meine Atmung geht schwer, was es mir nicht ermöglicht, ordentlich Luft zu holen.

Als ich eine kalten Hand an meiner Schulter spüre, schreie ich leicht auf und sehe in Xuimin's besorgtes Gesicht.

"Beruhige dich (V/N). Kai wird es gut gehen, Baekhyun kümmert sich bereits um ihn. Aber jetzt komm erst mal mit raus und hol tief Luft" 
Behutsam hilft er meiner aufgelösten Gestalt aus dem hohen Wagen.

Draußen versuche ich so viel frische Nachtluft wie möglich, in meine Lungen zu saugen.
Endlich kann ich wieder normal atmen und durch die ruhigen Worte meines Kumpels habe ich mich schon bald wieder beruhigt.

"Nimm ein Bad und komm zur Ruh'. Kai wird später in seinem Zimmer sein, ich sage dir Bescheid, wenn du zu ihm kannst"
Dankbar nickend gehe ich in mein Bad und sinke in das warme Nass, dass meine Sorgen wie dickflüssiger Honig umhüllt und meine Nerven endlich zur Ruhe bringt.

Es tut gut, doch ich mache mir immer noch Sorgen.
Als mir bei den Gedanken an die Szene und das Blut, erneut die Tränen hochkommen, tauche ich komplett unter und schreie einmal so laut ich kann in das alles verschluckende Element.

Atemlos komme ich wieder an die Oberfläche und mache mich zu Ende fertig.
Xuimin hatte mir eine Suppe gemacht und den anderen erzählt, dass ich meine Ruhe brauche.
Er ist wirklich zu lieb manchmal.

"Du kannst gleich zu Kai. Aber sei leise, er schläft"
Ich nicke und löffle meine Suppe zu Ende, auch wenn mein Magen sich etwas dagegen wehrt. 
Das Essen zu verweigern würde es nur noch schlimmer machen, also zwänge ich mir ordentlich den ganzen Teller rein.

Kurz vor Kai's Zimmertür bleibe ich jedoch stehen.
Irgendwie habe ich Angst davor, ihn zu sehen. Es ist schließlich mein Verschulden, dass es ihm nun so ergeht.

Seufzend sehe ich auf meine zittrigen Hände. "Komm schon, dass bist du ihm schuldig.." Zu mir selbst flüsternd, umgreife ich langsam und leise die Türklinke, so als würde das kleinste Geräusch ihn aufwecken.

Langsam öffnet sich die Tür und zum Vorschein kommt sein Zimmer, bloß erleuchtet von der kleinen Lampe auf seinem Nachttisch.

Seine stattliche Figur liegt unter der dunkelblauen Decke, ruhig und kerzengerade.
Ich kann seinen flachen Atem hören, der leise durch den Raum schwebt.

Für einen Moment betrachte ich ihn bloß von der Tür aus, doch als aus den Tiefen des Hauses, die Geräusche der anderen ertönen, gehe ich ganz rein und schließe leise wieder die Tür.

Meine Lippe wird von meinen Zähnen grob bearbeitet während ich wie eine Katze zu seinem Bett schleiche und mich auf den Schreibtischstuhl setze, der ein wenig abseits steht.

Ihn so ruhig zu sehen ist ungewohnt.
Normalerweise schwebt er immer um mich herum, nervt mich oder gibt auf mich Acht.

Aber jetzt liegt er da, die schönen Augen geschlossen, die vollen Lippen leicht offen hängend. Seine Haare fallen ihm in die Stirn und lassen ihn irgendwie geschafft aussehen.

Während ich ihn so betrachte, fallen mir noch mehr Ungewöhnlichkeiten an ihm auf.
Seine sonst so schön gebräunte Haut wirkt fad und blass. Unter seinen Augen haben sich dunkle Augenringe gebildet, wahrscheinlich durch den Blutverlust und den Stress.

Es tut mir weh, ihn so zu sehen. Eben weil ich mir die ganze Schuld auflade.
Wäre er jetzt wach und würde mein besorgtest Gesicht sehen und meine selbstzweifelnden Gedanken hören, würde er mir mit Sicherheit gegen die Stirn schnippen, mir sagen was für ein Dussel ich bin und mich beruhigen, mit seinen doofen Späßen und diesem breiten Lächeln, dass mich immer sofort wohl fühlen lässt.

Seufzend nehme ich seine Hand in meine.
Sie ist schön warm und spendet mir Trotz.

"Es tut mir leid.. auch wenn du nun wahrscheinlich sagen würdest, dass es nicht meine Schuld ist. Ich sollte einfach aufhören, immer direkt so panisch zu werden, wenn etwas nicht ganz nach Plan verläuft..
Werd schnell wieder gesund, ja Jongin ?"

Mit dem Daumen über seinen Handrücken streichend, lausche ich seinen ruhigen Atemzügen.

Seit ich bei EXO aufgenommen wurde, hat er sich um mich gekümmert.
Immer hat er mich gefragt, wie es mir geht, ob es mir gefällt bei ihnen und ob ich mit den Jobs zurecht komme.

Wenn ich mich nicht gut gefühlt habe, kam er immer mit einem Stapel Filme, einer riesigen Decke und ganz viel Schokolade in mein Zimmer gestürmt und hat mich so lange genervt, bis ich gar nicht mehr wusste, wieso ich so schlechte Laune hatte.

Schmunzelnd sehe ich in sein ruhiges Gesicht. "Du bist wirklich verrückt manchmal.." Verträumt sehe ich zu ihm, doch als er plötzlich nicht mehr regelmäßig atmet, sondern kurz aussetzt, beginnt mein Herz stark zu klopfen. "J-Jongin ?"

Zittrig sehe ich zu ihm, doch genau in dem Moment holt er tief Luft und schlummert friedlich weiter.
Erleichtert durchatmend sehe ich auf seinen Brustkorb.
"Vielleicht.."

Langsam richte ich mich auf und lege mich auf seine rechte Seite, dort wo er nicht angeschossen wurde.
Immer wieder halte ich inne um nachzusehen, ob er aufwacht.

"Bitte schlaf weiter.." Stumme Gebete zum Himmel sendend, lege ich meinen Kopf auf seine Brust.
Ganz ruhig und stetig höre ich seinen Herzschlag durch seine Brust pulsieren und entspanne mich augenblicklich.

So merke ich es direkt, falls etwas nicht stimmt.

Lächelnd verlagere ich meinen Kopf so, dass es für ihn nicht zu belastend ist und schließe meine Augen.
Es ist angenehm und eine gute Absicherung. So höre ich, dass er nicht fort ist.

Doch je länger ich dem ruhigen Herzschlag lausche, desto müder werde ich und merke gar nicht, wie ich langsam in den Schlaf abdrifte und auf Kai's Brust einschlafe.


Dies war allerdings ein schwerwiegender Fehler, denn als Sehun vorbei kommt, um nach Kai zu sehen, entdeckt er auch mich und NATÜRLICH werden alle vorhanden Mitglieder gerufen um diese Szene zu beobachten.

Keine Ahnung, wie viele Fotos sie geschossen haben, obwohl es keine große Bewegung und nicht wirklich interessante Blickwinkel gab, doch als ich wieder wach werde, ist mein Handy voll mit Nachrichten und meine Galerie ist um eine Unmenge an Fotos und Videos gestiegen.

Kai findet es natürlich, trotz seines Zustandes, sehr amüsant und neckt mich selbst vom Bett aus mit Luftküssen und Kosenamen.
Laut seiner Meinung, stehe ich ja total auf ihn und könnte ohne ihn nicht leben, was der Grund dafür war, dass ich mich so an ihn geschmiegt habe.

Auch wenn ich mich immer genervt gebe und alles abstreite, kann ich innerlich bloß zugeben, dass dies der Grund für meine Sorge war.
Jongin ist mir sehr wichtig und ihn zu verlieren wäre ein schwerer Schlag, den ich mit Sicherheit nicht verkraften würde.

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