Stille Freundschaft - Jungkook & Vany
|Überarbeitet am 11/08/2017|
Mit deinen Kopfhörern in den Ohren und den Händen in den Taschen, läufst du durch das nächtliche Seoul. Tagsüber ist es eine ruhige, nette Stadt. Aber kaum wird es Nacht, kommen all die fiesen Gestalten aus ihren Löchern gekrochen und meinen sich aufspielen zu können, nur weil man in der Dunkelheit ihre Gesichter nicht erkennt.
Doch in Wirklichkeit sind es alles nur Feiglinge, die versuchen vor ihrem verkorksten Leben davonzulaufen und ihren Frust an fremden, schwächeren auszulassen. Du atmest durch den Mund aus und beobachtest wie eine weiße Wolke entsteht, die kurz darauf aber auch wieder verschwindet.
Dein Weg führt dich durch einen Park und dann durch eine U-Bahn Unterführung. Als du sie betrittst, riechst du schon förmlich den modrigen und fauligen Geruch der verkorksten Mensch. Hier wird gedealt, Obdachlose schlafen hier und Betrunkene kotzen oder pinkeln an die Wände. Es ist einfach nur widerlich, doch es ist eine Abkürzung zu deinem zuhause.
Dein Blick wandert durch den Tunnel, der nur von einer blinkenden Nylonlampe beleuchtet wird und ziemlich am Ende erkennst du eine Gestalt, zusammengekrümmt an der Wand lehnend. Als du näher herantrittst, erkennst du die dunkelbraunen Haare und die Jacke.
Kurz vor ihm bleibst du stehen und ziehst deine Kopfhörer aus den Ohren. Die Gestalt rührt sich nicht, er hat dich nicht erkannt und möchte wahrscheinlich auch von niemandem so gesehen werden. Doch für dich ist es kein neuer Anblick.
Mit deiner Fußspitze stupst du sein Knie an. "Wie wär's, wenn du aufstehst ? Du versaust deine Klamotten" Sein Kopf hebt sich und das aufgeschürfte und angeschwollene Gesicht von Jeon Jungkook kommt zum Vorschein. Jeder andere wäre sicher geschockt gewesen, über diesen Anblick, aber wie gesagt: für dich ist es nichts neues. Vor allem weil du weißt das er selbst Schuld ist.
"(V/N) ? Was tust du hier ?" Am Ende des Satzes wischt er sich mit dem Handrücken über die aufgeplatzte Lippe und beginnt sich langsam an der Wand hochzudrücken. Ein schmerzliches Ächzen entkommt seinem Mund und er presst sich die Hand an die Seite.
Du kannst erkennen das seine Knöcheln rot und blutig sind, immerhin hatte er sich gewährt. "Wie viele waren es ?" Du nimmst deinen Rucksack ab und suchst nach deinen Taschentüchern. "Vier.. Diese Bastarde kommen auch nie allein. Solche Feiglinge" Er spuckt zur Seite, es ist eine Mischung aus Spucke und Blut, die platschend auf dem Boden landet.
Kommentarlos hältst du ihm ein Taschentuch hin und steckst die Packung zurück in deinen Rucksack. "Danke" Er presst den weißen Stoff an seine Lippe und schließt die Augen. "Zu deiner Frage; das ist eine Abkürzung zu meinem Zuhause. Und du kommst jetzt mit, bevor die nächsten kommen und dich noch schlimmer zurichten"
Ohne weiteres läufst du weiter und einen kurzen Moment später, hörst du die langsamen Schritte von Jungkook hinter dir. "Kannst du mich stützen ? Die haben mir mit dem Baseballschläger auf den Knöcheln gehauen" Du drehst dich um und siehst zu seinem Bein. Er humpelt, so das du auf seine rechte Seite gehst und seinen Arm um deine Schulter schlingst.
"Danke nochmal" "Jetzt brauchst du dich noch nicht bedanken. Erst wenn ich dich verarztet habe" Deine Stimme ist monoton, so wie immer. Jungkook ist so ziemlich der einzige Mensch auf Erden, dem du hilfst.
Durch deinen Charakter wenden sich die Menschen von dir ab. Sie sagen, weil du so wenige Emotionen zeigst, bist du eine Art Roboter oder Monster. Und mit so jemandem wollen sie nichts zutun haben.
Nur Jungkook, der dich schon seit Kindertagen kennt, hat kein Problem mit deiner geringen Ausdrucksweise. Er findet das besonders an dir und schätzt es sehr, dass du ihm immer hilfst, auch wenn er sich selbst reingeritten hat. Die Freundschaft zwischen euch ist eben anders. Ihr seht euch nicht oft, schreiben tut ihr auch kaum und auf die gleiche Schule geht ihr auch nicht.
Aber das ist egal, vielleicht ist es auch nur die Gewohnheit ihn zu sehen, die euch zusammen hält. Jedoch kümmert dich dies nicht.
Auf dem Weg zu deinem Zuhause kommen euch viele dieser Gestalten entgegen, die gleiche Art von Typ, die Jungkook verprügelt hatte. Sie lachen höhnisch und machen euch dumm an. Doch ihr ignoriert es bloß und bald steht ihr an der Türschwelle deiner Wohnung.
"Kannst du für einen Moment alleine stehen ?" Du siehst ihn an und mit einem schwachen Lächeln zieht er seinen Arm zu sich und lehnt sich an den Türrahmen. "Geht schon, nur laufen ist etwas schwer" Du nickst du schließt deine Tür auf.
Während Jungkook an dir vorbei humpelt hältst du die Tür auf und betrittst nach ihm den Flur. Mit aller Mühe zieht er sich Jacke und Schuhe aus und legt sie auf den Boden. Deine Finger fiedeln schnell die Kette ins Schloss und schieben den Riegel vor die Tür. Man kann nie wissen ob euch jemand gefolgt ist, noch weißt du ja nicht, was er schon wieder angestellt hat.
"Ich steck deine Sachen in die Waschmaschine. Setzt du dich ins Wohnzimmer" "Ok Mama" Wie ein angeschossenes Reh rumpelt er langsam und ächzend ins Wohnzimmer. Du hebst seine Schuhe und die Jacke auf und schmeißt sie mit einem Nasenrunzeln in die Waschmaschine. Nicht nur das sie dreckig und an einigen stellen rissig von den Tritten und Schlägen ist, sie stinkt auch noch wie die Unterführung selbst. Naja, ist ja auch kein Wunder wenn er sich an die Wand kuschelt.
Du wählst ein Spühlprogramm und während sie ratternd beginnt das Waschpulver mit Wasser zu vermischen, nimmst du dir eine Fußschüssel und füllst sie mit lauwarmen Wasser. Dazu nimmst du dir noch zwei kleine Handtücher, Alkohol, Pflaster, kleine Wattetupfer und Verbände.
Mit all dem machst du dich auf den Weg ins Wohnzimmer, wo du in der Tür kurz erstarrst. "W-Warum hast du dein Oberteil ausgezogen ?" Auf deinen Wangen erscheint ein kleines bisschen rot. Auch wenn du keine Interesse in ihm hast, der Anblick seines nackten Oberkörpers ist trotzdem etwas, ja wie soll man sagen, komisch ?
Jungkook's Finger fahren über den dunkelblauen Bluterguss auf seinen Rippen, als er dich mit einer rauen Lache ansieht. "Oho, wie selten dich mal peinlich berührt zu sehen, (V/N). Ich dachte, wenn du mir einen Verband um die Rippen legen möchtest, musst du auch irgendwie dran kommen" "Hör auf mit dem Unsinn, du hättest mich warnen können"
Du stellst die Sachen fein säuberlich auf den Tisch und tunkst eines der Handtücher in das Wasser. Das Wasser gibt plätschernde Geräusche von sich, als du das Handtuch auswringst, danach setzt du dich neben ihn und nimmst sein Kinn zwischen die Finger, um seinen Kopf zu dir zu drehen.
"Sei nicht so grob, ich bin verletzt" Mit einem kindischen Gesichtsausdruck schmollt er dich an, was du bloß mit einem scharfen Blick quittierst und danach das Handtuch auf die Wunde über seinem Auge drückst.
"Auu" Er presst die Augen zusammen und du beginnst langsam das Blut abzutupfen. "Wir wissen beide, dass du nicht unschuldig warst. Also sag jetzt, was du gemacht hast" Du wäscht das Tuch aus und beobachtest wie das Blut in dünnen, rosa Fäden in das Wasser taucht und sich darin verliert.
"Eigentlich nichts schlimmes" Während er beginnt zu reden, wäscht du weiterhin sein Gesicht vom Blut rein. "Das hat alles was mit dem Treffen, der Gang, letzte Woche zutun. Die hatten sich einen Spaß daraus gemacht, unseren Stützpunkt zu stürmen und alles zu verwüsten" "Wart ihr zu diesem Zeitpunkt da ?" Er schüttelt leicht den Kopf und schließt die Augen, als du sein Gesicht trocknest.
"Erzähl erst zu Ende, bevor ich mit dem Alkohol desinfiziere" "Na, auf jeden Fall kamen wir dahin und alles war durcheinander und kaputt. Ich bin ausgerastet, was auch sonst ? Also bin ich los um mir den Kopf der Bande vorzunehmen und habe vor seinem Haus auf ihn gewartet. Als er raus kam, habe ich ihm nur einen mit dem Baseballschläger übergezogen und eine Nachricht an seine Wang gesprayt, dass sie uns in Ruhe lassen sollen.
Wer hätte denn gedacht, dass die mich gleich zu viert attackieren. Ich meine, ich habe nur meine Jungs verteidigt" Unschuldig zieht er die Schultern in die Höhe.
Du drückst ihm jedoch kommentarlos den Daumen gegen den Bluterguss, so das er vor Schmerz aufschreit und zur Seite springt. Mit Tränen in den Augen sieht er dich an und hält seine Hand, schützend über den Fleck. "Bist du völlig von allen Geistern verlassen ! Das tut Schweine weh, verdammt (V/N,) warum drückst du mir da so drauf ?"
Mit aufgewühlten Augen blickt er dich an, wie Beute ihren Jäger. "Hast du schon mal was von dem Spruch 'Wen neine Biene einen sticht, darf man sie nicht zurück ärgern, ansonsten wird man immer wieder gestochen' gehört ?" Du siehst wie seine Augenbrauen sich zusammen ziehen und ein deutlich verwirrter Ausdruck auf seinem Gesicht Platz nimmt.
"Häh ? Was soll das denn heißen ?" Du seufzt und nimmst schon ein Wattebällchen das du in den Alkohol tunkst. "Das bedeutet einfach, wenn man selber geärgert oder einem etwas angetan wird, sollte man es hinnehmen, ohne zurückzuschlagen. Denn diese Person ist immer wieder auf Rache aus und schlägst so immer wieder zurück. Verstehst du ? Da entsteht ein Teufelskreis, der nicht endet bis irgendwer komplett zerstört ist"
Er scheint kurz darüber nachzudenken. "Das ergibt Sinn.. Aber das ist trotzdem kein Grund mir wehzutun !" Schmollend kommt er wieder zu dir gerückt. "Sorry, aber der Alkohol wird jetzt noch schmerzhafter sein" Wissend nickt er und nimmt sich das trockene Handtuch um draufzubeißen.
Vorsichtig beginnst du die Wunden zu desinfizieren und Jungkook, der gerade noch mehr Schmerzen durchlebt, kneift die Augen immer fester zusammen und gibt quiekende Geräusche von sich, die durch den Stoff in seinem Mund gedämpft werden.
"Fertig" Mit einem erleichterten Ausatmen lässt er das Handtuch in seinen Schoß sinken. Du nimmst die Packung Pflaster und beginnst sie auf sein Gesicht zu kleben. "Das einzig gute daran verprügelt zu werden, sind deine zärtlichen Berührungen, während du mich verarztest" Aus seinem Augenwinkel sieht er dich grinsend an und du gibst bloß ein trotziges Lachen von dir.
"Schleim dich bloß nicht bei mir ein. Du weißt, dass ich das immer machen würde, egal ob ich dich hasse oder nicht" Sein Gesichtsausdruck wechselt kurz zu überrascht, bevor er zu lachen beginnt. "Ach, dafür bin ich dir auch unendlich dankbar, (V/N). Unsere Freundschaft ist sowieso ganz besonders"
"Was meinst du damit ?" Du beginnst die gleiche Prozedur bei seinen Händen; erst abwaschen, dann trocknen und dann den brennenden Alkohol, gefolgt von zwei Verbänden. "Ich meine, dass es besonders ist, wie wir miteinander umgehen. Du bist immer so ruhig und emotionslos, während ich das komplette Gegenteil bin.
Jedoch streiten wir uns nie, weil du einfach so schlau bist, dass du alles logisch erklärst, bevor ein Streit ausbricht und ich kann dir nicht böse sein, weil du nie etwas falsches machst.
Und bei dir.. ich weiß nicht, aber ich habe das Gefühl, dass du mich nicht verlieren möchtest" Du wickelst gerade den Verband um seinen Torso, als er auf dich herab blickt. Ohne den Blick zu ihm zu wenden, antwortest du. "Möchte ich auch nicht. Du bist eine der wenigen Personen, die mich mögen und die mir wichtig sind. Genau deswegen mache ich all den Scheiß auch immer mit. Außerdem wissen wir beide, dass du ohne mich aufgeschmissen wärst, Pabo" Am Ende des Satzes lächelst du leicht und schließt den Verband.
"Du bist einfach zu gütig, haha" Du nimmst die Sachen und bringst sie zurück ins Bad. Auf deinem Weg zurück holst du noch einen Futon und Wechselsachen für Jungkook. Dadurch das er öfters so spontan bei dir übernachtet, hat er ein paar Sachen bei dir gebunkert.
Zurück im Wohnzimmer telefoniert er gerade. "Ja, ich bin bei (V/N) untergekommen - Nein alles gut - Ja, geht heute besser nicht mehr raus, diese Typen sind krank - Yo, dann bis morgen" Er schmeißt sein Handy in die Ecke des Sofas und sieht dich an.
"Soll ich hier im Wohnzimmer pennen ?" Du schüttelst den Kopf. "Du kommst mit ins Schlafzimmer, hier ist zu wenig Platz für den Futon. Außerdem weiß ich, dass du bei mir schlafen möchtest"
Mit einem breiten Grinsen springt er auf und hüpft auf einem Fuß hinter dir her, ins Schlafzimmer. Dort breitest du den Futon neben deinem Bett aus und drückst ihm die Klamotten in die Hand. "Ich gehe mich fertig machen"
Im Bad guckst du auf die Waschmaschine, sie braucht noch ca. eine Stunde. Du ziehst dich um und gehst deiner abendlichen Routine nach. Fertig im Bad gehst du in die kleine Küche und setzt einen Tee für euch auf.
Du weißt ebenfalls, dass Jungkook besser schlafen kann, wenn er einen heißen Tee vorm Schlafen gehen getrunken hat. Als du dein Zimmer betrittst, siehst du wie Jungkook durch ein altes Fotoalbum von euch blättert.
Du stellst die dampfenden Tassen auf deinen Nachttisch und setzt dich neben ihn. "Alte Zeiten, huh ?" Er lacht leise, während du ein wenig schmunzelst. "Unsere stille Freundschaft wird immer halten, (V/N)" Du nickst bloß zur Bestätigung und siehst dir ein Bild an, wo du ihm als kleines Kind ein Pflaster auf's Knie drückst.
Viel verändert hattet ihr euch nicht.
OK!
First of all: MEINE ONE SHOTS HABEN ÜBER 18TAUSEND READS !!!! Wie krass ist das den bitte ? Ich habe meinen Augen nicht getraut und danke euch so so so sehr dafür !! Ihr seid echt erstaunlich ! Ich hätte niemals gedacht das mein geschriebener shit einmal so viele Reads und Likes bekommen würde o.o
Ach ja und ich mag diesen OS persönlich wieder sehr hehe ^^
Nochmal ein großes Danke Chingus ! Ich liebe euch ALLE !
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