Kapitel 40

Wanda flog die beiden mit ihrer Magie so schnell es ging nach draußen. Zwischendurch traf sie verwunderlicherweise auf keine feindlichen Agenten mehr. Sie hatte nicht mehr viel Kraft übrig, jedoch flog sie Peter und Audrey nach draußen in die Freiheit, ins Leben – zumindest Peter. Audreys Abschied schmerzte noch immer furchtbar, doch sie konzentrierte sich auf die Befreiung der Kinder. Sie tat es für das Team und ihre Familie.

Als sie draußen ankam flog sie noch ein paar Meter weiter, dann setzte sie sie ab und ließ sich erschöpft ins Gras fallen.
Plötzlich schreckte Peter hoch und sah sich hektisch um. „Audrey, ich muss...", kippte jedoch direkt wieder in sich zusammen. Schnell rappelte er sich wieder auf und sah zu Wanda. „Wanda... sie ist... sie, sie ist..." Er wurde von Schluchzern gepackt und stolperte zu Audrey, wo er sich fallen ließ und ihr Gesicht noch
einmal ganz genau betrachtete, so, als wolle er überprüfen, ob sie wirklich tot war. Doch da gab es nichts zu überprüfen. „Komm schon... Bitte, ich weiß, du
bist nicht tot!"
„Peter...", begann Wanda mit ihrem starken Akzent, sie wollte nicht, dass der andere Teenager komplett durchdrehte und den Verstand verlor. Jedoch
unterbrach sie sich selbst, da sie etwas spürte. Das... war das nicht...? Nein, das konnte nicht sein. Audrey war tot, vor ihren Augen erschossen worden, wieso spürte sie sie jetzt? Verwirrt blickte sie zu den beiden Teenagern, als sieauf einmal sah, wie Audreys Augen flimmerten. „Audrey...?", flüsterte sie fragend.
Wie zur Antwort öffneten sich langsam ihre Augen und sie blickten direkt in Peters, der sie erschrocken und freudig anschaute. „Audrey? Wie...?!"
Diese grinste ihn schwach an.
„Hi... ich... hab doch gesagt, ich bleibe bei dir." Peter unterbrach sie kurzerhand und lehnte sich vor, um sie stürmisch zu umarmen. Audrey lachte und versuchte, sich aus der Umarmung zu befreien, was ihr jedoch nicht gelang. Peter sah auch nicht so aus, als wolle er sie demnächst wieder loslassen. „Ich lass dich nie wieder los", schluchzte er vor Freude, wurde dann jedoch von roter Energie ein Stück von ihr gelöst, da Wanda anscheinend bemerkt hatte, dass wenn Peter weiter so zudrückte, er Audrey in ihrem Zustand eigenhändig zerquetschen würde. Vorsichtig versuchte diese, sich aufzurichten. „Hey, lass mich doch erstmal wieder zu Atem kommen, bevor du mich überfällst", lachte sie, hustete jedoch gleichzeitig.
Sobald sie aufrecht saß, umarmte sie auch Wanda, die sie glücklich in ihre Arme schloss.
Nachdem sich alle wieder ein wenig beruhigt hatten, seufzte Audrey. „Ich denke mal, ich habe euch viel zu erklären." Spiderman nickte ernst und umarmte sie noch einmal, diesmal jedoch deutlich sanfter.
„Na schön. Wo fange ich an? Ach ja..."
Als Audrey fertig mit erzählen war, saßen die beiden anderen Superhelden sprachlos neben ihr und sahen sie einfach nur an. „Tja, das ist die ganze Geschichte. Leute?" Wanda und Peter reagierten immer noch nicht. „Hey, sagt bitte irgendwas! Seid ihr sauer auf mich? Bitte!", bettelte sie und sah die beiden abwechselnd an.
Peter zog eine Schnute und verschränkte beleidigt seine Arme. „Mach das gefälligst nie wieder, weißt du eigentlich, wie sehr du uns das Herz gebrochen hast?", beschwerte er sich. Audrey sah schuldbewusst zu Boden. „Außerdem denken alle anderen immer noch, dass du tot bist", fuhr Peter fort.
„W-warte. Die anderen?", stotterte sie. „Ja, die anderen. Sie wurden direkt nach deinem „Tod" informiert."
Oh nein, das hatte sie komplett vergessen. „Die anderen, stimmt! Mann, die werden stinksauer sein, wenn sie das herausfinden." Peter schüttelte lachend den Kopf. „Nein, sie werden nur froh sein, dass du wieder am Leben bist."
Audrey verschränkte die Arme. „Hey, ich war nie tot!" „Das sah aber vorhin ganz anders aus. Du wurdest immerhin angeschossen und hast aufgehört zu atmen – von dem ganzen Blut mal abgesehen. Der Verdacht liegt also sehr nahe", gab Peter schnippisch zurück. „Kinder, ihr solltet aufhören zu diskutieren", wies Wanda die beiden zurecht. „Denn dort drinnen wird gleich eine Bombe hochgehen und wenn wir nicht verschwinden, dann sind wir tot!"
Audrey bekam große Augen und schnappte nach Luft. „Da... da drin ist eine Bombe?", japste sie. Auch Peter schien geschockt, da er sich nun wieder an die explosive Gefahr erinnerte. „Wie müssen Tony und den anderen sofort helfen", stammelte Audrey und rappelte sich auf, versuchte es zumindest. Doch Peter zog sie kurzerhand an ihren Armen zurück und setzte sie am Boden ab. „Du gehst nirgendwo hin, nicht in deinem Zustand. Außerdem hast du noch eine Kugel in deinem Körper, die dich früher oder später umbringen wird. Es ist egal, ob deine Wasserkraft die Kugel abgefangen hat, in einem Kampf wird sie sie nicht ewig von deinem Körper fernhalten können. Und wir können beim Entschärfen einer Bombe nicht gerade helfen, glaube ich." Trotz der guten Argumente versuchte Audrey, wieder aufzustehen und loszulaufen, doch Peter machte ihr da wieder einen Strich durch die Rechnung. Er umklammerte ihre Taille, sodass sie nicht weglaufen konnte, was für ihn physisch kein Problem war, denn in ihrem geschwächten Zustand konnte er sie von ihrem Plan locker abhalten. „Bring mich nicht dazu, dich einzuspinnen – das Zeug löst sich erst nach zwei Stunden", mahnte er. Audrey schmollte wie ein kleines Kind und gab den Widerstand nach, damit Peter sie losließ. Das war ja wie im Kindergarten hier!
Trotzdem überwog innerlich die Freude, wieder bei ihrer Familie zu sein. Auch, wenn sie bei Weitem noch nicht alle wiedergesehen hatte und diese sich gerade in akuter Lebensgefahr befanden. „Na geht doch", schmunzelte er, wandte sich dann jedoch mit ernstem Gesichtsausdruck an Wanda.
„Kannst du ihnen nicht helfen, die Bombe zu entschärfen?", fragte er hoffnungsvoll, doch Wanda schüttelte den Kopf. „Es tut mir Leid, ich kann nicht. Steve hat gesagt, ich soll euch nach draußen bringen und mich um euch kümmern, denn hier draußen würdet ihr alleine kaum fünf Minuten überleben."

Steve kämpfte sich durch die Massen von feindlichen Agenten, die auf ihn zukamen und schlug einen nach dem anderen nieder. Durch den Tod von Audrey, hatte ihn die Wut gepackt. Die alte Wut auf Hydra und sie verlieh ihm Flügel, mit denen er alle Mitglieder von Hydra besiegte, die sich ihm in den Weg stellten. Hydra hatte dafür zu bezahlen, was sie angerichtet hatten.
Gerade schlug er den letzten Agenten auf dem Gang bewusstlos, als sein Headset rauschte. Er schaltete es ein und konnte nun hören, das es Wanda war,
die mit ihm sprechen wollte. „Wanda, was gibt es? Hast du die Kinder sicher rausgebracht?" Man hätte fast meinen können, dass Steve Wanda schmunzeln
gehört hatte, als sie sagte: „Ja, beide sind wohlauf." Cap atmete erleichtert auf, wurde jedoch stutzig. „Beide? Du sprichst von Peter oder?", korrigierte er sie, obwohl er selbst kaum daran denken wollte. Die Trauer wollte ihn wieder übermannen, aber er schluckte sie runter, wie er es schon früher getan hatte. „Nein, ich meine beide, Audrey und Peter." „Was sagst du da? Du weißt doch, dass Audrey..." Sofort wurde er unterbrochen und am anderen Ende rauschte es kurz. „Gib mir mal das Headset", hörte Steve eine leise Stimme, von der er geglaubt hatte, dass er sie nie wieder hören würde. War das möglich? Nein, das bildete er sich bestimmt nur ein... oder nicht?
„Hi, Steve", kam da wie zum Beweis Audreys Stimme durch die Leitung und der Captain keuchte erschrocken auf. Er glaubte mittlerweile, komplett den Verstand zu verlieren. „Audrey? Was... wie?"
„Ist ne lange Geschichte, die Kurzfassung: nicht tot", zitierte sie Sherlock und Steve konnte nichts anderes als staunen.
Bis er begriff, was gerade passiert war; er hatte Audrey wieder. Glücklich lachte Steve auf. Die Stimme seiner totgeglaubten Tochter zu hören, war wohl das beste, was ihm passieren konnte. Es war, als hätte er den verlorengegangene Teil seines Herzens soeben wiedererhalten, obwohl dieser ja theoretisch nie fort gewesen war. Bevor er weiter nachdenken konnte, erklang wieder Audrey in seinem Headset. „Steve, kannst du den anderen Bescheid geben, dass ich nicht tot und wieder da bin?", fragte sie besorgt, anscheinend wollte sie dem Team so viel Schmerz wie möglich ersparen, doch das war gar nicht nötig. „Ich glaube, darüber musst du dir keine Gedanken machen, Audrey. Die wissen gar nichts von deinem „Tot". Wir hatten nicht die Chance, die anderen zu kontaktieren. Nachdem du angeschossen wurdest musste ich ganz schnell weg und Wanda hat euch rausgeflogen." Audrey seufzte erleichtert auf.

„Äh, Captain Iglu, wir hätten da noch ein Problem", wendete sich Tony an Steve. „Problem? Wie groß?", fragte der Supersoldat. „Ich wechsele mal kurz auf die Privat- Frequenz", kam anstelle einer Antwort zurück. „Tony", murmelte der Ältere mit seiner mahnenden Stimme. „Bombe, dritter Stock, du solltest schleunigst Amerikas Hintern hier hoch schwingen." „Du meine Güte", murmelte Steve entsetzt und verband sich wieder mit Wandas Headset. „Leute, ich muss ganz dringend los. Wir sehen uns bald, hoffentlich." Den letzten Teil flüsterte er beinahe nur und schaltete sein Headset ab, die entsetzten Rufe von Audrey ignorierend, die ihn, trotz dass er flüsterte, gehört hatte. Dann machte er sich, so schnell es ging auf den Weg zum dritten Stock, was zum Glück nicht all zu lange dauern sollte, da er bereits auf der Treppe zum zweiten war. Trotzdem hatte er den Countdown gesehen, welcher nur auf fünf/sechs Minuten gestellt worden war, was bedeutete, dass die Bombe jeden Moment hochgehen konnte.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top