Kapitel 39

Steve sah mit schreckgeweiteten Augen seine Tochter an und auch ihm begannen die ersten Tränen über die Wangen zu fließen. Er konnte es kaum glauben. Es war, als würde man ihm einen Teil seines Herzens ausreißen. Das Stück Realität wie er sie sich schon immer gewünscht hatte war nun in eine Unerreichbarkeit fortgezogen, ausgelöscht. Auch Wanda hielt sich erschrocken eine Hand vor den Mund und unterdrückte einen Schluchzer.
Jedoch schien Peter noch mehr zu leiden. Zusammengesunken und halb am Boden liegend schluchzte er vor sich hin und schien komplett abwesend.
Auch wenn der Captain nicht sonderlich religiös war, gab er gerade etliche Stoßgebete in den Himmel, dass alles nur ein Irrtum war, dass Audrey gleich ihre Augen aufschlagen würde und alles gut wäre. Doch natürlich passierte nichts.
Auf einmal erinnerte er sich wieder an die Bombe und augenblicklich stieg wieder die Panik in ihm hoch. Auch, wenn er gerade den womöglich wichtigsten Teil von seinem Leben verloren hatte, drohte er, seinen anderen Teil auch noch zu verlieren. Und das konnte er auf keinen Fall zulassen. Wanda, im Gegensatz, verschwendete im Moment, nicht einen Gedanken an die Bombe, sie hatte sich hingekniet und auf dem Boden abgestützt. „Das ist alles meine Schuld", schluchzte sie. „Ich war in den Gedanken des Agenten und als die anderen das Feuer eröffnet haben, habe ich „Schuss" gedacht und dann passierte alles so schnell und..." Steve hockte sich vor sie hin und nahm ihr Gesicht in die Hand. „Hör zu Wanda, ich weiß, das wird dir jetzt unglaublich schwer fallen, aber du musst euch hier raus schaffen. Die Bombe könnte jeden Moment hochgehen und ich kann nicht zulassen, dass ich euch auch noch verliere."
Aber diese widersprach. „Ich genauso wenig. Meine Eltern und Pietro habe ich schon verloren. Euch alle kann ich nicht auch noch verlieren. Ich werde mit dir kommen und helfen, die Bombe zu entschärfen."Doch der Captain schüttelte den Kopf.
„Nein, du hast eine andere Aufgabe, die du jetzt erfüllen musst."
Steve deutete hinter sich auf Audrey und Peter, welcher mittlerweile mental die Realität verlassen hatte. „Schau, wir brauchen dich jetzt, um Peter und
Audrey hier rauszuschaffen. Das schafft Peter ganz bestimmt nicht alleine, guck ihn dir an, er ist schon ohnmächtig geworden. Das ist dein Job. Du musst ihm
jetzt helfen. Abgemacht?"
Scarlett Wich nickte, schniefte noch einmal, stand dann jedoch mit zittrigen Beinen auf.
„Super, dann los."

PoV Audrey
Als ich meine Augen aufschlug, war alles um mich herum dunkel. Ich sah quasi nichts und hörte nichts, ich schwebte nur in dieser Dunkelheit, die um mich herumwaberte. War ich etwa gestorben? Sah es so nach dem Tod aus? Aber nein, das konnte nicht sein, ich war schließlich nicht gestorben. Nur in einen Bewusstlosen-Zustand verfallen, der meinen Körper regenerieren sollte. Gott sei Dank hatten mich meine Mutantengene gerettet. Mal wieder. Meine Kräfte hatten sich während meiner Gefangenschaft in mir isoliert, waren stärker geworden und hatten mich nun beschützt; die Kugel quasi abgefangen. Das kostete mich zwar so viel Kraft, dass ich in eine Art Koma gefallen war, jedoch hatte es mir das Leben gerettet. Dennoch ich hatte immer noch ein Problem; ich wusste nicht, wann ich aufwachen würde, wann mein Körper wieder stark genug dazu wäre. Außerdem dachten Peter und alle anderen, dass ich tot war. Oh man... Peter... der tat mir jetzt schon leid, wenn ich ihm all das erklären müsste.
Ich wusste nicht, wie lange ich bewusstlos gewesen war, doch auf einmal entdeckte ich ein Licht, welches auf mich zukam. Es wurde immer größer und heller und kurz bevor es mich erreichte, fühlte ich etwas starkes, energiereiches durch meinen Körper fließen. Meine Wasserkraft! Das Licht explodierte praktisch vor meinen Augen und als Nächstes sah ich ein Gesicht vor meinem erscheinen. Peter!

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