Kaum, dass die Gesundheit und Sicherheit aller Avengers, sowie Zivilisten des Towers sichergestellt war, versammelten sich die Helden in einem Konferenzraum des Unterschosses. Die Stimmung war angespannt, was durch die Abwesenheit von Audrey nicht gerade gelindert wurde. Natasha, Tony und Steve hatten sich inzwischen getrocknet und umgezogen, ebenso Peter, der sich wieder in der Gasse von seinem Anzug befreit hatte.
„Was machen wir mit der Presse?", fragte Clint nach Minuten des Schweigens vorsichtig. „Nichts, Happy und Pepper sind schon dran – offiziell ist die zentrale Wasserleitung der oberen Stockwerke geplatzt und die Notverriegelung hat nicht funktioniert, sodass immer weiter Wasser lief", erklärte Tony trocken und stützte sich erschöft auf die Tischplatte vor ihn. „Und inoffiziell ist was passiert?", hakte Bruce nach, der sich zur Katastrophe in einem externen Labor aufgehalten hatte. Steve rieb sich mit Zeigefinger und Daumen den Nasensteg. „Aubrey hat uns belauscht, als Nat, Tony und ich über die Drohungen von Hydra gestritten haben. Dabei wurde auch ihre Mutter mit den entsprechenden Todesumständen erwähnt. Sie hat alles gehört. Dann hat sie sich uns gezeigt und die Lage ist eskaliert." Einige der Helden versteiften sich, während Clint sein Gesich mit den Händen bedeckte. „Toll, sie wird mir nie mehr in die Augen sehen können", stöhnte er niedergeschlagen. Sein Verhältnis mit Audrey war sehr ehrlich, vertrauenvoll gewesen. Schon oft hatte er überlegt, ihr ohne Erlaubnis der anderen Teammitglieder die Wahrheit zu verraten, die sie, seiner Meinung nach, von Anfang an verdient hatte. Klar war er eigentlich unschuldig, da er damals nur seine Befahle befolgt und nicht gewusst hatte, das eine scharfe Bombe im Spiel war. Er hasste es zu Töten – nicht zuletzt wegen der eigenen Familie. Lügen war noch nie der Fall der ehrlichen Bogenschützen gewesen. „Ich brauche mal frische Luft", sagte er, stand auf und verließ schnellen Schrittes den Raum. „Er fühlt sich schuldig", befand Thor. „Ist er aber nicht, das sind wir... Ich geh mal nach ihm sehen." Somit verschwand auch Natasha auf den Fährten ihres guten Freundes aus dem tristen Raum.

„Egal, wie wir es drehen und wenden – alle von uns sind an dem Ereignis gleichermaßen Schuld, weil niemand von uns es Audrey gesagt hat", stellte Bucky klar. „Wo ist sie hin?", fragte Wanda mit ihrem starken Akzent. Alle zuckten mit den Schultern. „Wir wissen es nicht. Sie hat das Stockwerk geflutet, uns fast ertränkt und ist abgehauen", antwortete Steve. „Glaubt ihr, sie kommt zurück?", fragte Peter traurig; er war den Träne nahe. Tony sah zu ihm auf und es brach sein Herz, dem Jungen so viel Schmerz zuzufügen. Seine Gefühle schnürten ihm die Kehle zu. Er konnte nur noch den Kopf kaum merklich schütteln, als er seinem Schützling in die feuchten Augen sah. Darauf verlor der Junge entgültig seine Fassung und ließ die Tropfen hemmungslos über eine Wangen strömen. Audrey war weg. „K-kommt sie w-wieder?", schluchtze er, während Wanda ihn in den Arm nahm. „Ich fürchte, wir wissen es nicht", gab Steve zu und japste nach Luft. Ihm hatte es sehr schwer gefallen, in dieser neuen Zeit, diesem zweiten Leben, anzukommen. Mit Audrey schein sein Traum, eine eigene Familie, endlich in Erfüllung gegangen zu sein. Ja, er hatte sich angekommen gefühlt und wusste zumindest von Natasha, dass sie genauso fühlte. Jetzt war in dem Mann aus dem Eis, dem ersten Avenger, alles zerbrochen. Wieder hinterfragte er sich selbst und den Sinn, die dieses schier unendlich lange Lebe sich für ihn aufsparte. Plötzlich schreckte er auf, als sich eine kräftige Hand auf seine Schulter platzierte. Bucky schmunzelte ihn mitleidig zu. Erst jetzt stelle der Supersoldat fest, dass die anderen den Raum bereits verlassen hatten. „Bucky, ich-", er unterbrach sich selbst, wandte den Blick in die Leere zum Boden und schüttelte ungläubig den Kopf. „Ich weiß, mir geht es genauso", meinte sein bester Freund leise. „Wir biegen das wieder gerade. Bis jetzt haben wir alles geschaft, dann werden wir an einem Teenager nicht scheitern."