Kapitel 13
PoV Loki
Gelangweilt lag ich in meiner Zelle und starrte an die Decke. Dabei warf ich meinen Trinkbecher immer wieder in die Luft und fing ihn wieder auf. Mittlerweile hatte ich mich schon fast daran gewöhnt, ein Gefangener zu sein, zu sehen, wie die Wachen immer wider an den verschiedenen Zellen vorbeigingen und vor allem mich mit Adleraugen bewachten, so dass ich ja nichts dummes anstellen konnte. Doch das war absolut absurd und unnötig. Hier drin wirkte meine Magie nicht und ich war nicht unbedingt stärker als einer, dieser jämmerlichen Midgardianer. Eine Demütigung höchsten Grades, jedoch hatte ich mich damit bereits mehr oder weniger abgefunden. Genervt seufzte ich auf und sah mich zum wiederholten Male in meiner Zelle um, wobei mein Blick auf meine zerfledderten Bücher fiel. Bestimmt hatte ich sie schon unzählige Male durchgelesen, doch eine andere Beschäftigung hatte ich hier drin nicht. Besuch bekam ich hier unten von keinem, außer meiner Mutter, wenn auch nur als Illusion. Dafür war ich ihr, auch wenn ich es niemals zeigte, sehr dankbar. Denn sie war die einzige Ablenkung, die ich hier unten hatte, die einzige Person, die mich wahrscheinlich besser kannte als ich selbst, die Einzige, der ich vertraute. Alle anderen waren mir egal, sie verabscheute ich, vor allem Thor, der doch tatsächlich dachte, er könnte ein guter König sein. Und anscheinend schien das auch jeder andere zu glauben. An seiner Herrschaft würde Asgard zu Grunde gehen. Er würde nie mein Bruder sein, war es nie gewesen. Ich war ein Monster, kein Ase, ich war ein Eisriese, der größte Feind der Asen. Ein weiterer Grund für das Volk, mich zu hassen, was übrigens auf Gegenseitigkeit beruhte. Dabei wollte ich eigentlich nie König werden oder besser als Thor. Alles, was ich je wollte, war, ihm gleichgestellt zu sein. Und damals, als ich ganz klein war, war er sogar mein Vorbild gewesen. Ich wollte so wie er sein und wir waren tatsächlich einmal so etwas wie Brüder gewesen. Bis wir aufwuchsen und seine dumme Krönung ins Spiel kam und alles zerstörte.
Doch ich sollte nicht in Erinnerungen schwelgen. Das alles war Vergangenheit und ich hasste Thor und seine Freunde, die ihm immer beistanden.
Auf einmal wurden meine Gedankengänge unterbrochen, da ich sah, wie eine Wache auf mich zulief. Auf einmal hatte ich eine Idee, wie ich hier rauskommen könnte. Doch dafür würde ich gut schauspielern müssen. Sie schien neu zu sein und wirkte etwas verunsichert, was mir ein böses Grinsen aufs Gesicht trieb, welches ich jedoch schnell unter meiner kalten Maske versteckte. Sie durfte nicht sehen, dass ich etwas plante. Ich ging auf die magische Scheibe zu, welche mich von meiner Freiheit trennte und die dahinterstehende Wache, die mich etwas verängstigt ansah.
„Hallo", grüßte ich sie ganz höflich, als wäre ich nicht im Kerker, sondern auf einer freudigen Veranstaltung. „H-hallo", erwiderte sie mit einer weiblichen Stimme -wobei mich das eher verwunderte, da es so gut wie nie Frauen als Wachen gab, was mich wieder grinsen ließ. „Wie ich sehe, bist du neu hier", fing ich einfach ein Gespräch an. Die Wache musterte mich misstrauisch. Wahrscheinlich wusste sie, wer ich war und was ich getan hatte, wie ich immer Leute manipuliert hatte, weswegen ich auch vorsichtig sein musste. „Ja, ich bin neu hier, merkt man das so sehr?", fragte sie mit etwas festerer Stimme und ich lachte auf.
„Ja, das merkt man, so eine Schönheit sieht man hier unten selten." Ich bemerkte sofort, wie sie rot anlief, was mich innerlich böse lächeln ließ. Mein Plan klappte perfekt. Ich musste sie nur noch ein wenig um den Finger wickeln, dann würde ich hier wie von alleine rauskommen. „D-danke, so was kriege ich nur selten zu hören", gestand sie leise. „Wirklich? Hätte ich bei deinem Aussehen eigentlich nicht gedacht" Schon wieder errötete sie ein bisschen und ging langsam auf mich zu. „Du, mir fällt gerade ein, dass ich wirklich Hunger hab. Du hast doch bestimmt was zu Essen dabei?", fragte ich sie. Was ich nun tat, war sehr riskant und konnte fürchterlich schiefgehen, doch sie erschien mir als sehr naiv und unvorsichtig. Sie nickte eifrig und holte ein Tablet mit Essen hervor, was sie wohl die ganze Zeit mit sich rumgetragen hatte und mir vermutlich bringen sollte. Als sie jedoch auf die Schleuse zulief, um das Essen hineinzulegen, stoppte sie und runzelte verwirrt die Stirn. „Was soll das denn?", meinte sie und deutete darauf. „Oh, das Metall hat sich verbogen und die Schleuse ist kaputt, da kommt nichts mehr durch", erklärte ich. Verwundert schüttelte sie den Kopf. „Und wie isst du dann was?" Bedauernd schüttelte ich den Kopf. „Seitdem habe ich nichts mehr zu Essen bekommen.." Entsetzt riss sie die Augen auf und trat weiter auf mich zu. „Das tut mir furchtbar leid, aber wie kannst du ... nein, es muss doch... irgendeinen Weg geben, um..." angestrengt suchte sie nach einem Weg, um mir das Essen in die Zelle zu bringen, fand aber keinen. Außer... „Wie wärs, wenn du es mir einfach gibst?", schlug ich vor. „Was?" Überrascht hob sie den Kopf und sah mich an.
„Naja", meinte ich und zeigte auf ihr Armband, welches es einem ermöglichte, durch die magische Zellwand zu gelangen. Als sie es bemerkte, verfinsterte sich ihr Blick und sie starrte mich missbilligend an. „Damit du einfach abhauen kannst? Nein, ganz sicher nicht." Ich seufzte. Mit so etwas hatte ich schon gerechnet. „Na schön, dann verhungere ich eben hier..", erwiderte ich und lehnte mich gegen eine Wand und seufzte erneut. Zufrieden betrachtete ich, wie sie mit sich selbst rang, da sie anscheinend nicht wollte, dass ich wegen ihr starb.
Schließlich gab sie sich einen Ruck und sah mich an. „Und versprichst du, nicht abzuhauen?", fragte sie mich. Oh, wie konnte man nur so dumm sein. Dennoch nickte ich. „Hoch und heilig", lächelte ich sie an. Und tatsächlich, sie aktivierte das Armband und trat vorsichtig in meine Zelle ein, so dass die Barriere kurzzeitig unterbrochen war. Sie kam auf mich zu, um mir das Tablett zu geben. Doch bevor sie auch nur einen nächsten Schritt machen konnte, schlug ich ihr auf den Hinterkopf, sodass sie zu Boden sank. Schnell schnappte ich mir ihr Armband, mit dem sie in meine Zelle gekommen war und legte es mir um.
Ich trat hinaus und wollte schon loslaufen, als ich sie sprechen hörte. „Du.. wirst nicht... davon.. kommen", stöhnte sie und ehe sie komplett abdriftete, drückte sie einen Knopf an ihrer Rüstung. Auf einmal ging ein unglaublich lauter Alarm durch den ganzen Palast und ich realisierte, dass ich aufgeflogen war. Der Knopf musste dies ausgelöst haben. Augenblicklich machte ich auf dem Absatz kehrt und lief wieder zurück zu den anderen Zellen. Eigentlich hatte ich vorgehabt, alleine zu fliehen, doch dann würde sich jeder nur auf mich konzentrieren, weswegen ich für Ablenkung sorgen musste. Unter den vielen Häftlingen würde mein Verschwinden gar nicht bemerkt werden.
Schnell löste ich die anderen Zellwände auf, woraufhin unzählige Gefangene aus ihren Zellen und die Treppen hinaufstürmtem, während ich diabolisch lächelnd zum Hinterausgang lief. Das hatte erstaunlich gut funktioniert.
Hinter der Tür erwarteten mich viele verschiedene Gänge, doch ich wusste, welchen ich nehmen musste, damit ich nach draußen kam. In dem Palast kannte ich mich mittlerweile blind aus. Schnell war ich draußen angekommen und die frische Luft schlug mir entgegen. Mehrere Asen liefen panisch umher und beachteten mich gar nicht, anscheinend wusste jeder bereits Bescheid, was passiert war und rannte um sein Leben. Ich steuerte auf die großen Wälder zu, die sich über dem Horizont erstreckten, bestimmt halb Asgard war von diesem Wald bedeckt. Dort würde ich mich gut verstecken können, bevor ich auf einen anderen Planeten fliehen konnte. Niemand würde mich dort finden können, vor allem nicht, da ich nun meine Magie zurückhatte, womit ich mich unsichtbar machen konnte.
Als ich endlich bei den Baumreihen ankam, was eine Weile gedauert hatte, sah ich plötzlich, wie der Bifröst aktiviert wurde und kurze Zeit später kam Thor aus der goldenen Kuppel herausmarschiert. Ich fluchte innerlich, da es mich ärgerte, wie schnell er gekommen war. Und das schlimmste: er hatte seine midgardianischen Freunde mitgebracht, die „Avengers".
Diese fliegende Blechbüchse würde ich überall wiedererkennen, doch viel konnte ich auch nicht sehen und war schnell zwischen den Bäumen verschwunden. Ich kannte einen Ort im Wald, eine kleines Baumhaus, welches Thor und ich als wir noch Kinder waren mal gebaut hatten, für den Fall, dass wir uns verstecken mussten. Doch ich wusste, dass Thor dies schon längst vergessen hatte, weswegen ich unbesorgt dort bleiben konnte. Immer tiefer lief ich in den Wald hinein, bestimmt war ich schon ein paar Kilometer gelaufen und die Sonne ging langsam unter, während man ganz oben schon den Nachthimmel und die Sterne erkennen konnte. Gerade gelangte ich wieder auf einen schmalen Pfad, der mir verriet, dass es bis zum Baumhaus nicht mehr weit war, höchstens noch anderthalb Kilometer, als ich auf einmal ein leises Schluchzen vernahm, das ganz aus der Nähe zu kommen schien.
Audrey PoV
Ich geriet immer mehr von den Avengers weg, während ich mit dem Wasser gegen die Schurken kämpfte, sie entweder ausknockte oder sie in meinen Wellen gefangen hielt. Doch die Erschöpfung machte sich immer mehr bemerkbar, doch mir konnte im Moment keiner helfen. Alle, die ich noch irgendwo erkennen konnte, waren damit beschäftigt, die Häftlinge gefangen zu nehmen oder schlichtweg zu töten, wenn sie zu gefährlich wurden. Ich hatte damit zu tun, überhaupt zu überleben, was mir schlimmerweise immer schwerer fiel. Gerade hatte ich einen bewusstlos geschlagen und eine äußerst schmerzhafte Schnittwunde einstecken müssen, als ich einen nahegelegenen Wald entdeckte und einen dunklen Schatten, der darin verschwand. Oder hatte ich mir das vielleicht nur eingebildet? Doch wenn nicht, dann könnte diese Person mir bestimmt helfen! Doch warum tat sie es nicht? Oder hatte sie mich gar nicht bemerkt, trotz des ganzen Lärms?
Dieser Moment der Ablenkung war kurz und reichte doch für meinen Gegner aus, um mich mit seinen Waffen zu verletzen. Ehe ich es realisieren konnte, erwischte sein Schwert meine Seite und tötete mich fast, als ich in dem Moment aufgrund meiner guten Reflexe glücklicherweise zurücksprang. Sein Schlag reichte dennoch aus, um mich schwer zu verletzen. Ein so unglaublicher Schmerz schoss in mir hoch, dass es mir die Luft zum Atmen nahm und ich schrie auf. Mit meiner letzten Kraft bündelte ich das Wasser, packte ihn, um ihn im Meer zu versenken und endgültig in den Abgrund zu schicken. Als nun auch mein letzter Gegner besiegt war, brach ich auf dem Pfad, der zum Wald führte zusammen. Ich schluchzte auf, versuchte panisch, meine Wunde mit den Händen zuzuhalten, zog sie jedoch schmerzerfüllt zurück, sie waren komplett rot und blutverschmiert. Ich würde es auf keinen Fall wieder zurück zum Palast schaffen, dazu war der Weg zu lang. Meine einzige Hoffnung war also die Person, die vorhin im Wald verschwunden war. Wobei ich allerdings nicht dachte, dass ich sie noch einholen könnte. Aber wer weiß, vielleicht hatte sie ja inzwischen eine Pause eingelegt? Ich musste es versuchen. Etwas anderes blieb mir ja wohl kaum übrig. Vor Schmerzen stöhnend und meine Seite haltend, stolperte ich auf die Baumreihen zu und lief einfach drauf los. Irgendwo musste sie ja sein. Nach kürzester Zeit merkte ich jedoch, wie dumm und hoffnungslos meine Idee eigentlich war. Dieser Wald war wahrscheinlich größer als der Palast und die Chancen, die Person zu finden standen so ungefähr eins zu einer Million. Wie wahrscheinlich wäre das und vielleicht würde sie mir gar nicht helfen? Jedoch musste ich es versuchen, sonst würde ich das hier nicht überleben.
Mittlerweile war sogar die Sonne am Untergehen und ich stolperte halbblind durch den Wald. Ich hatte mich schon vor einer halben Ewigkeit hoffnungslos verlaufen, genauso gut könnte ich gerade im Kreis laufen und würde es nicht mal bemerken. Zu dem brachten mich meine Schmerzen fast um, doch selbst zum Schreien hatte ich keine Kraft mehr. So war es auch kein Wunder, dass ich irgendwann über eine Wurzel stolperte und hinfiel. Und wie es das Schicksal so wollte, fiel ich direkt danach einen Abhang hinunter. Ich rollte einfach weiter, meine Kleidung zerriss zum Teil am rauen Boden und ich schürfte mir meine Knie und Hände auf. Irgendwann kam ich endlich zum Stehen und meine bis jetzt zurückgehaltenen Tränen schwappten endgültig über. Der Schmerz war betäubend und durch den hohen Blutverlust wurde mir ganz schwummerig.
Leise schluchzend saß ich da, meine Beine angezogen und hinter einen Felsen gekauert. Ich würde sterben. Niemand konnte mich hier finden, ich war bestimmt mehrere Kilometer gelaufen und wenn ich nicht verblutete, dann gab es hier genug gefährliche Tiere, die im Wald umherstreiften. Ich war verloren.
Loki PoV
Leise folgte ich dem Schluchzen. Eigentlich hatte ich vorgehabt, zum Baumhaus zu gehen, doch normalerweise kam niemand in den Wald, außer die Jäger, weshalb ich wissen wollte, wer das war. Ich bog um einen letzten Felsen und sah, wer dort war.
Ein kleines Mädchen, welches weinend und halb bewusstlos dasaß. Verwundert betrachtete ich sie. Wer war sie und was machte sie hier? Sie trug midgardianische Kleidung und hatte mehrere Schürf- und Schnittwunden, doch die schlimmste war wohl die riesige offene Wunde an ihrer Seite. Nach ihrem Zustand zu folgen schien sie schon sehr viel Blut verloren zu haben, denn sie bemerkte nicht einmal, dass ich da war, obwohl ich direkt vor ihr stand.
Ich wusste nicht warum, aber tat sie mir leid. Eigentlich wollte ich Midgardianer doch hassen, verabscheuen, doch als ich sie hier so vor mir sitzen sah, so schutzlos, verletzt und traurig, konnte ich es einfach nicht. Wie eine kleine Stimme in meinem Kopf hörte ich:
>Wieso solltest du ihr helfen? Sie kommt von Midgard, sie ist eine unterentwickelte Rasse. Lass sie hier draußen sterben.
Da hörte ich eine andere Stimme in meinem Kopf.
>Wieso nicht? Du hast offensichtlich Mitleid mit ihr. Hilf ihr doch einfach, was wäre so schlimm daran?
>Es demütigt dich, das ist schlimm daran. Sie ist selbst daran schuld, wenn sie sich so verletzen lässt, also geh jetzt endlich weiter, oder willst du geschnappt werden? , erklang da wieder die andere Stimme.
>Komm schon, wir wissen beide, dass du nicht der eiskalte Idiot bist, den du immer spielst. Du willst ihr helfen, belüg dich doch nicht selber.
Schnell schüttelte ich den Kopf, um die Stimmen zu vertreiben und kniete mich vor ihr hin. Mittlerweile war sie komplett weggedämmert und wenn ich ihr nicht half, würde sie unweigerlich verbluten. Was sollte ich jetzt tun? Sie hier sterben lassen? Oder ihr helfen, obwohl es meinen Ruf schädigen würde? Doch wer sagte, dass es überhaupt einer mitkriegen musste? Hier würde mich sowieso niemand finden.
Schließlich gab ich mir einen Ruck und hob sie vorsichtig hoch, um sie nicht noch mehr zu verletzen. Langsam lief ich mit ihr los, den Pfad entlang zum Baumhaus. Unterwegs bemerkte ich, wie sie im Schlaf immer noch weinte. Wahrscheinlich Albträume.
Es war mitten in der Nacht, als ich endlich ankam. Das Baumhaus war immer noch da, von niemandem zerstört worden, also war es unentdeckt geblieben. Es war nur ziemlich zugewachsen, doch das störte mich nicht. Behutsam trug ich sie die Strickleiter hoch, wobei ich anstrengen musste, nicht hinter zu fallen, denn mit einer Person in den Armen war es etwas schwerer, zwei Meter praktisch freihand zu klettern, doch ich schaffte es. Oben angekommen legte ich sie in das Blätterbett, welches in einer Ecke stand und setzte mich daneben. Sie schlief immer noch. Langsam drehte ich sie auf die Seite und schaute mir ihre Wunde an. Sie war noch größer, als vermutet, weswegen ich sie heilen musste. Doch vorher reinigte ich die Wunde mit Wasser, welches ich aus einem kleinen Bach holte. Ich verschloss die Wunde so gut es ging, bis nur noch eine Narbe zurückblieb. Danach versorgte ich ihre Schürfwunden mit einem Verband und drehte sie wieder auf den Rücken. Zufrieden betrachtete ich mein Werk. Nun sah sie viel besser aus und ich konnte mir etwas Ruhe gönnen. Erschöpft wollte ich mich hinlegen, als sie plötzlich zusammenzuckte und aufschrie. „Nein! Hilfe! Mom!" Tränen rannen ihr über die Wangen und sie verkrampfte sich. Etwas überfordert saß ich da, bis mir etwas einfiel. Ohne zu zögern legte ich meine Hand auf ihre Stirn und konzentrierte mich auf ihre Gedanken. Schon überkam mich die Dunkelheit.
Als ich die Augen wieder öffnete, war ich in ihren Träumen und sah mich um. Ich war in einem Fahrstuhl- das nannte man doch auf Midgard so, oder?- , der voller panischer Menschen war, die sich aneinander drückten. Dazwischen stand ein kleines Mädchen, welches sich an die Fahrstuhlwand drückte und ich erkannte, dass sie es war, als kleines Kind. Eine Kindheitserinnerung also. Auf einmal ging ein Ruck durch den Fahrstuhl und er stürzte ab. Das kleine Mädchen schrie auf und wurde kurz darauf ohnmächtig, bevor sie aufschlugen. Auch mir wurde schwarz vor Augen und als ich sie wieder öffnete, waren wir in einem Gebäude an einer Rezeption. Sie sprach mit zwei Menschen über eine Adoption und ich erkannte zwei Mitglieder der Avengers wieder. Also gehörte sie zu ihnen! Sie war ihre Tochter! Wütend zog ich meine Augenbrauen zusammen und wollte mich aus ihren Gedanken zurückziehen, als eine gewaltige Explosion das Gebäude verwüstete und wir zurückgeschleudert wurden. Ich sah gerade noch, wie sie von Felsbrocken begraben wurde. Wieder wechselten wir den Ort und ich erlebte das ganze weitere Chaos und ihre Schmerzen mit, die ihr zugefügt worden waren, seit sie bei den Avengers lebte. Wieder machte sich mein Mitleid bemerkbar.
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