Ichiraku's

Kapitel 11 - Ichiraku's

Sasuke POV.

"Können wir los?"

Ich nickte nur als Antwort. Naruto zog hinter uns die Haustür zu und wir verließen das Uchihaviertel.

Es war früher Abend und die Sonne stand schon tief am Himmel, als wir zu Ichirakus liefen. Unterwegs trafen wir viele Leute, die uns freundlich grüßten. Die meistens davon grüßten, da sie den angehenden Hokage erkannt hatten und irgendwie erfüllte mich das mit einem gewissen Stolz.

Zu wissen, dass mein Kindheitsfreund, mit dem ich schon die ein oder andere gefährliche Mission gemeistert hatte und der mich nie los lassen wollte, hier seinen Traum erfüllt, machte mich stolz.

Ob mein Naruto das auch irgendwann schaffen würde?

"Guten Abend!" rief Naruto, als wir das Restaurant betraten.

Das Lokal war nicht mit dem zu vergleichen, wie ich es noch kannte. Der kleine einladende Stand mit den Hockern vor der Theke waren zu einem riesigen Restaurant geworden, wo sich Sitzecke an Sitzecke reihte und an die fünfzig Kunden gleichzeitig Platz hatten.

Ein leckerer Duft nach Ramen, lautes Stimmengewirr und der Klang von Glas, das zusammenstieß, erfüllten den Raum.

Ich mochte es eigentlich nicht, unter vielen Menschen zu sein, doch Naruto zuliebe tat ich das heute. Der Abend würde sicher von einer Überraschung nach der anderen geprägt sein - es hatte ja schon mit der Größe des Lokals begonnen -, aber Naruto war so aufgeregt gewesen, alle seine Freunde wiederzusehen, dass er mich vielleicht ein kleines bisschen angesteckt hatte.

"Hallo, Naruto!"

Eine junge Frau mit langen braunen Haaren kam auf uns zu. Unter dem Arm hatte sie ein rundes Tablett geklemmt und in ihrer Schürze steckte ein Notizzblock sowie ein Stift.

Ich war mir sicher, sie schon einmal gesehen zu haben. Wenn ich mich recht erinnerte, war sie die Tochter von Teuchi, dem Inhaber dieses Restaurants.

"Guten Abend, Ayame. Schön, dich mal wieder zu sehen!"

Die beiden umarmten sich und Ayame strahlte ein wunderschönes Lächeln.

"Das kann ich nur zurückgeben. In der letzten Zeit hast du dich hier kaum blicken lasden." sagte sie und ließ etwas Empörung in ihrer Stimme mitschwingen. 

"Tut mir leid, tut mir leid. Wird nicht wieder vorkommen."

Der Uzumaki grinste schief und Ayami machte eine wegwerfende Handbewegung.

"Ach was, das war ein Scherz. Du hast bestimmt super viel zu tun, immer hin bist du bald der Hokage. Was glaubst du, wie die Leute gucken werden, wenn ich ihnen sage, dass der Hokage Stammkunde bei uns ist."

Ich fühlte mich etwas fehl am Platz, als sich die beiden unterhielten. Ich kannte Ayame so gut wie gar nicht, soweit ich mich erinnerte, waren wir nur ein paar Mal als Team bei Ichiraku's gewesen und dann hatte uns immer Teuchi bedient und sie war eher im Hintergrund geblieben.

Aber Naruto kam hier so gut wie immer hin. Natürlich kannte er sie und ich fühlte mich mehr als ausgeschlossen, auch wenn das keiner der beiden beabsichtigt hatte.

"Du kannst mir ja später mehr erzählen. Eure Freunde sitzen dort drüber und warten schon auf euch."

"Dankeschön." bedankten wir uns und steuerten eine der hintersten Sitzecken an, wo ich viele bekannte Gesichter erkannte.

In erster Linie natürlich Sakura, aber auch Shikamaru, Choji, Hinata, Kiba, Ino, Shino, Neji, Lee und Tenten. Es schien so, als wären wir die letzten, die noch fehlten.

"Naruto! An deiner Pünktlichkeit musst du aber noch arbeiten, wenn du Hokage werden willst." scherzte Sakura.

Sie stand auf und umarmte erst Naruto, dann mich. Ich tätschelte ihr unbeholfen den Rücken. Ich war nun wirklich niemand, der es großartig fand, andere Menschen zu umarmen.

"Wir sind nicht mal zwei Minuten zu spät. Ich habe mich noch mit Ayame unterhalten."

Naruto quetschte sich neben Kiba auf die Bank und klopfte neben sich, als Zeichen, dass ich mich dort hinsetzen sollte.

Sofort wurden uns zwei Gläser zugeschoben.

"Soll man um die Uhrzeit schon trinken?" fragte Naruto lachend.

"Wenn du jetzt trinkst, bist du früher wieder nüchtern. Das hätte Tsunade bestimmt gesagt." erklärte Kiba und schien den Blonden überzeugt zu haben, der sofort einen großen Schluck trank.

Ich beäugte die Flüssigkeit misstrauisch und entschied mich dann, lieber noch nichts zu trinken.

Immer hin war ich innerlich eigentlich erst 16 Jahre alt.

"Naruto. Wir sind alle total gespannt, was du uns als angehender Hokage zu erzählen hast." plapperte Ino fröhlich, die deutlich schon angeschwipst war.

Sie stützte sich auf ihre Hand und sah meinen Sitznachbarn wissbegierig an.

"Was soll ich sagen? Bald hab ich das Sagen über euch und kann euch verbieten, um 18 Uhr schon zu trinken. Egal, was Tsunade sagt." grinste dieser selbstsicher.

Promt verschluckten sich Kiba und Choji und mussten husten.

"Das würdest du doch nicht wirklich tun, oder?!" krächzte Choji entsetzt.

"Und wie ich das tun würde."

Ich wusste, dass er sie nur einschüchtern wollte. Warscheinlich hatte er viel zu große Angst vor Tsunades Reaktion, wenn er ein Gesetz erlassen würde, nicht vor 20 Uhr zu trinken.

Die Alkoholprinzessin würde warscheinlich damit drohen, das ganze Dorf in Schutt und Asche zu legen, wenn das Gesetz nicht sofort abgeschafft werden würde.

Mir stellten sich bei dem Gedanken die Nackenhaare auf.

"Und bei euch so? Wie läuft der Blumenladen?"

Ino richtete sich stolz auf, als Naruto sie danach fragte.

"Prima. Er gehört jetzt offiziell uns und Sayuri freut sich so sehr darüber. Jetzt kann sie auch mehr Zeit mit ihrer Oma verbringen, weil die ab jetzt nicht mehr ständig im Blumenladen ist."

Mein Blick glitt über die Hände von Ino und Sakura, die auf dem Tisch lagen. Sie hatten ihre Finger miteinander verflochten und Sakura strich sanft über Inos Handrücken.

Ich war mir nicht mehr sicher, ob Naruto erwähnt hatte, dass die beiden zusammen waren, aber jetzt wusste ich es.

Ich überlegte kurz, aber mir war schnell klar, dass ich mir die beiden in meiner Dimension nur schwer vorstellen konnte.

Aber wer weiß?

Ich hätte mir auch nie vorstellen können, mit Naruro verheiratet zu sein, und hier saß ich nun. Und es gefiel mir, wie immer wieder liebevoll seine Schulter gegen meine stieß oder ich sanft mein Knie gegen seines drückte. Es waren diese kleinen Berührungen, die aber trotzdem für sich sprachen und mein Herz höher schlagen ließen.

Ob ich das mit meinem Naruto auch einmal tun könnte? Ob er mich auch jemals so lieben würde, wie dieser Naruto es hier tat?

Würde ich in meiner Dimension jemals glücklich werden?

-

"Itadakimasu!" riefen wir gleichzeitig, als wir alle unsere Portion Nudeln erhalten hatten.

Die Gespräche waren für einen kurzen Augenblick unterbrochen, als wir alle zufrieden unsere Nudeln schlürften.

"Du hast wirklich genug getrunken."

Ich sah zu Hinata, die neben Kiba saß und sein Glas Alkohol von ihm wegschob.

"Aber Schatz-"

"Nichts aber Schatz! Du kannst dich nicht ständig betrinken."

Kiba schmollte, aber beließ es dabei und diskutierte nicht weiter mit Hinata. Mir rutschten währendessen die Nudeln aus den Stäbchen wieder in die Suppe.

Kiba und Hinata?!

"Jetzt weiß ich, woher Menma das hast, dass er sich beim Essen früher immer eingesaut hat." sagte Naruto.

Ich sah an mir hinunter und bemerkte, dass die Nudeln, die mir in wieder in die Suppe gerutscht waren, mein ganzes Tshirt mit Spritzern besprenkelt hatten.

"Ich war einfach nur abgelenkt. Ich glaube eher, dass er das von dir hat."

"Wer weiß, wer weiß."

Naruto griff nach einer Serviette und reichte sie mir.

"Danke."

Ich machte mich sauber und als ich fertig war, legte ich die Serviette zur Seite. Naruto sah mich schmunzelnd an.

Ich lehnte mich leicht zu ihm und legte meine Hand auf seinen Oberschenkel.

"Ich kann ja nichts dafür, dass ich abgelenkt wurde." hauchte ich ihm zu.

Es stimmte zwar nicht ganz, dass er mich abgelenkt hatte, aber mir war schon vorher aufgefallen, dass er in seinem engen Tshirt sehr gut aussah. Verboten gut.

Naruto lächelte verschmitzt.

"Dann weißt du ja, was du heute Nacht zu tun hast."

Ich hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Dann griff ich nach meinem Glas Alkohol und leerte es in einem Zug aus.

Und wie ich das wusste.

1318 Wörter

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