Kapitel 8

„Was ist denn los, Gio?"

Roman musste wohl seinen gequälten Gesichtsausdruck bemerkt haben, den er beim Gedanken an Erling und Thomas aufgesetzt hatte. Der Amerikaner schüttelte bloß den Kopf und steigerte sein Tempo etwas, doch es brachte nichts, denn der Torhüter hielt mit und blieb neben ihm. „Hey, Gio, was ist los?", versuchte der Schweizer es erneut. Der Amerikaner seufzte. „Er wird mich doch nie so mögen, wie ich ihn. Er hat doch Thomas!", meinte Gio gequält. Roman runzelte die Stirn. „Was? Erling und Thomas?", wiederholte er ungläubig, „Hat er dir das erzählt?", fragte die Nummer 1 und deutete auf Erling, der etwas vor ihnen lief, mit Thomas. Der Jüngere schüttelte den Kopf.

„Das sieht doch jeder! Ständig hängen sie zusammen.", jammerte Gio, was Roman nur zum Kopfschütteln brachte. „Dich hat's ja echt erwischt!", schmunzelte er. „Anscheinend sieht jeder außer dir, dass Erling dich quasi anhimmelt. Jedenfalls sieht er dich immer voll verträumt an.", erzählte der Keeper. Das überraschte den Amerikaner ehrlich. Er hatte nie wahrgenommen, wie der Norweger ihn wohl ansehen musste. „Sag es ihm!", riet der Schweizer, „Er wird dich schon nicht zu Mond schießen. Er liebt dich auch!", ermutigte er den Jüngeren noch.

Gio war unentschlossen. Einerseits wollte er zu gerne Romans Rat befolgen, denn wenn dieser wirklich Recht hatte, würde Erling vielleicht ein Date mit ihm wollen und vielleicht würden sie zusammenkommen. Andererseits hatte der junge Amerikaner unheimliche Angst davor, was passieren würde, wenn Roman falsch lag. Würde der Norweger ihn hassen? Womöglich den Verein Wechseln?

Über all diese Dinge dachte er den ganzen Nachmittag nach. Er war wohl etwas abwesend gewesen, denn auf dem Weg zum Zimmer, lief er in Julian. „Huch! Gio! Sorry, ich hab dich nicht gesehen...", entschuldigte dieser sich. „Hmm", machte angesprochener nur. Er hatte nicht wirklich realisiert, was geschehen war. „Sag mal, was ist denn mit dir los? Du warst schon im Training so...unkonzentriert!", erkundigte dich der Deutsche. „Ich...sorry...ich war in Gedanken...", erklärte der Jüngere seine Unaufmerksamkeit. „Bei Erling?", es war mehr eine Feststellung als eine Frage, doch Gio nickte. „Der Junge liebt dich, Mann!", bekräftigte der Blonde, was der Torwart schon im Training gesagt hatte. „Sag es ihm", meinte Julian noch und ging dann weiter.

Wieder in Gedanken betrat Gio das Zimmer, was er sich mit Erling teilte. Dieser war auch da, saß auf dem Bett und machte irgendetwas an seinem Handy. „Hey", flüsterte der Brünette. „Oh hey, Gio!", erwiderte der Stürmer. „Können wir reden?" Unsicher kam der Amerikaner zum Bett herüber und ließ sich ebenfalls darauf nieder. „Sicher!", erwiderte der Blonde, legte das Handy weg und sah den Kleineren erwartend an, welcher nervös seine Hände knetete. „Also...ich hab dir ja gesagt, ich will nicht darüber reden in wen ich verliebt bin..." „Ja, hast du." „Ich...das war, weil...ich in dich verliebt bin."

Scheu sah der Jüngere den Blonden an und wartete auf eine Antwort. Doch es kam keine. „Erling? Sag doch was!", bat Gio, den Tränen nah. „Hey...nicht weinen!" Der Ältere merkte, dass der Amerikaner fast weinte und nahm dessen Kopf in seine Hände. „Ich bin auch in dich verliebt, Gio!", gab er zu und lächelte. Erleichtert fiel dieser Erling um den Hals, vergrub sein Gesicht in dessen Schulter und begann zu schluchzen. „Pshht...nicht weinen, Kleiner! Alles ist gut...", sprach der Größere leise in das Ohr des Brünetten. Als dieser sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, drückte er ihn vorsichtig etwas von sich weg, um ihn richtig ansehen zu können. Dann beugte der Stürmer sich langsam vor und legte seine Lippen auf die des Braunhaarigen.

„Gio Reyna,", begann Erling, nachdem sie sich wieder gelöst hatten, „würdest du morgen mit mir auf ein Date gehen?" Gio strahlte breit. „Erling Haaland, ich würde!", erwiderte er und umarmte den Blonden wieder.

In dieser Nacht schlief Gio so gut wie noch lange nicht mehr. Seitdem er von Zuhause weg war, hatte er fast nie die Nacht durchgeschlafen. Immer wieder war er aufgewacht, hatte seine Familie vermisst und etwas hatte ihm gefehlt. Dieses Etwas war in dieser Nacht da. Er hatte sich an den Norweger gekuschelt, dieser hatte einen Arm um ihn gelegt. Endlich fühlte der Amerikaner sich richtig angekommen.

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