Workaholic - Sope


"Yoongi? Willst du nicht mal aufhören?", meinte Hobi und stützte sein Gesicht auf seiner Hand ab. Yoongi schüttelte den Kopf.

"Nein, es muss fertig werden. Punkt", antwortete Yoongi und schob sich die zweite Seite der Kopfhörer über das Ohr. Hobi verzog sein Gesicht alles andere als begeistert hinter der Kamera und seufzte.

"Dann ruf ich dich noch mal in ner Stunde an, und wehe ich finde dich beim Arbeiten auf!", Yoongi rollte mit den Augen und nickte, während er die Musik lauter stellte um besser arbeiten zu können. Er sah noch, wie Hobi abermals seufzte und zu guter letzt den Videoanruf beendete.

Dann widmete er sich wieder seinem Kram und tippte an seinem Computer weiter. Es war draußen mittlerweile dunkel und er war allein im Büro. Und das schon seit 2 Stunden. Das wusste er nur zu gut. Er nahm den Becher, der ihm, als er ihn zu Hand nahm, so gut wie leer und kalt erschien, und legte ihn an seine Lippen um den Inhalt zu schlürfen. Genau wie er es erwartet hatte, war der Kaffee kalt und es war so gut wie nichts mehr übrig. Entnervt stellte er den leeren Becher zurück und streckte seine Hände durch, die daraufhin knackten und wandte sich wieder seinem Auftrag zu.

Er hatte aufgehört zu zählen in der wievielten Überstunde er sich befand und abarbeitete. Aber es musste sich einiges angesammelt haben, dass er sich quasi frei nehmen konnte, ein paar Tage. Aber das konnte er sich nicht leisten. Er hatte ein klares Ziel vor Augen und der Chef erwartete viel von ihm. Er hatte hohe Erwartungen die er erfüllen musste. Die dunklen Ringen unter seinen Augen verrieten seinem Freund, Hobi, schon oft, dass er bis spät noch im Büro gesessen hatte. Aber das war Yoongi egal. Grundsätzlich. Manchmal wünschte er sich, sich einfach ins Bett fallen zu lassen und nichts zu tun. Aber das ließ seine Arbeit nicht zu. Und sein Ziel auch nicht. Was Hobi überhaupt nicht gefiel, wie er es ihm schon oft gesagt hatte. Aber gut.

Als er das meiste abgearbeitete hatte, bettelte sein Körper endlich nach Hause zu gehen. Alles tat weh, sein Hinter spürte er durch das ganze über stundenlanges Sitzen nicht mehr, und seine Augen fielen ihm viel zu oft zu als er wollte. Er musste das aber noch fertig machen, nur das. Er stütze seinen Kopf auf seiner Hand ab und seine Augen fielen ihm wieder zu. Er zwang sie sich wieder zu öffnen, was fast klappte, doch sie fühlten sich an wie Blei, schwer und kraftraubend sie zu bewegen.

Das mehrfache Klingel des Handys riss ihn aus dem traumlosen Schlaf. Moment, er hatte geschlafen?? Er rieb sich über die müden Augen und tastete nach dem Handy. Hobi. 25 vermisste Anrufe und 12 Nachrichten.

Super. Hatte gerade noch gefehlt. Als Hobi wieder Anrufe, nahm der gegen die Müdigkeit ankämpfende Yoongi den Anruf an und hielt sich das Smartphone ans Ohr.

"ENDLICH! Endlich. endlich, nimmst du ab. Hast du gearbeitet? Ich hab dich zu oft angerufen, was hast du gemacht, ha?", regte sich sein Freund auf. Das erste Wort schrie er, worauf Yoongi sich das Handy vom Ohr Fernhalten musste und nicht gleich Gehörschaden davon zu tragen.

"Beruhig dich", sagte Yoongi monoton, zu müde um irgendwelche Emotionen mit schwimmen zu lassen.

"Ja sorry, aber-... egal. Jetzt sag mir-... nein. Ich Wechsel auf Kamera. Ich kann dir da nicht vertrauen.", er hörte sich bestimmt an. Yoongi seufzte und wechselte ebenfalls auf Kamera. Er winkte und setzte ein angestrengtes Lächeln auf.

"Ah, hi Schatz. Ich seh bei dir ist es echt dunkel. Wie auch immer. Dreh die Kamera rum, ich will deine Umgebung sehen!", Hobi ließ einem keine Wahl als auf ihm zu hören und so zeigte Yoongi ihm den Raum.

"Du bist ja immer och da. Herr Gott nochmal. Okay. Yoongi packte deine Sachen, du wirst jetzt gehen. LOS!", wieder nickte Yoongi einfach nur, lehnte das Handy an den Computer, während Hobi zusah wie er sein Kram langsam in den Rucksack verstaute.

"Braver Junge", grinste Hobi stolz und klatschte mit den Hände. " Und jetzt Liebling, nimm den erstbesten Bus und fahr nach Hause", YOongi schulterte den Rucksack und schaltete sämtliche Lichter aus bevor er sich nach draußen begab, beobachtet durch Hobi, der die ganze Zeit auf seinem Bett bäuchlich lag und nebenbei Chips in den Mund schob.

"Zufrieden?", fragte YOongi und zeigte seine Umgebung. Er saß an der Bushaltestelle und hauchte in die Luft die weiß war.

"Ja", Hobi hob den Daumen und gab ihm einen fliegenden Kuss. "Für meinen Schatz"

"Hab dich auch lieb", meinte Yoongi träge bevor er auflegte.

Er wartete eine Weile, bevor der Bus kam und er endlich einsteigen konnte.

Zuhause liess er sich ins Bett fallen und rutschte direkt ,als er die Matratze berührte, ins Land der Träume.

***

Er saß wieder vor dem flackernden Bildschirm und arbeitete seine Aufträge ab. Mühselig. Mit einem wieder kalten Kaffee. Nach und nach leerte sich das Büro, seine Mitarbeiter ließen ihn nach und nach allein.

"Bis morgen, Yoongi", verabschiedete sich der Letzte und verließ den Raum. Nun saß er komplett allein. Nur sein eigenes Licht beleuchtete seinen Arbeitsplatz und das Tippen seiner Finger auf der Tastatur leistete ihm Gesellschaft. Sein Körper sträubte sich, sitzen zu bleiben und weiter zu machen.

Eine Stunde nach der anderen verging wie im Durchflug und hinderten den Braunhaarigen nicht bei seiner Arbeit. Er wollte aufhören. Die Erschöpfung saß tief und wollte nicht gehen.

Jedoch durfte er jetzt nicht nachgeben. Er musste diszipliniert bleiben.

"Was gibt der mir auch so viel auf!", fluchte Yoongi in die halbe Dunkelheit über seinen Chef und raufte sich die Haare.

Er gähnte während er etwas tippte. Es dauerte eine weitere Stunde bis er fertig wurde und endlich das Gebäude verlassen konnte.

Er stieg in den Bus und fuhr nicht nach Hause, was er erst spät bemerkte sondern zu Hobis Apartment.

Seine Füsse hatten ihn unbemerkt zu seinem Freund gebracht.

Zu recht. Die Vorstellung jetzt endlich nach langer Zeit wieder in seinem Arm zu liegen, war zu verlockend um zu widerstehen und wieder nach Hause zu latschen. Und wenn schon. Der Weg war zu weit und er war zu kaputt. Und wenn er schon hier war.

Er zwang sich jede einzelne Stufe zu nehmen und nicht einfach mittendrin zusammen zu brechen. An der verlangten Tür angelangt, klingelte er und rieb sich abermals über die Augen.

Ein etwas verschlafener Hobi öffnete die Tür, blickte erst verwundert und verwirrt was durch das besorgte in seinen Augen ersetzt wurde.

"Yoongi?? Was machst du denn hier?", der Angesprochene antwortete gar nicht erst sondern liess sich in seine Arme fallen.

"Sorry wenn du geschlafen hattest, aber ich brauche dich jetzt...", murmelte er schläfrig und umfasste den Körper seines Freundes fester, so fest wie es seine verbliebene Energie erlaubte. Er atmete seinen Geruch tief ein, was ihn ungemein beruhigte und ihm irgendwie zu liess, es rauszulassen.

"Hey, hey... was ist passiert?", fragte Hobi, als Yoongi anfing zu weinen und streichelte über seinen Rücken.

Yoongi wimmerte leise. "Ich kann nicht mehr", hauchte er nur noch und schloss erschöpft die Augen und liess sich einfach hängen.

"Schläfst du?", hörte er durch Nebel.

"Hmm", antwortete er ihm. Er merkte noch wie er von Hobi in ein Bett gelegt und die Decke über ihn gezogen wurde, bevor er einschlief.

***

Er hielt die Augen eine Weile geschlossen auf das Klingel des Weckers wartend, der nie ertönte. Dabei war er doch immer schon etwas vor dem Weker wach? Was war heute anders? Er fuhr hoch und öffnete die Augen. Das Zimmer war dunkel, was er nicht anders erwartete und tastete nach seinem Handy. Welches er nicht fand. Wie? Wo war sein Handy-... seine Augen hatten sich mittlerweile genug an die Dunkelheit gewöhnen können um zu erkennen, dass er sein Handy nicht finden würde. Er war gar nicht Zuhause. Die Bettwäsche roch nocht vertraut, sondern frisch bezogen und ungewohnt.

Er brauchte einen weiteren Moment um seine Umgebung zu realisieren.

Natürlich war nichts ,vertraut' , wenn es doch Hobis Apartment war.

Wie schwammig musste sein Hirn sein, um so spät zu realisieren, wo er war und dass er sich nicht auf der Arbeit befand, obwohl er es sollte. Verdammt. Er strampelte die wärmende Decke weg und eilte ins Bad um sich fertig zu machen. Als er sich im Spiegel betrachtete, schaute ihn sein müde wirkendes Spiegelspiegel entgegen. Er seufzte.

Wie viel  Uhr war es eigentlich?

Gähnend trottete er in die Küche um die Küchenuhr abzuchecken nur um dann herauszufinden, dass die Uhr ihm eine stolze 18Uhr 43 zeigte. Er hatte seinen ganzen Arbeitstag verschlafen. Super. Er grinste ironisch und setzte sich auf einer der Stühle. Was machte er denn jetzt? Als sein Bauch anfing zu knurren, schaute er sich nach Essen um, und fand noch verbliebenes Toastbrot auf. Hobi musste einkaufen. Dringend. Hier konnte man gar nichts finden. Wo war eigentlich Hobi?

In dem Moment wurde die Eingangstür  geöffnet und Hobi trat mit vollbepackten Taschen in die Küche.

"Mein Schatz ist wach", war die Begrüßung, liess die Taschen stehen um Yoongi einen Schmatzer auf die Wange zu drücken.

"Na? Gut geschlafen?", fragte er gutgelaunt.

Jedoch war Yoongi weniger begeistert.

"Wieso hast du mich nicht geweckt, um sechs Uhr morgens? Es ist Abend! Ich hab den ganzen Tage durchgepennt!"

Hobi atmete tief durch und legte seine Hand auf Yoongis Schulter.

"Yoongi. Ich hab dir gesagt, du sollst dich nicht überarbeiten. Und trotzdem tust du es. Du bist gestern in der Umarmung eingeschlafen, okay? Und dann fragst du mich, warum du nicht zur Arbeit gehst?", er schüttelte fassungslos den Kopf. "Du holst jetzt gleich dein Handy, welches ich zum Laden ins Wohnzimmer gelegt hatte, und rufst bei deiner Arbeit an um dir Urlaub zu nehmen. Und ich stehe neben dran", Yoongi wollte schon protestieren, aber Hobis Miene erlaubte keine Widerrede.  Er gab sich geschlagen und musste sich wohl oder übel Urlaub nehmen.

Hobi schien glücklicher, als das erledigt wurde.

"So, und jetzt geniess die Zeit mit deinem Freund den du einen... nee zwei Monate nicht richtige gesehen hast"

"Sorry", murmelte Yoongi und senkte schuldbewusst den Kopf . Wie sehr war er nur auf die Arbeit konzentriert gewesen um seinen eigenen Freund nicht sehen zu können.

"Ist nicht schlimm", Hobi verschränkte seine Hände in die seines Freundes.

"Ich liebe dich ja sehr doll, egal ob ich dich mehr oder weniger sehe"


Ich hoffe es hat dir gefallen SehunsBrotAbs 😅. Du bist toll und so gut wie du bist und lass dich nicht runter ziehen, vergiss das nicht <3

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